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ОглавлениеVon den beiden Hauptaufgaben meines begrenzten irdischen Daseins, vor die mich der unermessliche Ratschluss der Vorsehung gestellt hatte, war bis zu diesem Zeitpunkt, da wir in Schlamm und Frost vor der Hauptstadt Stalins fest saßen, im Grunde nichts wirklich erfüllt! Das Judentum war nicht vollständig ausgemerzt. Immer noch war es, wenn auch begrenzt und beschnitten in seinen Möglichkeiten, ein allgegenwärtiger Teil unseres alltäglichen Lebens. Dies galt für das Altreich und umso mehr für die besetzten Gebiete Ost- und Südosteuropas! Auch war Russland noch nicht vollständig niedergeworfen, da unsere Truppen vor Moskau witterungsbedingt zunächst erst einmal ausharren mussten, während Nachschub und Material heran geführt und die Gefallen, Verwundeten und Vermissten ersetzt wurden, so gut es eben ging.
Ich hatte den Körper des deutschen Volkes bislang noch nicht vollständig vom Aussatz des Judentums reinigen können. Er war noch da, dieser Aussatz. Zwar verdeckt von Pflastern und Salben, aber dennoch immer mit dem deutschen Volkskörper verbunden, auf dem er sich jederzeit hätte sogleich wieder ausbreiten können, wären wir auch nur einen Moment lang nachlässig geworden oder hätten in unseren Anstrengungen, vielleicht von falschem Mitleid getrieben, einmal nachgelassen!
Alles schien mir bislang nur halb getan! Ich war meiner historischen Aufgabe und meiner Verantwortung vor dem deutschen Volke und vor der Geschichte noch nicht in vollem Umfang gerecht geworden! Dabei spürte ich, wie mir die Lebenszeit zwischen den Fingern zerrann, wie sie verfloss und schwand, wie die Spanne, die mir verblieb, abnahm, wie eine Kerze, die man unausgesetzt brennen ließ.
Bis zum 13. September 1941 hatte ich sogar die Abschiebung aller Juden aus dem Altreich und aus den besetzten Gebieten Europas verboten. Wir waren bis dahin ja davon ausgegangen, dass wir Russland noch im Verlaufe des Jahres 1941 in einer einzigen raschen Anstrengung militärisch vollkommen niederwerfen und zerschlagen würden. Dann hätte sich leicht die Möglichkeit geboten, sämtliche Juden, die sich in unserem Einflussbereich befänden, hinter den Ural abzuschieben.
Ich hatte daher im Hochsommer 1941, die Angriffe auf Russland hatten gerade erst einmal begonnen, an Göring geschrieben und ihn damit beauftragt, sämtliche organisatorische Vorkehrungen dafür zu treffen, dass alle in unserem Einflussbereich befindlichen Juden gemäß eines strengen Zeitplanes zu evakuieren. Ich fasste dies als eine Gesamtaufgabe auf, die einer möglichst effektiven Gesamtlösung zuzuführen war. Und so sollte es Göring auch verstehen. Es ging also keinesfalls darum, einzelne Gruppen von Juden, beispielsweise aus bestimmten Ländern, auszusiedeln, sondern das Judenproblem in unserem Einflussbereich durch Evakuierungen, Auswanderungen und Deportationen in Gänze zu lösen.
Dies waren meine ursprünglichen Planungen gewesen! Allerdings entwickelten sich die Dinge im Verlaufe des Krieges anders! Nach dem Festlaufen unserer Offensive vor Moskau, im zeitigen Winter 1941, stand erstmals die schnelle militärische Niederwerfung Russlands in Frage. Womöglich mussten wir uns auf Kampfhandlungen an der Ostfront einstellen, die sich Jahre hinziehen würden. Vor diesem Hintergrund gestaltete sich das Ernährungsproblem der Truppen und der Menschen im Altreich drängender denn je, wollten wir keine Hungerjahre riskieren, wie während des Ersten Weltkrieges, die mit einem Verfall des Ernährungszustandes des deutschen Volkes, mit schmerzendem Hunger, drückender Unterernährung und einer hohen Kindersterblichkeit einher gehen würden! Glauben Sie mir, Frau Junge, ich weiß, wovon ich hier spreche! Ich weiß es tatsächlich nur zu gut!
Jeder, der viele Millionen Esser umfassenden Judenbevölkerung Europas, stellte vor diesem Hintergrund eine unzumutbare und nicht länger tolerable Belastung für die Ressourcen des Reiches und der besetzten Gebiete dar, die der kämpfenden Truppe und den Deutschen im Altreich uneingeschränkt zur Verfügung stehen mussten!
Glauben Sie mir, Frau Junge, alles im Leben reduziert sich letztendlich auf die Tatsache, ob es zu Fressen gibt oder nicht! Das ist bei den Tieren ebenso wie bei den Menschen!
