Читать книгу Der Himmel - Randy Alcorn - Страница 8

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EINLEITUNG

Das Thema »Himmel«

Habt keine Angst. Ihr vertraut auf Gott, nun vertraut auch auf mich! Es gibt viele Wohnungen im Haus meines Vaters, und ich gehe voraus, um euch einen Platz vorzubereiten. Wenn es nicht so wäre, hätte ich es euch dann so gesagt? Wenn dann alles bereit ist, werde ich kommen und euch holen, damit ihr immer bei mir seid, dort, wo ich bin.

Johannes 14,1-3

Jede Zivilisation der Menschheitsgeschichte wurde von dem Gefühl geprägt, dass wir irgendwo für immer leben. Die australischen Ureinwohner stellten sich den Himmel als eine ferne Insel jenseits des Horizonts im Westen vor. Die Mexikaner, Peruaner und Polynesier glaubten, dass sie nach ihrem Tod zur Sonne oder zum Mond gehen.1 In den ägyptischen Pyramiden fand man neben den einbalsamierten Leichen Landkarten als Führer in der künftigen Welt.2 Die Römer glaubten, dass die Gerechten in den Gefilden der Seligen picknicken werden, während ihre Pferde in der Nähe grasen. Obwohl sich diese Vorstellungen vom Leben nach dem Tod erheblich voneinander unterscheiden, weist doch die Tradition aller Kulturen darauf hin, dass das menschliche Herz an ein Leben nach dem Tod glaubt. Die Anthropologie bestätigt, dass jede Kultur einen von Gott geschenkten, angeborenen Sinn für das Ewige hat.3

Die Einstellung der ersten Christen zum Himmel

In den römischen Katakomben, in denen viele Christen, die als Märtyrer ums Leben kamen, begraben sind, finden wir Grabstätten mit folgenden Inschriften:

• In Christus ist Alexander nicht tot, sondern lebt.

• Einer, der bei Gott lebt.

• Er wurde in seine ewige Heimat aufgenommen.4

Ein Historiker schreibt: »Viele Bilder an den Wänden der Katakomben stellen den Himmel mit herrlichen Landschaften, spielenden Kindern und fröhlich feiernden Menschen an festlich gedeckten Tischen dar.«5

Im Jahr 125 n. Chr. schrieb ein Grieche namens Aristides einem Freund über das Christentum und erklärte, warum diese »neue Religion« so erfolgreich sei: »Wenn einer von diesen Christen, ein rechtschaffener Mann, die Welt verlässt, freuen sie sich und danken Gott. Dann begleiten sie seinen Körper mit Liedern und Dankgebeten, als ob er sich auf die Reise zu einem anderen Ort ganz in der Nähe aufmachen würde.«6

Diese Sichtweisen der Urchristen klingen für uns heute fremd, doch ihre Überzeugungen wurzelten in der Heiligen Schrift. Der Apostel Paulus schreibt zum Beispiel: »Denn Christus ist mein Leben, aber noch besser wäre es, zu sterben und bei ihm zu sein … Ich sehne mich danach, zu sterben und bei Christus zu sein, denn das wäre bei weitem das Beste« (Philipper 1,21.23). Als Jesus seinen Jüngern sagte: »Es gibt viele Wohnungen im Haus meines Vaters, und ich gehe voraus, um euch einen Platz vorzubereiten« (Johannes 14,2), benutzte er absichtlich allgemein gebräuchliche, gegenständliche Begriffe (Haus, Wohnungen, Platz), um zu beschreiben, wohin er ging und was er dort für uns vorbereitet. Dieser Platz ist kein immaterieller Bereich körperloser Geister, weil ein solcher Bereich für Menschen nicht geeignet ist. Was für uns geeignet ist – und wozu wir geschaffen wurden –, ist der Platz, den Gott für uns gemacht hat: die Erde.

In diesem Buch entdecken wir anhand der Bibel eine aufregende Wahrheit: Gott hat seinen ursprünglichen Plan, dass die Menschen auf der Erde wohnen sollen, nie aufgegeben. Der Höhepunkt der Geschichte wird in der Tat die Schaffung eines neuen Himmels und einer neuen Erde sein, ein auferstandenes Universum, das von auferstandenen Menschen bewohnt wird, die mit dem auferstandenen Jesus leben (Offenbarung 21,1-4).

