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Anarchismus und Totalitarismus

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Was sind Anarchisten? Menschen, die der Autorität trotzen. Es handelt sich um Menschen, die jegliche Vorgesetzten-Autorität ablehnen. Sie wollen sich nicht bestimmen lassen. Sie lassen Druck und Zwang nicht gelten. Sie lehnen Führung ab.

Der Anarchist weiß, dass es Autoritäten gibt, aber er will, dass es keine geben soll. Radikale Anarchisten lehnen sogar die so genannte „Solidaritäts-Autorität“ ab. Sie beinhaltet, dass ein Kapitän eines Schiffes beispielsweise, der mit seiner Mannschaft in Seenot geraten ist oder andere Schwierigkeiten erlebt, Befehle erteilt, die alle Besatzungsmitglieder akzeptieren, um ein Chaos zu vermeiden. Für radikale Anarchisten ist jede Autorität ein Zwang. Und jede Form von Zwang, wie er subjektiv erlebt wird, kann von diesen Menschen nicht bejaht werden.

Bei Licht besehen ist radikaler Anarchismus überhaupt nicht durchführbar. Gott sei Dank ist es um diese Menschen in der westlichen Welt auch relativ still geworden. Anarchismus ist eine ideale Vorstellung, die aus logischen Gründen meistens nicht durchführbar ist.

Der Totalitarismus ist allerdings eine lebbare Form. Wir haben ihn unter Hitler erlebt. Eine totalitäre Gesellschaft ist denkbar. Von den meisten Menschen wird sie verworfen, und zwar aus logischen und moralischen Gründen. Eine solche Gesellschaft ist dem Menschen unwürdig. Freiheit und weitgehende Selbstbestimmung sind erstrebenswerte Ziele für den Menschen. Und doch haben es immer wieder Diktatoren verstanden, sich an die Macht zu bringen, und haben ihre Untertanen gefügig gemacht. Doch der Totalitarismus hat keine Zukunft. Die Zwangssysteme zerfallen, spätestens nach einigen Jahrzehnten.

Die Kunst, verantwortlich zu erziehen

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