Читать книгу Beloved Sin - Deine Seele gehört mir - Rhiana Corbin - Страница 9
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ОглавлениеLucas Mayers blickt ungeduldig auf sein Handy. Er hat keine Erklärung dafür, warum Viggo sich noch nicht gemeldet hat. Das sieht ihm gar nicht ähnlich. Filip hatte ihm noch in der Nacht eine Kurznachricht geschickt, dass Viggo mit der Leiche den Club verlassen hat.
Er zögert nicht lange und ruft ihn an. Es dauert einige Zeit, bis Viggo endlich den Anruf annimmt. »Lucas«, meldet er sich verschlafen.
»Hey Viggo. Du hast dich nicht gemeldet. Ist die Sache erledigt?«
»Natürlich, du kennst mich. Alles erledigt.«
»Hast du noch geschlafen?«, will Lucas wissen, weil er sich Viggos schlechte Laune sonst nicht erklären kann.
»Ja, ich bin erst vor einer Stunde ins Bett«, knurrt Viggo am anderen Ende.
»Warum? Was hat so lange gedauert?« Lucas ist von Natur aus misstrauisch und für ihn ist es nicht schlüssig, dass Viggo so spät ins Bett gekommen ist.
»Meine Schwester hat mich besucht.«
»Die Prinzessin?«
»Ich habe nur eine Schwester, Lucas. Ist noch etwas, oder kann ich jetzt weiterschlafen?«
Lucas grinst. »Klar, du bist ja unausstehlich, wenn du müde bist. Komm heute Abend vorbei, dann bekommst du das Geld für die Kleine.«
»Mache ich. Und du solltest beim nächsten Mal besser aufpassen, wen du einstellst.« Damit beendet Viggo das Gespräch.
»So ein Wichser«, schnauft Lucas und lehnt sich in seinem Schreibtischstuhl zurück. Bedächtig legt er die Fingerspitzen aneinander. Irgendetwas ist anders, was Viggo betrifft, doch er kann es nicht mit den Händen greifen. Vielleicht wird er auch langsam neurotisch. Er sollte auch schlafen gehen. Viggo hat recht, sich ein wenig Ruhe zu gönnen, es ist eine lange Nacht gewesen. Trotzdem würde er Viggo im Auge behalten.
Viggo legt sein Handy zur Seite und mein Arm bewegt sich automatisch mit. Er hat uns beiden je eine Handschelle angelegt, damit ich auf keinen Fall abhaue, so sind wir aneinandergekettet. Er vertraut mir nicht. Wie auch? Immerhin kennen wir uns nur einige Stunden, und er ist der Auftragskiller, der mich töten soll. Ich habe mehr als einen Grund, mich aus dem Staub zu machen. Doch selbst wenn ich nicht diese Fesseln trüge, wäre ich geblieben. An Viggos Seite ist für mich zurzeit der sicherste Ort. Er wird es nicht wagen, mich zu töten, jetzt, wo ich eine Verabredung mit seiner Schwester habe, der schwedischen Prinzessin, die dem Irrtum erlag, ich sei Viggos Freundin. Auch wenn ihm das nicht passt, muss er mich dafür ausgeben, zumindest bis Freitagabend, bis wir das Abendessen hinter uns gebracht haben. Was danach passiert, weiß der Himmel allein. Aber ich denke, dass es nicht so einfach sein wird, mich loszuwerden.
Viggo dreht sich und zieht meinen Arm mit.
»Aua!«, rufe ich sauer, »du tust mir weh.«
»Entschuldige.« Er dreht sich in meine Richtung. Wir liegen nur Zentimeter voneinander entfernt.
»War das Lucas?«, frage ich leise und meine Stimme zittert.
»Ja.«
Er öffnet nicht die Augen, schläft einfach weiter. Viggo hat sich nicht die Mühe gemacht, sich der Kleidung zu entledigen. Das geöffnete Hemd gibt die Sicht auf seine leicht behaarte Brust frei, und ich kann meinen Blick nicht abwenden.
»Hast du genug gesehen?«, brummt er.
Wie kann er das wissen, wo er doch die Augen geschlossen hält?
»Nein«, gebe ich selbstbewusst zurück.
In diesem Moment reift in mir ein Gedanke, der an den Haaren herbeigezogen, aber doch einen Versuch wert ist. Wenn ich es schaffe, dass Viggo sich in mich verliebt, wird er mich nicht töten, sondern dafür sorgen, dass ich überlebe. Doch wie bringt man einen Mann dazu, sich zu verlieben, wenn man nicht in der gleichen Liga spielt? Ich seufze leise.
»So verzweifelt?«, fragt er und blickt mich an. Seine hellblauen Augen mustern mich neugierig. Er ist mir so nah, dass sich unsere Körper fast berühren. Er sieht müde aus, kleine Fältchen haben sich an den Augen platziert, die vorher noch nicht da waren. Ich hebe meine freie Hand und berühre sie vorsichtig. Streiche über sein leicht gebräuntes Gesicht. Falls er sich nicht in mich verliebt, vielleicht kann ich ihn dazu bringen, dass er mich laufen lässt. Oder ich kann mir meine Freiheit mit Sex erkaufen.
