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Das kostbarste Kapital in Ihrem Garten

Die Vitalität Ihres Bodens können Sie noch recht einfach selbst beurteilen. Jedenfalls Pi mal Daumen. Suchen Sie einfach mal nach Regenwürmern. Wenn Sie viele finden, hat Ihr Garten auch ein gesundes Bodenleben. Je mehr Regenwürmer, desto besser! Mit kleinen technischen Helfern lassen sich auch andere Parameter selbst bestimmen. Oder Sie nehmen eine Bodenprobe und schicken sie zu Fachleuten ins Labor.

Regenwürmer leben von dem, was an organischem Material so im Laufe der Zeit im Garten verrottet. Ich achte sehr darauf, dass ihnen immer eine Kleinigkeit übrig bleibt: Unkrautreste entferne ich nach dem Jäten in der Regel nicht, sie bleiben liegen. Ernte ich einen Salat, dann lasse ich die äußeren Blätter, die ja eh nicht genutzt werden, auf dem Acker zurück.

Man sollte es nicht auf die Spitze treiben

Auch den pH-Wert können Sie problemlos in Eigenregie messen. Dieser Wert gibt Auskunft darüber, wie sauer oder alkalisch Ihr Boden ist. Im Handel werden diverse Schnelltests angeboten, die ausreichend aussagekräftige Ergebnisse liefern und mit denen auch Laien problemlos klarkommen. Ergibt Ihr Test einen pH-Wert von rund 6,5 (also leicht sauer), ist alles in Ordnung. Ist der Wert deutlich niedriger, ist Ihr Boden zu sauer und Sie dürften es mit dem Gemüseanbau schwer haben. Die Zugabe von Kalk kann helfen, aber ich bin da vorsichtig. Denn das Kalken kann zwar kurzfristig die Erträge steigern, sorgt aber auch dafür, dass Humus abgebaut wird. Und den Humusanteil will ich ja gerade in die Höhe bringen!

Die allermeisten Gemüsepflanzen gedeihen am besten, wenn sich der pH-Wert irgendwo nahe der Marke von 6,5 eingependelt hat. Gewiss, einige Sorten bevorzugen etwas saurere, andere wiederum etwas alkalischere Böden. Aber schließlich sind wir ja nur Hobbygärtner und müssen unser Geld nicht mit dem Gemüseanbau verdienen. Seien Sie daher nicht zu streng mit den Werten, es muss keine Punktlandung sein!

Der Humusgehalt und auch die Verfügbarkeit anderer Nährstoffe lassen sich hingegen selbst kaum ermitteln. Hier können Sie aber auf die Hilfe spezialisierter Labore zurückgreifen. Das kostet auch kein Vermögen und man kann sogar die eine oder andere Überraschung erleben! Ich habe damals so eine Probe eingeschickt und musste erfahren, dass der Humusgehalt in meinem neu angelegten Garten erstaunlich niedrig war. Und das, obwohl auf der Fläche viele Jahre Kühe und Pferde geweidet hatten.

Auch die Stickstoffkonzentration war niedriger, als man sich das für den Gemüseanbau idealerweise wünscht. Dafür lagen fast alle anderen Kennzahlen, beispielsweise der Kalium- und vor allem auch der Phosphorgehalt, teilweise um ein Vielfaches über den Sollwerten. Viel hilft doch auch viel, oder? Das stimmt aber leider nicht. Denn genauso wie eine Unterversorgung mit Nährstoffen dem Wachstum der Pflanzen schadet, vertragen viele Gemüsesorten auch eine Überversorgung nicht sonderlich gut. Das ist also ganz ähnlich wie bei uns Menschen auch.


»JEDEN TAG NUR NACHTISCH IST AUCH NICHT GESUND!«

Der Überschuss eines Nährstoffes kann bei manchen Pflanzen sogar dazu führen, dass sie andere Nährstoffe gar nicht mehr aufnehmen können und dann regelrecht »verhungern«.

WAS DIE PFLANZEN WIRKLICH BRAUCHEN

Eine Laboruntersuchung, die ich bei mir übrigens alle fünf Jahre wiederhole, kann also sicher nicht schaden. Umso besser sind Sie später im Bilde, was und wie viel Sie Ihrem Boden hinzufügen müssen. Ich habe in den Anfangsjahren nur sehr stickstofflastig gedüngt, vor allem mit Hornspänen und Hornmehl, die kaum andere Nährstoffe mitbringen. Daraufhin haben sich die Kalium- und Phosphorwerte in meinem Garten allmählich normalisiert.

Eine Sonderstellung nimmt natürlich der Humusgehalt ein, denn der kann eigentlich nie hoch genug sein. So gut wie alles organische Material tut Ihrem Boden gut: Sei es Kompost, seien es Abfälle aus der Küche oder Laub von Bäumen und Sträuchern. Regenwürmer und Mikroorganismen verwandeln all dieses Material in Humus – und genau das ist es, was Ihr Gemüsegarten braucht! Also fangen Sie schon einmal an zu sammeln. Für den Anfang reicht es, wenn Sie einfach immer Ihre Gartenabfälle verteilen.

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