Читать книгу WER WEITER GLAUBT IST BALD ALLEINE - Richard Dan NAUTUS - Страница 6
DIE ANFÄNGE:
Оглавление1 Die Erschaffung der Welt:
Man muss einfach mal voraussetzen, dass es einen Gott gibt, der dann auf die Idee kam, eine Welt zu erschaffen, warum auch immer. Vielleicht, weil noch keine da war, und dieser Gott sich langweilte oder auch einfach nur rumspielen wollte. Jedenfalls hat bis heute die Kirche nie gesagt, warum es einen Gott gibt und warum Er die Welt erschaffen hat. Die Kirche postuliert einfach rückwärts: Es gibt eine Welt, also muss ein Gott sie erschaffen haben; außerdem steht es in ihrem Heiligen Buch. Wer Gott erschaffen hat, sagt die Kirche nicht.
Sie behauptet nur, dass es einen Gott gibt, weil es so in der Bibel steht.
Also Gott schuf am ersten Tag Himmel und Erde. Dabei vergaß er aber gleich schon mal die Sonne, denn ihm fiel auf, dass Finsternis über der Urflut lag. Kein Problem sagte er sich und sprach: Es werde Licht, und es wurde Licht.
Und das Licht gefiel Ihm gut. Neben bei schuf er so auch Tag und Nacht.
Er sprach dann noch mehrmals. Am vierten Tag machte er die Lichter um Tag und Nacht zu scheiden. Na, eigentlich hatte er das ja schon am ersten Tag gemacht, aber kann man ja mal vergessen, Gott war vielleicht zu dem Zeitpunkt schon ein alter Mann. Jedenfalls schuf Gott am vierten Tag nochmals die Sonne und dann den Mond und die Sterne.
Die Sonne soll über den Tag herrschen und der Mond über die Nacht.
Damals konnte Gott noch nicht wissen, dass die Erde sich um die Sonne dreht, und dass der Mond nicht von sich aus leuchtet, sondern nur die Sonne reflektiert.
Die Sonne herrscht nämlich 24 am Tag, nur halt wo anders auf der Erde, weil diese eine Kugel ist und sich dreht. Aber auch das konnte Gott damals noch nicht wissen. Oder doch. Eigentlich schon, hat Er doch das Ganze gerade erst eben erschaffen !!
Spätestens hier hat die Kirche immer gesagt: Ist nur bildlich zu verstehen, der von Gott inspirierte Schreiber dieser Zeilen, der Herr Moses, hat da was durcheinander gebracht.
Es könnte aber auch einer der Lehrer Israels gewesen sein, der beim durchdenken und erläutern der Worte Gottes betend einen Fehler gemacht hatte?
Wollte unser Religionslehrer auch schon fast sagen, da fiel sein Blick auf die Fußnote: Nach dem Weltbild seiner Zeit stellt sich der Verfasser das Firmament als eine Halbkugel aus festem Stoff vor…. Oha, eine Seite zuvor erklären uns noch die herausgebenden Exegeten, dass Moses das Buch Genesis, also den Schöpfungsbericht, geschrieben hat. Gott hätte zu ihm gesprochen.
Dann nimmt doch jeder an, dass Gott ihm da auch erzählt hat, wie Er so die Welt erschaffen hat, und wie die Welt dann ausschaut, dass sie eine rotierende Kugel ist und sich um die Sonne dreht; die Basics wenigstens. Wie sollte Moses sonst davon erfahren haben. Es sei denn, Adam, der noch nicht lesen und schreiben konnte, hätte es selbst von Gott aus erster Hand erzählt bekommen, eines Abend mit seinem Schöpfer am Lagerfeuer sitzend, damals im Paradies. Und dann müsste Adam es seinem Sohn Kain weiter erzählt haben, Kain es seinem Sohn Henoch, dieser wiederum seinem Sohn Irad…..und so weiter und so fort, bis zu Moses.
Das Weltbild seiner Zeit konnte doch nur von Moses bestimmt sein, er schrieb als erster auf, was Gott ihm erzählt hatte. Und das Wissen von der Erschaffung der Welt konnte doch nur vom Schöpfer selber stammen, also von Gott dem Herrn. Es war doch sonst niemand bei der Schöpfung anwesend, noch nicht mal „ Bild „ war dabei.
Wie um alles in der Welt sollte Moses sonst an diese Story gekommen sein?
Es sind die allerersten Sätze in der Tora, der heiligen Bibel, dem Buch der Bücher, und die sollen schon falsch sein. Das kann doch nicht sein.
Wir waren schwer enttäuscht, unser Glaube wankte.
Am sechsten Tag sprach Gott wieder, und erschuf die Tiere des Landes, am Tage zuvor waren die Fische und Vögel schon dran.
Aber er sprach an dem Tag noch einmal, und zwar zu seinen Kollegen:
„Lasst uns den Menschen machen, als unser Abbild, uns ähnlich“.
Auf diesen Satz werden wir noch öfters zurückkommen müssen, er hat es nämlich in sich.
Unser Religionslehrer stemmte sich auch gleich hier an dieser Stelle dem aufkeimenden Eindruck entgegen, es könnten mehrere Götter im Spiel sein: Das sei nur der Pluralis Majestatis, der hier rein gerutscht sei. Dass der erst von adligen Würdenträgern vor ein paar Jahrhunderten eingeführt wurde, ich glaube sogar vom Sonnenkönig Ludwig dem XIV, ließ unseren Religionslehrer völlig unbeeindruckt. Und wir hatten unseren ersten Frust. Wir hatten alle schon was von Erich Däniken gelesen, und wollten dessen Thesen von den vielen Göttern durchdiskutieren.
Aber ich will jetzt hier den Faden nicht verlieren und lese weiter:
Als Mann und Frau schuf er sie. Gott segnete sie und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch, bevölkert die Erde, unterwerft sie euch …
Hier lesen wir, dass Gott, nach Beratung mit den Kollegen, Mann und Frau erschuf !!! Ich hatte in Erinnerung, dass er zuerst Adam erschuf, und erst als dieser sich langweilte, so ganz alleine, Gott dann aus Adams Rippe eine Eva schnitzte.
Ich nehme es gleich vorweg, diese Version kommt auch noch. Nur einen Absatz später.
Wir waren hier etwas verwundert, dass Gott den Menschen als allerletztes erschaffen hat, fast nebenbei. Aber der Verweis auf die Fußnote beruhigte uns:
Durch die Erschaffung des Menschen nach Gottes Ebenbild, das letzte Schöpfungswerk, wird der Mensch als Krone und Herr der Schöpfung herausgehoben. Frei nach dem Motto, wer zuletzt kommt, der herrscht.
Aber wir sind mit dem sechsten Tag noch nicht fertig, denn da steht noch was Interessantes für alle Vegetarier:
„ Hiermit übergebe ich euch alle Pflanzen auf der ganzen Erde, die Samen tragen, und alle Bäume mit samenhaltigen Früchten. Euch sollen sie zur Nahrung dienen „.
Ist das jetzt eine Anweisung Gottes, keine Tiere zu essen? Und warum hält sich die Kirche nicht daran? Sogar das Gegenteil ist wahr, die hohen Herren verschlingen alles, Tiere mit oder ohne Beine, und das in rauen Mengen. Viele kirchlichen Würdenträger sind schwer übergewichtig.
Leider halten sich viele Raubtiere auch nicht an den folgenden Satz:„ Allen Tieren des Feldes, allen Vögeln des Himmels und allem, was sich auf der Erde regt, was Lebensatem in sich hat, gebe ich alle grünen Pflanzen zur Nahrung“.
Nur die Tiere können nicht lesen und schreiben, die Herren der Kirche schon.
Aber so wie ich die Exegeten der Kirche kenne, haben die irgendwo einen Dreh gefunden, Fleischgenuss zu rechtfertigen und somit das Schlachten von Tiere.
Spätesten da, wo Gott laufend selber Opfertiere verlangt.
Aber warum sagt Gott dann gleich am Anfang, dass wir uns rein pflanzlich zu ernähren haben? Kann man das einfach übergehen? Kommt hier schon das besagte erläutern und erweitern zum Zuge, betend natürlich.
Ist das aber nicht Gottes Willen verfälschen?
Nein, ist nicht wörtlich zu nehmen, meinte dazu unser Religionslehrer.
Am siebten Tage vollendete Gott das Werk, das er geschaffen hatte, und ruhte sich auch aus. Den siebten Tag erklärte er für heilig, denn an ihm ruhte Gott.
Mich hatte damals schon bei der Lektüre gewundert, warum ein allmächtiger Gott überhaupt sieben Tage braucht, um die Welt zu erschaffen?
Ging das nicht mit einem Fingerschnippen, Abrakadabra, und die Welt ist da.
Der Papst wiederholt gerne, dass am Anfang das Logos war. Na dann, ein göttliches Abrakadabra hätte genügt, ein einziges Logos, ein einziges Wort.
So wie es die Wissenschaft heute sieht, einen Big Bang, in Sekunden.
Nein, hier tastet sich ein Gott vor, Schritt für Schritt, Learning by Doing. Trial and Error, Versuch und Irrtum, ziehen sich durch die ganze Bibel hindurch. Das hat nichts mit Allwissenheit und Weitsicht zu tun, immer wieder sagt Er sich, dass es gut war, um dann kurze Zeit später sein Werk zu bereuen, seine Schöpfung in Frage zu stellen, wie wir bald sehen werden.
Aber gut, dass Gott am siebten Tage etwas müde wurde, sonst müssten wir ohne Sonntag auskommen und die Woche durcharbeiten. Warum ein Gott überhaupt müde wird, konnte mir im Religionsunterricht auch nicht erklärt werden. Ich finde meine Frage danach noch heute berechtigt, in meiner Vorstellung kann ein allmächtiger Gott nicht müde werden. Wie viel müder muss Er dann erst gewesen sein, als Er das unendliche All mit seinen Milliarden von Sternen erschaffen hatte, da ist die Erschaffung von unserem Sonnensystem doch ein Klacks gewesen, trotz der vielen Tiere und des Menschen.
Wir blickten jetzt auch hier gleich runter zur Fußnote, waren gespannt auf die wohl auch betend durchdachte Auslegung der modernen katholischen Exegeten: Dabei setzt sie ( die priesterliche Tradition Israels ) die antike Weltsicht voraus ….. dass Gott, von dem Israel die Siebentagewoche mit dem Sabbat als Ruhetag im Bundesgesetz erhalten hat, auch selbst sich bei der Erschaffung der Welt an das Schema der Siebentagewoche gehalten hat.
Hochinteressant, die Herren Exegeten behaupten hier, dass weil Israel die Siebentagewoche von Gott vorgeschrieben bekommen hat, der Verfasser der Schöpfungsgeschichte, also Moses, zwingend daraus schließen konnte, dass Gott sich selber an das Schema der Siebentagewoche gehalten hat.
Damit gestehen sie ein, dass der Verfasser der Genesis es gar nicht so genau von Gott erfahren hatte, wie die Welt erschaffen wurde, er also nur so ins Blaue vor sich hin verfasst hat, dabei auf die antike Weltsicht schielend.
Das ist ja ein Eingeständnis. Gott hat demnach überhaupt nichts von einer Schöpfung in sieben Tagen erzählt !
Was wusste Moses denn nun überhaupt von der Schöpfung ?
Aber uns erzählen, wie Gott die Welt in sieben Tage erschaffen hat.
Die Gebrüder Grimm lassen grüßen.
Es kommt jetzt immer wieder eine ominöse antike Weltsicht ins Spiel. Die scheint den Erzählungen der Bibel übergeordnet zu sein. Also nicht die Bibel als erstes Buch gab vor wie es war, sondern die antike Weltsicht. Na, dann werden wir uns in Zukunft mehr mit ihr beschäftigen müssen, und auch schauen, wo die denn herkommt. Ein Blick hinein verrät uns schon mal gleich, dass es die Siebentagewoche bereits im antiken Babylonien und im alten Ägyptischen Reich gegeben hat. Mindestens 3000 Jahre vor Christi Geburt. Die Schriften der Bibel sind viel jünger, um mindestens 2000 Jahre.
In den Jahren der angeblichen Ägyptischen Gefangenschaft, anscheinend im 12. und 11. Jahrhundert vor Christus, sind die Israeliten mit der hoch stehenden Ägyptischen Kultur groß geworden. Sie haben da nicht nur all die vielen Gottheiten kennen gelernt, sondern auch Regeln und Gebräuche. So haben sie auch die Siebentagewoche dort kennen gelernt. Spätestens im Babylonischen Exil, von 598 bis 539, was vor allem die Oberschicht Israels betraf, laut dem Buch Jeremia 3023 Personen, bekamen die Israeliten Kontakt mit der überlegenen Kultur der Babylonier und der Siebentagewoche. Mit in dem Exil war auch die Priesterschaft, die, die letztendlich dann dort die Tora geschrieben hat. Die Juden nummerieren noch heute die Tage der Woche durch, erster Tag bis sechster Tag, nur der Ruhetag heißt Sabbat. Der hieß in Babylonien „ Sapattu „ was soviel wie Mondfest bedeutet. Die alten Babylonier teilten den Monat in vier Wochen auf und feierten vier Mondphasen: Vollmond, dann abnehmender Halbmond, dann Neumond und zunehmender Halbmond. Alle sieben Tage war Mondfest, „ Sapattu „ , die anderen Tage benannten die Babylonier nach den sichtbaren Planeten, was für sie ja Götter waren.
Und wie heißen die Wochentage bei uns? Man müsste davon ausgehen, dass sie mindestens nach Heiligen benannt wurden, da die Griechen und Römer sie ihren Göttern geweiht haben. Große Fehlanzeige. Bei uns haben sie auch Götternamen.
Es fängt mit dem heiligsten Tag der Woche an, dem Sonntag, dem Tag des Herrn. Dieser Tag ist aber eindeutig der Sonne gewidmet, sun-day heißt er im englischen, dies solis in Latein, also Sonnen-Tag. Die Sonne stand im alten Ägypten für einen Gott, für den höchsten Gott, den Sonnengott „ Ra „
Und dann folgt der Mond-Tag, da braucht man auch nicht lange raten, richtig, er ist der Tag des Mondes. Der Mond wurde stellvertretend für den Gott Nanna angebetet; Nanna war in Mesopotamien der Mond-Gott.
Der Dienstag galt als Tag des Mars. Mars ist nicht nur ein Planet, sondern ein wichtiger Gott im alten Rom, der Kriegsgott. Im Latein heißt dieser Tag dies Martis. Im urgermanischen heißt der Kriegsgott „ Tiwaz „ oder althochdeutsch „ Tiuz „ , wovon dann Dienstag abgeleitet wurde. Tuesday im Englischen.
