Читать книгу Perfekt Geklont - Reinhold Ziegler - Страница 8
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ОглавлениеEs war windig dort oben. In der Nacht hatte es geregnet, die Wiese war feucht und glitschig. Vorsichtig trat Aurun bis dicht an die Kante des Daches. „Hundert Meter ging es dort hinab, das können selbst kleine, zähe Klone wie wir nur schwer überleben“, hörte sie Gertran sagen.
Weit im Osten, zwischen den letzten Häusern, sah man heute klar das Meer. Der Wind jagte dicke Wolken heran, die sich aufbäumten, miteinander spielten und tollten, wie im Kampf die Sonne verdunkelten und losließen, um sich dann irgendwo weit im Westen über dem erwärmten Land langsam aufzulösen.
Was, wenn Gertran wirklich eine Lügnerin war? Was, wenn dieses ganze Gerede von Männchen und Weibchen Unsinn war? Wenn es ganz andere Gründe waren, warum man sie hier für eine Weile vom Rest der Gemeinschaft separierte. Aber „hormonelle Auffälligkeit“ hatte doch sogar in ihren Einweisungspapieren gestanden. Sie legte ihre Hände auf ihren Bauch und strich langsam nach oben. Sie war insgesamt dicker geworden in den letzten Monaten und ohne Zweifel waren besonders ihre Brüste gewachsen.
„Ich bin vielleicht wirklich eine Frau“, flüsterte sie leise, und ohne dass sie es wirklich wollte, ertastete sie mit den Fingerspitzen das Amulett unter ihrem Hemd, fand den Knopf aus tiefblauem Lapisstein und drückte ihn. Sanft summte der Anhänger für einen Moment, so als wollte er sagen, ich habe dich gehört.
Ein paar Minuten stand sie still dort oben, starrte in den Abgrund und wunderte sich, was für komische Stimmen sie plötzlich aus dem Rauschen des Windes und dem Lärm der großen Stadt heraushörte.
„Du musst es nicht fünfzig Jahre aushalten“, echote der Abgrund, „du kannst dein Problem gleich und sofort lösen!“
„Du kannst fliegen!“, säuselte der Wind. „Du wirst fliegen und es wird nicht wehtun!“
Dann hörte sie noch eine Stimme, die vorsichtig von fern rief: „Komm mal lieber einen Schritt zurück, Mädchen!“ Diese Stimme war echt und nur dieser Stimme vertraute sie. Sie ging ein Stück zurück, dann drehte sie sich um.
Gertran sah etwas abgehetzt aus. „Du hast mich gerufen?“, fragte sie atemlos.
„Ich, nein, ich weiß nicht …“, stammelte Aurun.
„Aber ich weiß!“, sagte die Alte. Sie zog eine Kette unter ihrem Hemd ein wenig hoch, gerade weit genug, um Aurun erkennen zu lassen, dass Gertran das gleiche Amulett um den Hals trug. „Notruf!“, sagte sie und lachte auf ihre unnachahmliche Art. „Notruf und einiges mehr! Ich werde dich bei Gelegenheit einweisen.“
Aber Aurun war mit ihren Gedanken ganz woanders. „Sie wissen alles über dich, Gertran! Das Dach hier oben, die Bank. Dass du immer hier hoch gehst. Sie hätten am liebsten, dass du runterstürzt, weißt du das?“
„Ich habe es vermutet. Deswegen halte ich mich immer schön brav von der Kante fern. Aber sie wissen auch einiges nicht. Sie wissen zum Beispiel nicht, dass ich weiß, dass man uns hier oben nicht abhören kann. Hat X.X. mit dir gesprochen? Hat er versucht dir Angst zu machen?“
„X.X.?“
„Na der Oberglatzkopf, Xylon Xojor!“
Aurun nickte. „Ja, er hat mich vor dir gewarnt.“
„Natürlich! Er hält mich für geisteskrank. Wenn du Gedanken denkst, die Xe nicht denken können, halten sie dich für geisteskrank. Das ist doch ganz normal, oder?“
„Aber er weiß alles, was du mir gesagt hast. Woher?“
„Aurun! Was glaubst du, wo du bist? Dies ist ein Gefängnis, ist dir das nicht klar? Alle Zimmer werden überwacht und abgehört. Der einzige Ort, an dem man sich unterhalten kann, ist dieses Dach hier. Hier ist das Rauschen und Heulen des Windes so laut, dass ihre lächerlichen Mikrofone versagen. Vor allem heute!“ Sie lachte und drehte sich fröhlich im Wind, sodass ihr weites Kleid hoch flog. „Sonne und Wind – ist das nicht herrlich, Aurun?“
Sie gingen hinüber zur Bank und setzten sich.
