Читать книгу Voll super, Helden (1). Einer muss den Job ja machen - Rüdiger Bertram - Страница 6

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Prolog

Kästle stopfte sich Schokolade in den Mund. Es waren mindestens vier Tafeln gleichzeitig und das sah ziemlich eklig aus, weil ihm der braune Sabber aus den Mundwinkeln tropfte. Der Blick, mit dem er mich anschaute, war eine Mischung aus Gier und Wahnsinn. Mehr Wahnsinn als Gier, so kam es mir vor.

»Meins, alles meins, ganz allein meins, meins, meins. Die ganze Schokolade gehört mir, mir ganz alleine und sonst keinem!«, brüllte er schmatzend. Dann lachte er laut. Es war aber kein nettes Lachen, sondern ein fieses und gemeines.


Neben ihm stapelten sich die Schokoladentafeln fast bis unter die Decke. Vollmilch, Nuss-Nugat, Mandel, Trauben-Nuss, Zartbitter, Joghurt, es war alles dabei. Für einen Moment hoffte ich, dass der Turm aus Schokolade umfallen und Kästle einfach unter sich begraben würde. Aber das tat er natürlich nicht. Das wäre auch zu einfach gewesen.

Außerdem waren da ja noch seine Leibwächter, die mich nicht aus den Augen ließen. Mich nicht und Jenny auch nicht.

Ich schaute zur Seite, wo Jenny immer noch wie angewurzelt neben mir stand und die Schlangen hinter der Glasscheibe anstarrte. Von ihr konnte ich keine Hilfe erwarten, das war klar. Also musste ich den verrückten Kästle alleine stoppen. Denn das war er: total verrückt, komplett übergeschnappt, total gaga.

Das war die einzige Erklärung, warum er die Schokoladenvorräte der ganzen Welt geklaut und sie hier in diese Ruinenstadt irgendwo im Dschungel geschafft hatte. Da waren wir nämlich gelandet. Mitten in Südamerika in einem riesigen alten Inka-Tempel. Hunderte Kilometer weit weg von der nächsten Siedlung und Tausende Kilometer entfernt von meinen Eltern. Die dachten ja immer noch, ich läge jetzt am Strand irgendwo an der Nordsee. So war es ja auch geplant gewesen und so hatte auch alles angefangen: mit einer Reise ans Meer zum Hotel meines Onkels.

Voll super, Helden (1). Einer muss den Job ja machen

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