Der vierte Tag galt als Tag des Merkur, dies Mercuri, heute im Französischen noch als mercredi erkennbar. Merkur war der Römische Gott des Handels, dem Griechischen Hermes gleichgesetzt. Unter dem Einfluss der katholischen Kirche, nannten die Deutschen ihn schlicht Mittwoch, also die Mitte der Woche.
Beim Donnerstag kommt jetzt ein Germanischer Gott zu Ehren, Gott Donar.
Der Donnerstag ist für alle sichtbar dem Gott des Donners gewidmet. Bei den Römern war er dem obersten Gott Jupiter geweiht, dies Iovis. Im Englischen heißt der Donnerstag Thursday, weil die nicht Donar sagten, sondern da hieß der Gott des Donners Thor, also eigentlich Thors-day.
Auch beim Freitag ist Germanisches angesagt, frei nach der Göttin Freya, Göttin der Liebe, oder nach der Göttin Frigg, der Gemahlin vom höchsten Gott Odin. Im Englischen heißt der Freitag Friday, im Latein und im Französischen ist er nach der Liebesgöttin Venus benannt, dies Veneris und vendredi.
Der siebte und letzte Tag der Woche, der Tag an dem alles ruhen soll, ist von dem jüdischen Sabbat abgeleitet. Im Deutschen Samstag oder im Italienischen Sabado klingt es noch durch. Bei den Römern war er dem Saturn geweiht, auch Gott des Ackerbaus und hieß dies Saturni, was auch im Englischen noch klar erkennbar ist: Satur-day.
Wie wir feststellen konnten, alles heidnische Namen, eine Ansammlung von fremden Göttern, Götzentage. Daran haben wir aber schwer zu tragen, den lieben ganzen Tag, die liebe ganze Woche. Wie konnte das passieren?
Ganz einfach, die angeblichen Heiden in Europa ließen sich von der Katholischen Kirche nicht alles gefallen und verehrten ihre Götter oft auch zusätzlich einfach weiter. Die meisten katholischen Gebräuche und Feiertage sind heidnischen Ursprung, einfach nur übernommen, wie wir noch sehen werden. Wobei ich heidnisch nicht abwertend meine im Sinne der Kirche, sondern nur damit den Gegensatz zu den sie bekehrenden Katholiken klar mache.
Wieso die katholische Kirche nun den ersten Tag der Woche heiligt und alles ruhen lässt, entzieht sich meiner Kenntnis, jedenfalls steht in der Bibel dass Gott am siebten Tag, dem letzten Tag der Woche Ruhe befohlen hatte.
Die älteste Bezeichnung des christlichen Sonntags ist „ Erster Tag nach dem Sabbat „ und der Sabbat war der siebte Tag der Schöpfung.
Es ist nun einfach nur dümmlich und anmaßend von den katholischen Exegeten zu behaupten, dass der Herr Gott dem Volk Israel die Siebentagewoche gegeben hat.
Es stimmt jetzt weder der Bericht über die Erschaffung der Welt in sieben Tagen, noch die Tatsache, dass das Volk Israel von Gott die Siebentagewoche erhalten hat.
Und das ist schon ganz schön happig.
Für die militanten orthodoxen Juden sei hier noch ein Hinweis gestattet: Auch Gott hat laut der Bibel am siebten Tage noch etwas gearbeitet, denn er vollendete sein Werk, das heißt, dass er noch Feinarbeiten ausführte.
Also dürft ihr auch zumindest Essen kochen und Lichtschalter bestätigen.
Wie man so verbohrt sein kann und noch nicht einmal den Aufzugknopf drücken will am Sabbat, kann kein normaler Mensch verstehen.
Da ist die katholische Kirche viel großzügiger, da darf dann auch der Bauer noch sein Heu einholen, wenn Regen droht, selbst am Sonntag, natürlich erst nach dem Messgang.
2 Das Paradies:
Da formte Gott, der Herr, den Menschen aus Erde vom Ackerboden und blies in seine Nase den Lebensatem. So wurde der Mensch zu einem lebendigen Wesen.
Wenn ich heute das so lese, eigentlich eine saublöde Geschichte. Gott der Allmächtige bastelt wie im Kindergarten oder Frauentöpferkurs aus einem Klumpen Lehm einen Menschen und bläst dieser Figur in die Nasenlöcher.
Entschuldigung, wem fällt so was ein. Warum steht der Mensch nicht einfach vor Gott, sobald dieser den Wusch äußert, den Menschen zu erschaffen?
Das geht als Kindermärchen gerade noch so durch, aber für erwachsene Menschen? Da muss man doch schon sehr stark glauben wollen.
Selbst Michelangelo war diese Darstellung für sein berühmtes Erschaffung Gemälde in der Sixtinischen Kapelle zu peinlich, er malte kein Lehmmännchen und auch keinen Gott bei der Mund zu Nase Beatmung, sonder einen alten Herrn Gott mit grauem Bart und einen nackten Jüngling, dem Gott den Finger reicht. Michelangelo und den ihn beauftragender Papst glaubten also selbst nicht an die Erzählung aus der Bibel! Das sagt doch schon alles.
Aber wer glaubt denn überhaupt noch an die Bibelversion der Erschaffung des Menschen. Heute lernt doch jedes Kind schon in der Grundschule, dass der Mensch eine Weiterentwickelung einer Affenart ist. Die Evolutionstheorie ist zum Allgemeinwissen geworden.
Nur die Kirche hat dazu ein äußerst gestörtes Verhältnis, sie druckst rum und vermeidet wo es geht die Diskussion und eine Festlegung. In den Fußnoten hierzu kein einziges Wort, die Evolution wird tot geschwiegen. Dabei wäre hier ein Hinweis mehr wie redlich gewesen. Sie predigt mit dieser Bibelausgabe immer noch die Erschaffung des Menschen durch Gott mittels eines Klumpen Lehm. Darf ich daran erinnern, dass diese Bibelausgabe aus dem Jahre 1979 ist, da war die Evolutionstheorie Allgemeinwissen. Spätestens seit Darwin hätte die Kirche umschwenken müssen, sich was einfallen lassen müssen. Zeit hatte sie ja genug, Darwin veröffentlichte seine Evolutionstheorie im Jahr 1860, also vor über 150 Jahren. Da die Kirche ihn damals nicht mehr wegen Ketzerei anklagen, foltern und verbrennen konnte, hätte sie diskutieren und im Falle der Einsicht auch reagieren müssen: Hat sie aber nicht, sie hat sich weggeduckt; bis heute.
Kopernikus machte den Anfang mit der ketzerischen Aussage, dass sich die Erde um die Sonne dreht. Da er dies erst im Jahre 1543, dem Jahr seines Todes publizierte, ersparte er sich das Inquisitionsgericht. Luther meinte aber noch zu Kopernikus: „ Der Narr will mir die ganze Kunst Astronomia umkehren. Aber wie die heilige Schrift zeigt, hieß Josua die Sonne stillstehen, und nicht die Erde“.
Viel weiter sind große Teile der Kirche heute auch noch nicht.
Galileo Galilei hatte weniger Glück: Er musste für dieselbe Behauptung noch am Ende seines Lebens vor die päpstliche Inquisition und wurde zu Kerkerhaft verurteilt, nachdem er abgeschworen hatte und seine „ Fehler “ verflucht und verabscheut hatte. Ob er dazu gefoltert wurde ist nicht bekannt. Jedenfalls ersparte er sich so die Hinrichtung auf dem Scheiterhaufen.
Einem Gerücht zufolge soll er beim Verlassen des Gerichtsaales gemurmelt haben: „ Und sie bewegt sich doch „ ( die Erde ).
Die Kerkerhaft wurde in Hausarrest umgewandelt, wo er 1642 starb.
Heute zweifelt niemand mehr daran, dass sich die Erde um die Sonne dreht, und dass der Mensch vom Affen abstammt, wie aber kriegt die Kirche das in Einklang mit den Darstellungen der Bibel?
Sie wird sagen, dass das in der Bibel eben nur bildlich zu verstehen ist, dass letztendlich Gott das alles angestoßen hat und die Entwickelung ihren Lauf nahm, dass Gott alle Gesetze gemacht hat, und kluge Köpfe wie Einstein mit Gottes Gnade dahinter gestiegen sind. Schließlich war Einstein sogar Jude.
Aber damit degradiert sie die Bibel zum Märchenbuch, zumindest schon mal den ganzen Anfang: Heilige Schrift Ade?
In den USA, dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten, darf auch die Dummheit unbegrenzt sein. Da gibt es eine Strömung innerhalb der Kirche, die Kreationisten, die ganz vehement darauf pochen, dass die Bibel wortwörtlich zu nehmen ist. Sie entblöden sich nicht zu behaupten, dass die Erde erst 4004 vor Christus erschaffen wurde. Sie errechnen dies aus den Lebensläufen der Stammbäume, die ja seit der Schöpfung des Menschen immer angegeben wurden. So kommen sie auf den 23. Oktober 4004 als Datum für die Schöpfung
der Welt. Also vor gut 6 000 Jahren. Was der Neandertaler dazu sagt, der schon vor mindestens 100 000 Jahren durch die Wälder Europas streifte, kann man sich denken, wäre er nicht schon vor 30 000 Jahren ausgestorben, er hätte sich jetzt zu Tode gelacht. Von den Menschenaffenskelettfunden aus Afrika, die 5- 6 Millionen Jahre alt sind ganz zu schweigen.
Die Welt ist mindesten 4 Milliarden Jahre alt, aber man kann diesen Herren nicht verbieten, ihren Unsinn zu glauben. Sie befinden sich da in guter Gesellschaft mit ultraorthodoxen Juden und anderen fundamentalistischen Christen.
Jetzt legt Gott den Garten Eden an, das Paradies, wohl im damaligen Mesopotamien. Und er trug dem ersten Menschen auf, diesen Garten zu bebauen und zu hüten. Der erste Mensch war wohl so etwas wie ein Nationalpark-Ranger
Von allen köstlichen Früchten des Gartens durfte er essen, nur nicht vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse. Sonst müsste er sterben.
Und genau das halte ich für einen ausgemachten Blödsinn. Warum um Himmelswillen, soll dieser erste Mensch nicht wissen dürfen, was Gut und was Böse ist. Das genaue Gegenteil müsste Gott doch von ihm verlangt haben: Iss so oft und soviel du nur kannst vom Baume der Erkenntnis von Gut und Böse, damit du ein rechtschaffener Mensch wirst.
So hätte die Anweisung lauten müssen.
Wer hat da am Text gedreht? So macht das doch überhaupt keinen Sinn.
Die zehn Gebote waren ja noch nicht formuliert, der erste Mensch konnte ja noch überhaupt keine Ahnung haben, was Gut und was Böse ist.
Kein Wunder, das die meisten Menschen heute noch nicht zwischen Gut und Böse unterscheiden können, weil es diesen verlockenden Baum nicht mehr gibt.
Nun bekommt Gott Mitleid mit dem einsamen Adam: „ Es ist nicht gut, dass der Mensch allein bleibt “. Hätte der allwissende Gott aber auch gleich wissen können: kein Fernseher, kein Fußball, keine Weiber, was sollte der Adam da den ganzen Tag mit sich anfangen. Und so sprach Gott weiter: „ Ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht „. Also erschuf Gott die Tiere !!!
Da muss man sich schon wundern, Gott kommt nicht auf die Idee, dem Adam ein Weib an die Seite zu geben, um dessen Einsamkeit zu beenden, nein, er will ihm ein Tier als Hilfe geben; ob Gott da an einen Schäferhund dachte?
Ich weiß, die Erschaffung der Tiere hatten wir schon mal am sechsten Tag, die gibt es schon; aber es steht nun noch mal in diesem Absatz, nur etwas anders formuliert.Vielleicht hätten die Lehrer Israels damals beim Erweitern der betend durchdachten Worte Gottes sich etwas mehr konzentrieren sollen, vielleicht das Beten mal weglassen. Männer können ja bekanntermaßen nicht zwei Sachen gleichzeitig tun. Und Frauen durften damals noch nicht denken, bestenfalls nachdenken, das was Männer ihnen vor gedacht hatten.
Der Mensch durfte allen Tieren einen Namen geben, aber es fand sich kein Tier, was ihm eine entsprechende Hilfe war, was auch immer darunter zu verstehen ist. Wurde jemand gesucht, den der Mensch vor den Pflug spannen konnte, oder der ihm die Wäsche wusch? Die Arbeitsplatzbeschreibung ist jedenfalls äußerst dürftig. Und wieso überhaupt eine Hilfe, Adam lebte doch im Paradies, musste nicht arbeiten, völlig unerklärlich. Und Sex gab es damals noch nicht, noch nicht einmal die Eva wird dann dafür behilflich sein können, erst nach dem Naschen am Baum der Erkenntnis; kommt noch.
Hier fällt auch auf, dass Gott bei der Erschaffung von Adam keine Sekunde an Fortpflanzung dachte, denn mit wem hätte sich Adam denn paaren sollen, die Tiere waren ihm ja keine Hilfe, es sollte doch nicht zu Sodomie kommen.
War Adam als Hermaphrodit ausgelegt und sollte er nur den Hoffnarren spielen, dem lieben Gott die Zeit vertreiben?
Jedenfalls beschließt Gott daraufhin, eine Frau zu basteln, aus einer Rippe vom Menschen. Und diese Frau sollte ihm dann wohl eine Hilfe sein. Hört. hört, ihr Weiber, als Hilfe für den Mann wurdet ihr erschaffen, nicht mal als Gespielin.
Also noch mal im Klartext: Gott erschafft das Weib nicht als Paarungspartner für den Mann, sondern als eine Hilfe, und das auch erst, nachdem sich kein Tier dazu bereit fand. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, die Frau als Abfallprodukt der Schöpfung. Nicht mal für einen eigenen Klumpen Lehm hat es gereicht! Einen kleinen weiblichen Klumpen Lehm. Ich hätte mir allzu gerne vorstellen wollen, wie der liebe Gott mit feinen Fingern eine Vulva bastelt.
Gott, der Herr, baute aus der Rippe, die er vom Menschen genommen hatte eine Frau.
Es steht tatsächlich da, dass er eine Frau baute.
Und der erste Mensch, kaum wieder aufgewacht aus der Narkose, frohlockte beim Anblick der Frau: „ Das endlich ist Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch.
Frau soll sie heißen, denn vom Mann ist sie genommen“.
Gut, er war im Tiefschlaf als Gott ihm eine Rippe ausbaute, er konnte es nicht wissen, dass es kein Bein von ihm war, aber das wollen wir so stehen lassen.
Der erste Mensch hat ja gerade erst eben allen Tieren einen Namen gegeben, deshalb verpasst er auch sofort seiner neuen Gefährtin einen Namen: Frau soll sie heißen.
Die Schlussfolgerung, dass sie Frau heißen soll, weil sie vom Mann genommen wurde, ist wohl nur dem ersten Menschen einsichtig gewesen.