„Du hast überlegt, dort hinunterzuspringen?“
Aurun schüttelte den Kopf. „Nicht wirklich. Ich habe mir nur vorgestellt, wie es wäre. Aber ich will nicht sterben. Ich will leben.“
„Aber nicht hier, was?“
Aurun nickte.
„Ich will dir etwas sagen, Mädchen. Etwas, dass ich dir gestern nicht sagen konnte, weil die Ohren in den Wänden zu neugierig sind: Ich warte schon lange auf dich.“
„Auf mich?“
„Ja! Sagen wir, auf eine wie dich. Auf eine E-Klonin, die so eindeutig eine schlaue und mutige Frau ist, wie du das anscheinend bist. Als ich deinen Untersuchungsbericht gelesen habe, da …“
„Was? Du hast meinen Bericht gelesen?“
„Ja! Natürlich! Ich bin nicht allein, Aurun. Wir sind mehrere. Und es gibt da draußen ein paar, die anfangen zu verstehen. Die uns Berichte und anderes zuleiten, was eigentlich nicht für uns bestimmt ist, was auch immer – ich habe aus deinem Bericht gesehen, wie stark diese merkwürdige Mutation bei dir aufgetreten ist. Wir haben deine Zeugnisse gesehen, du warst schon als ganz Kleine außergewöhnlich. Mutig, neugierig, fleißig und frech.“
Aurun lachte. „Ja, meine Lehrer haben immer gesagt, ich bring sie noch ins Grab mit meiner Fragerei. Und mein Preklon wollte mich schon mehrmals weggeben, weil es dachte, es käme nicht mit mir klar.“
„Siehst du. All das ist uns auch aufgefallen. Wir wussten, dass du über kurz oder lang hier landen würdest.“
Aurun schüttelte verwundert den Kopf. „Das ist alles ein bisschen verwirrend.“
„Mag sein. Aber es braucht dich nicht zu interessieren, wer was woher weiß. Für dich gibt es nur eine Frage: Willst du den Rest deines Lebens hier bleiben oder nicht?“
„Aber das X-Klon sagte, es sei gar nicht für immer. Jeden Tag werden hier Leute entlassen, behauptet es.“
„Ja! Und es lügt nicht mal. X-Klone können übrigens nicht lügen, dazu fehlt ihnen die Fantasie. Sie können bestenfalls etwas verschweigen. Die Leute, die hier entlassen werden, werden vorher mit eigener Zustimmung neutralisiert. Sie operieren dir alle Anzeichen von Geschlechtsorganen heraus, dann bestrahlen sie dich so lange, bis du nur noch eine neutrale Klonmaschine bist. Danach kannst du gehen. Willst du das?“
Entsetzt schüttelte Aurun den Kopf.
„Deswegen noch einmal. Die Frage ist: Willst du hier raus?“
„Ja!“, sagte Aurun leise.
„Gut. Wir helfen dir, es dürfte nicht allzu schwierig sein. Die Xe haben gar nicht die Fantasie, zu vermuten, dass jemand ernsthaft fliehen will, so sehr glauben sie an ihre tolle Gemeinschaft. Aber es gibt eine Bedingung, Aurun!“
„Und zwar?“
„Jemand muss endlich versuchen herauszufinden, was Bottom ist.“
„Jemand?“
„Du!“
Aurun schwieg eine Weile.
„Ich habe mir schon so was gedacht“, sagte sie schließlich. Sie spürte ein wenig Stolz in sich, dass sie die sein sollte, die ausgewählt wurde, und zugleich Angst und Panik vor dem, was auf sie zukam. „Aber warum ich? Was versprecht ihr euch davon? Wohin kann ich schon gehen? Warum geht ihr nicht selbst?“
„Wir kommen nicht weiter, Aurun. Wir müssen endlich eine Verbindung zu diesem Jahr null herstellen, zu unseren Anfängen. Wir müssen endlich verstehen, woher unsere Gene kamen. Wir müssen unseren misslungenen Bauplan finden!“
„Aber warum ich? Ich habe Angst!“ Sie war aufgesprungen und schrie jetzt fast. „Warum ausgerechnet ich?“
„Sieh mich doch an, Aurun. Ein dickes, fettes, altes Klon, das ist es, was ich bin. Glaubst du wirklich, ich könnte ein solches Abenteuer überstehen?“
„Und die anderen?“
„Die anderen! Es sind nicht viele. Die meisten sind sehr alt. Viele längst überwacht oder separiert. Das müssen Junge tun, Aurun. Junge – wie du.“
Aurun lief jetzt so aufgeregt auf dem Dach hin und her, dass Gertran Angst bekam, sie könnte hinunterfallen.
„Setzt dich wieder, Mädchen“, sagte sie. „Kein Grund, sich aufzuregen. Du wirst nicht allein sein.“ Sie drückte mit dem Finger auf das Amulett unter ihrem Kleid und prompt begann Auruns Amulett zu summen. „Siehst du – wir kümmern uns um dich, so gut wir können.“
Aber Aurun wollte sich nicht setzen. Sie lief weiter aufgeregt auf dem Dach herum, wenn auch etwas langsamer und vorsichtiger.
