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Auf der Suche nach dem inneren Kind

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In deiner Vorstellung gehst du durch einen Park. Weiße Steine auf einem breiten Weg zeigen dir deine Richtung an. Eine Rosenhecke schließt den Park auf der einen Seite ab. Du bist auf der Suche nach etwas ganz Bestimmtem, und du schreitest die Rosenhecke entlang, bis du gefunden hast, wonach du suchst.

In der Rosenhecke erscheint plötzlich ein weiß glühender Ring, von dessen Außenseite so viele Strahlen abgehen, wie du Jahre zählst. Der Strahlenkranz ist so groß, dass du bequem hindurch schlüpfen kannst. Es kostet dich erst noch etwas Überwindung, aber nach kurzem Überlegen springst du durch diesen Lichtreifen hindurch.

Auf der anderen Seite empfängt dich eine vollkommen andere Welt. Dort gibt es Bäume, Pflanzen und Tiere, die dir völlig fremd erscheinen. Alles ist erfüllt von einer stillen Ruhe, von einem dir unnatürlich vorkommenden Glanz.

Zwei Rehe, wie in Gold getaucht, kommen auf dich zu. Ihr Fell strahlt und glänzt in einer Farbe, wie du sie sonst noch nie bei einem Tier gesehen hast.

Sie begrüßen dich, sprechen dich mit deinem Namen an und bitten dich, sie zu begleiten.

Euer Weg führt euch durch hohes Gras, durch Felder mit Blumen, von solch einer Pracht und Schönheit, von so intensiver Farbe und Größe, wie du sie noch nie zuvor gesehen hast. Voller Begeisterung, aber auch voller Demut folgst du den Rehen. Die Luft ist erfrischend und rein. Das Atmen fällt dir so leicht. Du inhalierst den Duft des Grases, den Duft der Blumen. Atme tief ein, um möglichst viel von dieser energetisierenden Frische in deine Lungen zu bekommen.

Euer Weg führt euch einen Berg hinauf, und wieder spürst du, wie erfrischend und stärkend diese Luft ist. Das Klettern fällt dir leicht. Wie eine Gazelle springst du den Berg hinauf. Du springst von einem Absatz zum nächsten. Nichts kann dich aufhalten. Dein Atem ist leicht und beschwingt, und du gehst immer weiter und weiter den Berg hinauf. Mittlerweile begleiten dich noch andere Tiere, und du stellst fest, dass ihr ein und dieselbe Sprache sprecht.

Ihr seid lustig und vergnügt. Die Tiere erzählen dir lustige Geschichten aus ihrem Leben, und du erzählst ihnen etwas von dir. So vergeht die Zeit wie im Flug, und ehe du dich versiehst, bist du gemeinsam mit den beiden Rehen auf der Spitze des Berges angekommen. Schaue dich um: Ist die Landschaft nicht fantastisch?

Und während du dir in Ruhe alles ansiehst, bemerkst du plötzlich in der Ferne einen weiß leuchtenden Tempel.

Du weißt, dass dieser Tempel dein Ziel ist.

Er ist so weit weg, und du fragst dich, wie du ihn jemals erreichen sollst. Noch ehe du deinen Gedanken zu Ende gedacht hast, siehst du einen riesigen Adler auf dich zufliegen. Er landet direkt vor deinen Füßen. Ein wunderschönes Tier, stolz in seiner Haltung, mit riesigen Flügeln und Federn, die schimmern wie gesponnenes Gold.

Mit Hilfe deiner vierbeinigen Freunde steigst du auf den Rücken des Tieres. Dir bleibt kaum Zeit, dich von den beiden Rehen und von deinen anderen tierischen Begleitern zu verabschieden. Denn kaum bist du aufgesessen, erhebt sich der Adler auch schon in die Lüfte und fliegt mit dir über die wunderschöne, friedfertige Landschaft.

Du siehst tiefe Schluchten unter dir, lange breite Flüsse und Wasserfälle. Die Sonne spiegelt sich in ihnen und lässt riesige Regenbögen entstehen, die aussehen, als hätte ein Maler sie dorthin gemalt. Immer weiter und weiter geht der Flug auf dem Rücken deines gefiederten Freundes, und du genießt es immer mehr. Du fühlst dich vollkommen sicher und beschützt. Es ist so bequem.

