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LAUFEN – DIE BESTE ZEIT
ОглавлениеEs ist meine beste Zeit des Tages: mein Lauf. Ich könnte den ganzen Tag laufen. Schöner ist nur noch die Zeit mit meiner Familie und wenigen Menschen, die mir ganz nahestehen.
Was kann Laufen? Es macht uns nachgewiesen glücklich. »Uns« sind 20 Millionen Menschen in Deutschland, die sich regelmäßig etwas Gutes tun, und ich sage es gern immer und immer wieder: Die Welt kann gerade in diesen Zeiten viele glückliche Menschen brauchen.
Ansonsten sehe ich das so: Wir sind hier unter uns. Läufer. Das ist ein Buch für Läufer. Ich will an dieser Stelle nicht lange philosophieren und belegen, dass Laufen gut ist, gesund ist. Wissen wir alles längst!
Passion Laufen ist eine Sammlung. Es will Geschichten erzählen, beinhaltet Gespräche, Erlebnisse, Tipps von den ganz Großen der Szene, Wissenswertes und Erklärungsansätze von Ärzten und Wissenschaftlern, die sich intensiv mit den Bedürfnissen von Läufern beschäftigen. Bedürfnissen von allen Läufern – wir wollen keine Unterschiede machen nach Straße oder Trail, und auch nicht nach Marathon oder weniger oder mehr.
Auf eine gewisse Weise bin ich ja ein typischer Läufer. In der Jugend trieb ich Sport – dann machte ich ganz lange nichts, und erst mit Vierzig fing ich wieder an zu laufen. Es sind nicht wenige, die einen ähnlichen Weg genommen haben. Ich hab’ mir Mühe gegeben und mit meinen Mitteln für meine Möglichkeiten verhältnismäßig gut gearbeitet. Das geht aber noch besser. So haben wir uns bei Themen wie Training oder mentale Strategien gemeinsam folgende Ideen entwickelt: Wir nehmen die Konzepte von mir, als ambitioniertem Dauerläufer. Carsten Stegner und Prof. Dr. Oliver Stoll – also der Oli – nehmen dies als Grundlage und gehen darauf ein. Sie sagen, was gut ist daran ist (weil ich das gern höre), und sie zeigen, was man daran optimieren und zusätzlich noch rausholen kann (weil ich das auch gern höre).
WENIGER ODER MEHR?
Im Rahmen meiner Vorträge bei Firmen, Sportgalas oder auch in Kliniken für suchtgefährdete Menschen höre ich oft: »Ich würde auch gern solche Läufe machen, aber ich traue mir das nicht zu.« Andererseits habe ich gerade bei meinen letzten beiden Läufen in Sri Lanka und im Iran die Rookies genau beobachtet. Habe ihre unglaubliche Freude und Stolz erlebt, als sie die Ziellinie überquert haben. Dank dieser Erlebnisse entstand die Idee zum Little Desert Runners Club. Wir griffen einen Gedanken aus dem Podcast mit Philipp Jordan von Fatboysrun auf, es folgte ein dazugehöriger Aufruf. Ein weiterer kleiner Post auf Facebook war der nächste Schritt, und so kamen 15 Läufer zusammen, die noch niemals einen 250-km-Etappenlauf in der Wüste gemacht hatten. Wir gingen im Mai zusammen beim Sahara Race an den Start. Leute, Leute! Ein Erlebnis der ganz besonderen Art. Kurz nach dem Ende des Rennens saßen einige von uns erstmal ratlos zuhause rum. Wir waren sprachlos in den ersten Tagen. Jetzt geht es wieder, und der Bericht fand – Gott sei dank – noch seinen Weg ins Buch.
Die nun folgenden Beiträge haben mir als lesendem, laufendem Autor im Bereich Ernährung, Training oder Entwicklung neuer mentaler Strategien mächtig auf die Sprünge geholfen. Es hat mich tatsächlich aus einer gewissen »Im-Grunde-weiß-ich-doch-fast-alles-Lethargie« bzw. Überheblichkeit geholt. Beim Schreiben hat es ungewollt sofort den Läufer in mir gepackt, und ich fange gerade an, einige neue Ideen und Strategien anzuwenden. Einige Dinge greifen sofort.