Читать книгу Requiem für West-Berlin - Reginald Rosenfeldt - Страница 8
6.
ОглавлениеJohn Trend parkte den ihm zur Verfügung gestellten Wagen auf der freien Fläche zwischen dem Bahnhof Zoo und dem Theater des Westens. Der noch aus der Kaiserzeit stammende Prachtbau hatte laut Susans Erklärungen seit dem Kriegsende als provisorisches Opernhaus gedient, und spielte erst seit anderthalb Jahren wieder Musicals und Operetten.
„Zur Neueröffnung haben sie „My Fair Lady“ aufgeführt“, erinnerte sich Susan, die sichtlich stolz auf das dargebotene Programm war. In ihren Augen verbreitete der Musentempel ein bescheidenes großstädtisches Flair, das aber seiner Nachbarschaft völlig abging. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite reihten sich Kneipen und Bars aneinander, und hinter ihren behelfsmäßig errichteten Flachbauten verhinderte der schwarze Klotz des Fern- und S-Bahnhofs „Zoologischer Garten“ die Aussicht auf die Gedächtniskirche.
Für Trend gehörte die rußgeschwärzte Halle zu den faszinierendsten Kuriositäten der Stadt, denn sie befand sich überraschenderweise auf dem Hoheitsgebiet der DDR. Der zweite deutsche Staat verwaltete nämlich sowohl den Maschinenpark, als auch den Gleiskörper der ehemaligen Reichsbahn, und deshalb stand selbst auf den in die BRD ratternden Interzonenzügen die größenwahnsinnige Bezeichnung „Deutsche Reichsbahn“.
„Was für ein Treppenwitz der Weltgeschichte“, dachte Trend erheitert. Ein kommunistischer Staat, der sich auf das Erbe einer faschistischen Diktatur beruft! Der Amerikaner grinste unwillkürlich, während es ihm nicht zum ersten Male durch den Kopf ging, dass das unverständliche Arrangement auch eine äußerst praktische Seite besaß. Da der Bahnhof zumindest juristisch zur DDR gehörte, hatte er sich schnell zum Sammelpunkt zwielichtiger Gestalten entwickelt, die hier ungestört ihre kriminellen Geschäfte abwickeln konnten. Verständlicherweise färbte das spezielle Publikum auch auf die unmittelbare Umgebung ab, wie deutlich an den Spelunken jenseits des provisorischen Parkplatzes zu erkennen war.
Trend gönnte der von gewissen Herren bevorzugten „Bel Ami Bar“, in der ihm die Bedienung erst vor drei Tagen eine geladene Handfeuerwaffe zum Kauf angeboten hatte, einen letzten Blick, und schloss den grauen Opel Kapitän ab. Die Schlüssel in der Manteltasche verstauend, betrat er die Kantstraße und schritt zügig zur parallel verlaufenden Joachimstaler. Die breite Straße säumte eine Mischung aus gesichtslosen Neubauten und den Krieg überlebten vierstöckigen Häusern, hinter denen sich der Breitscheidplatz versteckte. Der als Zentrum der geteilten Stadt angepriesene Ort beherbergte in seiner Mitte das offizielle Mahnmal für die Schrecken des letzten Weltkrieges, die Ruine der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Von dem ursprünglichen Sakralbau existierte nur noch der Hauptturm; eine verbrannte Hülle, der die pfiffigen Berliner den Spitznamen „hohler Zahn“ verliehen hatten, und daneben erhob sich ein erst vor zwei Jahren errichtetes, futuristisches Gotteshaus.
Trend besichtigte den Touristenmagneten gleich nach seiner Ankunft, um sich einen ersten Eindruck von der neuen West-City zu verschaffen. Aber wie er es befürchtet hatte, bestand die Peripherie des Platzes größtenteils aus lieblos hochgezogenen Betonklötzen, und zwischen den konformistischen Hochhäusern leuchtete die Reklame des zu einem Festivalkino hochstilisierten „Zoopalast“.