Gertran erhob sich mühsam. „Ich gehe jetzt“, sagte sie. „Rufe mich einfach, wenn du dich entschieden hast.“ Und damit schlurfte sie davon.
Erst lange nachdem die Alte gegangen war, konnte Aurun sich langsam beruhigen und setzte sich wieder auf die windschiefe Bank.
Stundenlang saß sie dort, starrte hinunter auf die Straßen, hinüber zum Meer, hinauf zu den Wolken.
Aurun Ebanan, das bin ich, dachte sie. Geklont aus einer einzigen Zelle meines Preklons Elbon – wenn es denn stimmt. Denn ich bin so anders als Elbon. Aber mein Anderssein ist eine Mutation, glauben sie. Eine sprunghafte Veränderung im genetischen Bauplan. Organe wachsen in meinem Bauch, die dort nicht hingehören. Aber hat dieser Bauplan auch Macht über meine Gedanken?
Sie sah sich fünf Jahre zuvor: der erste Schultag, eine Reihe Kinderklone, davon viele dieser robusten rothaarigen D-Klone, ein paar A, ein paar blonde E wie sie selbst, die sich schon am ersten Schultag zusammenfanden.
E-Klone hatten immer das Gefühl, etwas Besseres zu sein. Kein Wunder, praktisch alle Lehrer, Forscher und Wissenschaftler waren E-Klone, so erzählte man. Sie waren zuverlässig und genau, sie waren intelligent und verstanden sofort, was man von ihnen wollte.
Die As waren hübsch anzusehen mit ihrem rabenschwarzen Haarschopf. Sie waren nett, unterhaltsam, gut im Sport, aber wenn sie erzählen sollten, was sie drei Wochen zuvor gelernt hatten, hatten sie die Hälfte schon wieder vergessen. Sie waren weder zuverlässig noch besonders belastbar. Aber trotzdem hatte sich Aurun manchmal mehr zu ihnen als zu ihresgleichen hingezogen gefühlt. A-Klone hatten manches, was Aurun auch bei sich beobachtete. Sie konnten zweifeln, konnten fühlen und hatten manchmal fast so etwas wie Fantasie.
Und die roten D-Klone? „Kleine rote Waldameisen“ wurden sie von den anderen genannt. Denen konntest du hundert Tabellen von Zahlen zum Zusammenrechnen vorlegen und sie setzten sich hin und rechneten und rechneten und hörten nicht auf, bis alle hundert Tabellen berechnet waren. Sie konnten arbeiten bis zum Umfallen, solange sie dabei nicht selber denken mussten, sondern jemand ihnen sagte, was sie tun sollten. Aber ansonsten konntest du sie vergessen. Kein Interesse an nichts. Keine Selbstständigkeit. Kein Lachen, kein Weinen, kein Schreien, kein Beleidigtsein. Immer höflich, immer korrekt – und es gab so viele von ihnen. Die Schulen, die Fabriken, die Straßen, alles war voll von diesen kleinen Ameisen. Sie hielten die Gemeinschaft der Kleinen Leute am Laufen, ohne sich dafür zu interessieren, was vor sich ging. Essen, schlafen, arbeiten, so waren D-Klone.
Und dann gab es noch diese seltenen merkwürdigen Versuchsklone: F, G, H, A-2, I-1 bis I-5 und so weiter – manche machten eine Wissenschaft daraus, jedes dieser Klone sofort an seinem Äußerem zu erkennen. Aber wofür sollte das gut sein? Die Gemeinschaft hatte in den letzten Jahren sogar zugelassen, versuchsweise mehrgenetische Klone zu erzeugen: AF, DE zum Beispiel. Sonderlinge waren das, die meisten von ihnen chancenlos, sich jemals reproduzieren zu dürfen.
Blieben noch die Xe. X-Klone hatte es an der Schule nicht gegeben, zum Glück. Sie waren so schrecklich groß und oft sehr aggressiv. Man behauptete, sie lebten in eigenen Häusern und würden auch dort unterrichtet. Aber tatsächlich wusste praktisch niemand etwas über sie. Nie hatte irgendwer, den Aurun kannte, jemals ein junges X-Klon gesehen. Gertran behauptete, sie seien erst vor gut fünfzig Jahren plötzlich wie aus dem Nichts aufgetaucht und sie seien die wirklichen Herrscher, sie seien jetzt die Führer der Gemeinschaft der Kleinen Leute, nicht mehr der Oberste Rat, nur sollte das niemand wissen, aus welchem Grund auch immer.