Um Einsicht bittet jetzt die Fußnote: In Israel…..stellte man sich vor, die Frau sei irgendwie aus dem Mann entstanden. ……..es lag nahe, an die Entstehung der Frau aus dem „ Bein und Fleisch“ des Mannes zu denken.
Nur Gott konnte die Frau auf diese Weise entstehen lassen.
Mein lieber Gott, 2000 Jahre lang machen die uns vor, dass in der Bibel das Wort Gottes steht und nun das: In Israel stellte man sich vor,… es lag nahe zu denken. Geht es noch vager, noch unpräziser? Hier verdunstet das Wort Gottes.
Kann mir jemand erklären, warum wir heute im Jahre 2012 noch glauben sollen, was irgendwelche selbsternannten Priester im fernen Israel im Jahre 600 vor Christus sich vorgestellt haben. Nein, kann niemand. Sollen wir ernsthaft heute noch an Vorstellungen glauben, die irgend ein Priesterschreiber vor zweitausend sechshundert Jahren gehabt hatte; vielleicht hatte der Mann auch nur schlecht geträumt!! Seit zweitausend Jahren verzählt die Katholische Kirche uns diese primitiven Vorstellungen; diese Menschen lebten noch in der Bronze Zeit.
Kein Wunder, wenn die Leute den Glauben verloren haben.
Es geht weiter mit dem ersten Mann und seiner neuen Frau und dem Bibeltext.
„Darum verlässt der Mann Vater und Mutter und bindet sich an seine Frau und sie werden ein Fleisch“, spricht der erste Mensch weiter. Ganz schön klug, aber woher will der erste Mensch wissen, was Vater und Mutter sind, hatte er doch keine Eltern, ja es gab überhaupt noch keine Väter und Mütter auf Erden.
Und es wird noch rätselhafter:
Beide, Adam und seine Frau, waren nackt, aber sie schämten sich nicht voreinander.
Warum sollten sie auch? Im Paradies liefen doch alle so rum, oder?
Gut, viele Tiere hatten einen Pelz oder schönes Gefieder, Adam konnte bestenfalls neidisch sein auf sie, aber sich schämen, was soll dieser unsinnige Satz. Gott hat den Menschen doch so erschaffen, ohne Pelz und ohne Gefieder.
Dieser Satz stammt bestimmt nicht von Gott, der hätte ja sonst dem Menschen einen Pelz verpasst, wenn das nackt sein für Ihn ein Problem bedeutet hätte
Welch prüder und verdruckster Lehrer Israels hat diesen Satz da rein gefriemelt?
Natürlich findet er Beifall bei der katholischen Kirche, denen ist alles Nackte ein Graus, es sei denn, es sind kleine nackte Buben und Mädchen.
Aber davon später mehr.
So ganz nebenbei erfahren wir hier auch, dass der erste Mensch Adam heißt.
Schon reflexartig schauen wir auf die Fußnote:
Hier liegt eine ältere Schöpfungsdarstellung vor, ……der Mensch scheint noch vor den Pflanzen und Tieren erschaffen zu sein und wird so als Haupt der Schöpfung hervorgehoben.
Aha, gerade in der vorletzten Fußnote hieß es noch:
…..das letzte Schöpfungswerk, wird der Mensch als Krone und Herr der Schöpfung herausgehoben.
Hier haben wir ein gutes Beispiel, wie willkürlich die Kirche den Menschen auf ihre Fragen antwortet. Fragt man verwundert, warum der Mensch als letzter geschaffen wurde, heißt es: Weil er die Krone der Schöpfung ist.
Ein paar Zeilen weiter steht dann in der Bibel, dass Gott den Menschen als erstes erschafft, eben aus dem Lehmklumpen, und stellt man dann erstaunt die Frage wieso jetzt der Mensch auf einmal als erster dran ist, erfährt man: So wird er als Haupt der Schöpfung hervorgehoben.
Das nenne ich Verarschung, der Tumult in der Klasse war so groß, dass uns der Religionslehrer in die Pause schickte.
In der nächsten Reli-Stunde versuchte der Lehrer wieder Boden gut zu machen und verwies auf die Fußnote. Man muss zu seiner Entschuldigung sagen, dass er genau wie wir, diese Neuausgabe auch erst bekommen hatte. Also zur Fußnote :
Hier liegt eine ältere Schöpfungsdarstellung vor… lesen wir als Erklärung.
Eine ältere Schöpfungsgeschichte als die der Bibel ? Kann es eine Ältere Schrift als die der Bibel überhaupt geben? Ein Anfang vor dem Anfang. Warum hat man dann nicht gleich die älteste Schrift genommen, warum gibt es überhaupt zwei unterschiedliche Fassungen? Und wo kommt diese ältere Darstellung her?
Läuft das auf dieselbe Nummer hinaus wie mit der Erschaffung der Welt in sieben Tagen: Also irgend jemand hat irgendwann irgendwas hingeschrieben, nicht von Gott inspiriert und legitimiert.
Stammt diese ältere Darstellung aus der schon erwähnten Weltsicht seiner Zeit. Und stand diese Weltsicht dann der priesterlichen Tradition Israels auch manchmal im Wege?
Jetzt erst stolpere ich über das „ scheint „ im Text. Die Herausgeber der neuen Bibel verstecken ihre Verlegenheit und drucksen rum. Dabei geht hier an dieser Stelle der Bibel ganz klar hervor, dass der Mensch zuerst und dann die Viecher erschaffen wurden. Warum also dieses verschämte „scheint„. Ist den Herren dieser Widerspruch selber peinlich?
3 Der Fall des Menschen:
Die Schlange überredet die erste Frau, von der köstlichen Frucht vom Baum der Erkenntnis zu naschen, sie würde dann werden wie Gott und das Gute und Böse erkennen.
Nochmals, was ist daran so schlimm, dass Gott sogar dafür mit dem Tode droht. Völlig unverständlich.
Die Frau aß davon und gab auch ihrem Mann Adam, und der aß auch davon:
Da gingen beiden die Augen auf, und sie erkannten, dass sie nackt waren.
Nicht schon wieder, was soll das. Sie würden angeblich wie Gott werden, sollen das Gute vom Bösen unterscheiden können sagte die Schlange, aber das einzige Aha-Erlebnis ist, dass ihnen die Augen aufgehen, und sie so besser sehen können, dass sie nackt sind.
Hier ist eine ganz große und wichtige Stelle in der Schöpfungsgeschichte, der Sündenfall, und die Story fällt derart in sich zusammen.
Sie sollten werden wie Gott, sie sollten Gut und Böse erkennen. Was für eine einmalige Gelegenheit, werden wie Gott !! Und was passiert? Sie schämen sich nur, weil sie nackt sind. Ist das schon das Ende der Fahnenstange, das Ende der Erkenntnis, das Ende vom Weg zum Gott.
Wer denkt sich denn so einen Plot aus?
Und diese Sünde, das Essen vom Baume der Erkenntnis, erklärt die katholische Kirche, nicht die Bibel, nicht Gott, nein die Herren in Rom, zur Mutter aller Sünden, für die wir alle bis heute büßen müssen.
Die Erbsünde ist erfunden, das peccatum originale.
Und dieser erfundene Unheilszustand, die Trennung des Menschen von Gott, kann nur durch Jesus Christus, den späteren Sohn Gottes, wieder aufgehoben werden. Durch seinen Tod am Kreuz, wird angeblich die Gemeinschaft mit Gott wieder hergestellt.
Sagt die Kirche.
Weder in den Evangelien steht ein Wort darüber, noch hörte man Jesus je dazu was sagen, macht nichts, die Kirche lebt davon, dass wir schon eine Sünde an der Backe haben, wenn wir auf die Welt kommen. Und um die wieder los zu werden, müssen wir uns taufen lassen, viel beten und büßen, und all das tun, was uns die Kirchenleute vorschreiben.
Und somit füllte die Kirche Jahrhunderte lang ihre Gotteshäuser und ihre Schatullen.
Aus einer Lappalie wird eine große Tragödien gemacht, eine kleine Verfehlung ganz am Anfang der Menschheit wird zur Ursünde aufgeblasen.
Was ist denn schon dabei, sich schämen zu müssen, nur weil man nackt ist? Selbst wenn diese mickrige Verfehlung wirklich passiert ist, die beiden jungen Menschen haben doch nichts wirklich Böses getan, genascht haben sie. Und Frau tut das schon mal gerne, das ist Alltag, lieber Gott, du hast sie doch gerade eben so gebaut. Und Männer lassen den Verstand zu Hause, wenn eine nackte hübsche Frau ihnen was anbietet. Das ist gang und gäbe.
Ist dir denn bei der Schöpfung des Menschen ein Fehler unterlaufen? War deine Bauanleitung fehlerhaft? Du hast uns doch genau so erschaffen. Und auch noch nach deinem Ebenbild. Wärst Du demnach auch schwach geworden?
Also selber Schuld, wenn Adam und seine Frau gesündigt haben. Du hast sie ja auch noch bewusst in die Falle gelockt, war das geplant. Da Du allwissend bist, wusstest Du doch wie die Geschichte ausgeht. Warum hast Du die Schlange nicht aufgehalten?
Die katholische Kirche wird nicht müde zu betonen, dass Gott barmherzig und gütig ist. Wie aber passt das zusammen mit dem strafenden Gott, der alle seine künftigen Erdenkinder, Generation für Generation bestraft, für eine kleine Sünde, die die beiden ersten Menschen auf der Welt, irgendwo im Garten Eden begangen haben sollen?
Das ist Sippenhaftung, und die gab es nur bei den Nazis oder in ähnlichen Diktaturen. Und da sind und waren ganz böse, üble Menschen an der Spitze dieser Staaten. In unserem Rechtsstaat gibt sowas nicht. Kann das ein barmherzige Gott eingeführt haben, kann Er das vertreten haben?
Sicherlich nicht.
Und nach dem Jesus ja am Kreuze für uns gestorben ist, können wir das mit der Erb-Schuld ja sowieso endgültig vergessen, schließlich sind wir erlöst worden.
Außerdem sind ja Adam und seine Frau doch bestraft worden, zwar nicht mit dem Tode, wie angedroht, sondern mit dem Rauswurf aus dem Paradies.
Gott zeigte sich nämlich dann doch gnädig, und ließ sie am Leben. Vielleicht wollte er sich nicht noch mal die Arbeit mit der Erschaffung des Menschen machen, wer weiß. Er hätte ja gleich auf Anhieb die ganze Menschheit ausgerottet, wenn er Adam und Eva mit dem Tode bestraft hätte.
Aber Strafe musste sein, wenn auch eine ganz und gar bescheuerte: Das Gebären von Kindern soll den Frauen ab jetzt Mühsal bereiten und die anschließende Geburt mit Schmerzen verbunden sein. Das ist schon fies, befiehlt dem Menschen sich zu vermehren, und bestraft diese Pflicht mit Schmerzen und Mühsal. Gütiger Gott, was für ein Einfall. Das hat mit Barmherzigkeit nun herzlich wenig zu tun. Kein Wunder, dass immer weniger Frauen Kinder bekommen, bei so einer Strafe. Der Schuss ging nach hinten los, denn sie fühlen sich nicht erlöst. Wie denn auch, die Strafe ist ihnen doch geblieben, die Schmerzen bei der Geburt sind immer noch da, trotz Erlösung.
„ Du hast Verlangen nach deinem Mann; aber er wird über dich herrschen“, heißt es weiter.
Genau, weil du so böse warst und ihn verführt hast, selber Schuld, Untertan sollst du ihm sein. Da schlagen natürlich die Herzen unserer Muslimischen Mitmenschen höher. Die nehmen diesen Satz noch heute Wort wörtlich, und behandeln ihre Frauen Gesetzes treu, nach Gottes Gesetze. Waren es vielleicht doch die nicht näher genannten Männer, die der Überlieferung ihre endgültige Form gaben, die da etwas nachgeholfen haben, textlich? Kann der gerechte und gütige Gott aller Menschen so was gewollt haben, den Mann derart bevorzugen?
Viele gut katholische Männer in vielen Ländern der Welt gehen auch heute noch nicht sehr zimperlich mit ihren Frauen um, aber es wird von Jahr zu Jahr besser. Wenigstens beruft sich hier zu Lande niemand mehr auf solche Textstellen in der Bibel, dafür hat schon unser Grundgesetz gesorgt, und Frau Schwarzer.
Das Grundgesetz kam eher gegen den Willen der Kirche zu Stande, freiwillig wäre sie nicht von der Unterlegenheit der Frau abgerückt. Sie tut das bis heute nur widerwillig, kämpft ganz verbissen gegen Frauen in Kirchenämtern.
Ihre Devise lautete immer noch, ganz nach dem Apostel Paulus:
Mulier taceat in ecclesia. Die Frau schweige in der Versammlung.
Adam kriegt auch sein Fett weg, weil er so blöd war, und sich verführen ließ. Er muss in Zukunft Dornen und Disteln von seinen Äckern draußen vor dem Paradies jäten, wenn er was Anständiges zu essen haben will. Na gut, den Boden beackern musste er ja auch schon im Paradies, vielleicht ohne Disteln und Unkraut, die passen nicht in den Garten Eden, aber seine Bestrafung hält sich in Grenzen. Außerdem werden ja bald bei Bayer die Unkrautvernichtungsmittel erfunden, womit dem lieben Herrgott ein Schnippchen geschlagen wurde. Der hätte es aber auch vorausahnen können. Zusätzlich wird er auch viel auf die Jagt gehen müssen, um seine Familie zu ernähren, und daraus kann sich schnell ein Hobby entwickeln, Männer ganz unter sich durchstreifen die Wälder.
Die Frauen hingegen müssen bis heute weiterhin leiden, bei Schwangerschaft und Geburt, da wird es noch dauern, bis was erfunden ist, was die Schwangerschaft ersetzt. Es sei denn Frau hat viel Geld und lässt die Putzfrau das Kind austragen, solche Fälle soll es ja schon geben.
Aber auch die Schlange wurde bestraft, auf dem Bauch soll sie fortan kriechen. Tat sie das vorher etwa nicht, hatten im Paradies die Schlangen Beine? Und, verflucht unter allem Vieh, stimmt so auch nicht. In der Nahrungskette ist die Schlange meistens ganz hinten, sie ist diejenige, die andere Viecher auffrisst. Die meisten Tiere haben verdammte Angst vor diesen verfluchten Schlangen.
Adam fällt dann noch ein, dass seine Frau keinen Namen hat, also tauft er sie Eva; ist ja auch heute noch ein beliebter Name.
