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Stadt der Zukunft Individuelles Heizen

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Text: Alice Hasters @alicehasters

Speaker: Carlo Ratti

Was bringt die Verstädterung alles mit sich? Manche würden sagen: Lärm, Luftverpestung, viele Autos und wenig Platz. Das klingt erst einmal ziemlich unattraktiv. Trotzdem: Immer mehr Menschen zieht es in die Metropolen dieser Welt. Was also tun? Carlo Ratti, Wissenschaftler am Massachusetts Institute of Technology (MIT), hat da eine Idee: Man muss die „Stadt in der Stadt nutzen“, so formuliert er es. Mit dieser zweiten Stadt meint er die Millionen von Daten, die täglich von Stadtbewohnern produziert werden – in Grafiken oder Karten dargestellt ergäben sie eine digitale Architektur.

Computer gestohlen

Rattis Aufgabe ist es, die digitale Architektur mit der physischen, also der “echten” Architektur von Städten zu verbinden. Dafür hat er während seiner Forschung schon die verschiedensten Experimente durchgeführt. Zum Beispiel hat er einmal 3000 Teile aus Mülltonnen mit einen Track-Chip versehen, um herauszufinden, wo welches Teil landet. Dabei kam heraus: So manches wandert innerhalb von einem Monat einmal quer durch die USA.

Auch Unvorhersehbares hat er bereits für seine Forschung genutzt. Einmal brachen Leute in sein Lab an der MIT ein und nahmen seinen Computer mit. Der enthielt einen vom MIT entwickelten Track-Chip und ein Programm, das täglich automatisch Bilder machte und verschickte. Die Route der Diebe war so nachvollziehbar und anhand der Fotos konnten die Täter schnell identifiziert werden. Ratti bekam seinen Computer zurück, freute sich allerdings noch mehr darüber, dass seine Erfindungen so gut funktioniert hatten.

Was ist mit den Daten?

Diese kleinen Experimente sollen einer konkreten Sache dienen: Intelligente Häuser, Straßen und Verkehrsmittel zu entwickeln. Ein paar Prototypen werden am MIT bereits getestet, zum Beispiel die individuelle Heizung. Dahinter steckt die Idee, nicht einen gesamten Raum zu heizen und dadurch viel Energie zu verschwenden, sondern einen Heizstrahl zu entwickeln, der mit einem durch das Haus wandert wie ein Spotlight.

Die Ideen sind spektakulär, aber es stellt sich die Frage: Woher kommen die Daten? Ratti spricht das Thema nur kurz an und verweist auf seinen Kollegen Norman Chomsky, der sich kritisch mit der Verbreitung persönlicher Daten auseinandersetzt. Wenn Städte effizienter, sauberer und schöner werden sollen, dann führe jedoch kein Weg an der Nutzung privater Daten vorbei. Dabei bleibt Ratti.

re:publica Reader 2015 – Tag 3

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