Ich bin doch eigentlich ganz froh, dass ich ein E bin, dachte Aurun. Warum reicht mir das nicht? Was ist das in meinem Kopf, das immer ruft: mehr, mehr? Ich könnte ein gutes Leben haben, eine gute, saubere Arbeit, könnte Preklon werden, ein Kleines aufziehen. Warum reicht mir das nicht?
Wie kann in mir etwas entstehen, das nicht in meinem Bauplan stand? Warum bin ich nicht wie Elbon. Elbon hat noch nie geweint.
Aurun saß noch immer auf der alten Bank, sah hinauf in den Himmel. Schon Stunden saß sie jetzt dort oben und versuchte ihre Gedanken zu ordnen.
Und gelacht hat Elbon auch nie, dachte sie, ganz anders als Gertran.
Du kannst gar nicht das Leben von Elbon leben, das weißt du. Sie würden dir nie erlauben, ein Subklon aufzuziehen. Denn du bist anders – deswegen bist du ja separiert. Also, was willst du tun mit deinem Leben, Aurun Ebanan?
Fliehen?
Wohin kam man, wenn man hinausging aus dieser Stadt? Weiter wegginge, als man von diesem Dach aus sehen konnte, immer entlang dieser Küste, zu der sie einmal allein aufgebrochen war. Wo die riesigen Wellen sich an uralten Betonmauern brachen. Hinaus und noch weiter am Meer entlang – wohin kam man dann? Auf wen traf man? Auf Klone? Auf Megamenschen?
Die Erde war eine Kugel, nichts als ein kleiner Planet des Sterns Sonne, das hatten sie ihnen beigebracht. Nur was darauf lebte, wer darauf herumlief, was es noch gab und gegeben hatte, außer dieser riesigen Stadt, davon war nie die Rede gewesen.
Gertran hatte ihr gestern erzählt, das ganze Wissen um die Erde, ihre Entstehung, das Leben darauf, all das sei angeblich einst in riesigen Büchern der Megahomos festgehalten worden. Sie hatte sogar behauptet, dass es Klone gäbe, die deren Schrift noch entziffern könnten. Nur niemand wisse, wo alle diese Bücher jetzt wären, ob es sie überhaupt noch gäbe, jemals gegeben habe. Vielleicht nur ein weiteres Gerücht wie das heilige Bottom, wie so vieles, was erzählt wurde, aber nirgendwo geschrieben stand, nirgendwo festgehalten war, weil sich niemand mehr dafür interessierte.
Die Sonne ging unter und Aurun saß noch immer auf dem Dach. Schnell wurde es dunkel über der Stadt. Lichter gab es fast keine. Die letzten Geräusche verstummten, es wurde so still dort oben, dass Aurun ihren Herzschlag hörte und beim Atmen das leise Rauschen der Luft in ihrer Kehle. Sie legte sich auf die Bank, starrte in den dämmrigen Himmel, wartete auf die ersten Sterne.
Unzählige kamen. Unzählige Sonnen, unzählige Planeten um sie herum. Unzählige Geheimnisse. Und niemand interessierte sich dafür.
Ich, dachte Aurun dann trotzig. Ich interessiere mich doch dafür. Ich bin nicht niemand. Wenn ich hier bleibe, bis auf weiteres, fünfzig Jahre, für immer, dann bin ich ein Niemand, erst dann.
Eine Sternschnuppe flammte auf, zog heroisch über den Himmel und starb.
Ein kurzes Leben, aber immerhin. Immerhin gelebt. Nicht dumm am Himmel rumgestanden wie die Millionen anderen Lichter. Etwas erlebt, quer über den Himmel gerast – und gestorben, wenigstens das.
Sie griff in ihre Tasche und fand die Sanduhr. Konnte sie nur fühlen, nicht sehen, dazu reichte das Sternenlicht nicht. Sie drückte sie sich gegen das Ohr, war sich nicht sicher, ob es das Rauschen der Sandkörnchen war, was sie hörte, oder nur das Rauschen ihrer eigenen Gedanken.
Als sie die Augen wieder aufschlug, saß Gertran neben ihr. Der Himmel im Osten war schon blutrot, noch ein paar Minuten und die Sonne würde ihren ersten gleißenden Strahl auf die Stadt werfen. Wieder ein neuer Tag, wieder eine neue Chance.
Gertran hatte bemerkt, dass Aurun aufgewacht war. Vorsichtig streichelte sie ihr über das kurze blonde Haar.
„Guten Morgen, Aurun!“, sagte sie. „Klingt das nicht schön? Viel schöner als unser dummes ‚Gegrüßt!‘ Dieser Gruß stammt aus einer der seltsamen Geschichten, die mein Preklon mir früher erzählt hat: Guten Morgen!“
Aurun versuchte ihre Augen ganz zu öffnen, sah die alte Klonin lange an.
„Was muss ich tun, Gertran?“, fragte sie schließlich.