Читать книгу Wandergenuss Elsass und Vogesen - Rainer D. Kröll - Страница 8

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Praktische Informationen

Reisen im Elsass

Am bequemsten überallhin kommt man mit dem eigenen Auto. In entlegenen Tälern und auf den Vogesen gibt es aber oft keine Tankstellen. Gute Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln bieten die Orte, die mit der Bahn erreichbar sind. Fast jedes Dorf wird von einem Bus angefahren, und trotzdem sind diese Verbindungen für Wanderer kaum brauchbar. Die Fahrpläne sind in erster Linie für die Arbeits- und Schulbedingungen aufgestellt. Bei drei Touren in diesem Buch ist der Startpunkt nur mit dem Auto oder mit dem Taxi zu erreichen.

Aktuelle Fahrplanauskünfte zu Bahn und Bus: www.fluo.eu und Bus Route des Crêtes: www.navettedescretes.com

Aussicht
Ruhe und Natur
Kultur am Wegrand
Einkehr

Die Touren

Die Wanderungen sind eher kurz gewählt, um Zeit für die genussvollen Dinge neben dem Weg zu lassen. Die Genusstouren in diesem Buch sind in vier Kategorien unterteilt, mit jeweiligem Schwerpunkt bei »Aussicht«, »Ruhe und Natur«, »Kultur am Wegrand« oder »Einkehr«. Sicher liegt der Wandergenuss bei der einen oder andere Tour in mehreren dieser Rubriken, sodass sich der Autor für das seiner Meinung nach hervorstechendste Merkmal entschieden hat. Hierzu findet sich bei jeder der 37 Touren ein Tippkasten mit dem entsprechenden Symbol.

Die Einordnung der Touren für Kindertauglichkeit im Tourenfinder in diesem Buch wird ganz einfach mit 300 Höhenmeter Aufstieg begrenzt. Die Leistungsfähigkeit der Kinder ist jedoch stark abhängig vom Alter, von der Kondition und von ihrem Willen.

Die Wandergebiete sind in zwei Gruppen gefasst und so nummeriert, wie eines der Gebiete in etwa im Zusammenhang bereist werden kann.

Nördliches Elsass begrenzt durch den Pfälzer Wald im Norden, Lothringen im Westen und Rhein im Osten. Als südliche Abgrenzung wurde das Bruchetal gewählt. Dieses Flußtal ist eines der längsten Täler der Vogesen. Die Bruche entspringt in den Vogesen am Climont (Tour 19). Bei Mutzig tritt sie durch die Vorhügelkette in die Oberrheinische Tiefebene ein und tangiert Molsheim. Sie mündet nach 77 Kilometern bei Straßburg in die Ill. Das nördliche Elsass umfasst die Landschaften das Krumme Elsass, den Naturpark der Nordvogesen, das Hanauer Land und den Landstrich Kochersberg zwischen Saverne und Straßburg.

Südliches Elsass begrenzt vom Bruchetal im Norden, Lothringen im Westen und Rhein im Osten. Die Vogesen vom Dabo nach Süden. Als südliche Abgrenzung bietet sich natürlich das Ende der Vogesen am Belforter Land an. Dies beinhaltet den Naturpark der mittleren und südlichen Vogesen. Die Ballon-Vogesen und der Sundgau an der Schweizer Grenze liegen auch in diesem Bereich.

Französische Begriffe für Wanderer


Beste Jahreszeit und Tageszeit

Natürlich ist ein Urlaub im Elsass in den Sommermonaten am besten. Aber herrlich ist auch der Herbst mit seinen unvergleichlichen Farben, und das Wetter kann stabiler sein als im Sommer. Wer Blumen liebt, wird sich je nach Höhenlage am Frühling oder am Frühsommer orientieren. Außerdem sind die Regionen unterschiedlich einzustufen. Die Vogesen sind von den rauen westlichen Luftströmungen beeinflusst und haben eine viel kürzere Vegetationszeit. Anders die großen Täler und noch mehr die Weingebiete im Rheintal. Hier ist deutlich der Einfluss der warmen Luftströmungen aus der Burgundischen Pforte spürbar. Sowohl im Frühjahr als auch im Herbst lässt sich da die Urlaubszeit deutlich ausdehnen. Entscheidend für die Durchführung einer Wanderung ist allemal die Höhenlage. Während in der Rheinebene die Blumen blühen und der Wein wächst, liegen in den hohen Vogesen mitunter auch im Mai noch Schneefelder, die gerade die ersten Narzissen freigeben. Selbst die Route des Crêtes, die Vogesenhochstraße, ist manchmal erst ab Mai geöffnet.

Viele Elsässer sind Bergfreunde und an Wochenenden massenhaft unterwegs. Frühaufsteher sind aber nicht viele. So ergibt eine frühe Startzeit oftmals eine ruhige Tour und alleiniges Gipfelglück.


Blumenwiese mit Schlangenknöterich am Hohneck (Tour 26).

Wetter

Jeder Wanderer steht in der Eigenverantwortung, sich zur Wetterlage zu informieren. Die aktuellen Wetteraussichten zeigt am besten einer der Wetterberichtanbieter oder örtliche Webcams im Internet: www.wetteronline.de/wettertrend/vogesen oder www.meteofrance.com/accueil.

