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Linnea und Agneta hatten es sich auf dem Sofa bequem gemacht und schlürften selbstgemachten Punsch. Sie hatten Agnetas alten Plattenspieler vom Dachboden geholt und die leicht verstaubten Platten aufgelegt, die Linnea aus ihrer Kindheit kannte. Ihr Weihnachtsdinner war im Kühlschrank – niemand konnte ernsthaft erwarten, dass sie sich an den Herd stellten, auch wenn Weihnachten war, das würde ihnen nur das Fest zunichte machen – und sie hatten rechtzeitig daran gedacht, sich ein paar Kekssorten vorzubestellen, von denen sie nun einen Teil vor sich auf dem Couchtisch ausgebreitet hatten. Den anderen Teil hatten sie schon fast zur Gänze vertilgt.

„Weißt du, was schade ist?“, seufzte Linnea und lehnte den Kopf zurück. „Dass heute nicht Neujahr ist. Ich hätte so viele gute Vorsätze.“ „Und du meinst, du hast sie bis Neujahr wieder vergessen?“ „Nein, verworfen.“ Agneta lachte und wippte mit dem Fuß im Rhythmus. „Ich weiß heute schon, dass ich mir vornehme, meiner Tochter fürs nächste Jahr den perfekten Ehemann zu finden.“ „Oh, Mamma, bitte nicht!“ Und das sagte sie nicht nur, weil sie etwas wusste, dass ihre Mutter nie erraten könnte. „Linni“, fuhr Agneta jedoch fort. „Du wirst neunundzwanzig…“ „Und im nächsten Jahr werde ich wieder neunundzwanzig“, zwinkerte Linnea und stand dann auf, um in die Küche zu gehen. Langsam bekam sie Hunger, draußen war es dunkel und es war wirklich höchste Zeit, den Wein etwas atmen zu lassen, den gebeizten Lachs und den würzigen Frischkäse aus dem Kühlschrank zu holen, bevor sie ihn zum Auftauen in die Mikrowelle stecken mussten.

„Ach, ich finde es so schön, mein Kind an Weihnachten ganz für mich allein zu haben“, schwenkte Agneta ihr Glas und verschüttete beinahe etwas von seinem Inhalt auf den frisch geschrubbten Boden des Wintergartens. Linnea biss in ein Stück Schinken und lächelte milde. „Ernsthaft!“, wischte sich Agneta einen edlen Tropfen von ihrem Rock. „Männer sind ja sehr nett, aber meine Tochter ist mir der liebste Mensch auf der ganzen Welt.“ „Ich hab dich auch lieb, Mamma.“

Den Rest des Abends verbrachten sie damit, kitschige Weihnachtsfilme anzuschauen und schließlich – als die Filme zu gruselig wurden - Brettspiele zu spielen. Etwa eine halbe Stunde lang saßen sie mit ihren Weingläsern vor dem Fernseher auf dem Boden und amüsierten sich über einen Softporno – das Weihnachtsprogramm war auch nicht mehr das, was es mal war. „Oh Gott, sie reitet auf Luft! Da ist weit und breit kein Schwanz in Sicht!“, klopfte sich Linnea auf die Schenkel und Agneta kam nicht darüber hinweg „wie viele Haare der Typ auf der Brust hat“.


Am Weihnachtsmorgen hatten sie beide leichte Kopfschmerzen und trotteten mit der vollen Kanne Kaffee ins Wohnzimmer, um die restlichen Geschenke auszupacken, die sie sich ohnehin selbst gekauft hatten. Mit Außnahme derer, die sie sich die Mühe gemacht hatten, für einander auszusuchen, oder die von Freunden eingetrudelt waren.


Slow Dancing In A Burning Room

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