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Erwartung
ОглавлениеDie jungen Schwalben fliegen,
Das schmucke Haus ist still und leer,
Der Bäume Schatten wiegen
Sich leis zur Mittagszeit. –
Der Abend ist gekommen,
Ich Kühle mich im frischen Bad,
Und mit dem seidnen Fächer
Spielt meine weiße Hand.
Und leise senkt der Schlummer
Auf meine müden Augen sich,
Ich lehne mich Ins Polster
Und schlummre selig ein.
Da hör ich plötzlich Klopfen.
Wer ist's, der mich im Traume stört?
Ach! Nur des Windes Säuseln
Im schlanken Bambushain. –
Und der Granaten Blüten
Tun ihre seidnen Knospen auf,
Wenn alle Sommerblumen
Schon längst vorüber sind.
Ich denke dein, mein Lieber,
Und breche leise einen Zweig,
Ich schau in seiner Blüten
Gefülltes Rot hinein.
Wie lange wird es dauern,
Bis sie verweht vom kalten Wind,
Und nur die grünen Blätter
Allein noch übrig sind. –
Ich schau auf diese Blume
Und warte treulich, bis du kommst.
Ich will sie sorgsam hüten,
Daß nicht ihr Tau zerrinnt.
Su Dung Po.