Desillusioniert hatte Trend den Mantelkragen hochgeschlagen, und als letztes die weite Sandfläche hinter der Gedächtniskirche gemustert. Auf der Brache stand bis 1943 das von der intellektuellen Elite favorisierte Romanische Cafe; ein imposantes Gebäude, das seit Wochen ein Zirkuszelt mehr als notdürftig ersetzte.
Bei der Erinnerung an den obskuren Anblick stellte sich Trend einen Augenblick vor, wie wohl eine Manege voller Löwen oder Tiger mitten am Times Square wirken würde, und schüttelte ärgerlich den Kopf. Das war jetzt wirklich nicht der geeignete Moment für müßige Reminiszenzen, an diesem Vormittag benötigte er seine Konzentration einzig und allein für das konspirative Meeting mit Susans V-Mann.
Der Spitzel hatte, wie es nicht anders zu erwarten war, auf einem öffentlichen Treffpunkt bestanden, und das Aschinger am Zoo vorgeschlagen. Die Bierstube gehörte zu einer seit der Jahrhundertwende beliebten Kette von Restaurationen, und lag laut Susan nur wenige Meter von der Kantstraße entfernt.
Im Näherkommen entpuppte sich die Aschinger-Quelle als ein ebenerdiger Nachkriegs-Bau, dessen trostloser Anblick noch die allgegenwärtige Tristesse verstärkte. Doch Trend, dem die Melancholie einer gesichtslosen, aus Trümern neu errichteten Stadt nicht fremd war, ignorierte sie geflissentlich, und betrat ohne zu zögern die Gaststätte.
Zielstrebig durchquerte er den Vorraum mit seinen Stehplätzen, und erstand an der Theke einen Pott Kaffee. Den heißen Becher mit beiden Händen umfassend, schlenderte er weiter und blickte sich, scheinbar einen Sitzplatz suchend, neugierig um. Der an den Eingangsbereich angrenzende Saal mit seinen kleinen Tischen und metallenen Säulen war nur halbwegs besetzt, und deshalb bemerkte Trend schon von weiten das mit dem V-Mann ausgemachte Kennzeichen.
Die zwei Zeitungen lagen sorgfältig drapiert auf einem an der Fensterfront platzierten Tisch und beim herantreten entpuppten sie sich wie vereinbart, als eine aktuelle BILD-Zeitung, sowie ein abgegriffenes LIFE-Magazin. Das amerikanische Journal musste mindestens ein halbes Jahr alt sein, denn Trend erinnerte sich daran, das Titelbild mit dem Marilyn Monroe Porträt bereits im letzten August gesehen zu haben. Neben den Presseerzeugnissen stand ein Brötchenkorb mit den begehrten Aschinger Gratis-Schrippen, und ein Terrine Erbsensuppe, die ein unscheinbarer Mann pedantisch auslöffelte.
Trend setzte sich mit einem angedeuteten Kopfnicken auf den zweiten Stuhl und nippte einen Moment schweigend an seinem Kaffee. Dann zog er eine Packung Camel aus der Manteltasche und fragte mit einem bewusst leichten Akzent in der Stimme: „Entschuldigen Sie, mein Herr, würde es Sie sehr stören, wenn ich mir eine Zigarette anstecke?“
Der derart Angesprochene blickte langsam von seinem Teller auf, tupfte sich die Lippen mit der bereitliegenden Papierserviette ab, und bequemte sich zu der Gegenfrage. „Sie sind Amerikaner? Ja? Dann können Sie natürlich nicht wissen, dass es in meinem Land immer noch als unhöflich gilt, wenn jemand während des Essens raucht. Aber abgesehen davon…“ Der füllige Mann musterte Trend mit einem lauernden Gesichtsausdruck, „vertrage ich einfach nicht den Gestank Eurer Glimmstängel, und besonders nicht den der Camel.“
„Das liegt sicher an der typischen American Blend Mischung, aber daran gewöhnen Sie sich noch, glauben Sie mir, wenn die Marke endlich auch in Ihrem Land verkauft wird.“
„Tja, wenn Sie es sagen!“ Mit der Feststellung schien für den Fremden das ihm aufgezwungene Gespräch beendet zu sein. Ohne sein Gegenüber weiter zu beachten, widmete er sich erneut dem Erbseneintopf, und für einen Moment herrschte Stille am Tisch. Dann, nach einer kleinen Anstandspause, steckte Trend seine Zigaretten wieder ein, und deutete amüsiert auf das neben dem Brötchenkorb liegende Etui. „Und, wenn Sie mir noch die Frage gestatten, welche Sorte bevorzugen Sie denn so, mein Herr?“
„Die gute, ehrliche HB.“
„Na, dann gehen Sie mal nicht gleich in die Luft!“ Durch die Verwendung des bekannten Reklamespruches hatte Trend alle aktuellen Codewörter heruntergespult und überließ nun dem Spitzel die Initiative. Der schien aber die Rolle des schweigsamen Geheimnisvollen auskosten zu wollen, und so widmete sich Trend geduldig den jenseits des Fensters vorbeihastenden Passanten.
