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Kapitel 4

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Böse funkelte Mr Northwood uns an.

Ich stieß einen erstickten Schrei aus. Ich war sicher, dass er unsere Unterhaltung gehört hatte. Mein Gesicht wurde ganz heiß. Ich wusste, dass ich knallrot anlief.

Doch dann wandte Mr Northwood sich schweigend um und ging in die entgegengesetzte Richtung davon.

Wie betäubt blieb ich stehen und sah zu, wie sein Kopf und seine Schultern auf und ab wippten, während er sich mit langen Schritten entfernte. Ich hielt den Atem an, bis er außer Sichtweite war.

„Ich muss nett zu ihm sein“, flüsterte ich Dennis zu. „Er wohnt direkt neben mir. In der Fear Street.“

Dennis sah mich mit offenem Mund an. „Was? Du wohnst direkt neben Northwood?“

Ich nickte. „Kannst du es glauben? Ich sehe ihn ständig. Er hängt dauernd in seinem Garten herum, sogar im Winter. Es ist ... es ist, als hätte man einen Spitzel aus der Schule als Nachbarn. Ich habe immer das Gefühl, von ihm beobachtet zu werden. Klar weiß ich, dass das nicht sein kann. Aber trotzdem ...“

Ich merkte, dass ich ins Schwafeln geriet. Wahrscheinlich war ich einfach zu erleichtert darüber, dass Mr Northwood unsere teuflischen Pläne, wie wir ihn um die Ecke bringen könnten, nicht gehört hatte.

Und außerdem fühlte es sich gut an, sich Dennis anzuvertrauen.

Normalerweise bin ich Jungs gegenüber eher schüchtern. Aber plötzlich hatte ich das Gefühl, offen mit Dennis reden zu können. Es war, als hätten wir dieselbe Wellenlänge.

„Northwoods Nachbarin. Seltsam“, murmelte Dennis, während er den Reißverschluss seiner graubraunen Schuljacke hochzog. „Echt seltsam.“ Krachend schlug er die Tür seines Spinds zu und schulterte seinen Rucksack.

„Es ist schon seltsam genug, in der Fear Street zu wohnen“, murmelte ich.

Er kicherte. „Glaubst du diese Geschichten etwa? Die Gerüchte über Gespenster und unheimliche Gestalten, die sich in der Fear Street herumtreiben sollen?“

„Mr Northwood ist die unheimlichste Gestalt, die ich jemals dort gesehen habe!“, witzelte ich.

Wir lachten beide.

Jetzt gingen wir nebeneinander auf den Ausgang zu, der zum Parkplatz führte. Ein paarmal berührten sich sogar unsere Schultern.

Es war ein kribbelndes Gefühl für mich. Sehr aufregend.

„Dennis ist echt ein Supertyp“, dachte ich. „Er sieht so gut aus mit dem schwarzen Haar über der breiten Stirn und den funkelnden grünen Augen.“

Ich muss zugeben, dass es toll war, mit einem der beliebtesten Jungs den Flur der Schule entlangzugehen. Plötzlich wünschte ich mir, dass der Gang nicht leer wäre. Es wäre mir viel lieber gewesen, wenn alle mitgekriegt hätten, dass Dennis und ich zusammen die Schule verließen.

Wir traten aus dem Gebäude hinaus in den düsteren grauen Nachmittag. Die Luft war feucht und schwer.

Dennis betrachtete die tief hängenden Wolken. „Sieht nach Schnee aus. Ich bin froh, dass der Coach das Training für heute abgesagt hat.“ Er steuerte den Parkplatz an, und ich folgte ihm.

„Vielleicht trinkt er noch eine Cola mit mir“, dachte ich hoffnungsvoll.

Vor meinen träumerischen Augen tauchte folgendes Bild auf: Dennis und ich sitzen uns in einem Café in einer Nische gegenüber, halten Händchen und schauen uns tief in die Augen.

Was für ein Wunschbild!

Ich holte tief Luft und nahm all meinen Mut zusammen, um ihn zu fragen, ob er noch Lust auf eine Cola hätte. „Äh ... Dennis ...?“

Als ich sah, in welche Richtung Dennis ging, brach ich jedoch ab.

Er lief direkt auf das kleine rote Auto zu, das am Parkplatzausgang mit laufendem Motor wartete.

Auf Carols kleinen roten Zweisitzer.

Ich konnte sie hinter dem Steuer erkennen. Sie lächelte und winkte Dennis zu, während wir uns dem Wagen näherten.

Schließlich drehte Dennis sich zu mir um. „Sorry“, sagte er. „Ich würde dir ja gern anbieten, dich nach Hause zu fahren, aber es ist leider kein Platz mehr.“ Er zuckte die Schultern und ging zur Beifahrertür, um einzusteigen.

„Das macht nichts, Dennis“, erwiderte ich mit einem teuflischen Grinsen. „Ich werde schon genügend Platz schaffen.“

Ich riss die Fahrertür auf und packte Carol mit einer Hand am Arm. „Raus hier“, befahl ich ihr.

„Spinnst du?“ Carols dunkle Augen weiteten sich vor Schock. „Was?“

„Verschwinde!“, schrie ich.

Ich umklammerte ihren Arm noch fester. Dann griff ich mit der anderen Hand in ihr dunkelbraunes Haar und packte ein dickes Büschel.

Sie wehrte sich, als ich anfing, an ihren Haaren zu zerren.

Doch ich war zu stark für sie.

Ich zog sie an den Haaren aus dem Auto, stieß sie zu Boden und verpasste ihr einen so heftigen Fußtritt, dass sie bewusstlos wurde.

Dann setzte ich mich ans Steuer, schlug die Autotür zu und fuhr mit Dennis an meiner Seite davon.

Er starrte mich voller Staunen und Bewunderung an.

Fear Street 56 - Die Wette

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