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Das Königliche Madrid
Tourenkarte | Übersichtskarten
Torre de Madrid › Senatsgebäude › Palacio Real › Kathedrale La Almudena › Plaza de Oriente › Teatro Real › Monasterio de las Decalzes Reales › Chocolatería San Ginés
Start: H Plaza España (M 3, M 10)
Ziel: H Sol (M 1, M 2, M 3)
Wann: tagsüber, zeitlich mit Termin für Führungen durch das Kloster abstimmen
Distanz: 1,8 km
Hoch über der Manzanarasenke bauten sich Spaniens Könige ihre Residenz. Von hier aus regierten sie ihr Weltreich, und hier schlägt auch heute noch das Herz der Monarchie.
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8 3 Monasterio de las Descalzas Reales
© shutterstock/S-F
Plaza España
Ausgangspunkt ist die Plaza España, wo die 142 m hohe Torre de Madrid 1 aufragt – ein Wolkenkratzer, mit dem das diktatorisch regierte Spanien der Franco-Zeit Modernität beweisen wollte. Mitten auf dem Platz sitzt, in Stein gemeißelt, Miguel de Cervantes 2 auf einem weißen Sockel und schaut auf seine Romanhelden Don Quijote und Sancho Pansa hinab. Touristen lieben dieses Fotomotiv. An der südwestlichen Seite des Platzes beginnt die Calle de Bailén. Ihr folgend passiert man das Senatsgebäude 3, eine moderne Rotunde auf der linken Straßenseite, und ein Stück weiter Reste der mittelalterlichen Stadtmauer. Und dann türmt sich auch schon das Herzstück des königlichen Madrid vor einem auf – der Palacio Real 4 2. Den Palast aus hellgrauem Granit und Kalkstein ließ Felipe V. erbauen, nachdem die alte Residenz am Heiligabend anno 1734 abgebrannt war. Felipe stammte aus Frankreich, kam nach dem Spanischen Erbfolgekrieg auf den Thron. Die neue Residenz ließ er nach dem Vorbild von Schloss Versailles planen. Mit dem Projekt beauftragte er italienische Baumeister. Unter dem Sizilianer Francisco de Sabatini wurde das Schloss, eines der größten der Epoche mit rund 2000 Räumen, im Jahr 1764 fertiggestellt. Außen bestimmen italienisch-klassizistische Stilelemente das Erscheinungsbild, innen herrscht spätbarocker Prunk mit Stuck, Seide, Goldbrokat, kostbarer Tapisserie und zahlreichen Gemälden, unter denen sich Meisterwerke von Goya, Velázquez, Rubens und Caravaggio befinden. Tiepolo hat den Salón de Alabarderos 1766 mit einem Fresko verziert. Wohnsitz der Könige war der Palacio Real bis 1931.
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Tourenkarte | Google Maps
Frei zugänglich ist der Barockgarten Jardines de Sabatini an der Ostseite des Palacio Real. Hier kann man sich wunderbar auf Bänken im Schatten ausruhen – begleitet von entspannendem Brunnengeplätscher.
Heute kommt der König nur zu besonderen Anlässen hierher, z. B. zum Empfang von Staatsgästen. An allen anderen Tagen öffnet der Palast seine Türen für Besucher (Mo–Sa 9.30–17, So 9 bis 14 Uhr, 11 €). Der Besuchereingang liegt an der Plaza Armería, wo sich die erst 1993 fertiggestellte Kathedrale La Almudena 5 (>>) dem Gebäudekomplex anschließt. Zwischen Palast und dem Teatro Real erstreckt sich die parkähnlich angelegte Plaza de Oriente 6. Hoch zu Ross grüßt hier Felipe IV. Die Reiterstatue mit dem König auf einem sich aufbäumenden Hengst wurde 1640 von Pietro Tacci geschaffen und galt seinerzeit als statische Meisterleistung. In das Teatro Real 7 am Ende des Platzes strömen Opernliebhaber an etwa 100 Abenden im Jahr (s. Nightlife, >>). In den ersten Jahrzehnten nach der Eröffnung 1850 gehörte es zu den bedeutendsten Opernbühnen Europas. Heute versucht man, an die alten Glanzzeiten anzuknüpfen. Theatersaal, Proberäume und Technik kann man bei einer Führung in Augenschein nehmen (Di–So 10–13 Uhr, auch auf Deutsch, Anmeldung: visitasguiadas@teatro-real.com, 8 €).
