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Die Heilfunktion der Träume

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Träume haben die Aufgabe, das menschliche Gemüt nach seelischen Verwundungen und bedrückenden Erlebnissen wieder heilen zu helfen. Konflikte und Spannungen werden im Traum bearbeitet. Der Mensch soll sich wieder wohl fühlen können. Eric Berne, Psychiater und Begründer der Transaktionsanalyse, schreibt:

»Wird einem Menschen die Möglichkeit zu träumen genommen, so kann das zu starker geistiger Verwirrung führen. Vielen Psychosen geht eine längere Periode der Schlaflosigkeit und damit der mangelnden Gelegenheit zu träumen voraus. Es könnte sein, dass die so entstehende Anhäufung unverarbeiteter Emotionen einen gewissen Einfluss auf das Entstehen der Psychose hat.«1

Diese Überlegungen aus den Siebzigerjahren werden durch die neuesten Ergebnisse der Traumforschung bestätigt. Der Nobelpreisträger Francis Crieck, der die rasanten Fortschritte auf dem Sektor der Gehirnforschung und Bio-Technologie beschreibt, geht davon aus, dass die Träume ein lebenswichtiger Bestandteil des Schlafes sind. Sie bewahren uns davor,

 Zwangsvorstellungen zu entwickeln,

 Halluzinationen zu bekommen und

 pathologische Zustände zu produzieren, die in die Schizophrenie führen.

Die amerikanische Psychiaterin Rosalind Cartwright schilderte auf einem Kongress 1992 überraschende Erfahrungen mit ihren Patienten. Die eine Gruppe steckte in einer tiefen Lebenskrise. Alle hatten gerade eine Scheidung hinter sich oder lebten von ihrem Partner getrennt. Ihre Verlusterlebnisse waren begleitet von schweren Depressionen.

Die Ärztin beobachtete, dass die schlechte Gemütsverfassung einen großen Einfluss auf den Traumschlaf hatte. Die REM-Phasen waren länger, häufiger und ungewöhnlich intensiv. Sie beobachtete regelrechte »Stürme von Augenbewegungen«. Die Träume waren heftig, schrecklich und auch dramatisch.

Eine andere Gruppe in ähnlicher Lebenssituation (Scheidung und Trennung) schlief und träumte normal. Am Ende der Therapien stellte sich heraus:

 Die Patienten mit den veränderten REM-Phasen und den schrecklichen Träumen waren über Depression und Scheidung besser hinweggekommen als die Patientengruppe mit den normalen Träumen;

 die Patienten mit den bedrückenden Träumen hatten eine positive Lebenseinstellung gewonnen, die andere Gruppe zeigte geringere Heilungsanzeichen;

 die Patienten mit den schweren Traumbelästigungen hatten zum Teil sogar neue Partner gefunden.

Deutlich wird:

 Träume sind heilsam,

 sie sind lebensnotwendig,

 sie dienen der Verarbeitung schwerer seelischer Probleme.

Die Psychiaterin warnt davor, die REM-Schlaf-Aktivität durch Beruhigungsmittel zu bremsen. Sie ist fest davon überzeugt, dass diese das Leiden der Patienten nur verlängern würden.

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