Nun wird es sehr skurril: Der allmächtige Gott, Schöpfer des Universums, von Milliarden von Sternen, nimmt sich die Zeit, um zwei kleinen Erdenbürger Kleider zu schneidern. Unsere Erde ist im Weltall so unbedeutend wie ein Sandkorn in der Wüste, winzig klein unter Abermilliarden von anderen Sternen und Planeten, und doch findet der Erschaffer von all dem Zeit und Muße um auf unserer winzigen Erde einem Adam und einer Eva Röcke aus Fellen zu machen und sie damit zu bekleiden. Das steht so Wort wörtlich in der Bibel, kein Scherz: Gott, der Herr, machte Adam und seiner Frau Röcke aus Fellen. Soviel Vorsorge, nur dass sie sich nicht mehr schämen müssen, wegen ihrer Nacktheit, obwohl der Busen von Eva nicht bedeckt wurde. Denn schon als Adam und Eva erkannten dass sie nackt waren, hefteten sie Feigenblätter zusammen und machten sich einen Schurz. Gott ersetzte dann den Schurz durch höchstpersönlich Selbstgeschneiderte Röcke aus Fell. Die Übersetzer hier haben wahrscheinlich den Schurz mit einem Rock getauscht, in der Hoffnung, die Brüste von Eva verschwinden zu lassen. Denn ein Schurz bedeckt halt mal nur den Unterleib, es ist ein um die Hüfte gebundenes Kleidungsstück, das war schon bei den alten Ägyptern und Römern so, es ist das älteste Kleidungsstück der Menschheit. Das sollte mal all den ultraprüden und bigotten US-Amerikanern zu denken geben, die schon empört aufschreien, wenn bei Latoya Jackson im Fernsehen kurz der Busen zu sehen ist. Eva und Adam hatten mit nackten Brüsten keine Probleme, lest doch einfach dies hier noch mal nach. Wenn die Herren Kreationisten unbedingt die Bibel wortwörtlich nehmen wollen, dann bitte auch hier, sonst kommt zur Peinlichkeit auch noch die Lächerlichkeit dazu. Gott hatte keine Probleme mit nackten Brüsten. Warum nur um Himmelswillen hat die katholische Kirche solche Probleme damit? Ich hätte an Gottes Stelle damals dem Menschen einfach einen schönen Pelz wachsen lassen, wäre doch eine Leichtigkeit gewesen, so was nachträglich hin zu zaubern. Vor allem vielen Frauen hätte es das Leben viel leichter gemacht. Der ganze Mummenschanz mit der Burka und dem Schleier, die viele Zeit die Frau vor dem Kleiderschrank verbringt, mein Gott, was wäre uns da alles erspart geblieben.
Ist aber einfach putzig und rührend, diese Story. Da sind die Gebrüder Grimm beim lesen bestimmt vor Neid erblasst. Das ist eine unschlagbare Geschichte.
Jetzt kommt wieder so ein Hammersatz von Gott:
„ Seht, der Mensch ist geworden wie wir; er erkennt Gut und Böse“.
Gott spricht wieder zu seinen Kollegen, und er bedauert fast ein bisschen, dass der Mensch, seine Schöpfung, ihm und seinen Kollegen jetzt ähnlich geworden ist. Da können wir uns aber was einbilden!
Wir sind wie Gott !!!
Wir erkennen jetzt Gut und Böse; aber dafür mussten wir das Paradies verlassen.
Und weiter sagt Gott:
Dass er jetzt nicht die Hand ausstreckt, auch vom Baum des Lebens nimmt, davon isst und ewig lebt .
Undenkbar, auf ein Haar wären wir auch noch unsterblich geworden. Da läuft es mir heiß und kalt den Rücken runter. Das muss man sich mal vorstellen, wie nahe wir an der Unsterblichkeit dran waren. Die dumme Eva, hätte sie doch zu aller erst vom Baum des Lebens genascht. War bestimmt blond, die Eva.
Chance perdue, für immer.
Wir hätten dann noch nicht einmal erlöst werden müssen, ewiges Leben, keine Hölle, noch nicht einmal Fegefeuer. Jesus hätte gar nicht gekreuzigt werden müssen. Aber das wäre der katholischen Kirche überhaupt nicht recht gewesen, wir hätten Ihrer nämlich gar nicht mehr bedurft.
Nun, das war den Göttern auch nicht recht, da bekamen die dann doch Muffensausen. Und so vertrieb Gott der Herr den Menschen schleunigst aus dem Garten von Eden, ganz im Einklang mir der katholischen Kirche.
Gott sprach aber nicht von Trennung, es war nur eine Ausweisung aus dem Paradies. Gott wird die nächste Zeit immer wieder mit Adam und seinen Nachkommen ganz normal kommunizieren, sie beschützen und unter seine Fittiche nehmen; keine Spur von Trennung. Wie in aller Welt kommt die Katholische Kirche nur auf so einen Unsinn??
Nur, warum redet die katholische Kirche denn von dauerhafter Trennung, die ist mit keinem Wort in der Bibel erwähnt. Wieso erfindet sie die Erbsünde? Nur um einen späteren Erlöser zu rechtfertigen, Jesus Christus?
Dieses Manöver ist doch so durchsichtig, das kann nicht gut gehen. Gerade die Juden, die sich doch viel besser in ihren alten Schriften auskennen, schließlich haben sie sie ja geschrieben, kennen die Erbsünde nicht. Die Muslime übrigens auch nicht, das ist reine Erfindung der katholischen Kirche. Augustinus von Hippo erfand erst vierhundert Jahre nach dem Tode Christi die Erbsünde, vorher kein Wort davon. Da muss die Katholische Kirche jetzt mal Stellung nehmen, wie kann sie erwachsenen Menschen so eine Lüge auftischen; etwas was eindeutig nicht in der Bibel vorkommt und nachweislich erst von den eigenen Leuten vor eintausend sechshundert Jahren erfunden wurde, als Wort Gottes zu verkaufen. Also raus mit der Erklärung!!
Und was ist mit all den Menschen vor Christi Geburt geschehen, die sind doch dann alle unerlöst gestorben: Wo verweilen denn die alle, auch Abraham, Moses und Noah, alle unerlöst. Denn nach kirchlicher Lehre hat erst der Kreuztod vom Sohn Gottes uns erlöst. Irgendwie unfair den Menschen gegenüber, die vor Christi Todestag gestorben sind, Jahrtausende lang!
Wir lesen weiter.
4 Kain und Abel:
Adam erkannte Eva, seine Frau; sie wurde schwanger und gebar Kain.
Wenn man vom erkennen schwanger wird, dann meinen die Autoren dieser Zeilen, dass Adam mit Eva Geschlechtsverkehr hatte. Das dürfte doch unbestritten sein. Ansonsten macht „erkennen“ keinen Sinn, es gab ja nur Eva auf der Welt, wieso sollte Adam sie nicht wieder erkennen.
Warum aber für Geschlechtsverkehr in der ganzen Bibel immer wieder das Wort erkennen benutzt wird, sollte mir mal jemand erklären, unser Religionslehrer tat es nämlich nicht. Ich verstehe, dass in der Bibel nicht bumsen stehen kann oder gar ficken, aber dieses bigotte „erkennen“. Was soll das?
Hat nun etwa der Baum der Erkenntnis auch was damit zu tun? Mit Geschlechtsverkehr? Mit Kindern zeugen? War das den Göttern ein Dorn im Auge, dass der Mensch danach trachtete, von den köstlichen Früchten dieses Baumes zu naschen, sprich von den köstlichen Genüssen des Geschlechtsverkehr?
War das etwa der Grund des Rauswurfs aus dem Paradies, der Wunsch Adams, mit Eva zu schlafen. Da macht dann auch die Warnung Sinn, dass dann, bei Schwangerschaft, nach dem Spaß für die Frau die Schmerzen kommen, frei nach dem Spruch: Schwanger werden ist nicht schwer, Mutter werden dagegen sehr.
Oder hat gar Gott zur Strafe ganz bewusst die Vagina so eng gebaut, dass der Kopf des Kindes nur sehr schwer durch kann. Dann hätte Gott aber ja schon bei der Erschaffung von Eva wissen müssen, dass sie später von der verbotenen Frucht essen wird. Allwissend ist er ja, der Herr Gott.
Das wäre aber dann schon echt pervers gewesen vom lieben Gott. Die Männer sind dafür nicht böse, die mögen es eng.
In der Tierwelt geht die Geburt viel Geräuschloser und Schmerzfreier, da flutschen die Neugeborenen oft nur so raus.
Nach ihrem Sohn Kain gebar Eva Abel, der eine wurde Ackerbauer, der andere Schafhirte. Dies waren die ersten Berufe der Menschheit. Irgendwann kamen die beiden auf die Idee, dem lieben Gott ein Opfer zu bringen. Wieso und warum steht nicht in der Bibel, einfach nur so, wie man halt so ein Opfer bringt. Dass zu diesem Zeitpunkt der Menschheitsgeschichte das Opferbringen weder befohlen noch erklärt wurde, stört bestenfalls die Kleingeistigen. Die Bibelautoren setzen das Wissen bei Kain und Abel voraus, die Jungs hatten wohl auch Kenntnis von den antiken Schriften.
Kain opferte von den Früchten seiner Felder und Abel brachte ganz was Zartes mit, ein Erstlingsschaf aus seiner Herde mit einer Extraportion Fett. Offensichtlich war der liebe Herr Gott kein Vegetarier, denn er schaute nur auf das Kurzgebratene Lämmlein von Abel, ist ja auch was ganz Leckeres. Das machte Kain furchtbar eifersüchtig, nicht mal als Beilage hatte Gott sein Gemüse beachtet, und deshalb erschlug Kain seinen Bruder Abel. Gott provoziert hier regelrecht ein Verbrechen, er schürt den Hass zwischen den Brüdern. Erschwerend kommt hinzu, dass Gott ja genau wusste, wie das enden würde, nämlich tödlich. Kein Vater, der auch nur eine leise Ahnung von Pädagogik hat, würde ein Kind so bevorzugen, das ist schlicht ungerecht. Wieso macht Gott so was und vor allem, was will die Bibel uns hiermit sagen, wo liegt der Sinn dieser frühen Moritat-Erzählung. Außerdem hat Gott Kain mit der Charakterzug Jähzorn erschaffen, er musste wissen, dass Kain so reagiert, was soll das Ganze Trauerspiel. Alle jähzornigen Menschen können fest davon ausgehen, dass sie Nachkommen von Kain sind, leider gibt es davon viel zu viele.
Kain konnte noch nicht einmal wissen, dass man nicht töten darf, die zehn Gebote waren ja noch nicht geschrieben. Aber trotzdem, es kam wie es kommen musste, der Herr Gott verflucht den Kain, er musste ausreisen. Vorher machte er ihm noch ein Tattoo auf die Stirn, das so genannte Kainsmal, auf dass ihn keiner erschlage. Wobei ich mich frage, wer hätte Kain denn erschlagen sollen, außer seiner Mutter Eva und seinem Vater Adam lebten ja noch keine andere Menschen auf der Erde.
Sie werden es erraten, ich bekam nie eine Antwort darauf auf meine Frage.
„Darum soll jeder, der Kain erschlägt, siebenfacher Rache verfallen“, spricht der Herr. Gott droht hier zum ersten Mal mit Rache. Das Wort ist neu, und kam bis jetzt im Sprachschatz des Herrn nicht vor. Aber es wird zu einem wichtigen Wort Gottes werden, denn mit Rache droht er ab jetzt fast Täglich an. Dieses Logos bringt die Kirche immer mehr in Bedrängnis, denn sie predigt Land auf Land ab vom barmherzigen gütigen Gott, und dann stellt sich raus, dass der laufend mit Tod und Verbannung droht. Zu dem drohenden Gott wird hier noch viel zu sagen sein.
5 Die Nachkommen Sets:
Kain erkannte seine Frau; sie wurde schwanger und gebar Henoch. Schön für Kain, aber wo zum Kuckuck kommt denn diese Frau auf einmal her? Kain und seine Eltern Adam und Eva sind doch die drei ersten Menschen auf der Erde. Hat Gott etwa weiter Menschen erschaffen, so zu sagen Backstage, ohne den Schreiberlingen der Bibel was zu erzählen?
Kaum haben wir vier Seiten in der Genesis gelesen, schieben wir schon einen großen Berg unbeantworteter Fragen vor uns her, trotz der vielen Fußnoten. Aber der Berg wird noch viel, viel größer werden.
Der Ur-Ur-Ur-Enkel von Kain, Lamech, führte dann die Vielweiberei ein. Zuerst mal die Bigamie, aber immerhin: Lamech nahm sich zwei Frauen; die eine hieß Ada, die andere Zilla.
Frage an die Kirche: Warum dürfen wir das heute nicht mehr tun?
Dann erkannte Adam noch einmal seine Frau, also er schwängerte sie noch mal, und die gebar ihm dann Set. Diesem wurde später auch ein Sohn geboren, den nannte er Enosch. Das ist nicht so spannend, aber der darauf folgende Satz schon: Damals begann man, den Namen des Herrn anzurufen. Was damit wohl gemeint ist, hat man erst ab da begonnen, zu Gott zu beten? Demnach sind die ersten zwei Generationen der Menschen noch nicht regelmäßig in die Kirche gegangen zum beten?
An eine Antwort auf diese Frage kann ich mich nicht erinnern.
Jetzt folgen ellenlange Aufzählungen von den Nachkommen, das erstaunliche daran ist die Langlebigkeit der Akteure: Adam lebte neunhundertdreißig Jahre.
Hatte der vielleicht doch heimlich in eine Frucht vom Baum des Lebens gebissen, ein ganz klein bisschen. Anders kann ich mir das nicht vorstellen, fast tausend Jahre alt ist der geworden. Auch Set starb mit erstaunlichen neunhundertzwölf Jahren. Lange lebte selbst Lamech, der mit den zwei Frauen, siebenhundert-siebenundsiebzig, also 777 Jahre. Vielleicht wirkte da der Biss in die Frucht vom Baum des Lebens nicht mehr so stark, oder die zwei Frauen machten ihm das Leben schwerer, als wenn er nur eine gehabt hätte.
Vorher hatte er aber noch Noach gezeugt, der mit der Arche.
6 Die Bosheit der Menschen:
Jetzt müssen die gutgläubigen frommen Leser die Augen fest zu machen, am Besten dieses Kapitel überspringen. Denn hier steht ungeheuerliches.
Als sich die Menschen über die Erde hin zu vermehren begannen und ihnen Töchter geboren wurden, sahen die Gottessöhne, wie schön die Menschentöchter waren, und sie nahmen sich von ihnen Frauen, wie es ihnen gefiel.
Wir stehen hier mit offenem Munde und können es nicht fassen; Gott hat mehrere Söhne, nicht nur den Jesus.
Was für eine Aussage !!