Das nicht abreißende Gewimmel bestand größtenteils aus Herren mit schwarzen Hornbrillen und unübersehbaren Wohlstandsbäuchen. Dunkle Filzhütte mit schmaler Krempe krönten die einem deutschen Komiker frappierend ähnlichsehenden Gestalten, und zwischen ihnen flanierte das deutsche Fräuleinwunder. Die langbeinigen Blondinen mit den hochtoupierten Brigitte Bardot Frisuren überprüften routiniert ihr Spiegelbild in der Glasscheibe, während hinter ihren schlanken Figuren das Heer der unvermeidlichen Blechkäfer die Joachimstaler Straße verstopfte.
VW, BMW, Mercedes, großzügige Geschenke des deutschen Wirtschaftswunders an die Welt; amüsiert löste Trend den Blick von der rastlosen Karawane und studierte die unmittelbare Umgebung. Trotz des Vormittags füllte die Bierstube schon eine ansehnliche Gästeschar, die bereits einen beängstigenden Geräuschpegel erreicht hatte. Das ständige Gebrabbel übertönte selbst die Gespräche der unmittelbaren Nachbartische, doch erfreulicherweise schien sich niemand daran zu stören.
„Hier kümmert sich jeder nur um seinen eigenen Kram!“ Der V-Mann legte endlich den Löffel zur Seite und beugte sich etwas vor. „Spaß beiseite, lassen sie mich gleich eines klarstellen, ich kommuniziere nur mit Ihnen persönlich; wenn Sie Ihre smarten Freunde mit ins Boot bringen, ist das Geschäft geplatzt! Also, keine Agenturen, welchen Couleurs auch immer, only you and I, advanced information’s just for cash!”
„So ist es gedacht.“ Trend zündete sich nun doch eine Camel an und blies den Rauch höflicherweise in die andere Richtung. „Das liebe ich so an euch Deutschen. Ihr kommt immer direkt auf den Punkt, ohne jedes Vorgeplänkel! Klar und deutlich, einfach preußisch.“
„Nicht doch, Preußen habt ihr uns gründlich ausgetrieben, jetzt regiert hier wie überall auf der Welt der Yankee-Doodle. Da muss man sich halt anpassen.“
„Darin ward Ihr schon immer sehr fix.“ Trend ersparte sich jeden weiteren Kommentar der ihm noch auf der Zunge lag, und erklärte in einem bewusst geschäftsmäßigen Ton: „Also, zurück zum Procedere. Die Berichte sind allein mir zugänglich, es wird weder offizielle Akten noch Quellenangaben geben, keine Memos oder Einbeziehung Dritter, only need to know Basis!“
„Allright, Business as usual! OK, jetzt müssen Sie mich nur noch davon überzeugen, dass sich der Deal auch lohnt.“ Der Mann rieb in einer bezeichnenden Geste Daumen und Zeigefinger aneinander. „Bedenken Sie mein erhebliches Risiko…“
Die arrogante Geste entlockte Trend ein schmales Lächeln, und er sah für einen Moment vor sich, wie der schäbige Kerl heimlich Akten und Karteikarten kopierte. Wahrscheinlich arbeitete er im Polizeipräsidium oder in der Senatsverwaltung; auf alle Fälle saß er direkt an der Quelle und seine Beute verkaufte er an den Meistbietenden. Der Typ war nichts anderes als ein mieser Verräter, ein schmutziges, aber notwendiges Werkzeug, das er ohne Reue jederzeit fallen lassen würde.
