Читать книгу Die geheime Kraft des Fettstoffwechsels - Prof. Dr. med. Marion Kiechle - Страница 35

DER EINFLUSS VON KÖRPERFETT AUF UNSERE GESUNDHEIT

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Wann ist Körperfett gesundheitlich wertvoll und wann wird es zu viel? Zu Beginn ein kleiner Faktencheck. Der hinlänglich bekannte Body-Mass-Index (BMI) sowie der Taillenumfang sind zwei einfache Messmethoden, die Auskunft darüber geben. Sie haben beide ihre Schwächen – so unterscheidet der BMI nicht zwischen Muskel- und Fettgewebe, sodass bei sehr muskulösen Menschen die Werte zu hoch ausfallen können. Beim Taillenumfang kann an der falschen Körperstelle gemessen werden und der Wert wird dadurch nicht stimmig. Dennoch zeigen beide Werte bei den allermeisten Menschen an, ob unsere Gesundheit durch zu viel Fettgewebe gefährdet ist. Beim BMI wird das Körpergewicht in Kilogramm durch die Größe in Metern zum Quadrat geteilt. Ein BMI zwischen 19 und 25 ist im Alter von 18 bis 50 Jahren normal. Untergewicht besteht ab einem BMI unter 19, Übergewicht ab einem BMI über 25 und schweres Übergewicht (Adipositas) ab einem BMI von über 30. Für Menschen ab 50 Jahren hat sich gezeigt, dass ein BMI zwischen 26 und 29 lebensverlängernd wirkt. Und dann gibt es noch das berühmte Wohlfühlgewicht, das ab über 50 Jahren zwischen BMI 19 und 29 liegen darf.

Für die Gesundheit noch aussagekräftiger ist der Taillen- oder Bauchumfang. Diesen sollten Sie morgens vor dem Frühstück messen und sich mit einem Maßband gerade vor einen Spiegel stellen. Ziehen Sie das Band dann auf der Höhe des Bauchnabels einmal um den Bauch herum und lesen Sie den Wert ab.

FÜR FRAUEN GILT EIN TAILLENUMFANG VON ÜBER 88 ZENTIMETER UND FÜR MÄNNER VON ÜBER 102 ZENTIMETER ALS RISIKOFAKTOR.

Sie haben es bereits erfahren: Im Bauchfett oder viszeralen Fett werden viele für die Gesundheit nachteiligen Botenstoffe und entzündungsfördernden Stoffe gebildet. Daher ist es für die Gesundheit schädlicher als Fett an einer anderen Körperstelle. Für Frauen gilt ein Taillenumfang von über 88 Zentimeter und für Männer von über 102 Zentimeter als sehr großer Risikofaktor für Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Schlaganfall und Herzinfarkt, aber auch für Krebs. Das Risiko beginnt jedoch bereits ab einem Bauchumfang von mehr als 80 Zentimeter bei Frauen und mehr als 94 Zentimeter bei Männern zu steigen.

DIE BIA-MESSUNG

Wenn Sie es ganz genau wissen möchten, wie es um Ihren Körperfettanteil bestellt ist, können Sie dies mittels einer sogenannten Bioelektrischen Impedanzanalyse, einer BIA-Messung, bestimmen lassen. Dabei werden mit Wechselstrom die elektrischen Eigenschaften Ihres Körpers gemessen und daraus der Wasseranteil, der Fettanteil und der Anteil der sogenannten fettfreien Masse errechnet. Der große Vorteil ist, dass dieses Verfahren bei gesunden Menschen mit einem ausgeglichenen Salz-Wasser-Haushalt sehr verlässlich ist. Im Vergleich zu professionellen Geräten, die es im medizinischen Umfeld gibt, sind die Fettwaagen, die Sie im Handel erwerben können, allerdings eher ungenau.

Neben den Informationen über Ihre Muskel- und Fettmasse bekommen Sie auch Ihren individuellen Grundumsatz berechnet. Das heißt: Sie erfahren, wie viel Kalorien Sie täglich verbrauchen müssen, um das Gewicht zu halten.

Ein Körperfettanteil von 20 bis 30 Prozent ist für uns Frauen normal, bei Männern liegt dieser zwischen 10 und 25 Prozent. Mit steigendem Alter darf aber auch mehr Fett vorhanden sein (bis zu 35 Prozent bei Frauen jenseits von 60 Jahren). Da Fettgewebe lebenswichtig ist, sollten auch untere Grenzwerte nicht unterschritten werden: Frauen sollten deshalb nicht unter einen Körperfettwert unter zehn bis 15 Prozent, Männer nicht unter fünf bis acht Prozent kommen.

Die geheime Kraft des Fettstoffwechsels

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