Und die machen sich jetzt über die Frauen auf der Erde her. Aber hallo, und wählerisch waren diese Söhne auch noch, es sollten die schönen Mädels sein, und dann wurden diese reihenweise vernascht. Wie es ihnen gefiel, schreibt der Verfasser, das heißt die jungen Damen wurden nicht gefragt. Aber welches junge Mädchen hätte da auch nein gesagt, von einem jungen Gott gevögelt zu werden. Jahrhunderte lang träumten die Mädchen von einem Prinzen geküsst zu werden, dann von Alain Delon, heute ist es Justin Bieber und damals träumten die Mädchen vielleicht davon, von echten Gottessöhnen genommen zu werden. Da fragt man sich völlig perplex, wie so eine Textstelle unbeschadet Jahrtausende lang in dem heiligen Buch stehen bleiben konnte. Hat sich niemand für diese Aussage geschämt, hatte all diese Jahre niemand ein Problem damit, dass Gottes Söhne hier auf Erden Frauen vergewaltigen, und zwar reihenweise. War das etwa damals gang und gäbe, und waren die Juden sogar stolz darauf, dass Gottessöhne Wohlgefallen an ihren Töchtern fanden und sie sich ihre Töchter einfach nahmen? Steht es etwa darum in den Schriften?
Welche Mutter will nicht schon einen echten Gottes Sohn als Schwiegersohn, und auch die Väter waren sicher stolz, wenn ihre Tochter eine gute Partie gemacht hatte.
Nur, hat niemand von diesen betenden Verfassern der Bibel erahnen können, dass diese Stelle irgendwann mal vernichtende Kritik auslösen wird? Was für einen Sinn macht diese Aussage überhaupt in einem heiligen Buch, die sollte uns doch was Wichtiges und Heiliges mitteilen. Tut sie überhaupt nicht, wir erfahren hier nur, dass es geile Gottessöhne gibt die über hübsche Erdenfrauen herfallen.
Ich hätte diese Stelle schon vor 2ooo Jahren rausgeschmissen und verbrannt, auf dass nie Jemand je so was lesen könne. Ja, ich hätte sie nie und nimmer rein geschrieben. Und auch die Kirche ließ sie immer stehen, spätestens im Mittelalter hätte man doch noch dran drehen können, es ist ja laufend was in die Bibel rein und auch raus geflogen.
Was wollte Gott uns denn überhaupt hier mitteilen? Etwa dass er mehrere Söhne hat und diese sich nicht zu schade waren, runter auf die kleine Erde zu kommen um sich mit schönen Frauen zu paaren. Sollte das die heilige Botschaft sein? Liebe Kirche, dann war Jesus Christus also nicht der einzige Sohn Gottes und auch nicht der Erstgeborene. Das ist nicht nur eine peinliche Aussage, diese Aussage ist vernichtend für eure Dreifaltigkeits-Lehre. Dann dürfte es nicht heißen, Gott Vater, der Sohn und der heilige Geist, sondern Gott Vater, die Söhne und der heilige Geist, da ist ja dann ein ganzer Götterclan am Werke. Und auch muss es heißen; im Namen des Vaters, der Söhne und des Heiligen Geistes.
Natürlich geht unser Blick als nächstes runter zur Fußnote: Hier rudern die heutigen Herausgeber wie wild zurück und kommen vollends in seichtes Wasser, sie tischen uns eine äußerst verworrene Erklärung auf:
Der letzte Überarbeiter des Pentateuch fügt hier eine alte Tradition über die Entstehung der Riesen ein. Ursprünglich waren die „Gottessöhne“ als überirdische Wesen gedacht, die nach den Sagen vieler Völker mit menschlichen Frauen verkehrten und so die Riesen oder die Helden der Vorzeit zeugten.
Also man sieht, die Verarschung des Publikums geht auch hier munter weiter. Ursprünglich heißt es, so zu sagen in der Roh-Fassung der Bibel.... oder wann soll ursprünglich gewesen sein. Was soll diese Idiotie !!
Worauf die Juden noch offensichtlich stolz waren, dass Göttersöhne ihre Frauen schwängerten, wird jetzt als alte Tradition über die Entstehung der Riesen abgetan. Haben die Herren Exegeten das mit ihren jüdischen Kollegen auch abgesprochen, dass hier jetzt angeblich ein Märchen von den Riesen, wohl die von hinter den sieben Bergen, erzählt wird, im heiligen Pentateuch, in der heiligen Bibel? Distanzieren sich die katholischen Herausgeber hier schon wieder von den Texten aus dem jüdischen Pentateuch. Warum erwähnen sie überhaupt hier das Pentateuch, das steht doch hier in der katholischen Bibel, Pentateuch ist doch gleich Bibel!!! Ist das der katholischen Kirche doch jetzt etwas peinlich geworden, und sagt nun einfach dass es im jüdischen Pentateuch steht. Das ist ja genau diese verlogene Art, zu argumentieren, man geht hier pfeifend durch den Wald und zeigt mit dem Finger auf das Pentateuch, nach dem Motto, die Juden haben diesen Unsinn geschrieben: Es war der letzte Überarbeiter des Pentateuch, der hier eine alte Tradition eingefügt hat. Und wie es so schön heißt, der letzte zieht immer die Arschkarte, der ist Schuld. Kein Wort mehr von Gott inspirierten Patriarchen, von betend durchdenkenden Gottesmännern, nein, nur noch dass irgendein Idiot das hier rein gepfuscht hat. Und was bedeutet alte Tradition, stehen nun alte Traditionen in der Bibel, so eine Art Völkerkunde-Bibel mit Erzählungen aus der schon erwähnten antiken Weltsicht. Und ursprünglich waren die „Gottessöhne „ als überirdische Wesen gedacht…. Haben jetzt etwa die Schreiberlinge der Bibel auch schon mit Fußnoten gearbeitet, in denen sie erklären, was sie ursprünglich eigentlich angedacht hatten, nämlich die Gottessöhne als überirdische Wesen zu bezeichnen? Es dann aber ließen, um dann doch das Wort „ Gottessöhne „ zu benutzten, nachdem sie eine Weile gebetet hatten. Denn schließlich sind ja Gottessöhne voll und ganz von überirdischer Natur, nicht wahr. Nach den Sagen vieler Völker erklären die katholischen Herausgeber weiter, seien hier Geschichten über Riesen oder Helden der Vorzeit mit ein gearbeitet. Also das reinste Märchenbuch, noch nicht einmal einigen können sich die Herren, ob es nun Riesen oder Helden waren. Riesen sind ja nun nicht automatisch Helden. Da waren die Gebrüder Grimm aber viel präziser. Jetzt sind wir noch ganz am Anfang der Genesis, und schon wieder wollen uns die Exegeten der Kirche weiß machen, dass es da schon Sagen vieler Völker gab. Wo sollen diese Sagen denn her gekommen sein, die Sagen und die Völker, und wann sollen die gelebt haben. Wir sind erst auf der Seite sechs des heiligen Buches, dem wichtigsten und ältestem Buch der Welt, und die Fußnoten-Schreiber erklären uns, dass vorher doch noch was war. Das muss ja dann vor der Schöpfung gewesen sein, denn bis jetzt habe ich in diesen sechs Seiten kein einziges Wort davon gelesen. Gibt es also nicht nur ein „ vor Christi Geburt “ sondern auch ein „ vor Adams Geburt“. Lebten da dann die Riesen oder Helden der Vorzeit. Anders kann ich mir die Vorzeit nicht vorstellen, also vor der Zeit. Als Gott noch nicht eingegriffen hatte. Ich dachte immer, die Genesis erzählt uns was aus der Vorzeit, dass die in der Vorzeit spielt. Aber dann stellt sich mir jetzt die Frage, wer hat dann die Riesen oder Helden erschaffen. Ein anderer Gott vor unserem Gott, der Gott der Vorzeit?
Und jetzt kommen als Folge des göttlichen Geschlechtsverkehrs auch noch Riesen oder Helden auf die Welt. Ja um Himmelswillen, wer soll denn das alles glauben? Schaut man aber im Internet unter biblischen Riesen nach, erscheinen dutzende Fotos von Riesen-Skeletten, die, wenn sie nicht gefaked sind, schwer beeindruckend sind. Goliat soll ja auch sechs Ellen groß gewesen sein, dann war er ungefähr drei Meter hoch. Und da damals die Menschen kleiner waren als heute, war er fast doppelt so groß wie seine Mitmenschen. Also vielleicht doch keine Sagen? Wie bei einer Erden-Frau allerdings ein Baby mit so einem riesigen Kopf durch Muttermund und Vagina passt, steht hier nicht erklärt, auch gibt es hierzu keine Fußnote. Jedenfalls gab es laut Bibel eine Zeitlang Riesen auf der Erde, wobei nicht ganz klar ist, ob die von den Erdenmädchen geboren wurden nachdem sich die Gottessöhne mit den Menschentöchtern eingelassen und diese ihnen Kinder geboren hatten, und diese Kinder dann die Riesen waren, oder ob dieses nachdem nur eine Zeitangabe ist. In jenen Tagen gab es auf der Erde die Riesen, und auch später noch, nachdem die Gottessöhne sich…… Die Fußnotenschreiber tendieren dazu, dass bei diesem göttlichen Geschlechtsverkehr eben Riesen gezeugt wurden. Die Bibel sagt dann weiter: Das sind die Helden der Vorzeit, die berühmten Männer. Also großes Rätselraten ist angesagt, wer waren diese berühmten heldenhaften Männer aus der Vorzeit; sowohl die Bibel wie auch die Fußnotenschreiber lassen uns völlig im Dunkeln sitzen, Schade. Wir hätten endlich mehr über die berühmte Vorzeit erfahren wollen. Da uns weder die Bibel noch die Kirche da behilflich ist, werden wir später andere Quellen dazu ziehen müssen, eben die ominösen antiken Sagen, aus der Zeit vor der Bibel.
Die Fußnotenschreiben erklären des weiteren: Im heutigen Zusammenhang, für den die alte Erzählung stark gekürzt wurde, werden die Gottessöhne entweder als Engel gedeutet, die aus der Ordnung gefallen sind, oder als die Nachkommen Sets, die als fromm galten und darum als Gottessöhne bezeichnet werden konnten….
Ich muss schon wieder tief durchatmen, jetzt soll die alte Erzählung auch noch stark gekürzt worden sein. Und was heißt hier im heutigen Zusammenhang? Was soll dieser ominöse heutige Zusammenhang denn sein und wer kürzt nun was für diesen Zusammenhang? Ist mit heute das Jahr 1980 gemeint, dem Jahr der Herausgabe der heutigen Einheits-Bibel oder das Jahr 600 vor Christus, wo da irgendwelche Lehrer Israels diese alte Erzählung betend durchdacht und dann gekürzt haben? Und wer deutete die Gottessöhne als Engel? Bis jetzt hat Gott uns nie was von Engeln erzählt, nur erst von seinen geilen Söhnen, und das stand klar und deutlich da, da gibt es doch überhaupt nichts zu deuten. Selbst wenn die Nachkommen Sets fromm waren, wovon bis jetzt auch gar nichts zu lesen war, sind sie keine Gottessöhne. Auch das steht nirgendwo, selbst die Fußnotenschreiber reden sich mit einem bezeichnet werden konnten heraus. Peinlich, peinlich, eine Ausrede jagt die Andere. Im Original Text steht klipp und klar: Als sich die Menschen über die Erde hin zu vermehren begannen und ihnen Töchter geboren wurden, sahen die Gottessöhne…. Schon Schülern einer siebten Klasse gelingt die Textanalyse hier spielend. Denn selbst wenn die Söhne Sets fromm gewesen waren, waren sie Menschen, und gehören zu den Menschen, die sich über die Erde zu vermehren begannen. Sie waren unter den Menschen und konnten Tag täglich ihre Schwestern und andere Mädchen beobachten, sie mussten nicht urplötzlich zur Einsicht kommen, dass diese ihnen bekannten Menschentöchter schön und begehrenswert waren, das sahen sie jeden Tag, und nicht erst als sich die Menschen über die Erde hin zu vermehren begannen. Aus dem Text geht klar hervor, dass nach einer gewissen Zeit, als es immer mehr Menschen auf der Erde gab, es auch immer mehr Mädchen gab, wovon einige dann noch ganz ansehnlich anzuschauen waren. Und da fiel es den Gottessöhnen erst auf. Es steht verdammt noch mal nichts von Set und seinen Söhnen, kein einziges Wort, auch kein Wort Gottes. Diese Jungs sind ganz eindeutig als Gottessöhne bezeichnet.
Und will uns die katholische Kirche allen Ernstes vormachen, dass Gott, sollten gegen allen Anschein hier wirklich Sets fromme Söhne gemeint sein, die junge Frauen missbrauchen, dass Gott das für so erwähnenswert fand, dass er es in das heilige Buch rein schreiben ließ. Fromme Söhne, die sich das Recht herausnehmen, sich nach belieben hübsche Mädels schnappen um sie zu vernaschen, ohne deren Einwilligung. Das ist eine pornografische Erzählung von vergewaltigten Mädchen, die zu dem bestimmt alle noch Jungfrauen waren, so was gehört nie und nimmer in ein heiliges Buch.
Was wollte Gott uns denn damit sagen? Worin liegt die fromme Botschaft, das Heil. In etwa: seit fromm und dann dürft ihr euch nach Belieben Jungfrauen nehmen. Das klingt schon fast so wie das Versprechen für muslimische Selbstmordattentäter, dass es im Himmel dann 77 Jungfrauen gibt als Belohnung.
Das alles ist dermaßen monströs und absurd, mir fehlen die Worte, und das steht als erster Satz in dem Kapitel: Die Bosheit der Menschen.
Waren jetzt die jungen Mädels auch noch mit Schuld an den Sex-Orgien, hätten sie sich wehren sollen als die göttliche Bosheit über sie kam?
Und wie sollten die frommen Söhne Sets Riesen zeugen können, Sets Söhne waren Menschen, Erdenbürger: Menschenjungs können mit Menschenmädels keine Riesen zeugen, auch wenn sie noch so fromm sind. Sonst würden auch heute noch ultrafromme Juden oder Christen, von denen ja genug rumlaufen, Riesen zeugen können. Seit Jahrtausenden ist aber keiner mehr gesichtet worden, und auch heute wäre die Bild bei der Geburt eines Riesen sofort dabei, ich habe aber noch nie was davon gelesen.
Liebe Fußnoten-Schreiber, etwas mehr intellektuelle Redlichkeit von euch wäre längst angebracht; ihr könnt eure Leser doch nicht für so dumm halten, dass sie vergessen, was ihr zwei Zeilen vorher jeweils schreibt, um dann das genaue Gegenteil zu behaupten. Wenn ihr meint, dass es Sets fromme Söhne gewesen sein könnten, die die Mädels vernascht haben, dann ist das an sich schon provokant genug; aber dann zwei Zeilen vorher mit der selben Chuzpe erklären, das laut früheren Sagen die Gottessöhne bei dem Geschlechtsverkehr mit Menschenfrauen Riesen zeugten, das geht für studierte Akademiker entschieden zu weit.
Wenn die Fußnotenschreiber promoviert haben, dann im Fach Lavieren. Denn in Geschichte und Germanistik wäre eine glatte sechs nicht mehr abzuwenden.
