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Der Sandkasten

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Über die Heilige Geometrie sind schon viele Texte geschrieben worden. Den Aspekt, uns selbst in der Heiligen Geometrie zu spüren, möchte ich in uns allen anregen, sodass wir uns in ihr mit unserem ganzen Sein eingebettet empfinden. Ich spüre, wie diese Sichtweise uns in eine neue Seins-Weise führt.

Ich freue mich, wenn ich Sie dazu anregen kann, alle Ihre Sinne zu öffnen und sich spielerisch voranzubewegen wie ein Kind, welches zum ersten Mal einen Sandkasten entdeckt. Bildlich gesehen sehe ich vor meinem inneren Auge einen Sandkasten, in dem die Muster und Gesetze, die wir Heilige Geometrie nennen, uns als Sand zur Verfügung stehen. Als Beobachter können wir darauf sehen und diese analysieren. Tausende von Jahren haben wir am Rand dieses Sandkastens gesessen und auf die wunderbaren Formen, Figuren und Zusammenhänge geschaut. In der Vergangenheit gab es Zeiten, in denen sie geehrt und geachtet wurden, und andere, in denen die Menschheit sie geradezu distanziert missachtete und auf Abstand zu den geometrischen Formen ging.

Mein tiefes Empfinden ist, dass es jetzt an der Zeit ist, in den Sandkasten hineinzuspringen, sich in den Zusammenhängen und Sandkörnchen zu wälzen, zu drehen, zu spielen und mit ihnen zu bauen. Als Beobachter vom Rand aus können wir uns nicht als Mitschöpfer empfinden.

Sobald wir durch die Kräfte des Lebens, von Wind und Wasser bewegt werden, fühlen wir uns als Zuschauer oder Betroffener eines mehr oder weniger guten Films. Wenn wir Glück haben, empfinden wir dies als schön und geben uns einfach dem Beobachten hin. Aber in unserem Leben haben wir auch viele Erfahrungen als Zeuge und als Unwissender gemacht, die keine Harmonie und nicht das Gefühl des Eins-Seins mit dem Geschehen im Sandkasten entstehen ließen.

Weil diese Harmonie des Eins-Seins und Eins-Empfindens nicht stattfindet und wir uns außerhalb dieses Materials Sand empfinden, wird uns das ständige Spiel des Lebens, das Spiel der Teilchen, der Einfluss von Kräften, auf die wir nicht selbst Einfluss nehmen können, zur Last und Belastung und letztendlich beängstigend.

In meinem eigenen Leben zeigt es sich mir immer mehr, dass sich mein Empfinden auf angenehme Weise stark verändert hat, nachdem ich das Spiel begonnen habe und mehr und mehr zugelassen habe, das ich mich in dem Ganzen und als Teil des Ganzen darin enthalten fühle. Je nachdem, wie ich mich sehe – als ein Teilchen von vielen, als mit den Teilchen Spielende, als die Zulassende oder als Teilhaberin –, hat sich meine Wahrnehmung drastisch verändert und bringt Begeisterung und Freude.

Sich als ein Teilchen aus dieser Position heraus zu sehen, bedeutet gleichzeitig, einzeln und ganz zu sein und paradoxerweise auch ein Teil des Ganzen zu sein. Das ergibt ein übergeordnetes Bild: eingebunden als Teilchen am richtigen Platz, wie eine Zelle im Körper, in voller Schönheit in der großen Gesamtheit.

Heilige Geometrie

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