Es ging also darum, die vielen Millionen Juden möglichst schnell vom Futtertrog des kämpfenden Heeres und der Nation zu entfernen! Um gar nichts anderes ging es letztendlich hier!
Hinzu kamen außenpolitische Entwicklungen! Mit der Atlantik-Charte vom 14. August 1941 rotteten sich die beiden Freimaurer Roosevelt und Churchill zusammen. Während sie auf einem der zahlreichen britischen Schlachtschiffe in der Neufundland-Bay herum segelten, wurden Waffenlieferungen aus Amerika an Churchill und an Stalin beschlossen! Das kam faktisch einem Kriegseintritt Amerikas gleich! Und welche Konsequenzen ein Kriegseintritt Amerikas nach sich ziehen konnte, das hatte ich im großen Kriege in den Schützengräben an der Westfront ab 1918 am eigenen Leibe erleben müssen! Immer hatte der Kriegseintritt Amerikas bisher bedeutet, dass es Deutschland an den Kragen gehen würde!
Unter Punkt 6 ihrer Vereinbarungen hatten die unterzeichnenden Staaten es vollkommen eindeutig formuliert, was sie anstrebten. Sie nannten es die endgültige Vernichtung der Nazi-Tyrannei! Nicht nur Roosevelt und Churchill haben dieses Machwerk unterzeichnet, sondern auch die Russen und insgesamt neun selbst ernannte Exilregierungen!
Das war ein Kreuzzug! Ein Kreuzzug gegen den Nationalsozialismus und das deutsche Volk! Ein Kreuzzug gegen meine Person! Was bildeten sie sich eigentlich ein, diese aufgeblasenen angelsächsischen Freimaurerfiguren mit ihren Zigarren und Whiskygläsern!
Hinzu kamen die anderen Aktivitäten und Frechheiten! Jede davon, nur für sich allein genommen, kam bereits einer veritablen Kriegserklärung gleich!
Um den 10. September 1941 herum erfuhr ich, dass Stalin plante, über 400.000 Wolgadeutsche einfach nach Sibirien zu deportieren. Churchills Luftwaffe flog am 16. September 1941 einen grundlosen Terrorangriff auf Hamburg! Viele tapfere Hamburger wurden dadurch obdachlos!
Karl Kaufmann, seit 1929 NS-Gauleiter und seit 1933 Reichsstatthalter in Hamburg, bedrängte mich darauf hin, ich möge für die ausgebombten Hamburger zwangsweise jüdische Wohnungen in der Stadt räumen lassen. Kaufmann meinte, es sei nunmehr unerlässlich, die Hamburger Judenschaft endlich zu deportieren.
Wir begannen nunmehr planmäßig damit, Juden aus den besetzten Ländern nach dem Osten zu deportieren. Zunächst in das Ghetto Litzmannstadt. Die hygienischen Verhältnisse dort sollen wegen der Überfüllung unerträglich gewesen sein. Es stand, auch unter den Wachmannshaften, zu befürchten, dass Seuchen ausbrechen würden. Himmler sprach mich mehrfach darauf an, dass es keine zufriedenstellende Lösung sei, die europäischen Juden nach Litzmannstadt zu deportieren und dann darauf zu warten, dass sie dort verhungern würden. Außerdem zog dies die Aufmerksamkeit der Weltpresse unnötig auf sich.
Dennoch hielten wir das System der Deportierungen von nun an aufrecht. Zumindest das Altreich und große Teile der besetzten Gebiete Mitteleuropas wurden auf diese Weise zunächst judenfrei. Das Problem wurde nach Osteuropa verlagert und die dort vor Ort Verantwortlichen beklagten sich. Die Deportationen stellen also keine befriedigende Lösung des Judenproblems dar. Ich wurde mir zwischen September und Dezember 1941 klar über die Tragweite dieser Aufgabe! Es war nicht damit getan, die Judenschaft zu deportieren. Sie musste vollständig liquidiert werden! Ich fasste es als Teil meiner historischen Aufgabe auf, jeden Juden zu liquidieren, dessen ich irgendwo habhaft werden konnte. Auf andere Art und Weise war das Judenproblem nicht in seiner Totalität zu lösen, denn auch die Deportierten hatten letztendlich ihre Fähigkeit zur unausgesetzten Vermehrung keinesfalls eingebüßt!
Anfang September 1941 berichtete mir Himmler, es sei im KL Auschwitz I ein Mittel gefunden worden, mit dem man etwa 900 Kriegsgefangene kostengünstig und schnell liquidiert habe. Es sei vor allem für die mit der Liquidierung beauftragten Wachmannschaften schonend und schütze vor Verrohung. Es sei alles sauber. Ein Mittel zur Insektenbekämpfung! Gut, dachte ich mir. Was zur Bekämpfung von Ungeziefer taugt, eignet sich also auch zur Liquidierung der Juden!