Ausrüstung

Wasserdichte knöchelhohe Bergschuhe mit bester Sohle sind wohl mit die wichtigsten Ausrüstungsgegenstände in den Vogesen. Sonnen- und Regenschutz, wobei ein stabiler Regenschirm gute Dienste leistet, solange kein Wind mit im Spiel ist. Eine Regenjacke ist unverzichtbar, führt selbst in modernster Ausführung jedoch im Gegensatz zum Regenschirm bei entsprechender Wärme zu starkem Schwitzen. Zur Ausrüstung gehören eine schnelltrocknende Wanderfunktionshose, ein guter Rucksack gefüllt mit Notproviant, ausreichend Flüssigkeit, ein Wechselshirt und eine Notfallapotheke. Teleskop-Bergstöcke und Mobiltelefon (nicht immer besteht Netz) sind in den Vogesen zur Sicherheit ebenfalls nötig. Oft wird ein Kälteschutz vernachlässigt, besonders wenn schönes Wetter am Himmel steht. Was aber, wenn sich einer verletzt und am Boden gelagert werden muss? Wenn dann noch Nässe dazukommt, wird es gefährlich.


Sundgauer Fachwerkhäuser zeigen die gemütliche Seite der Region (Tour 36).

Anforderungen

Orientierung in den Himmelsrichtungen und die Fähigkeit, Karten zu interpretieren, sind Voraussetzungen für die Wegfindung. Der in den Anforderungen verwendete Begriff Trittsicherheit bedeutet die Fähigkeit zu haben, sich beim Wandern in unwegsamem Gelände sicher bewegen zu können. Nach der international gültigen Wegeklassifizierung Leicht, Mittel und Schwer, enthält dieses Wanderbuch nur leichte Touren mit der Farbe Blau und mittelschwere Touren mit der Farbe Rot.

Gefahren und Sicherheit

Die persönliche Leistungsfähigkeit kann besonders bei Hitze falsch eingeschätzt werden. Umkehren oder Abkürzen der Wanderung ist kein Zeichen von Schwäche, sondern Klugheit. Es geht um Wandergenuss, nicht um Höchstleistung. Bei Wanderungen in den Vogesen ist schneller Wetterwechsel durchaus eine Gefahr. Ein aufziehendes Gewitter mahnt zur Vorsicht.


Am Lac Vert – der grüne See der Vogesen (Tour 25)

Erfahrene Bergwanderer beobachten an jedem sich bietenden Fixpunkt ihren Höhenmesser und justieren ihn erneut. Denn steigt die Angabe des Höhenmessers von einem Fixpunkt zum nächsten erheblich an, bedeutet dies einen Luftdruckabfall und lässt eine schnelle Wetterverschlechterung voraussehen.

Notruf Polizei, Notarzt, Feuerwehr: 112 Bergrettung in Frankreich: 15

Notrufsignal: Optisch oder akustisch 6 Signale hintereinander mit 10 Sekunden Abstand


Unter dem mächtigen Rocher du Blanc (Tour 7)

Gehzeiten, Höhenmeter und Richtungsangaben

Die Gehzeiten sind reine Zeiten unterwegs ohne Pausen. Sie wurden in eigener Erfahrung subjektiv ermittelt. Auf orografische Bezeichnungen wurde zugunsten der Allgemeinverständlichkeit verzichtet. Abzweige und Richtungswechsel sind im Text meist trotz Wegweiser beschrieben, denn die können ja mal fehlen.

Die Höhenangaben entstammen zuallererst den Karten, denn die haben Geografen erfasst, dann erst aus dem ständig justierten Höhenmesser und schließlich den Beschilderungen in der Natur. Bei den Angaben des Höhenmessers sind aber immer Ungenauigkeiten möglich, weil diese wegen der Veränderung des Luftdrucks durch Wetterwechsel variabel sind. Die angegebenen GPS-Daten sind vor Ort in freier Natur erhoben, unterliegen jedoch manchmal nicht geringen Messabweichungen durch die Umgebungs- und Umweltbedingungen.

Anforderungen

Leicht: einfache Wanderung auf guten Wegen und Pfaden ohne ausgesetzte Stellen, die aber auch ohne Markierung sein können. Orientierungssinn und Trittsicherheit werden benötigt.

Mittel: mittelschwere Wanderung, die gute Kondition, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Orientierungssinn erfordert. Ausgesetzte Passagen auch mit Seilversicherungen möglich. Alpine Erfahrung ist nötig.

Schwer: anspruchsvolle Bergtour mit hoher Anforderung an die Kondition, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit. Enthält ausgesetzte Passagen und leichtere Klettereien am Fels. Ein gutes Orientierungsvermögen ist unbedingt geboten. Ausgeprägte alpine Erfahrung wird vorausgesetzt.

Wegweiser und Markierungen

Wenn vorhanden, sind in den Wegbeschreibungen die Markierungen der Wanderwege angegeben. Verschiedenartig geschriebene Ortsnamen sind vorrangig den Karten entnommen, dann erst der Beschilderung in der Landschaft.

