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Östrogene

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Interessanterweise werden im Fettgewebe auch die weiblichen Geschlechtshormone Östrogene produziert. Die Produktion erfolgt vollkommen eigenständig und unabhängig vom weiblichen Zyklus. Auch hier gilt: Je mehr Fettgewebe, desto mehr Östrogene. Östrogene sind nicht nur für die sexuelle Entwicklung der Frau, sondern haben zahlreiche andere Aufgaben im Stoffwechsel. Sie beeinflussen beispielsweise den Knochenstoffwechsel und führen dazu, dass unsere Knochen aufgebaut und gestärkt werden. Aber auch der Fett- und Zuckerstoffwechsel werden von Östrogenen mitgesteuert. Sie sorgen für einen ausgeglichenen Zustand des Cholesterins, indem sie das gute HDL-Cholesterin erhöhen und das ungünstige LDL-Cholesterin senken. Das ist sehr günstig für unsere Gefäßwände und schützt uns vor Gefäßverkalkungen. Damit haben unsere weiblichen Botenstoffe einen positiven Einfluss auf den Blutdruck und schützen uns vor Herzinfarkt.

Außerdem bringen sie unsere Verdauung in Schwung, indem sie stimulierend auf die Darmbewegungen wirken. Östrogene greifen auch in unseren Zuckerstoffwechsel ein, der vor allem vom Insulin dirigiert wird. Östrogene wirken hier als Helfer positiv auf den Blutzuckerspiegel. Ihre Aufgabe ist es, dass Zellen ihre Empfindlichkeit gegenüber Insulin nicht verlieren und dass der Blutzuckerspiegel nach einer Mahlzeit nicht zu stark ansteigt. So vermitteln sie eine bessere Glukosetoleranz (Aufnahme des Zuckers aus der Nahrung) und wirken damit einer sogenannten Insulinresistenz entgegen (siehe auch >). Diese tritt auf, wenn die Körperzellen bei einer dauerhaft hohen Zuckerzufuhr nicht mehr auf Insulin reagieren können. Die Folge: Der Blutzuckerspiegel und der Insulinspiegel im Blut steigen.

Dies erhöht das Risiko, an Diabetes mellitus, im Volksmund auch als Altersdiabetes bekannt, zu erkranken. Es zeigt erneut, wie eng der Fett- und Zuckerstoffwechsel miteinander verbunden sind. Übrigens werden die weiblichen Geschlechtshormone auch im Fettgewebe von Männern produziert. Welche Konsequenzen ein Zuviel an Östrogenen aufgrund von zu viel Fettgewebe für Männer hat, lesen Sie ab >.

Die geheime Kraft des Fettstoffwechsels

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