»Du solltest schlafen.« Viggos Stimme ist heiser, und es ist ihm offensichtlich nicht recht, dass ich ihn berühre, jedoch hält er ganz still.
»Ich kann nicht. Mir ist kalt.«
»Wirklich?« Mit einer schnellen Bewegung zieht er die dünne Bettdecke über unsere Körper. »Besser?«, fragt er fürsorglich.
»Geht so.«
Er grinst und rückt näher zu mir heran, zieht mich förmlich in seine Arme. Er legt eine Hand auf meinen Oberschenkel. »Du bist wirklich ganz kalt«, stimmt er mir zu.
»Ich lüge dich nicht an«, meine ich leise und spreche mit seiner Brust, denn ich traue mich nicht, ihm in die Augen zu blicken.
»Wie war das? Vertrauen gegen Vertrauen?«, fragt er, und ich höre sein Grinsen. Ich hebe nun doch meinen Kopf und sehe ein Lächeln, das einfach königlich ist. Ich bin so gefangen von seiner Präsenz, dass ich gar nicht mitbekomme, wie er die Handschellen löst und zur Seite legt. »Lauf mir nicht weg.« Er nimmt mich wieder in den Arm und beginnt, meinen Oberschenkel sanft zu streicheln.
Augenblicklich wird mir so warm, dass ich die Decke am liebsten zur Seite werfen möchte, doch ich will diesen intimen Moment nicht gefährden.
»Dein blondes Haar ist wunderschön«, murmelt er und berührt eine Strähne mit der anderen Hand.
Die Musik läuft immer noch im Hintergrund. Er scheint wohl ein Klassikfan zu sein. Doch jetzt ertönt Running up the hill aus den Lautsprechern. Diese ganze Situation ist so verrückt, dass ich glaube zu träumen. Ich liege in seinen Armen, atme Viggos verführerischen Duft ein und wünsche mir, dass dieser Moment niemals enden wird.
»Come on, darling«, singt er leise mit und schaut mich verlangend an.
Ich habe keine Ahnung, wie ich darauf reagieren soll, was er von mir erwartet. Seine Hand streichelt immer noch meine Oberschenkel, rutscht zielsicher höher, berührt meine Hüfte, sucht sich einen Weg unter die Shorts, die ich trage.
Ich berühre wieder sein Gesicht, fahre mit dem Zeigefinger die Lippen nach. Viggo küsst die Fingerspitze, öffnet dann den Mund, zieht meinen Finger hinein und neckt ihn mit seiner Zunge. Es kitzelt, und ich muss grinsen.
»Mhm, du schmeckst gut«, flüstert er mit dem Finger zwischen den Zähnen.
Ich hebe meine Hand und ziehe seinen Kopf zu mir herunter. Keine Ahnung, ob ich ihn zuerst küsse oder ob Viggo mir entgegenkommt, aber das ist auch egal, alles, was zählt, ist, dass unsere Lippen sich zu einem Kuss treffen.
Ein Laut verlässt Viggos Kehle, und ich fange ihn begehrlich auf. Meine Hände beginnen ganz automatisch, die restlichen Knöpfe seines dunklen Hemdes zu öffnen. Ich lasse mir dafür eine Menge Zeit. Er hilft mir, als ich es ihm ausziehe. Ehe ich mich versehe, hat er mir auch sein Hemd ausgezogen.
»Es gehört ohnehin nicht dir«, murmelt er an meinen Lippen und grinst.
Sein Körper ist gebräunt, so als hätte er die letzten Monate an der frischen Luft verbracht. Allerdings habe ich nicht viel Zeit, ihn genau anzusehen, denn als er meinen Hals küsst, verliere ich die Konzentration und schließe genussvoll die Augen. Seine Zunge ist sehr geschickt, zieht eine feuchte Spur vom Kinn den Hals hinunter, weiter zum Schlüsselbein, hinab zu meinen Brüsten. Als er einen Nippel in den Mund nimmt und zärtlich darüberleckt, habe ich das Gefühl, in tausend Stücke zu zerspringen. Während er mich leicht beißt, stoße ich einen spitzen Schrei aus und bohre meine Finger in seine breiten Schultern.
»Magst du das?«, fragt er erstaunt.
»Ja«, antworte ich atemlos. »Bitte hör nicht auf.« Ich vergesse meine Angst, alles, was in den letzten Stunden geschehen ist. In meinem Kopf herrschen nur die Gefühle vor, die Viggo mit seinen Berührungen in mir hervorruft.
Er lacht sanft. »Nein, wo denkst du nur hin?«
Seine Hände streicheln unaufhörlich meinen Körper, und ich winde mich unter diesen sanften Berührungen. Sie sind wie ein lauer Windhauch im Sommer. Ich zerfließe praktisch unter seinen Händen und habe Angst, dass von mir nichts mehr übrig bleibt.