Ganz leicht und sanft sind die Schaukelbewegungen des Adlers. Von hier oben sieht alles ganz klein aus, und trotzdem erkennst du riesige Blumenfelder in den verschiedensten Farben. Du spürst, wie du immer mehr in dir ruhst. Die friedliche Atmosphäre überträgt sich auf dich. Du bist vollkommen ruhig und entspannt.

Lasse dir Zeit und genieße den Flug.

Als der Adler sein Ziel erreicht hat, bedauerst du es fast ein bisschen, dass der Flug vorbei ist. Du steigst von seinem Rücken und siehst vor deinen Augen eine breite weiße Treppe, die zum Tempel hinaufführt.

Du machst dich an den Aufstieg, und wieder stellst du fest, dass du so gestärkt und mit Energie angefüllt bist, dass du die Treppenstufen mit Leichtigkeit und Schwung hinaufläufst.

Auf der oberen Treppenstufe erwartet dich Maria, die Mutter Gottes. Auf ihrem sanften Antlitz zeigt sich ein liebevolles Lächeln. Sofort hast du das Gefühl, geliebt zu werden mit all deinen Fehlern und Schwächen. Maria sagt zu dir: “Ich habe auf dich gewartet, mein Kind! Gib mir deine Hand und begleite mich ein wenig.“

An der Hand Marias durchschreitest du nun den wundervollen, lichtdurchfluteten Tempel.

Du schaust dich um, und du bist schier geblendet von der Helligkeit und der Pracht im Inneren dieses Tempels.

Wundervolle Musik erklingt. Der Klang von Harfen und der Gesang unzähliger Engel umgibt dich und hüllt dich ein. Eine Musik, die für dich so erquickend und labend ist, so rein und klar, dass die Luft in diesem Tempel angefüllt ist mit purer Lebensfreunde und Lebensenergie.

In der Mitte des Tempels siehst du eine riesige, strahlende, ätherisch aussehende Pyramide. Gemeinsam mit Maria betrittst du diese Pyramide. Du schließt auch im Geiste deine Augen, und die Pyramide fährt gemeinsam mit dir und Mutter Maria den Berg hinunter. Ihr begebt euch auf die Suche nach deinem inneren Kind.

Die Pyramide ist am Fuße des Berges angekommen. Ihr steigt aus. Und wenn du nun deine inneren Augen wieder aufmachst, siehst du vor dir vier Türen.

Stelle dir die Türen vor deinem inneren Auge vor und gehe durch eine der Türen hindurch.

Lasse dir Zeit, die richtige Tür auszusuchen.

Langsam drückst du die Türklinke herunter. Die Tür lässt sich ganz leicht öffnen. Wenn sich deine Tür nicht sofort öffnen lässt, probiere eine der anderen Türen.

Drücke nun die Türklinke herunter und betrete das Zimmer.

Schaue dich in dem Zimmer um.

Was siehst du?

Wie sehen die Tapeten an den Wänden aus?

Gibt es Bilder oder Fotos?

Wie sehen die Möbel aus?

Sieh dir den Raum ganz genau an. Vielleicht kannst du dein inneres Kind schon sehen.

Irgendwo in diesem Raum ist es. Du wirst es auf jeden Fall finden.

Lasse dir Zeit dabei.

Nun siehst du das Kind. Fürchte dich nicht vor der Begegnung. Maria ist bei dir. Sieh dir das Kind genau an.

Wie alt ist es?

Wie ist es gekleidet?

Sieh dir seine Gestalt an.

Sieh dich selbst als kleines Kind.

Sieh dem Kind in die Augen. Nimm seine Gefühle wahr.

Empfindet es gerade Traurigkeit? Oder Schmerz?

Fühlt es sich einsam und hat das Gefühl, von niemandem geliebt zu werden?

Vielleicht fühlt es sich auch überfordert?

Oder verspottet und ausgelacht?

Du weißt es, denn du selbst bist dieses Kind.

Horche und sieh ganz genau und in Ruhe in diese Situation hinein.

Nimm dir alle Zeit, die du brauchst.

Sieh nun deinem Kind in die Augen. Schenke ihm ein Lächeln, und verbinde dich gefühlsmäßig mit ihm.

Du weißt ganz genau, was deinem Kind fehlt. Nur du weißt es.

Nimm jetzt dein Kind in den Arm, sprich mit ihm und sage ihm, dass du es liebst. Sage ihm Worte des Trostes und der Heilung. Sage ihm genau das, was es jetzt nötig hat. Du weißt ganz genau, wie du dein Kind trösten kannst.

