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Autorität - eine Kategorisierung

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In der Philosophie wird die Frage gestellt: „Zu welcher Kategorie gehört eigentlich der Begriff Autorität?“ Kategorien gibt es grundsätzlich drei: Dinge, Eigenschaften und Beziehungen.

Ein Schuh ist ein Ding, auch eine Person ist ein Ding. Aber ihnen haften Eigenschaften an. Wir können sagen:

„Der Vater ist unwahrscheinlich stark.“

„Die Mutter ist sehr liebesfähig.“

„Das Kind ist gehorsam.“

„Der Lehrer ist sehr streng.“

Man kann also die Autorität als Ding und als Eigenschaft definieren. Viele Eigenschaften deuten aber auch eine Beziehung an. Alle vier genannten Aussagen über Vater und Mutter, das Kind und den Lehrer beinhalten auch eine Beziehungsebene. Denn der starke Vater ist gegenüber Kindern, der Ehepartnerin und anderen Männern stark. Die liebenswürdige Mutter gilt in Beziehungen zu anderen Menschen als liebenswürdig. Auch das Kind spiegelt Gehorsam gegenüber anderen Personen wider. Der strenge Lehrer besitzt eine klar umrissene Eigenschaft und drückt gleichzeitig in Beziehungen eine bestimmte Haltung aus.

Genauso ergeht es dem Wort „Autorität“. Wie wir es auch benutzen: Es spiegelt eine Eigenschaft und eine Beziehung wider.

Ein Lehrer kann Autorität besitzen,

… weil er sich durchsetzt;

… weil die Schüler auf ihn hören;

… weil die Schüler ihn respektieren;

… weil er für Disziplin und Ordnung sorgt.

Und ein Lehrer kann Autorität besitzen,

… weil er etwas zu sagen hat;

… weil er etwas zu vermitteln hat;

… weil sein Wissen imponiert.

Es wird deutlich, dass verschiedene Menschen unterschiedliche Autorität besitzen.

Der Mathematiklehrer ist eine Autorität auf dem Gebiet der Mathematik.

Der Englischlehrer ist eine Autorität auf dem Gebiet der englischen Sprache.

Der Musiklehrer ist eine Autorität auf dem Gebiet der Musik.

Die Kunst, verantwortlich zu erziehen

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