Читать книгу GEH DICHT AUS BERLIN - René Staffeldt (BerlinAutor) - Страница 8
2 – Mein lieber BER
ОглавлениеDie vorher ausgeführte Ankündigung hatte gesessen. Und ich dann auch.
In dieser nun bequemen Sitzposition mit aufrecht gestellter Rückenlehne und dem Gurt vor der Gürtelschnalle führte eines zum anderen, und am Ende zu einem BER-Gedicht. Vorhandene Skepsis wechselt sich ab mit etwas Melancholie – bei dieser Hafensaga war schlicht für den jeden was dabei.
Jetzt ist es amtlich. Glaube ich.
Der BER ist fertig. Oder nicht?
Die vielen Menschen, die dort guckten,
prüften, schauten und sich duckten:
vor losen Teilen vom System
zum Brandbekampf. Sehr unbequem.
Und vor dem Wasser aus der Decke,
weil dort wohl der Sprinkler lecke.
In den Räumen, Hallen, Gängen,
wo sich dann die Menschen drängen,
um die Sache zu beäugen,
und zu flugen mit den Zeugen
von Berlin aus in den Süden,
wenn Spree und Havel nicht genügen.
»Lang’ jenug hat’s ja jedauert!«,
brüllt da einer, der noch mauert.
Eine Wand noch oder zwei
bis zur Eröffnungsfeierei.
Wie schnell vergingen doch die Zeiten.
Langsam? Fix? Man kann sich streiten.
Nur 14 Jahr’ seit Spatenstich?
Die paar Milliarden? Lächerlich!
Doch ist es wirklich Wirklichkeit?
Ist die Eröffnung bald so weit?
Nun hoffen, bangen andere Hafen,
soll’n die dann wie Dornröschen schlafen?
Schön’feld, Tegel, Tempelhof,
der Nutzungsplan noch mitteldoof.
Doch das sei nun erst mal nicht wichtig,
denn endlich wird nun alles richtig.
Und bis November diesen Jahres
gibt’s nur ein Ziel, dafür ein klares:
Macht hoch die Tür, die Tor’ macht weit,
nun ist der Hafen auch so weit.
Berlin freut sich und ist bereit
seit 30 Jahren. Jetzt wird’s Zeit.