Natürlich habt ihr erkannt, dass in eurem heiligen Buch schon gleich auf den ersten Seiten sehr viel „ Unsinniges „ steht im Sinne von Ungereimtes, Unglaubliches, Erratisches. Aber ihr macht es nicht Ungeschrieben, wenn ihr dümmliche und widersprüchliche Erklärungen dazu abgebt in euren Fußnoten und dann manches auch noch irgendwelchen Sagenerzählern aus der antiken Weltsicht in die Schuhe schiebt. Denn dann bitte müsst ihr erklären, wo verdammt noch mal diese antike Weltsicht herkommt. Und ihr müsst erklären, warum ihr selektiv einige Texte als Gottgegeben heraus pickt, und bei allen anderen Texten, die euch peinlich sind, auf nebulöse antike Sagen verweist. Entscheidet euch langsam, steht in der Bibel nun Gottes-Wort oder sind es Sagen aus der Vorgeschichte. Nur die für euch theologisch genehmen Rosinen raus picken geht nicht, entweder der ganze Kuchen, oder Finger weg, entweder ist alles Wort Gottes oder alles sind antike Sagen.
Denn sonst zerrinnt das Wort Gottes langsam aber stetig durch viele Geschichten-Verfasser Hände, vorausgesetzt, es war überhaupt mal Gottes Wort. Woran doch langsam massive Zweifel aufkommen. Und die Fußnotenschreiber zerstören den letzten kümmerlichen Rest an Glaubwürdigkeit durch ihr unsägliches lavieren.
Als nächstes, nahtlos an den Satz mit den sexhungrigen Gottessöhnen: sprach der Herr mal wieder: „ Mein Geist soll nicht für immer im Menschen bleiben, weil er auch Fleisch ist; daher soll seine Lebenszeit hundertzwanzig Jahre betragen“. Wir erfahren jetzt, dass Gott einen Geist hat, der auch Fleisch ist, oder ist hier der Mensch gemeint, der auch Fleisch ist. Wer ist jetzt auch Fleisch…. es gibt hierzu leider keine Fußnote, obwohl hier tatsächlich Klärungsbedarf herrscht. Und als Konsequenz für das auch Fleisch sein wird unsere Lebenszeit auf hundertzwanzig Jahre verkürzt, Jopi Heesters lässt grüßen. Ist die Einsicht Gottes, das da jemand aus Fleisch ist und dafür wohl fleischliche Genüsse hatte, die aber vielleicht verboten sind, der Anlass für die Strafe? Wir erinnern an den Grund für den Rauswurf aus dem Paradies, wegen der Erkenntnis, sprich wegen dem erkennen, das ja nun zweifellos mit Geschlechtsverkehr haben gleichzusetzen ist. Denn so wie das hier geschrieben steht, folgt der Satz mit der Strafe unmittelbar auf die Feststellung, dass sich Göttersöhne mit Erden-Töchtern vergnügen. Also muss man doch annehmen, dass das vielleicht der Grund war, den Menschen zu bestrafen. Der Leser wird hier völlig alleine gelassen mit seiner Verwirrung, keine Fußnote weit und breit. Ist den Herren Herausgebern hier die Phantasie ausgegangen, fehlten da selbst ihnen die Worte? Immerhin werden wir hier sterblich; das ist eine verdammt wichtige Stelle in der Bibel.
Dann sah der Herr, dass auf der Erde die Schlechtigkeit des Menschen zunahm und alles Sinnen und Trachten seines Herzens nur böse war. Da reute es den Herrn, auf der Erde den Menschen gemacht zu haben…....
Da muss ich mich wieder fragen, wie ein allwissender Gott, der laut katholischer Kirche auch in die Zukunft sehen kann, das nicht vorher wusste, er hat doch den Menschen mit all seinen Fehlern erschaffen. Ergo musste er bei der Erschaffung schon gewusst haben, dass der Mensch „ zum sündigen „ neigt. Ob der Mensch damals allerdings schon wissen konnte, was eine Sünde ist, wenn wir mal die Sünde der Erkenntnis beiseite lassen, bezweifele ich, denn Gott hat sich bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht geäußert, was böse ist, es gibt bis dato keine Spielregeln. Es sei denn, Gott ging davon aus, dass der Mensch, nach dem Naschen am Baume der Erkenntnis nun wissen konnte, was eine Sünde ist. Aber warum gibt er dann in Kürze dem Moses die zehn Gebote ?
Leider keine erhellende Fußnote.
Dann sprach der Herr: „ Ich will den Menschen, den ich erschaffen habe, vom Erdboden vertilgen, mit ihm auch das Vieh, die Kriechtiere und die Vögel des Himmels, denn es reut mich, sie gemacht zu heben“. Abgesehen davon, das das äußerst grausam und brutal ist und vor allem absolut Ruf schädigend, denn spätestens ab hier, kann die Kirche nicht mehr behaupten, dass Gott gnädig und barmherzig ist. Adam hatte noch Glück, er überlebte seine Sünde, wurde nur ausgewiesen. Auch dem Kain wurde verziehen, nur mit Rastlosigkeit bestraft; seinen Nachkommen sind mit ADHS geschlagen, dem Zappelphilipp-Syndrom. Aber jetzt plant Gott der Barmherzige einen Völkermord, vom Erdboden vertilgen will er den Menschen. Jahrtausende später wird sich ein deutscher Führer daran ein Beispiel nehmen und seinerseits beginnen, die Juden von der Erde auszuradieren. Und spätestens hier hat der liebe Gott auch die Tierschützer gegen sich aufgebracht, wieso will er auch die Tiere vernichten? Die haben doch gar nichts getan, selbst wenn hie und da mal ein Schaf oder ein Esel als Sexobjekt missbraucht wurde, sind die völlig unschuldig.
Nur Noach fand Gnade in den Augen des Herrn.
Gott sprach zu Noach, er sei gerecht und untadelig, deshalb würde er gerettet werden, nur dafür müsse er sich eine Arche bauen. Und weil Noach nicht so recht wusste, wie das geht, gibt ihm Gott eine ganz genaue Bauanleitung. Dreihundert Ellen lang soll es werden das Schiff, fünfzig Ellen breit und dreißig Ellen hoch. Ein imposantes Schiff, 150 Meter lang, 25 Meter breit und 15 Meter hoch, da sind bestimmt die alten Römer vor Neid erblasst, als sie dies in den jüdischen Schriften lesen konnten. So ein großes Schiff hatten selbst die damaligen Herren der Welt nicht im Angebot. Gut, auch hier die bescheidene Frage, warum stellt Gott der Herr ihm nicht einfach so eine Arche hin, sicherer wäre es auf jeden Fall gewesen, denn ob Noach, der ja kein gelernter Schiffsbauer war, so was hinkriegt, da hätte ich schwere Zweifel gehabt. Die Arche musste ja auch noch schwimmen können, durfte auf keinen Fall untergehen, sonst hätte Gott wieder bei null anfangen müssen, bei all seinen Wesen aus Fleisch auf Erden. Und Gott zeigt uns, dass er nicht nur ein guter Kürschner ist, er hatte ja schon Adam und seiner Frau Röcke aus Fellen gemacht, nun beweist er sich auch noch als guter Zimmermann und Schiffsbauer. Respekt, Respekt.
Es durften nicht nur Noach und seine Familie, nein auch von allen Lebewesen aus Fleisch je ein Paar mit aufs Schiff, ein Männchen und ein Weibchen, damit sie mit Noach am Leben bleiben. Wieso nun doch auch die Tiere gerettet wurden, obwohl sie nicht gerecht und untadlig waren, bleibt ein Rätsel, denn Gott selber hat gerade erst gesagt, dass alle Wesen aus Fleisch auf der Erde verdorben lebten, also auch die Tiere. Natürlich kann man sich fragen, wie Tiere verdorben leben können, aber genau so lautete nun mal die dezidierte Aussage Gottes.
Leider vergaß Noach in der Eile die Dinosaurier, sie überließ er ihrem traurigen Schicksal, sie ertranken jämmerlich. Ich weiß, ich weiß, liebe Leser, aber wir nehmen es hier mal nicht so genau, weil die ultrafrommen Kreationnisten behaupten das nun mal. Auf dem Schiff wäre sowie so für solche Ungetüme kein Platz gewesen. Allein die größten Sauropoden waren bis zu 30 Meter lang und 100 Tonnen schwer, ein Pärchen davon auf der Arche, undenkbar. Auch hätte sich Noach mit dem zwar kleineren aber sehr gefährlichen Tyrannosaurus Rex äußerst schwer getan, der hätte ihm auf der langen Fahrt den ganzen Tierbestand zusammen gefressen. Also, wir bleiben dabei, die mussten draußen bleiben und wurden somit ausgerottet.
7
Dann sprach Gott nochmals, und befahl Noach die Arche zu besteigen, denn in sieben Tagen wird Er es vierzig Tagelang und Nächtelang regnen lassen. „ Von allen reinen Tieren nimm dir je sieben Paare mit und von allen unreinen Tieren je ein Paar“. Dass Gott laufend seine Meinung ändert, sind wir ja schon gewohnt, also jetzt von allen reinen Tieren eben sieben Paare. Nur die armen Schweine, weil unrein, wurden schwer benachteiligt, nur ein Pärchen durfte mit in die Arche. Wenn da der eine Eber sich im Nachhinein als impotent erwiesen hätte, hätte Gott sich in Bayern nicht mehr blicken lassen dürfen.
Dann schloss der Herr hinter Noach die Türe zu, nicht ohne noch mal zu erwähnen, das immer zwei von allen Wesen aus Fleisch zu Noach in die Arche gekommen waren; also jetzt hier wieder nur zwei und nicht sieben, wer will da noch durchblicken. Offensichtlich die Fußnotenschreiber auch nicht, oder es ist ihnen noch nicht einmal aufgefallen. Ich nehme an, dass die Türsteher von damals noch nicht so fit im Zählen waren, oder die Bibelschreiber hatten den Überblick mal wieder verloren.
Die große Flut.
Das große Sterben kann beginnen, der Genozid nimmt seinen Lauf: das Wasser schwoll hundertfünfzig Tage lang auf der Erde an. Da verendeten alle Wesen aus Fleisch, die sich auf der Erde geregt hatten, Vögel, Vieh und sonstige Tiere, alles, wovon die Erde gewimmelt hatte, und auch alle Menschen.
8
Nach ungefähr 2oo Tagen öffnete Noach vorsichtig ein Fenster seiner Arche um sich das Panorama am Araratgebirge anzusehen, ließ abwechseln einen Raben und eine Taube rausfliegen, so zu sagen als Check und Gegencheck, um zu sehen, ob die Erde trocken war. Alsbald fordert Gott Noah auf, aus der Arche raus zukommen, mit allen Tieren. Und weil Noah froh war, endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben, baute er dem Herrn einen Altar, nahm von allen reinen Tieren und von allen reinen Vögeln und brachte auf dem Altar Brandopfer dar. Beim Grübeln in der Arche, die vielen Monate hatte er ja gut Zeit und Muße, ist ihm der Einfall gekommen, so was praktisches wie einen Altar zu bauen, denn so was würde man bestimmt später gut gebrauchen können; was wäre ein Tempel oder eine Kirche ohne Altar. Dachte es sich und baute ihn, diesmal ohne göttlichen Bauplan, rein seine Erfindung. Und fing an zu opfern, was der neue Altar so hergab, das muss ja ein richtiges Schlachtfest gewesen sein. Was ich nicht verstehe, wenn es stimmt, das er von allen Tieren nur ein Paar mit auf die Reise genommen hatte, dann löscht er jetzt schon gleich einige Arten aus, denn er opfert sie auf seinem neuen Altar! Leider ist nicht bekannt, welche Tierarten hierbei ausgestorben sind, auch gibt es keine erhellende Fußnote. Es gab halt damals noch nicht den WWF und keine Tierschützer.
Der Herr roch den beruhigenden Duft… ich war schon fast verleitet zu sagen, der Herr roch den Braten, das wäre aber zu profan gewesen, immerhin ist opfern eine heilige Handlung. Mich wundert nur, wieso der Duft der Opfergaben den lieben Herrgott beruhigte, der Duft von Gebratenem. Denn eins ist klar, hier wurde gegrillt und nicht verbrannt: es war mit Sicherheit kein Brandopfer, denn dabei stinkt es bestialisch. Man kann gut verstehen, dass Noach nach so langer Zeit in der Arche, wo es nur Getrocknetes oder Gepökeltes zu Essen gab, endlich mal den Grill anschmeißen wollte, dazu hat er sich ja den Altar einfallen lassen, ich denke sogar, das ist das antikes Wort für Grill. Also Noah macht eine Grillparty und lädt den Herrgott dazu ein. Eins kann ich sicher ausschließen, es gab kein Spanferkel, denn vom Schwein war ja nur ein Paar auf der Arche, der Reinheit wegen. Gott sei Dank.
Ich spekuliere mal, dass Gott doch ein bisschen ein schlechtes Gewissen hatte bei dem schrecklichen Genozid, denn er war doch sehr beruhigt, dass Noach überlebt hatte. Nur so kann ich mir den Satz erklären, dass Gott beim Duft der vom Grillen aufstieg, beruhigt war; Gott sei Dank sagte er sich, wenigstens hat Noach überlebt, und die Schlachtviecher natürlich auch. War ja mindestens genauso wichtig, was wäre der Mensch wert, wenn er keine Opfertiere mehr hätte, die er grillen könnte, auf dem Altar zu Gottes Ehre. Weil Opfertiere opfern wird eine Hauptforderung von Gott in Zukunft sein, es wird ab jetzt laufend geopfert. Und deshalb durften die bestimmt mit aufs Schiff, obwohl sie verdorben lebten, sogar die Unreinen auch. Ich denke, Gott wusste, wie lecker so ein gegrilltes Spanferkel schmecken kann, wenn dann auch noch ein dunkles Bier drüber kommt…wäre ewig schade gewesen, auf unreines Vieh zu verzichten.
Und voll zufrieden schwört Gott jetzt, dass er die Erde wegen des Menschen nicht noch einmal verfluchen will, denn das Trachten des Menschen ist böse von Jugend an. Ich will künftig nicht mehr alles Lebendige vernichten, wie ich es getan habe. Späte Reue ist besser wie gar keine Reue, aber Gott hatte nun mal in seinem Zorn auf den Reset-Knopf gedrückt und alles Leben auf der Erde bis auf eine kleine Ausnahme, ausgelöscht. Übrigens resigniert hier Gott einfach, nach dem Motto, die Menschen sind von Jugend an böse, also brauche ich die Erde wegen denen nicht noch einmal verfluchen. Die Logik dahinter verstehe ich allerdings nicht. Jedenfalls dürften sich ab jetzt nur noch die guten und gerechten Gene von Noach und seinen Nachkommen verbreiten, hoffen wir es. Aber was meint Gott mit böse von Jugend an? So eine wichtige göttliche Kernaussage schreit förmlich nach einer Erläuterung, einer Fußnote. Fehlanzeige, die erklärt nur, warum der Duft den lieben Gott beruhigt. Und zwar wird sein Zorn besänftigt, sagt die Fußnote, dies sei ein Ausdruck aus der formelhaften Sprache der Opferritualien.
