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Dank (Januar 2001)

„Weil das Wesen der Krankheit ein biographisches ist, darum kann auch die Erkenntnis der Krankheit immer nur eine biographische sein.“ Diese Worte Viktor von Weizsäckers (1967, 259) haben sich mir als Leitsatz tief eingeprägt. Weizsäcker ist - durch Vermittlung meines Doktorvaters Wolfgang Jacob - mein Lehrer geworden, ohne dass ich ihn je persönlich erlebt hätte, denn er starb bereits, als ich zur Schule ging und mich noch gar nicht entschieden hatte, Arzt zu werden. Ihm verdanke ich die Richtung meines Fragens.

Um dies Buch zu schreiben, habe ich lernen müssen, meinen eigenen Sinnen zu vertrauen, wo die gängigen Kategorien der Heilkunde sich als Worthülsen erweisen. Vielleicht ist aus so wenigen Worten schon zu verstehen, dass ich damit meinen Eltern Dank sage. Mein Dank gilt darüber hinaus all den anderen, die mich - direkt und indirekt - dazu ermutigt und darin unterstützt haben.

Meine Frau Monika hat mich mit ihren biographischen Untersuchungen über den Zusammenhang von Leiblichkeit und Bindungsgeschehen dazu veranlasst, jene Schriften Viktor von Weizsäckers erneut zu lesen, mit denen ich während des Medizinstudiums am wenigsten hatte anfangen können, und deren Reichtum überhaupt erst selbst zu entdecken. Nicht zuletzt hat sie durch ebenso entschiedene wie geduldige Kritik und eigene Ideen sowohl die jetzige Form als auch den Inhalt des Textes stark beeinflusst.

Meine PatientIinnen forderten mich heraus, indem sie sich mir anvertrauten. Die Fallbeispiele sind - das sei an dieser Stelle erwähnt - von mir so bearbeitet, dass etwaige Übereinstimmungen mit der Wirklichkeit in der Natur der dargestellten Gesetzmäßigkeiten liegen, bezüglich der Personen aber vermieden werden. KollegInnen haben mir mit Zustimmung ihrer PatientInnen im Rahmen gemeinsamer Fallsupervision Ausschnitte aus Familienbiographien überlassen und so eine weitere Überprüfung der Zuverlässigkeit des hier dargestellten Ansatzes ermöglicht.

Eveline Goodman-Thau hat mich mit ihrem unkonventionellen Denken insbesondere in den Anfängen meiner Entdeckungen persönlich begleitet, als sie 1993 im Rahmen der „Karl-Jaspers-Vorlesungen zu Fragen der Zeit“ in Oldenburg als Gastprofessorin lehrte. Sie hat mir seither Einblick in Zusammenhänge des Geistigen vermittelt, die mir zuvor verschlossen waren, und mir Mut gemacht, auf jenen unbefangenen Ernst im Umgang mit dem Religiösen zu vertrauen, der meine Art der Würdigung hat reifen lassen.

Großen Anteil hat meine Auseinandersetzung mit den Weg weisenden Beobachtungen und Gedanken Bert Hellingers, dessen hohe Sensibilität für das, was dem Frieden zwischen den Lebenden und den Toten dient, und dessen Scharfsichtigkeit in der Kritik intellektueller Holzwege die große Fruchtbarkeit des phänomenologischen Ansatzes auf dem Gebiet der Heilkunde aufzeigt - wie mir scheint: seit Viktor von Weizsäcker erstmals wieder. Als ich besonders auf Ermutigung angewiesen war, hat er sie mir in seiner unnachahmlichen Art zukommen lassen.


Zur zweiten Auflage (April 2003)

Einer weiteren Dankespflicht möchte ich anlässlich der zweiten Auflage nachkommen und nachträglich hervorheben, welche Offenbarung für mich das Denken von Emmanuel Lévinas gewesen ist. Mit seinen Schriften machte ich mich gerade rechtzeitig vertraut, als ich um die Begriffe zu ringen begann, in denen sich meine Erfahrungen als Arzt und Therapeut fassen ließen. Wenn ich ihn heute lese, wird mir klar, dass mein Buch ohne diese Schule des Denkens nicht hätte entstehen können.

Auch den Leserinnen und Lesern danke ich, die durch ihre Empfehlungen die Verbreitung des Buches ermöglicht haben und mir bestätigen, dass der Ansatz der biografischen Methode auch in der sehr gestrafft vorliegenden Darstellungsform bereits nachvollziehbar und fruchtbar ist. Das finde ich umso bemerkenswerter, als die zum gründlicheren Verständnis unverzichtbaren Ausführungen über die transpersonale Dynamik von Ohnmachtserfahrungen erheblich hatten gestutzt werden müssen. Ich arbeite an den notwendigen Ergänzungen, die einen gesonderten Rahmen fordern.

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