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ОглавлениеVorwort zur Neuauflage
Der Verfasser konnte erst nach langer Zeit dem Wunsch des Verlages nach einer Überarbeitung der Erstauflage dieses einführenden Lehrbuchs in soziologische Kommunikationstheorien nachkommen. Dies war zum einen dem überbordenden und dem mit engen Fristen operierenden Tagesgeschäft an der Universität und innerhalb der ›scientific community‹ geschuldet, welches nur bei einer gewissen Rigidität einen kleinen Raum für langfristige Vorhaben lässt. Mehr noch spielte zum anderen die Ratlosigkeit des Verfassers darüber eine Rolle, wie man einen komplexen Sachverhalt und sowohl horizontal wie vertikal stark verästelte Theorien in die Form einer für die neuen Studiengänge tauglichen Form gießen und dabei gleichzeitig der Bitte des Verlags nach einer deutlichen Verschlankung des Textes entsprechen kann. Denn schon die Erstauflage sparte manche Theorietradition aus und vernachlässigte zentrale Gegenstandsbereiche wie etwa die Medienforschung.
Nun hat sich der Verfasser entschlossen, diesen Grenzziehungen mittels einer kombinierten Strategie zu begegnen. Auf der einen Seite wird in dieser überarbeiteten Neuauflage die schon in der Erstauflage verfolgte Konzentration auf eine leitende Fragestellung noch entschiedener verfolgt und das Profil als Einführung gestärkt. Dabei rückt die analytische Perspektive in den Vordergrund, die sich damit befasst, wie von bedeutsamen soziologischen Theorien Kommunikationsprozesse konzipiert und analysiert werden. Danach richtet sich die Auswahl der vorgestellten Theorien und Themen. Zwar sind manche Kapitel der Erstauflage gekürzt oder gar gestrichen worden, mit der Kommunikationstheorie von Stuart Hall wird jedoch nunmehr eine wichtige theoretische Strömung aufgenommen. Alle weiteren kommunikationstheoretisch und soziologisch wichtigen Fragen finden ihre Antwort in einem weiteren Band. Das vorliegende Buch wird also hoffentlich in nicht allzu weiter Ferne um einen Band ergänzt, der sich in systematischer Weise mit strukturellen und historischen Formen von Kommunikation befassen wird. Ein kleiner Ausblick auf diese Themen findet sich im abschließenden Kapitel.
Bielefeld, im Juli 2015
Rainer Schützeichel