Trend drückte die Zigarette aus, und zog aus dem neben der Menage stehenden Plastikständer einen Bierdeckel. Auf den Rand schrieb er mit seinem Lamy eine Zahl und schob das Angebot über den Tisch. Die offerierte Summe schien dem V-Mann durchaus angemessen zu erscheinen, denn er nickte unmerklich, und stellte lakonisch fest: „In Ordnung! Das ist zumindest eine Verhandlungsbasis.“
„Schön, dass wir uns einig sind. Deshalb, jetzt konkret, die Bezahlung richtet sich jeweils nach dem Wert der Informationen, und in speziellen Fällen ist ein Extrabonus mit drin.“
„Davon gehe ich doch aus, es erwartet Sie schließlich Premiumqualität.“
„Gut, das zu hören!“ Trend sah förmlich, wie es hinter der Stirn des Spitzels zu arbeiten begann. Zweifellos stellte er sich immer wieder jene Frage, die ihn bestimmt schon seit Stunden quälte.
„Welche speziellen Informationen erwartet der Ami überhaupt von mir?“ Der smarte Bursche lieferte bis jetzt keinen einzigen Hinweis auf seine Intentionen, aber das ändert sich sicher bald. Und bis dahin muss Mr. Cool eben mit nichtklassifizierten, irrelevanten Daten gefüttert werden.
Seine Überlegungen in die Tat umsetzend, wischte sich der Spitzel einen Krümel von der Lippe, und deutete auf die Tageszeitung. „Haben Sie die Überschriften gesehen? Nein, wirklich nicht? Also, ich verstehe einfach nicht euren jungen Präsidenten, wie kann der sich nur so in die Nesseln setzen?“
Trend sparte sich jede Erwiderung und sein Gegenüber begann nun ein harmloses Gespräch, in dem er sich dem Sport, der aus seiner Sicht anscheinend nur aus Fußball bestand, und der grauen Welt im Allgemeinen widmete. Zwischen den vielen Worten lauerten versteckte Anspielungen, die wohl einen Vorgeschmack auf das angeblich so spektakuläre Material bieten sollten, das für Trend aber bereits zum belanglosen Datenmüll gehörte. Die geheimen Briefkästen und Kurierrouten verstaubten seit Monaten in seinen Akten, und das galt auch für die Kampfübungen der roten Brigaden in den NVA Ausbildungslagern.