© shutterstock/trabantos
Palacio Real
Von der Plaza Isabella II., dem Vorplatz des Opernhauses, folgt man der Calle de Arenal, einer hübschen, autofreien Geschäftsstraße, biegt dann links in die Calle San Martín und kommt zum Monasterio de las Descalzas Reales 8 3. Doña Juana, die schon im Alter von 19 Jahren verwitwete Tochter Karls V., ließ den Renaissancepalast, ihr Geburtshaus, ab 1554 in ein Kloster umbauen und für sich selbst neben dem eigentlichen Klostertrakt eine Wohnung einrichten. In ihrem Kloster sollten nur Damen des habsburgischen Hochadels das Gelübde ablegen, so schwebte es Doña Juana vor. Dabei dürfte es bisweilen jedoch zu Kontroversen mit den Nonnen gekommen sein, denn soziale Privilegien widersprechen den Ordensregeln der barfüßigen Franziskanerinnen. Heute leben noch 19 Ordensschwestern im Kloster. Besucherführungen geben Einblick in den Rückzugsort der weltabgewandten Adelsdamen und in die Bilderwelt der Gegenreformation (Di–Sa 10–13, 16–17.30, So 10–14 Uhr, nur in span. oder engl. Sprache, Tel. 91 454 88 00, 6 €). Größter Schatz hinter den Klostermauern ist die eigens für den Karfreitag gefertigte Sammlung flämischer Teppiche, die nach Vorlagen von Rubens gewebt wurden. Zum Abschluss der Tour folgen Sie der Calle de Arenal – evtl. mit einem Abstecher in die Chocolatería San Ginés (>>) – bis zur Puerta del Sol.
e La Latina/Austrias
Von der Plaza Mayor zur Kathedrale La Almudena
Tourenkarte | Übersichtskarten
Plaza Mayor › Iglesia de San Isidro › Mercado de la Cebada › Museo de San Isidro › Iglesia San Andrés › Basílica de San Francisco el Grande › Museo de la Catedral de la Almudena
Start: H Sol (M 1, M 2, M 3)
Ziel: H Ópera (M 2, M 5)
Wann: Montags ist die Basílica de San Francisco El Grande geschlossen.
Distanz: 3,5 km
Der Spaziergang führt von der Plaza Mayor ausgehend zu den eindrucksvollsten und bedeutendsten Kirchen Madrids. Fotografen schätzen die herrlichen Blicke auf die Catedral de la Almudena.
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6 Basílica de San Francisco el Grande
9 Krypta
© shutterstock/Lord Kuernyus
Am Isidro-Gedenktag (15. Mai)
Man verlässt die Plaza Mayor 1 1 über die Calle Toledo und sieht vor sich schon die dem Stadtheiligen geweihte Iglesia de San Isidro 2. Wichtigste Sehenswürdigkeit im Inneren des im frühen 17. Jh. erbauten Gotteshauses ist ein silberner Schrein über dem Altar, in dem die sterblichen Überreste des Stadtheiligen Isidro aufbewahrt sind. An dessen Gedenktag, dem 15. Mai, finden nicht nur in der Kirche, sondern überall in Madrid Veranstaltungen statt.
Weiter die Calle Toledo entlang erreicht man das buntbemalte Gebäude des Mercado de la Cebada 3 (Mo–Fr 9–14, 17 bis 20.30, Sa 9–14.30 Uhr). Als es Ende der 1950er-Jahre erbaut wurde, heimsten die Architekten landesweit Lob für den innovativen Baustil ein. Heute wundert man sich dagegen über so viel Hässlichkeit. Deswegen wurde vor einigen Jahren auch darüber diskutiert, ob man das altersschwache Gebäude nicht einfach abreißen sollte. Inzwischen hat man es aber saniert. Ein Marktbummel lohnt, denn hier sind die Preise verhältnismäßig niedrig und man kauft dort, wo es die Einheimischen auch tun.
