Читать книгу Die geheime Kraft des Fettstoffwechsels - Prof. Dr. med. Marion Kiechle - Страница 21
Weißes Fettgewebe
ОглавлениеWeißes Fettgewebe produziert eine Reihe von Hormonen und anderen Botenstoffen, die für einen gut funktionierenden Stoffwechsel essenziell sind. Mittlerweile ist Fakt, dass das Fettgewebe sogar die größte Drüse, also das größte Organ des Menschen ist, das Hormone produziert.
WEISSES FETTGEWEBE PRODUZIERT EINE REIHE VON HORMONEN UND ANDEREN BOTENSTOFFEN, DIE FÜR EINEN GUT FUNKTIONIERENDEN STOFFWECHSEL ESSENZIELL SIND.
Vorhang auf also für die Botenstoffe, die am Fettstoffwechsel beteiligt sind! Vorweggeschickt: Die dort hergestellten Hormone und Zytokine, die als Botenstoffe des Immunsystems arbeiten, werden auch als Adipokine bezeichnet. Bis heute hat die Wissenschaft Hunderte derartiger Botenstoffe entdeckt. Die bekanntesten Vertreter sind zum Beispiel die Sättigungshormone Leptin und Adiponektin oder auch die als Botenstoffe des Immunsystems funktionierenden sogenannten Interleukine und TNF-alpha.
Durch die Botenstoffe kann sich das Fettgewebe mit anderen Organen »unterhalten«, den Fettstoffwechsel regulieren und auch andere Regelkreise beeinflussen, die für die Energiebilanz wichtig sind, wie den Zuckerstoffwechsel. Die im Fettgewebe produzierten Botenstoffe beeinflussen im Zuge dessen auch Entzündungsprozesse im Körper, wirken damit auf die Gefäße und den Blutdruck, das Immunsystem und die Blutgerinnung.
WIESO HEISST ES WEISSES FETT?
Für unsere Quizauflösung machen wir eienn kleinen Ausflug in die Medizin: Bei der Aufarbeitung von Operationspräparaten wird in der Pathologie menschliches Gewebe haltbar gemacht. Dabei kommt es durch die Anwendung von alkoholartigen Chemikalien zu einem Herauslösen von Fetten, wodurch die Fettblase in den Zellen entleert wird. Danach werden die Gewebeschnitte mit einem Färbemittel bearbeitet, um diese unter dem Mikroskop sichtbar zu machen.
Im Fall der »weißen« Fettzellen ist jedoch nur noch der Zellkern und die Zellmembran vorhanden, die die Farbe annehmen können (siehe Grafik auf >). Der Zellleib kann sich jedoch nicht anfärben, weil hier das Fett herausgelöst wurde – unter dem Mikroskop erscheint die leere Fettvakuole dann weiß.