Dementsprechend unbeeindruckt, nahm Trend die Informationen mit einem mechanischen Lächeln entgegen, und erst als die sinnlose Litanei sich immer mehr in abstrusen Details verlor, beschloss er die Notbremse zu ziehen. Mit einem gedämpften Knall landete seine flache Hand auf dem Tisch, und nach einem Blick auf die anderen, ihn völlig ignorierenden Gäste, drohte seine befehlsgewohnte Stimme: „Schluss jetzt! Das ist doch alles Dreck von Vorgestern, drehen Sie den gefälligst Ihren eigenen Leuten an! Die schlucken das bestimmt brav hinunter, zumindest solange, bis sie erfahren welchen Mist sie für ihr teures Geld erhalten.“
Wie es Trend nicht anders erwartet hatte, tangierte die unverhüllte Drohung den Spitzel nicht im Geringsten. Unbeeindruckt konterte er erstaunlich leise: „Schon gut, beenden wir die Spielchen! Sie benötigen exklusive Informationen? Dann lassen Sie gefälligst die Katze aus dem Sack!“
Mit dem Statement hatte der Kontaktmann unmissverständlich seinen Standpunkt klargestellt. Gelassen wartete er nun darauf, dass endlich die knallende Peitsche gegen das Zuckerbrot ausgetauscht wurde, und Trend enttäuschte ihn nicht. Eine Sonderprovision in Aussicht stellend, präzisierte er seine Forderungen: „Um es auf den Punkt zu bringen! Mich interessiert nicht die kommunistische Maschine im Allgemeinen, sondern eine spezielle Killerbrigade. Liefern Sie mir jedes noch so unwichtige Detail über die sauberen Genossen, wasserdicht verpackt, mit allen Extras!“
„No problem, mein Service umfasst das gesamte Programm: Alle Decknamen, plus den realen Identitäten, plus den Organisationsstrukturen, plus den konspirativen Treffpunkten, und natürlich, die obligatorischen Basics.“
„Bullshit! Vergessen Sie den anonymen Kram! Ich will die Brigade Herrmann! Auf einem silbernen Tablett, und durchgecheckt bis zum kommunistischen Urgroßvater mütterlicherseits!“
„Herrmann?“ Für den Bruchteil einer Sekunde tickte das rechte Augenlid des V-Mannes nervös hinter der Metallbrille. Trend, der das erfreut zur Kenntnis nahm, lächelte ihm begütigend zu. „Aber, aber! Der Auftrag muss Ihnen doch leicht fallen, schließlich spielen Sie seit Jahren den Judas in Herrmanns kleiner Laienschar.“
Trend erhob sich und während er den Mantel zuknöpfte, fügte er süffisant hinzu: Dachten Sie wirklich, die Agentur weiß das nicht?“
„Ich bitte Sie, warum hat mich wohl sonst Ihr reizendes Fräulein kontaktiert? Schöne Grüße übrigens…“
„Die bestelle ich doch gerne!“ In aller Ruhe steckte Trend die Camel und das Zippo ein und musterte unauffällig sein Gegenüber. Wie ein Röntgenstrahl glitt sein Blick über die untersetzte Gestalt, registrierte die auffällige Narbe auf dem linken Handrücken, das billige Kassengestell, die streng zurückgekämmten, sandfarbenen Haare. Alles in allem, saß vor ihm ein braver Wohlstandsbürger, der, nicht anders als die meisten Deutschen, die Vergangenheit einfach wie eine zerschlissene Schlangenhaut abgestreift hatte.
Trend schlug den Mantelkragen hoch und präzisierte noch einmal seine Order: „Ich erwarte die ersten Daten akkurat in fünf Tagen. Gleiche Uhrzeit, aber diesmal im Aschinger Neukölln. Akzeptiert?“
„Was immer Sie sagen!“ Ein unverschämtes Grinsen spielte um die Mundwinkel des Spitzels, als er scheinheilig hinzufügte: „Na, das geschäftliche haben wir ja nun hinreichend geklärt. Wie wäre es, wenn Sie jetzt ein „Helles“ spendieren?“
Auf so viel Dreistigkeit sparte sich Trend die Antwort. Ohne zurückzublicken, verließ er die Suppenküche, und kehrte zu seinem Opel zurück. Eine Zigarette zwischen die Lippen geklemmt, blieb er einen Moment hinter dem Steuerrad sitzen und rekapitulierte die letzte Stunde.
Das Treffen war letztendlich genauso verlaufen, wie er es erwartet hatte. Der Kerl gehörte zu den korrupten Mitläufern, die selbst ihren besten Freund für einen angemessenen Judaslohn verkaufen würden. Ein skrupelloser Opportunist, der bisher den Deutschen gedient hatte, und nun mit fliegenden Fahnen zum Meistbietenden übergewechselt war.
Was für eine erbärmliche Krämerseele! Trend gestattete sich ein zynisches Lächeln, dessen Ausdruck Susan sicher überrascht hätte, und startete den Wagen.