Einkehrmöglichkeiten

Einkehrmöglichkeiten in Restaurants und Ferme Auberges sind angeführt. Die Öffnungszeiten sind jedoch je nach Jahreszeit unterschiedlich. Erkundigen Sie sich daher selbst anhand der Telefonnummern.

Naturschutz

Geschützte Pflanzen sind in allen ihren Teilen geschützt und sollten auch nicht zertreten werden. Wir müssen daher auf den Wegen bleiben und dürfen keine »Abkürzer« benutzen und keine weglose Wildnis betreten. Auch wenn an einigen Stellen eine geschützte Art in großen Mengen wächst, bleibt dies eine bedrohte Art und darf nicht gepflückt werden. Die in den Vogesen massenweise auftretenden Narzissen sind sowieso giftig.

Wildtiere benötigen besonders in den Bergen ihre Ruhezonen. Aus meiner berufsbezogenen forstlichen Fachkenntnis wurden bei allen beschriebenen Wanderungen keine Wildeinstandsgebiete durchquert. Ebenso wurde weglose Wildnis gemieden.

Regionale Küche und Versorgung

Die regionale Küche im Elsass ist eine geglückte Synthese alemannischer Deftigkeit und französischer Raffinesse. Der elsässische Karikaturist Tomi

Ungerer meinte zur elsässischen Küche: »Französische Qualität und deutsche Portionen«. Beispiele für traditionelle elsässische Küche sind das Baeckeoffe und das Choucroute oder die Tourte Alsacienne, jeweils deftige Fleischgerichte mit Kraut.

Der Einkauf in Supermärkten erfreut wegen der großen, appetitlichen Auswahl. Nicht zu vergessen die Weine. Es besteht die Gefahr, dass sich die Geschmacksknospen an den erfrischenden Cremant und Riesling oder an die Fülle des Pinot Noir gewöhnen.

Das Schild »Ferme Auberge« in den Vogesen ist meist mit einem guten, aber üppigen Erlebnis verbunden. In entlegenen Tälern und auf den Vogesen gibt es jedoch oft keine Läden. Viele Ferme Auberges geben frische Milchprodukte und Käse ab und bedienen auch gerne hungrige Wanderer.

Interessante Internetadressen

www.frankreich-info.de/reisen/elsass

Urlaubsmöglichkeiten im Elsass unterteilt in Regionen und Städte

www.tourisme-alsace.com

Virtuelle Elsassreisen mit Schwerpunkt Kultur

www.france-voyage.com

Streckenideen für den Elsassurlaub, Städte, Gastronomie, Unterkünfte

www.elsass-geniessen.de

Themenreisen: Orte, Kirchen, Kunst, Museen, Familie, Aktivurlaub

www.elsass-netz.de

Reisetipps und Reiseführer der Elsässer Regionen

www.elsass-weinstrasse.com

Urlaubsträume entlang der Weinstraße

www.valle-munster.eu

Wegweiser durch das Feinschmeckertal mit Kultur und Sport

Die Landschaft

Vor 35 Millionen Jahren entstand der Oberrheingraben als Bruchzone der Erdkruste, die mit der Auffaltung der Alpen zusammenhing. Durch die Sedimente des Rheins wurde der Graben wieder aufgefüllt. An den Rändern hoben sich der Schwarzwald und die Vogesen heraus. Die Vogesen gliedern sich in die nördlich des Bruchetals liegenden Nordvogesen und die Südvogesen südlich der Bruche. Die Nordvogesen, auch Sandsteinvogesen genannt, erreichen mit dem Rocher de Mutzig und Donon knapp über 1000 Meter Höhe. Die Berge der Nordvogesen sind bis zur Zaberner Steige meist tafelartig geformt, der sich nördlich anschließende Wasgau (frz.: Vasgovie) (nördlicher Teil der Nordvogesen und südlicher Pfälzerwald) ist durch Bergformen wie Kegelberge und bizarre Sandsteinfelsen gekennzeichnet. Dagegen besitzen die Berge der Südvogesen häufig die Form einer Rundkuppe (Belchen, frz.: Ballon), die durch Erosion und Gletschertätigkeit zu erklären ist und deren markanteste Vertreter das sogenannte Belchen-System bilden. In den Südvogesen liegen die höchsten Erhebungen der Vogesen mit über 1400 Metern.


Störche sind im Elsass überall zu sehen.

Oberrheinischer Museumspass

Der »Museums-PASS-Musées« ist die Eintrittskarte für über 320 Museen, Schlösser und Gärten in Deutschland, Frankreich und in der Schweiz. Ab dem ersten Museumsbesuch hat der Karteninhaber ein Jahr lang freien Eintritt in die Dauer- und Sonderausstellungen der Mitgliedsmuseen. Preis: Jahrespass 112,– €, www.museumspass.com.


Im Salon de The findet der Wanderer ein gutes Frühstück.

Karten

Club Vosgien 1:50000, IGN 1:25000, Kompass 1:50000. Die Karten des Club Vosgien sind in den Touren angegeben.

Wandergenuss Elsass und Vogesen

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