Unsere tödliche Krankheit

Als Menschen leiden wir an einer tödlichen Krankheit, die Sterblichkeit heißt. Die derzeitige Sterblichkeitsrate liegt bei hundert Prozent. Weltweit sterben in jeder Sekunde drei Menschen, 180 in jeder Minute, stündlich fast 11.000. Wenn es stimmt, was die Bibel über das sagt, was mit uns nach dem Tod geschieht, dann kommen jeden Tag über 250.000 Menschen entweder in den Himmel oder in die Hölle.

David sagte: »Herr, erinnere mich daran, wie kurz mein Leben ist. Und dass meine Tage gezählt sind, damit ich erkenne, wie vergänglich mein Leben ist. Mein Leben währt nicht länger als die Breite meiner Hand und ist vor dir nur wie ein Augenblick. Nur wie ein Hauch ist jeder Mensch« (Psalm 39,5-6).

Gott benutzt Leid und den nahe bevorstehenden Tod, um uns von dieser Erde loszulösen und auf das auszurichten, was danach kommt. Ich habe oft mit Menschen gesprochen, bei denen eine tödliche Krankheit festgestellt worden war. Diese Menschen und ihre Angehörigen bekamen plötzlich ein unersättliches Interesse am Leben nach dem Tod. Die meisten Menschen bereiten sich nicht auf den Tod vor. Wer jedoch weise ist, wendet sich an eine zuverlässige Quelle, um ausfindig zu machen, was ihn nach dem Sterben erwartet. Jesus ist gekommen, um uns von der Angst vor dem Tod zu erlösen (Hebräer 2,14-15). Im Licht der künftigen Auferstehung der Toten fragt der Apostel Paulus: »Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?« (1. Korinther 15,55).

Was befreit uns von der Angst vor dem Tod? Nur eine Beziehung zu dem, der an unserer Stelle gestorben ist, der vorausgegangen ist, um einen Platz für uns vorzubereiten, an dem wir mit ihm leben können.

Das Ufer sehen

Vielleicht haben Sie dieses Buch belastet, entmutigt, bedrückt oder gar zutiefst erschüttert und verletzt in die Hand genommen. Vielleicht sind Sie zynisch geworden oder haben alle Hoffnung verloren. Ein biblisches Verständnis von dem, was der Himmel ist, kann das alles ändern.

1952 stieg die junge Florence Chadwick auf der Insel Santa Catalina, Kalifornien, in den Pazifischen Ozean, fest entschlossen, bis zum Festland zu schwimmen. Sie hatte bereits als erste Frau den Ärmelkanal in beide Richtungen durchschwommen. Das Wetter war neblig und kalt, sie konnte kaum die Schiffe sehen, die sie begleiteten. Trotzdem schwamm sie fünfzehn Stunden lang. Als sie bettelte, aus dem Wasser geholt zu werden, wurde sie von ihrer Mutter, die auf einem Schiff in ihrer Nähe war, angespornt: sie sei nahe am Ziel. Schließlich war sie körperlich und seelisch so erschöpft, dass sie aus dem Wasser gezogen wurde. Erst auf dem Schiff erkannte sie, dass das Ufer weniger als achthundert Meter entfernt war. Während einer Nachrichtenkonferenz am folgenden Tag bekannte sie: »Alles, was ich sehen konnte, war der Nebel … Ich glaube, wenn ich das Ufer gesehen hätte, hätte ich es geschafft.«7

Denken Sie über ihre Worte nach: »Ich glaube, wenn ich das Ufer gesehen hätte, hätte ich es geschafft.« Für Gläubige ist dieses Ufer Jesus und der Platz, den er für uns vorbereiten will. Das Ufer, nach dem wir Ausschau halten müssen, ist die neue Erde. Wenn wir durch den Nebel schauen und uns vor unserem inneren Auge unser ewiges Zuhause ausmalen, werden wir mit Trost und neuer Tatkraft erfüllt.

Wenn Sie erschöpft sind und nicht wissen, wie es weitergehen kann, dürfen Sie wissen, dass ich dafür bete, dass Sie durch dieses Buch eine Zielvorstellung, Ermutigung und Hoffnung bekommen. Ich bitte Gott, dass dieses Buch Ihnen hilft, das Ufer zu sehen.

Der Himmel

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