Читать книгу Perry Rhodan 3101: Die Letzten der Lemurer - Robert Corvus - Страница 6

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1.

Das Licht von Andromeda

Und plötzlich: Andromeda.

Das Rot des Hyperraums war fort, als wäre es ein flatternder Vorhang gewesen, den jemand von der minimal gewölbten, transparenten Außenwand des Observatoriums gezogen hatte. Die RAS TSCHUBAI hing im Nichts des Weltalls, wo es keine Atmosphäre gab, die den Blick auf die fremden Sterne verschleiert hätte.

Falls die Navigatoren gute Arbeit geleistet hatten, befanden sie sich 5000 Lichtjahre von Cassiopeia entfernt, jener Zwerggalaxis, die auch die Bezeichnung Andromeda VII trug. Zweifellos griffen die Sensoren des Fernraumschiffs in diesem Moment weit in alle Richtungen aus, um die exakte Position zu bestimmen.

Axelle Tschubai spähte aber nicht hinaus ins All, weil sie geglaubt hätte, damit einen astrogatorischen Beitrag zu leisten. Ein anderes Bedürfnis hatte die 22 Jahre junge Frau in das Observatorium gelockt, und damit war sie nicht allein. Mindestens 100 Besatzungsmitglieder schwiegen gemeinsam nahe dem Zenitpol des gut drei Kilometer durchmessenden Schiffs. Im Dienst war wohl nur der Lehrer, der seine Grundschulklasse um sich versammelt hatte.

Axelle schmunzelte. In diesem Moment waren sie alle Kinder, die staunend in den Himmel sahen.

Er bot ihnen ein ganz besonderes Wunder. Oberhalb von Cassiopeia und, wie sie wusste, über 600.000 Lichtjahre entfernt stand die gigantische Sternenansammlung, die jeder Terraner mit dem Schritt der Menschheit auf die große kosmische Bühne verband. Der Diskus aus milchigem Gelb, durchzogen von einer Spirale aus braunem Staub, die in den Randbereichen ausfranste. Dort leuchtete das Objekt rot und blau.

Es nahm dem Wunder nichts, dass Axelle um den ionisierten Wasserstoff und die chemischen Elemente wusste, die diese Färbungen erzeugten. Im Gegenteil, je mehr man verstand, umso größer wurde das Staunen. Sternenwiegen, Sternengräber, der Tanz der Materie und des Lebens ...

Dies war sie also, die riesige Sterneninsel, in der einst die Meister geherrscht hatten. Perry Rhodan hatte sich ihnen gestellt und ihre Tyrannei gebrochen, vor mehreren Tausend Jahren. Derselbe Mann, der, von seinem Zellaktivator am Leben erhalten, in diesem Moment vermutlich in der Zentrale der RAS TSCHUBAI saß. Damals wie an diesem Tag leitete er die Mission. Aber das Ziel war diesmal ein anderes. Die Menschheit befand sich nicht im Krieg. Jedenfalls hoffte Axelle das.

Ihr Blick wanderte, tastete über die dicht stehenden Sterne von Cassiopeia. Dort war Rhodan nie zuvor gewesen. Die Chancen standen gut, dass sie die ersten Terraner waren, die sich in diese Zwerggalaxis begaben. Neue Freunde, Glück, Wohlstand, Erkenntnisse wissenschaftlicher und philosophischer Natur? Ein weiteres Blinzeln in das große Licht, das die Gesetze des Kosmos offenbarte? Schreckliche Feinde, Gefahr und Zerstörung? Niemand konnte ahnen, was sie dort erwartete.

Was immer auf dieser Mission geschah: Axelle würde es festhalten. Sie hatte sich um das Amt der Missionschronistin beworben, und die 35.000 Mitglieder der Besatzung hatten sie gewählt.

Es wurde Zeit, ihre Pflicht zu beginnen. Stolz zog Axelle den stiftförmigen Chronikspeicher aus der Tasche und aktivierte ihn mit dem Daumen. Das halbtransparente Eingabe- und Anzeigeholo baute sich auf. Sie wählte die lautlose Steuerung über Sensorfelder, um die anderen nicht zu stören.

Mit dem Zeigefinger kopierte sie die Angabe des Chronometers in ihr Dokument. Der 16. Juni des Jahres 2071 Neuer Galaktischer Zeitrechnung hatte gerade begonnen. Wir haben das Einsatzgebiet erreicht, begann sie.

Perry Rhodan 3101: Die Letzten der Lemurer

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