Читать книгу Slow Dancing In A Burning Room - Rika Mayer - Страница 12
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ОглавлениеAgneta schleifte die letzte Kiste mit Weihnachtsdekoration herein und ließ sich erschöpft auf die Couch fallen. „Okay, das war’s. Ich bin jetzt schon so fertig, dass ich sage, wir verschieben das Dekorieren auf morgen.“ „Aber Mamma“, protestierte Linnea und brachte die Limonade herein. „Morgen muss ich den ganzen Tag arbeiten und dann sagst du wieder es ist zu spät. – Hier, trink erst mal was“, stellte sie das Tablett auf den Tisch. „Ich hol die Leiter aus dem Keller.“ „Ist ja gut, ist ja gut“, seufzte Agneta. „Himmel, du bist ja fast noch genau so wie mit vier.“ Linneas Lachen wanderte mit ihr in den Keller, aus dem sie mit der Stehleiter zurückkam. „Tja, ich wohne ja auch bei meiner Mutter.“ „Und ich finde das wunderbar“, zwickte Agneta ihr in die Wange und nahm ächzend die Deckel von den Kisten.
Innerhalb weniger Stunden hatten die beiden Frauen das Wohnzimmer in die Werkstatt des Weihnachtsmanns verwandelt. Da es das erste Mal seit Jahren war, dass Linnea auch im Dezember im Haus war, hatten sie beschlossen all den Kitsch zu verwenden, den sie in den Keller verbannt hatten als Linnea zum Teenager geworden war. Kleine Elfen, goldene Lichter, Räucherkerzen, Schneesterne… „Oh Gott, ich glaube ich bin froh, wenn Weihnachten vorbei ist“, kommentierte Linnea, als sie das fertige Werk betrachtete. „Denk daran, dass wir das alles dann wieder abräumen müssen“, stapelte Agneta die Kisten ineinander und machte Anstalten sie wieder in den Keller zu tragen. „Geh und mach uns eine schöne Kanne Gewürzwein, ja?“, wies sie Linnea noch an und diese nickte. „Mach ich. – Ich werd auch die Musik wechseln, wenn das okay ist.“ „Oh ja, ich bitte darum!“
Linnea stellte sich in die Küche und wiegte sich fröhlich trällernd im Rhythmus der Musik, während sie die Orangen für den Wein schnitt. Agneta war ihr gefolgt und lehnte nun etwas verwundert in der Tür. Das Mädchen liebte Musik, aber es war schon eine ganze Weile her, dass Agneta sie singen gehört hatte. „Linni, Kind“, trat sie neben ihre Tochter und legte ihr die Hand an die Stirn. „Geht es dir gut?“ „Mir geht es gut, Mamma“, lachte Linnea und tauchte die Orangenscheiben in den Wein, den sie in einem Topf aufgesetzt hatte. „Wieso fragst du?“ „Bist du sicher? Du wirkst irgendwie… verliebt…“ Gleich nachdem sie es gesagt hatte, wusste sie, wie dumm diese Aussage gewesen war. Aber Linnea lachte nur wieder und zuckte mit den Schultern. „Es ist herrlicher Winter und es ist warm hier… Und es geht mir einfach nur gut.“ „Was auch immer du sagst, mein Schatz“, gab Agneta ihr einen Kuss auf die Wange. „Es ist schön zu sehen, dass du dich nicht in deinem Zimmer verkriechst und dich selbst bemitleidest.“ „Ach Mamma“, schüttelte Linnea den Kopf. „Ich habe mit Albin meinen Frieden geschlossen. Ich denke in ein paar Monaten können wir vielleicht sogar Freunde sein.“ „Aber du weißt, dass er in ein paar Monaten auch jemand neuen gefunden haben könnte.“ „Dann hoffe ich, dass sie ihn vom Fleck weg heiratet und glücklich macht.“ „Seit wann bist du so erwachsen, Linni?“, lehnte Agneta sich an die Abwasch und musterte die junge Frau, die den Zucker in den Wein rührte. „Ich bin nicht erwachsen, Mamma“, zuckte diese jedoch nur die Schultern. „Aber ich kann auch nicht ewig etwas nachtrauern, von dem ich weiß, dass es nicht richtig gewesen wäre. Für mich und für ihn.“