Ja, da schau an, formelhafte Sprache, aber warum Gott überhaupt zornig auf Noach sein sollte, sagt sie nicht. Noach war doch ein gerechter, untadliger Mann, der auch sofort nach der Rettung aus lauter Dankbarkeit mit dem Opfern anfängt. Also liebe Fußnotenschreiber, ihr irrt hier schon wieder gewaltig, Gott hatte überhaupt keinen Grund zornig zu sein, aber sehr wohl Grund, Reue zu zeigen. Und deshalb sein Schwur, nie mehr alles Lebendige zu vernichten. Erklärt uns doch viel lieber, was das bedeuten soll; …denn das Trachten des Menschen ist böse von Jugend an? Das ist doch eine absolut grundlegende Aussage, die bedarf einer Erläuterung. Ist unser Trachten tatsächlich von Jugend an böse, und wann beginnt die Jugend? Werden wir schon etwa böse geboren? Und warum beklagt sich Gott über unsere Bosheit, hat er uns erst neulich genau so erschaffen, es war doch sein Bauplan, es sind übrigens seine Gene?
Diese grundlegenden Fragen bleiben hier absolut unbeantwortet.
Dafür gibt uns die Fußnote eine andere, höchst interessante Erläuterung zu der Sinnflut Erzählung insgesamt: In der Sintfluterzählung werden alte Traditionen und wahrscheinlich bereits zwei schriftliche Quellen verarbeitet, um die verhängnisvollen Folgen der Sünde zu veranschaulichen.
Hier ist es nun an der Zeit, uns näher mit den alten Traditionen zu beschäftigen, woher stammen denn diese schriftlichen Quellen aus der Zeit vor der Bibel? Aus Babylonien, sagt uns die Fußnote: Sintflutsagen finden sich bei vielen Völkern; am nächsten stehen der Bibel babylonische Sintfluterzählungen, können wir hier lesen.
Höchst erstaunlich, hier geben die Herren eigentlich fast zu, dass die Sintfluterzählung der Bibel bei den Babyloniern abgeschrieben wurde, dass die Bibelautoren plagiiert haben. Nur bei den anderen Völkern reden die Herren herablassend von Sagen, und sobald diese Erzählung in der Bibel steht, ist sie natürlich Gottes Wort; da machen es sich diese Herren aber sehr einfach. Damit kommen sie heut zu Tage aber nicht mehr durch; wenn die Sintflut-Erzählungen Sagen sind, dann sind sie es überall, dann auch in der Bibel !!
Man kann noch verstehen, dass die Lehrer Israels beim Schreiben der Bibel nicht zugeben wollten, dass sie bei den Nachbarn abgeschrieben haben, aber von den jetzigen Fußnotenschreibern könnte man erwarten, dass wenigstens Sie die eigentlichen Autoren nennen, eine kleine Fußnote innerhalb ihrer Fußnote wäre hier angebracht. Die meisten Leser werden so belesen sein, dass sie auch so schon wissen, dass das Gilgamesch-Epos damit gemeint ist. Da steht die ganze Story schon mal drin, und in einer höchstwahrscheinlich noch früheren Fassung, dem Atrachasis-Epos auch schon. Gilgamesch ist einer der frühen Könige von Sumer, sein Name taucht schon 2700 vor Christus in der sumerischen Königsliste der Stadt Uruk auf. Das ganze spielt in einer Zeit, 2 000 Jahre bevor sich die so genannten Lehrer Israels hin setzten und das alles abschrieben! Unglaublich. Das sind also die antiken Schriften, 2 000 Jahre vor der Entstehung der Bibel!!
Im Gilgamesch Epos heißt Noach noch Utnapischtim, aber der Ablauf ähnelt sich ganz eindeutig. Und die Geschichte ist seit der altbabylonischen Zeit bekannt unter dem Titel „Derjenige, der alle anderen Könige übertraf„.
Nach den Angaben der Bibel, berechnen fromme Theologen das Datum der Sintflut; es soll demnach das Jahr 2501 vor Christi Geburt gewesen sein. In diese Zeit werden auch die gefundenen Tontafeln mit dem Gilgamesch Epos datiert, nur die erzählen ja schon von Königen und großen Städten. Allein der Titel, derjenige der alle anderen Könige übertraf, lässt schon aufhorchen. Laut Bibel gab es zu Noach Zeiten noch keine Könige, völlig unbekannt. Und schon gleich niemand, der diese auch noch alle übertroffen haben sollte.
Warum hat die Bibel nicht gleich alles komplett abgeschrieben?
Während ihrer Babylonischen Gefangenschaft von 598 bis 539 vor Christus, hatten die jüdischen Priester jede Menge Zeit, die alten babylonischen Schriften zu studieren, sie hätten doch das Alles einfach übernehmen können. Nein, wie es schon so schön hieß, sie haben das betend durchdacht, aber nicht erweitert, sondern gekürzt. Und auch die katholische Kirche hatte über 150 Jahre Zeit, sich eine gescheite Erklärung parat zu legen, wieso die Bibel so was abschreibt. Die ersten Tontafeln vom Gilgamesch Epos wurden im Jahre 1853 von Hormuzd Rassam gefunden, die erste vollständige deutsche Übersetzung von Alfred Jeremias stammt aus dem Jahre 1891. Warum tut die Katholische Kirch so, als hätte sich dadurch nichts Grundlegendes geändert? Denn nicht Gott, durch Vermittlung frommer Gottesmänner, hat uns die Geschichte von der Sintflut wissen lassen, nein, es waren fromme jüdische Männer die diese Geschichte während ihrer babylonischen Gefangenschaft aufgeschnappt haben und ganz einfach betend in ihre Schriften rein geschrieben haben. Und das, meine lieben katholischen Gelehrten, ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Aber es wird noch peinlicher; die Fußnotenschreiber behaupten weiter, dass die babylonischen Sintfluterzählungen sich aber durch das mythische Beiwerk und durch das Schweigen von einer Schuld des Menschen wesentlich unterscheiden. Hier schauen unsere katholischen Herren hochnäsig von oben herab auf das mythische Beiwerk der Babylonier; klingt schon sehr abfällig, abwertend und wird aber auf die Herren zurückfallen. Die katholische Kirche redet doch selbst gerne von der Mystik des Glaubens, das Wort mystisch kommt aus dem Griechischen und heißt geheimnisvoll, unergründlich. Und den geheimnisvollen christlichen Glauben würden die Herren ja auch nicht als mystisches Beiwerk abtun.
Tatsächlich hatten die alten Babylonier andere Götter als später die Juden. Nur diese Götter existierten vorher, lange vorher. Der oberste Gott, so zu sagen Gott Vater, war AN, seine wichtigsten Kinder waren Enlil, Enki und Inanna. Enlil war der Hauptgott im alten Sumer, übersetzt heißt sein Name „Herr der Winde „ oder „ Herr des Befehls „ und verheiratet war er mit der Göttin Ninlil. Enki war der Gott der Weisheit und des Süßwassers, aber auch der Gott der Handwerker und Künstler, er wird immer mit den beiden Flüssen Euphrat und Tigris dargestellt. Er war es, der den Menschen erschaffen hat, und er war es auch, der Utnapischtim, also Noach, den Rat und die Anleitung zum Bau der Arche gab, so wie es dann 2000 Jahre später auch in der Bibel geschildert wurde. Die wichtigste Göttin war Ischtar, die Venusgöttin, sie war die Tochter von Nanna, dem Mondgott. Sie wurde auch als Göttin der Liebe und des Krieges verehrt. Das berühmte Ischtar Tor, eines der Stadttor von Babylon, von Nebukadnezar II um 600 vor Christi fertig gestellt, kann man im Pergamonmuseum in Berlin bestaunen. Hier bekommen wir einen guten Eindruck über die Wichtigkeit dieser Göttin. Wenn man durch das Tor und die anschließende Prozessionsstraße schreitet, was zu den 7 Weltwundern gezählt wurde, kann man sich vorstellen, wie die Juden sich gefühlt haben, auf dem Weg in die babylonische Gefangenschaft, als sie durch dieses Tor in die Stadt geführt wurden. Die einmalige Pracht und Größe der Stadtmauer von Babylon muss sie regelrecht erschlagen haben, sie mussten vor Ehrfurcht erstarrt gewesen sein. Über all diese Götter und ihre Taten erfuhren sie dann ganz gewiss währen den sechzig Jahren, in denen sie in Babylonien leben mussten, und wo dann auch der größte Teil der Tora, sprich Pentateuch, und somit auch der Bibel geschrieben wurde.
Die sumerischen, akkadischen, babylonischen und assyrischen Religionen gleichen sich, manchmal haben die Götter nur andere Namen. Wenn also der Glauben der Babylonier an ihre Götter als mystisches Beiwerk abgetan wird, dann muss der Glauben an einen Gott genauso als Mystik bezeichnet werden. Denn was ist das mythische Beiwerk, was ist der Unterschied zwischen den beiden Erzählungen? Im sumerischen Original ist es der Gott Namens Enki , der zum Bau der Arche auffordert, die Bauanleitung ist die selbe, auch Tiere werden mit an Bord genommen. Dann kommt die Flut. Auch der sumerische Noach, Utnapischtim also, sendet am Schluss Vögel aus um zu sehen ob das Wasser sich verzogen hat. Der einzige Unterschied zur Bibelerzählung ist der dort angeführte Grund für die Sintflut. Im Original ist keine Rede vom sündigen Leben der Menschen, das Gott bewogen hätte alles Leben auf Erden zu vernichten.
Die babylonischen Sintfluterzählungen würden der Bibel am nächsten stehen, würden sich aber durch das Schweigen von einer Schuld des Menschen wesentlich von der Bibel unterscheiden. Wenn das Original sich vom Plagiat unterscheidet, dann heißt das doch, dass derjenige, der abgeschrieben hat, was verändert hat. Im Original steht nichts von Sünde, wenn die Bibelautoren dann hier eine Sünde als Anlass hinzufügen, dann haben sie das frei erfunden. Die Gottesmänner Israels sitzen im Babylonischen Exil, lernen da die Religion der Babylonier kennen, haben die betend durchdacht und fangen an, sich selber eine Religion zu schreiben. Was ihnen nicht in den Kram passt lassen sie weg, ansonsten wird auch schon mal erweitert, immer betend natürlich. Und da kommt ihnen die Erzählung von einer großen Flut gerade Recht, Bestrafung ist ja eine Hauptleidenschaft von den Herren, und hier bietet sich eine glänzende Gelegenheit. Die katholische Kirch nennt die Flut dann Jahrhunderte lang Sündflut, dass ja auch jeder gleich begreift, was es damit auf sich hat. Dabei stammt Sintflut aus dem althochdeutschen Wort für immerwährende Überschwemmung, nämlich Sintfluot, hat mit Sünde überhaupt nichts zu tun. Das zeigt wieder die allgegenwärtige Unredlichkeit der katholischen Autoren, die dann noch in dem Satz hier gipfelt, dass die babylonischen Sintfluterzählungen der Bibel am nächsten stehen. Erst beim zweiten mal durchlesen ist mir klar geworden, dass die Herren eigentlich hier unterschwellig behaupten, das Original habe von der Bibel abgeschrieben. Das ist so als würde Karl-Theodor zu Guttenberg mit dem Finger auf die zeigen, bei denen er abgeschrieben hat.
Das Original ist 2000 Jahre älter! Man lässt also den Gottes Namen Enki weg, schreibt einfach nur Gott der Herr, tauft Utnapischtim oder Atrahasis in Noach um, fügt einen sündigen Grund für die Flut hinzu, und fertig ist die schöne Bibelerzählung.
Im Resümee: Jüdische Priester klauen bei ihren Sumerischen Nachbarn eine Jahrtausend alte Göttliche Erzählung und schreiben sie leicht um, die Katholische Kirche klaut nun ihrerseits bei den Juden diese Erzählung und betont die Sünde noch extra laut, genau wie schon bei der Erbsünde. Und das Ganze nur, weil man einen Grund braucht, einen künftigen Erlöser für diese angeblichen Sünden zu rechtfertigen.
Man schafft sich den sündigen Grund einfach selber.
In der Originalerzählung steht, dass die Menschen sich irgendwann so vermehrt hatten, dass sie mit ihrem Lärm die Götter störten. Wie eine brüllende Stierherde streiften sie umher steht da zu lesen, der oberste Gott Enlil konnte bei diesem Krach nicht mehr schlafen und war darüber so empört, dass er beschloss, dass der Gott der Unterwelt Namtar einen Teil der Menschen mit Frostfieber hinwegraffen soll. Gott Enki, der den Menschen erschaffen hatte, aber warnt seinen ergebenen Priester Atrahasis und rät ihm, dass die Menschen nur noch Namtar und nicht mehr den anderen Göttern opfern sollten. Namtar ist dadurch so geschmeichelt, dass er mit dem Töten von Menschen aufhört. Obergott Enlil war nun über Gott Enki sehr böse und versammelte nun alle Götter um einen Weg zu finden, die Menschen zu dezimieren. Und da kam so eine Flut eben gerade Recht, es bahnte sich wohl damals am Ende der Eiszeit eine größere Überschwemmung der tiefer gelegenen Ebenen der Erde an, wozu ganz sicher auch Mesopotamien zählen wird, das Land des Garten Eden. Und wieder ist es Enki, der wenigstens sein Lieblingsmenschenkind Atrahasis und seine Familie retten will, und rät ihm heimlich eine Arche zu bauen. Die Erzählung im Atrahasis Epos beschreibt dann noch sehr skurril das Opfern nach der Flut:
Atrahasis stieg aus der Arche und opferte allen Göttern. Und da die Götter so lange gehungert hatten, versammelten sie sich wie Fliegen über dem Feuer auf dem Altar. Offensichtlich hatten die Götter sich nicht genug Vorräte für die Dauer der Flut angelegt, und rochen nun das Grillfeuer von Atrahasis und hofften auf einen guten Bissen von den Opfertieren, die dieser ja in seiner Arche mitgeführt hatte, Atrahasis hatte ja genau wie Noach genug Proviant an Bord. Die Götter in ihren Himmelsfahrzeugen offensichtlich nicht. Denn laut den alten mesopotamischen Schriften wurden die Götter auch von der Flut überrascht und zogen sich in ihre Himmelsfahrzeuge zurück. Wir werden noch mehr über diese Himmelsfahrzeugen lesen können.
So macht der Satz aus der Bibel: Der Herr roch den beruhigenden Duft….. dann auch einen Sinn, der Duft versprach den Hunger zu beruhigen.
