Читать книгу Wertebilanz - Rainer Monnet - Страница 10
Оглавление6. WERTE UND IHRE ORDNUNG
Nahezu unmöglich ist das Unterfangen, auf wenigen Seiten die maßgeblichen unternehmerischen Werte zu beschreiben. Dies haben andere Autoren in ganzen Büchern dargestellt. Möge dies dem Verfasser nachgesehen werden. Beim Ansatz einer Wertebilanz geht es in erster Linie darum, die Werte in den Kontext und die Beziehung zum Wirtschaften zu setzen. Durch die Beschäftigung mit Werten teilen sich geltende, vielleicht überlebte und zukünftige, anzustrebende Praktiken des unternehmerischen Handelns. Werte 1 orientieren und leiten den Menschen. Das Bild der Achse oder einer Koordinate versinnbildlicht dies. Werte bilden eine ideelle Basis für Sitten und Gebräuche. Sie spielen in einem Staat oder einer Gemeinschaft eine Rolle. Abhängig vom kulturellen Umfeld und zeitlichen Kontext wandelt sich die Priorität von Werten und deren Zusammenwirken. Werte können werden und wachsen im Sinne von Entstehen und Vergehen. Geistig betrachtet, sind Werte Entitäten. Ein Wert steht für sich allein und wächst durch Assoziationen und Konjunktionen mit anderen Werten. Trotz der Ähnlichkeiten mit anderen Werten steht er für sich alleine. Er mag sich nicht in eine Taxonomie mit anderen Werten pressen lassen.2 Werte sind in sich stabil, können in ihrem jeweiligen Umfeld allerdings sehr beweglich sein. Sie sind reicher an Fülle und Bedeutung oder bekleiden einen weniger hohen Rang. Die Würde gehört zur ersten Kategorie, die Motivation zur zweiten. Werte wirken effizient auf das Handeln, wenn sie im Bewusstsein und in der Seele fest verankert sind. Diese Verankerung kann auch mittels Bildern geschehen.
Werte beeinflussen die Entwicklung des Menschen und damit auch eines Unternehmens. Janusgleich lassen uns Werte in Vergangenheit und Zukunft blicken. Welche Werte sind entstanden und haben sich durch erfolgreiches Handeln manifestiert? Welche Werte wollen wir in Zukunft etablieren und uns für diese stark machen? Werte und Bewertung liegen vom Wortursprung nahe beieinander. Werte haben ein eigenes Wesen, einen Begriff und eine ihm innewohnende geistige Kraft. Bewertungen sind menschengemacht oder intelligent maschinenprogrammiert. Die Bewertung gründet auf der menschlichen Urteilsfähigkeit. Von der Beurteilung zur Verurteilung ist es oft nicht weit. Urteilen ist eine menschliche Fähigkeit, die alle unsere Sinne, unser Gefühl und den gesunden Menschenverstand verlangt. Wir unterscheiden im Allgemeinen menschlich persönliche, unternehmerische und gesellschaftliche Werte. Über hundert lassen sich identifizieren.
Werteebenen
Wir möchten diejenigen Werte, die wir als besonders interessant und weiterführend einschätzen, in eine vielleicht auf den ersten Blick ungewöhnlich scheinende Ordnung bringen. Hierbei betonen wir, dass es sich um kein starres System handelt, sondern eher um eine Aufteilung und Gliederung. Keinesfalls soll hier der Versuch unternommen werden, die Werte in eine Taxonomie zu zwängen. Es ist eher dem Bedürfnis entsprungen, die Werte in Ebenen zusammenzuführen. Zum besseren Verständnis verwenden wir die Bilder Sonne, Planeten und Erde, und zwar um zum Ausdruck zu bringen, dass diese Ebenen höherer und individueller Natur, also dem Menschen näher liegend sind. Aufgrund dieser Ebenen ergibt sich eine Art bewegliches Werteschema, das wir in verschiedenen Ebenen abbilden wollen:
• Höhere Werte (Sonne)
• Mittlere Werte (Planeten)
• Irdische Werte (Erde)
1 von griech. ax
2 Schumacher, E.F.: Rat den Ratlosen, rororo, 1977