Sage ihm, dass es ganz normal ist, Fehler zu machen. Sage ihm, dass es ein wundervolles, wertvolles und perfektes Geschöpf Gottes ist.

In deiner Vorstellung verbindest du dich in Liebe mit deinem inneren Kind.

Lasse dir auch hierbei Zeit.

Maria hüllt euch beide in ihren blauen Mantel der Liebe und des Schutzes und heilt dein inneres Kind von vergangenem Schmerz, von Angst, Trauer und Einsamkeit.

Lasse dich darauf ein. Fühle, wie der Schmerz allmählich nachlässt.

Dein inneres Kind weiß dich an seiner Seite. Vielleicht hat es noch Fragen, die es von dir beantwortet haben möchte. Höre genau hin und nimm dir Zeit, deinem Kind zu antworten.

Langsam wird es Zeit, sich von deinem inneren Kind zu verabschieden.

Sage ihm, dass du es von jetzt an häufiger besuchen wirst. Sage ihm, dass es nun immer mit dir verbunden ist und dass du es niemals mehr allein lassen wirst.

Maria nimmt dich wieder bei der Hand, und gemeinsam mit ihr trittst du den Rückweg an - durch die Tür, durch die ihr gekommen seid. Und ihr befindet euch wieder in der Pyramide. Wieder schließt du auch gedanklich deine Augen, und diesmal fahrt ihr ein Stockwerk nach oben, bis ihr wieder im Tempel angekommen seid - in dem wundervoll strahlenden Tempel, in dem die Luft so klar und rein ist, als wäre sie angefüllt mit Milliarden von sprudelnden Bläschen.

Am Ausgang des Tempels verabschiedest du dich von Maria. Du bedankst dich bei ihr für ihre liebevolle Begleitung, für ihren Schutz und für die Zusammenführung mit deinem inneren Kind.

Draußen vor dem Tempel erwartet dich der Adler, der dich hergebracht hat. Du steigst wieder auf seinen Rücken, winkst Maria noch einmal zu und spürst wieder ihre liebevollen Energien, die dich einhüllen wie in einen warmen Mantel.

Der Adler breitet seine wunderschönen goldfarbenen Schwingen aus und fliegt mit dir über die Schlucht mit den wundervollen Blumenfeldern, mit den Wasserfällen und den Regenbögen. Und er landet mit dir auf der Spitze des Berges, auf dem bereits deine tierischen Begleiter, die beiden goldfarbenen Rehe und viele der anderen Tiere, die du bereits auf dem Hinweg kennenlernen durftest, auf dich warten. Gemeinsam mit ihnen machst du dich an den Abstieg.

Vielleicht bist du fröhlich und entspannt. Vielleicht nachdenklich und still, vielleicht auch etwas traurig. Fühle in dich hinein. Alles ist für deine Begleiter in Ordnung.

Behände steigst du nun den Berg hinunter. In der klaren, perligen Luft fällt dir das Laufen sehr leicht, und so bist du in ganz kurzer Zeit am Fuße des Berges angekommen.

Gemeinsam mit den Tieren gehst du durch die bunten Blumenfelder, die du bereits vom Hinweg kennst, durch die hohe Wiese, und schon stehst du wieder vor dem hell leuchtenden Strahlenkranz, durch den du hereingekommen bist.

Du verabschiedest dich von deinen tierischen Begleitern, winkst ihnen noch einmal zu und versprichst ihnen, bald wiederzukommen.

Gehe oder springe nun durch den Strahlenkranz hindurch und in deine Wirklichkeit hinein.

Du befindest dich jetzt wieder im Park, auf dem weiß gepflasterten Weg mit der Rosenhecke. Du siehst noch einmal zur Rosenhecke hin, doch der weiße, strahlend runde Eingang zu der anderen Welt, in der du dich gerade noch befunden hast, ist verschwunden.

Mit einem Lächeln auf den Lippen und der Erinnerung an Maria und an dein inneres Kind, gehst du durch den Park nach Hause.

Wenn du möchtest, bleibe ruhig noch ein wenig in der Erinnerung. Lasse dir Zeit, zurückzukommen. Wenn du so weit bist, bewege deine Arme, deine Beine, Hände und Füße. Recke und strecke dich und öffne deine Augen.

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Mediationen aus dem Reich der Engel, Feen und Elfen

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