Die ganz pfiffigen Exegeten der katholischen Kirche versuchen nun schnell ein paar Möbel vor der Flut zu retten und reden im Angesicht der nicht mehr zu leugnen antiken historischen Erzählungen jetzt von einer angeblichen Überbevölkerung im damaligen Mesopotamien, die Gott veranlasst hätte, den Menschen zu vernichten. Genozid wegen Überbevölkerung macht die Sache aber nicht besser, außerdem ist es Unsinn, die halbe Welt stand zu diesem Zeitpunkt leer, Afrika war unterbevölkert, Amerika noch nicht entdeckt und von Asien wusste man eh noch nichts. Gott hätte ja nur umsiedeln müssen, er wenigstens kannte ja die anderen Kontinente der Erde. Außerdem musste er auch wissen, dass das Eis sich bald aus Europa zurückziehen würde, und dass es sich da auch sehr gut leben lässt, vor allem in Frankreich. Es heißt ja nicht umsonst, leben wie Gott in Frankreich.
Wenn die Erde damals angeblich schon überbevölkert war, ja was sollen wir dann erst recht heute, sechs oder sieben tausend Jahre und sechs Milliarden Menschen später, dazu sagen!
Mit solchen theologischen Erklärungsversuchen auf intellektuellen Zwergen Niveau kann man heut zu Tage vielleicht gerade noch in bewaldeten ländlichen Gegenden oder in der dritten Welt überzeugen, aber für ein gebildetes Städte Publikum reicht es bei weitem nicht mehr aus.
Und dann wundern sich die Herren über die massiven Kirchenaustritt.
9 Gottes Bund mit Noach:
Kaum hat Gott so gut wie alles Leben auf der Erde ausgelöscht, gibt Er den paar Überlebenden den Befahl, sich wieder zu vermehren und sich die Erde untertan zu machen: „ Seid fruchtbar und vermehrt euch; bevölkert die Erde und vermehrt euch auf ihr “! Dies ist ihm so wichtig, dass es gleich mehrmals hier sagt, völlig im Widerspruch zu seiner eben erst wegen Überbevölkerung durchgeführten Ausrottungsaktion. Da reib ich mir nur die Augen, lese es immer wieder. Ja, wenn ihn die Überbevölkerung so sehr gestört hatte, dass er den Menschen ersäuft hat, warum fordert Er ihn dann jetzt wieder ultimativ auf, sich zu vermehren. Und da Er praktischer weise die Lust und Begierde des Mannes und der Frau auf einander auch noch mit einem Orgasmus belohnt hat, braucht Er das mit dem bevölkern nicht zweimal zu sagen, das tun die Menschenkinder ab jetzt liebend gern. Das gegenseitige „Erkennen„ wird ab jetzt der Hauptantrieb aller Aktionen des Menschen auf Erden sein. Cherchez la femme, die Jagd auf die Weiber kann los gehen. Der gleiche Befehl gilt auch für die Tierwelt, selbst wenn die keinen Verstand haben, bespringen die sich durch den Überlebungstrieb getrieben genau so zuverlässig wie die Menschen, manchmal verirrt sich sogar ein Menschlein zu einem Tier, wie wir gleich in Sodom und Gomorra sehen werden. Eigentlich hätte es ja ausgereicht, wenn der liebe Gott uns das mit dem Vermehren befohlen hätte, warum er uns auch noch den Trieb, die Begierde nach Sex mitgibt, und zur Sicherheit uns auch noch den Orgasmus schenkt, begreife ich nicht ganz, er hätte sich und uns wahnsinnig viel Leid erspart, wenn er es bei dem Gebot zur Vermehrung belassen hätte, so hätten sich nur die frommen und gottesfürchtigen Menschen vermehrt, die anderen hätten sich ohne Orgasmus als Belohnung nicht an das Gebot zur Vermehrung gehalten. Und auch die katholische Kirche wäre heilfroh und überglücklich, gäbe es den Orgasmus nicht. Das war ein folgenschwerer Fehler vom lieben Gott, unzählige Kriege, unzählige Dramen wären den Menschen erspart geblieben; Gott hätte es besser wissen müssen, Er hätte es voraus ahnen können.
Übrigens hatte Adam seine Eva genau so zielsicher erkannt wie Kain seine Frau, selbst ohne Vermehrungsbefehl. Es gelang dem Menschen von Anfang an, dank der Frucht des Baumes der Erkenntnis und dank des angeborenen Sextriebes, sich zu erkennen; dank sei Gott.
Und weil gerade mal ein paar Menschen auf Erden überlebt haben, gibt Gott vorsichtshalber ein Tötungsverbot heraus, sie sollen sich so ungestört richtig vermehren können und nicht gegenseitig umbringen: Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut wird durch Menschen vergossen. Denn: Als Abbild Gottes hat er den Menschen gemacht. Aus diesem Satz lesen die frommen Todesstrafe Befürworter ihr Recht, Menschen zu töten, die einen Mord begangen haben.
Nebenbei erfahren wir auch noch, dass das Vegetarier Gebot aufgehoben wird; denn ab jetzt darf alles Lebendige, das sich regt uns zur Nahrung dienen. Nur dürfen wir kein Fleisch essen, in dem noch Blut ist. Na ja, ob die Menschen damals ihre Beute noch gerissen haben, weiß ich nicht, ich mag von Hause aus kein blutiges Fleisch, ich bestelle immer well done. Spaß bei Seite, es war sicher eine kluge Anweisung, im heißen Orient ohne Kühlschränke, die Tiere zu schächten, und das Fleisch gut abzuhängen, damit sich nicht Krankheitserreger ansiedeln könne, besonders beim Schweinfleisch ist das problematisch, da sind ganz schnell Trichinen drin. Deshalb gilt bis heute das Gebot bei den Juden und Muslime, nur koscher Tiere zu schächten, das Blut muss vollständig heraus fließen. Dazu werden dem lebendigen Tier die Halsschlagadern durchschnitten, das Herz schlägt und pumpt noch einige Zeit weiter, bis soviel Blut wie möglich aus dem Tier heraus gespritzt ist. Dass das heut zu Tage gegen unsere Tierschutzgesetze verstößt, ist ein Problem, wegen Tierquälerei.
Und Gott versprach noch mal: „ Ich habe meinen Bund mit euch geschlossen: Nie wieder sollen alle Wesen aus Fleisch vom Wasser der Flut ausgerottet werden; nie wieder soll eine Flut kommen und die Erde verderben „.
Und da es ja aufgehört hatte zu regnen, zeigte sich wie so oft, ein schöner Regenbogen. Flugs sprach Gott weiter: „ Meinen Bogen setze ich in die Wolken….das ist das Zeichen des Bundes, den ich zwischen mir und allen Wesen aus Fleisch auf der Erde geschlossen habe “. Das sieht jetzt ein bisschen nach faulem Zauber aus, aber solche Tricks lassen wir mal durchgehen. Heute weiß natürlich schon jeder Zehntklässler, dass ein Regenbogen kein Zeichen eines göttlichen Bundes ist, sondern ein atmosphärisch-optisches Phänomen, das nach Regen entstehen kann durch Brechung vom Sonnenlicht in den noch vorhandenen Wassertropfen in der Luft. Aber primitiven und ungebildeten Menschen kann man so was erzählen, die glauben dann, dass ein Regenbogen ein Zeichen Gottes ist. Und sie vermuten richtig, es gibt keine Fußnote dazu. Es ist eine äußerst wichtige Stelle in der Menschheitsgeschichte, Gott schließt zum ersten Mal einen Bund mit dem Menschen, und die Fußnotenschreiber ducken sich weg. Vielleicht war die Nummer mit dem Regenbogen einfach zu dümmlich, da verschlug es selbst ihnen die Fußnoten.
Richtig unrichtig ist das Versprechen, dass keine Flut mehr kommen soll, der liebe Gott schwört es gleich mehrmals: …und das Wasser wird nie wieder zur Flut werden „. Die Opfer der beiden letzten Tsunami in Thailand und Japan werden hier heftig widersprechen, dieses Versprechen hat der liebe Gott leider gebrochen, denn ohne Zweifel sind Asiaten auch Menschen, auf jeden Fall sind sie Wesen aus Fleisch und Blut.
Noachs Fluch und Segen:
Jetzt lernen wir die Söhne Noachs kennen; Sem, Ham und Jafet: Diese drei sind die Söhne Noachs; von ihnen stammen alle Völker der Erde ab. Oh, da muss aber einer von den Jungs eine schwarze Haut gehabt haben, und einer sollte mit Schlitzaugen rumlaufen. Was mich aber sehr wundern würde, so was hätte man doch hingeschrieben, und leider auch keine Fußnote weit und breit. Ich bin ja ziemlich überzeugt, dass der liebe Gott es selbst nicht besser wusste, für Schwarzafrika und die dortigen Schwarzen muss ein anderer Gott zuständig gewesen sein, dasselbe gilt für die Asiaten. Von den Aborigines und den Indianern wollen wir mal gar nicht reden; also großes Rätselraten, wer denn diese Menschen erschaffen hat, der Gott von Noach war es eindeutig nicht. Was der liebe Gott auch nicht wusste, aber bei uns schon die Kinder in der Grundschule lernen, ist dass zum Beispiel der Ötzi vor 5300 Jahren durch die Alpen wanderte und dabei ermordet wurde. Das ist 3300 vor Christus, also vor der Sintflut. Und will die Bibel uns wirklich glauben lassen, dass die damalige Bevölkerung im Tirol durch die Sintflut komplett ausgelöscht wurde, oben in den Bergen? Sollen die heutigen Tiroler jetzt auch von den Söhnen Noachs abstammen, sollen wir so einen Unsinn wirklich glauben. Nein, weil wir es viel besser wissen. Die dumpfen unwissenden Kreationisten, vor allen im Amerika, sind intellektuell auf dem Niveau von Vorschulkindern, die glauben auch noch an den Weihnachtsmann.
Noach wurde der erste Ackerbauer und pflanzte den Weinberg, lesen wir weiter. Leider auch wieder falsch, liebe Lehrer Israels, ihr habt aber überhaupt nicht aufgepasst: Kain war doch auch schon Ackerbauer, habt ihr erst vor ein paar Seiten geschrieben ( Gen 4,2 ). Was sollen die Kinder im Schulunterricht denken, bei soviel Fehler; kein Wunder, dass die Reli Lehrer einen schweren Stand haben.
Noach trinkt sich von seinem Wein einen Rausch an, und liegt entblößt in seinem Zelt. Sein Sohn Ham kommt zufällig ins Zelt, sieht seinen Vater nackt da liegen, lief raus und erzählt es seinen Brüdern. Die schnappen sich einen Mantel, gehen rückwärts mit verschlossenen Augen ins Zelt und bedecken ihren Vater. Die Bibel legt allergrößten Wert darauf, dass sie die Blöße ihres Vaters nicht gesehen hatten. Jetzt muss man sich in Erinnerung rufen, dass die ganze Sippe von Noach gerade erst Monate lang auf engstem Raum in der Arche zusammen gelebt haben, mit allem was so zum Alltag dazu gehört, von der Morgentoilette bis hin zur Körperpflege, und da soll niemals nie ein Blick auf irgendein Geschlechtsteil freigeworden sein? Die hatten doch keine getrennten Schlafzimmer oder Gästeklo.
Da müssen schon ganz schön verklemmte Schreiberlinge am Werk gewesen sein, wohl dieselben, die den lieben Gott zum Schneider machten, als er Adam und Eve zwei Röcke aus Fell nähte, um auch deren Blöße zu verdecken. Was ist an der Nacktheit so schlimm, Gott hat uns so erschaffen, auch alle Tiere haben Geschlechtsteile; ohne sie gibt es keine Vermehrung. Das ist ja kaum zu fassen, diese Prüderie, diese Bigotterie. Und dann bestraft Noach seinen Sohn Ham dafür, dass er Unkeusches geschaut hatte, völlig bescheuert. Noach hat doch gesündigt, er hat sich gnadenlos voll laufen lassen und dabei seine Kleider verloren, Ham konnte nichts dafür dass er Unkeusches geschaut hatte.
So hieß es jedenfalls immer bei uns beim Beichten, Unkeusches geschaut zu haben, so zum Beispiel den heimlichen Blick auf unsere nackte Schwester im Badezimmer. Ham musste dafür fortan für seine Brüder den Knecht spielen; oh du Gott der Gerechten, was für ein Unsinn. Und bei soviel Keuschheit, um sich nun tüchtig zu vermehren, mussten die sich etwa immer im Dunkeln erkennen; dass dabei nicht mal einer die Frau seines Bruders erwischt hatte.
10 Die Nachkommen Noachs - Völkertafel:
Jetzt werden die ganzen Nachkommen der drei Söhne Noachs aufgezählt, und ihre Verbreitung im nahen Osten. Das waren die Sippenverbände der Söhne Noachs nach ihrer Geschlechterfolge in ihren Völkern. Von ihnen zweigten sich nach der Flut die Völker der Erde ab. Ich bleibe dabei: Ein großer Teil der Menschheit stammt nicht von Noach ab.
11 Der Turmbaubau zu Babel:
Da alle Menschen in Sumer von Noach abstammten, hatten sie auch alle dieselbe Sprache. Sie bauten sich aus gebrannten Ziegel eine Stadt mit einem Turm der bis zum Himmel reichen sollte, um sich so einen Namen zu machen. Liegt irgend wie drin im Menschen, so hoch hinaus zu bauen wie es geht. Sieht man ja bis heute, jeder will den höchsten Turm haben, New York, London, Moskau, Singapur, Dubai, Shanghai. Den ersten wollten die Babylonier bauen, den Turm von Babel. Das gefiel den Göttern aber überhaupt nicht: Jetzt wird ihnen nichts mehr unerreichbar sein, was sie sich auch vornehmen. Auf, steigen wir hinab und verwirren wir ihre Sprache. Verstehe das wer will; Götter die eifersüchtig sind auf die Baukunst der von ihnen erschaffenen Menschen, ja und, was ist denn da so schlimm ? Was stört die daran? Was gefällt den Göttern nicht an Türmen, sie bewohnen doch auch welche. Und was ist dem Menschen ab jetzt in Zukunft erreichbar?
Die Fußnote hier ist so hoch peinlich, dass ich sie dem Leser ersparen will. Viel wichtiger wäre eine Erklärung gewesen, warum Gott schon wieder wir sagt, „ Auf, steigen wir hinab… „ und auch was die Menschen ab jetzt alles erreichen können; kein Sterbenswörtchen dazu.
Gott fordert seine Kollegen hier regelrecht auf, mit ihm hinab zu steigen und die Sprache zu verwirren; also ist Er nicht der Einzige Gott, der besorgt ist. Das Ganze ist aber auch absolut unfair, was soll das? Nur die Zunft der Dolmetscher wird das gut gefunden haben und wohl darauf hin was geopfert oder gespendet haben.
Und dann wurden die Menschen über die ganze Erde zerstreut, mussten in die Diaspora.