Seine Hand bleibt an den Shorts hängen, und er blickt zu mir auf. »Darf ich?«, fragt er, und als ich nicke, zieht er mir das Unterwäschestück aus. Doch als er mit seinem Mund weiterwandern will, halte ich ihn auf.
»Warte, nicht mit dem Mund«, raune ich ihm zu.
Er überlegt einen Augenblick, dann nickt er. »Wie du möchtest, aber ich verspreche dir, es entgeht dir etwas.«
Ich lächele. »Da bin ich mir sicher, doch dafür kennen wir uns nicht gut genug«, erkläre ich ihm.
»Dann wollen wir dafür sorgen, dass wir uns besser kennenlernen. Immerhin bist du meine neue Freundin, da muss ich alles von dir wissen.« Er grinst breit und berührt mit seiner flachen Hand meine Scham.
Überrascht schaut er mich an. »Ich hätte nicht gedacht, dass du rasiert bist.«
»Überraschung«, flüstere ich, und meine Hände greifen nach dem Gürtel an seiner Hose, lösen ihn und machen sich daran, ihm auch den Rest der Kleidung auszuziehen. Er ist hart. Ich streife absichtlich seinen Schaft, sodass er leise aufstöhnt. »Magst du es, wenn ich dich berühre?«
»Was denkst du?«, fragt er. Seine Stimme ist rau.
Oh ja, er mag es. Ich berühre ihn nun selbstvergessen mit einer Hand, fahre die weiche Haut seiner Männlichkeit entlang. Verteile den Tropfen und reibe ihn sachte. Sein Ständer ist groß und hart und wächst in meiner Hand. Ich mag es, ihn so zu berühren, spüre, wie er sich konzentrieren muss, denn seine Atmung klingt unruhig.
»Vad fan gör du?«, murmelt er mit zusammengebissenen Zähnen.
»Was ich zum Teufel mache?«, wiederhole ich grinsend. »Dich um den Verstand bringen, so hoffe ich doch. Dass du völlig willenlos mir gehörst.« Ich sehe Verlangen in seinem Blick und beuge meinen Kopf hinunter, doch er schüttelt den Kopf, hält mich an der Schulter fest. »Dafür kennen wir uns noch nicht gut genug.«
Etwas in seinen Augen blitzt auf, und er dringt mit einem Finger in mich ein, reibt gleichzeitig meine Klitoris.
»Himmel!«, murmele ich und hole schwer Atem.
Viggo beugt sich über mich und küsst mich gierig, nicht sanft, sondern fordernd, als könne er es nicht mehr abwarten, mich endlich zu besitzen.
Ohne, dass ich fragen muss, öffnet er eine Schublade und holt ein Kondom hervor, geht auf die Knie, um es geschickt überzuziehen. Kurze Zeit später gleitet er wieder über meinen Körper und dringt in mich ein. Er ist vorsichtig, nimmt mir meine Angst, auch wenn ich hier zitternd liege, doch er ist zärtlich und einfühlsam. Wie kann ein Mann, dessen Geschäft der Tod ist, so emphatisch sein? Er gibt mir das Gefühl, die einzige Frau auf Erden zu sein, und ich genieße diesen Augenblick, möge er auch noch so kurz sein.
»Du bist eine Überraschung, Ester. Eine, mit der ich nicht gerechnet habe, mit der wohl niemand gerechnet hat.« Er streicht mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und beginnt, sich zu bewegen, während er mich nicht eine Sekunde aus den Augen lässt.
»Bitte, küss mich«, flehe ich, und als seine Lippen meine berühren, ergießt sich ein Farbenrausch vor meinen Augen. Er überflutet meine Sinne, und ich ertaste seine makellosen Züge. Unsere Körper schmiegen sich perfekt aneinander, als wären sie füreinander erschaffen worden. Die weichen Härchen seiner Haut bringen mich um meine Selbstbeherrschung. Ich will immer mehr von diesem Mann, wünschte, ich könnte ihm gehören. Die Wärme seiner Haut hüllt mich gänzlich ein. Ein dunkles Grollen breitet sich in Viggos Brust aus. So dunkel wie seine Aura. Ich blicke in seine angespannten Züge.
»Helvete! Du machst mich fertig«, stöhnt er und seine Stöße werden immer fester. »Ich will, dass du jetzt mit mir kommst.«
Ich halte mich schon eine ganze Weile zurück, wollte es nicht zu schnell beenden, sondern den Moment länger genießen. »Ja, jetzt«, stimme ich zu.
»Du bist so perfekt, Raring«, stöhnt er und blickt mich an, als könne er es selbst nicht glauben. Dann bebt jeder Muskel seines Körpers und er stöhnt laut auf.
»Ja, fester«, rufe ich flehend, und er kommt meiner Aufforderung nach.
In festen, heißen Schüben ergießt Viggo sich in mir. Wellen der Lust erschüttern meinen Leib. Er hält mich umklammert, dreht sich mit mir auf den Rücken, sodass ich auf seiner Brust zu liegen komme. Für einige Minuten sind nur unsere Atemgeräusche zu hören.