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Vorwort

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Anlass für dieses Hausbuch ist der 150. Geburtstag von Sebastian Rieger, besser bekannt als Reimmichl. Ohne strenge Chronologie soll seine Persönlichkeit nachgezeichnet werden. Wer war dieser vielseitige Zeitungsschreiber und Heimatschriftsteller im Priesterrock? Reimmichl lebte und wirkte in einer Zeit, die uns heute weitgehend fremd geworden ist. Sein Denken und Tun wird daher nur vor dem jeweiligen geschichtlichen Hintergrund verständlich. Deshalb wird diesem Aspekt besonders Rechnung getragen.

Der erste Teil ist seinem Leben und seiner Arbeit gewidmet, der zweite Teil zeigt, mit welcher Art von Kurzgeschichten er „wirklich und wahrhaftig vier Generationen“ Freude bereitet hat.

Mit mehr als 60 Büchern, 200 Kurzgeschichten und seinem „Reimmichlkalender“ erreichte er viele Hunderttausende begeisterte Leser.

Reimmichls Leben lässt sich in zwei Abschnitte teilen: Im ersten, der bis 1919 reicht, begegnen wir ihm als erfolgreichem Zeitungsmacher. Im zweiten Abschnitt ab 1920 wird er zum nicht weniger bedeutenden Kalendermacher. Und als solcher ist er bis heute noch vielen in Erinnerung.

Reimmichl war in erster Linie Priester und Seelsorger. Seine Arbeit als Zeitungs- und Geschichtenschreiber betrachtete er als Teil der Seelsorge. Es gelang ihm mit seinen Themen und seinem Stil direkt zu den Herzen der Leser vorzudringen. Die legendäre Leser-Blatt-Bindung beim „Tiroler Volksboten“ war ein Beweis dafür.

Als Hauptquelle für diese Lebensbeschreibung diente die Reimmichl-Biografie von Dr. Hans Brugger, erschienen im Reimmichlkalender 1955. Brugger war Reimmichls Neffe und Mitarbeiter der späten Jahre. Verwendet wurde auch das Büchlein „Reimmichl – Eines Volksdichters Leben und Schaffen“, 1927.

Für die Darstellung des politischen Hintergrundes wurde u. a. herangezogen: Richard Schober, „Das Verhältnis der Katholisch-Konservativen zu den Christlich-Sozialen in Tirol bis zu den Reichsratswahlen von 1907“, erschienen in „Tiroler Heimat“, Bd. 38, 39, und ebenfalls von Richard Schober: „Theodor Freiherr von Kathrein (1842–1916) – Briefe und Dokumente, 1992“.

Dazu standen einige wenige Originalbriefe Reimmichls und mündliche Berichte von Zeitgenossen zur Verfügung sowie Selbstaussagen im „Tiroler Volksboten“ der Jahre 1897 bis 1919.

Paul Muigg

Das große Reimmichl-Lesebuch

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