Vor dem Marktgebäude biegt man rechts ab und passiert das Teatro La Latina, erbaut 1919, ein Haus, das für Komödien und Volkstheater bekannt ist. Wenige Schritte danach biegt man an der Kreuzung zur Calle Humilladero rechts ab, zum gleichnamigen Platz, an dem das Museo de San Isidro 4 liegt (Plaza San Andrés 2, Di–So 9.30–20, im Sommer Di–Fr 10–19 Uhr). Das Museum befasst sich mit der Lebensgeschichte des Heiligen, bietet aber auch Informationen zur Frühgeschichte der Stadt. Nebenan erhebt sich die barocke Iglesia San Andrés 5. Die Kirche, die ursprünglich im 17. Jh. erbaut worden war, wurde 1936 im Spanischen Bürgerkrieg zerstört und erst in den 1990er-Jahren wieder aufgebaut. Wer Hunger hat, findet am Platz einige Restaurants oder geht nur ein paar Schritte weiter zur »Tapasstraße« Cava Baja (>>).
© shutterstock/Renata Sedmakova
Basílica de San Francisco el Grande
Die Carrera San Francisco hinunter erreicht man die gleichnamige, 1760 erbaute Basílica de San Francisco el Grande 6 (Di bis So 10–13, 17–19.30 Uhr). In der imposanten Kirche lohnen vor allem die mächtige Kuppel, die 33 m im Durchmesser misst, und die von Francisco de Goya ausgeschmückte Kapelle links vom Eingang eine ausführliche Betrachtung. Auch diese Kirche war im Spanischen Bürgerkrieg stark beschädigt worden, letzte Restaurierungsarbeiten wurden erst 2012 abgeschlossen. Neben der Kirche liegt der kleine Park Dalieda de San Francisco 7, etwas größer sind die Jardines de Las Vistillas 8, die man über die Calle San Buenaventura erreicht und von denen aus man einen schönen Blick auf die Berge der Sierra de Guadarrama und auf die Almudena-Kathedrale hat. Wer das perfekte Kathedralenbild fotografieren möchte, sollte es von hier aus versuchen. Bevor man die Almudena-Kathedrale erreicht, biegt man in der Calle Mayor links zur Krypta 9 ab. 400 Säulen zieren die neoromanische unterirdische Kirche. Ihr gegenüber liegen wenig spektakulär, aber geschichtlich bedeutend, die Überreste der maurischen Stadtmauer.
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Tourenkarte | Google Maps
Im Dalieda de San Francisco, dem Dahliengarten neben der Kirche, sitzt man auf einer der »vorderen« Bänke und genießt den schönen Blick über den Westen Madrids und die nahen Berge.
Die Almudena-Kathedrale 10 (im Volksmund La Catedral genannt) wurde 1993 nach hundertjähriger Bauzeit eröffnet und vom damaligen Papst Johannes Paul II. geweiht. Weltweit bekannt wurde sie 2004, als Kronprinz Felipe und die Journalistin Letizia Ortiz Rocasolana hier heirateten. Sehenswert im Inneren sind u. a. die Skulptur der Madrider Schutzpatronin Almudena aus dem 16. Jh. und der Schrein des Stadtheiligen Isidro. Der um 1400 geschaffene Holzsarg enthält allerdings nicht mehr seine sterblichen Überreste. Die bunte Deckenbemalung sorgte noch lange Zeit nach der Eröffnung für kontroverse Diskussionen, inzwischen haben die Madrilenen ihre Kathedrale aber aus vollem Herzen angenommen. Das Museo de la Catedral de la Almudena und der Kuppelaufstieg 11 befinden sich auf der Rückseite der dem Königspalast zugewandten Seite. Am Königspalast und dem Teatro Real vorbei erreicht man die Metrostation Ópera.