Читать книгу BLUT - Der Vampirkiller von Wisconsin - Robert W. Walker - Страница 8

Kapitel 4

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Als sie in ihr Zimmer kam, machte sie alle Lichter an. Sie bemerkte das Doppelbett und streckte sich in ihrer Kleidung darauf aus. Sie wollte sich nur mal einen Moment hinlegen. Dann war sie wieder hinten in Stowells Wagen mit ihren Händen in Ottos. Sie fühlte sich sicher bei ihm und kuschelte sich im sanft brummenden Auto an ihn, fand Wärme in seinem Arm, eine gewölbte, schützende Höhle. Um sie herum verwandelte sich die trostlose, schwarze Landschaft Wisconsins in eine Küstenlandschaft, die hell von der Sonne erleuchtet war und in der sie auf einer kurvigen Straße über der Steilküste dahinfuhren. Es war, als wären sie nach Schottland transportiert worden, dachte sie, einen Ort, den sie schon lange einmal hatte sehen wollen, da ihre Vorfahren von dort kamen.

Die Fahrt war wunderbar und Ottos Stimme so liebevoll und sanft wie die leichte Brise, die durch die Fenster strich. Er fragte, ob sie es bequem hatte. Dann hörte sie ihn etwas über Liebe sagen, aber es war, als sei er plötzlich weit weg. Sie blickte auf und fand sich allein im Wagen wieder. Eine sich auftürmende schwarze Wolke hatte den Tag in Nacht verwandelt, der Wagen war nun ein Leichenwagen und Stowell nicht mehr der Fahrer, denn im Rückspiegel sah sie die Augen von Candy Copeland, die sagte: »Lehn dich einfach zurück, Mädel, und genieß die Fahrt.«

Jessica schreckte aus dem Schlaf hoch. Sie zuckte so zusammen, dass sie fast aus dem Bett gefallen wäre. Keuchend setzte sie sich auf und schaute sich um. Der Traum war so real gewesen … so real …

Als das Bluten aufgehört hatte, war es fast drei Uhr morgens und er war allein mit der Leiche und seinen eigenen Gedanken. Diesen Moment der Panik und Schuld verabscheute er. Er fühlte sich krank im Kopf und ihm war übel. Um das wegzuschieben, durchlebte er erneut die Momente, kurz bevor er seinen brennenden Durst löschen konnte.

Er hatte nicht im normalen Sinn des Wortes mit ihr Liebe gemacht, aber er hatte sie mehr geliebt als jede körperliche Verbindung, denn sie waren eins geworden, dadurch dass ihr Lebensblut buchstäblich zu seinem wurde, ihn durchströmte.

Sie heiße Candy, hatte sie gesagt, und ihr stumpfer Blick war der eines einfachen, vom Leben angeödeten Schulmädchens gewesen, als er sie das erste Mal an der Bushaltestelle angesprochen hatte. Sie war nicht sonderlich helle, aber er war auch nicht hinter ihrem Hirn her. Ihre Sprechweise deutete auf eine ärmliche Kindheit hin. Sie war offensichtlich nicht sehr belesen und dachte wohl größtenteils mit dem, was zwischen ihren Beinen war, und daran, wer gerade das berühmteste Teeny-Idol war. Sie war vielleicht 18, möglicherweise ein bisschen älter, und hatte den toughen Look eines Mädchens, das gern trank und Party machte, wann immer es ging.

Sie rauchte eine nach der anderen.

Er musste seltsam für sie ausgesehen haben, auf gewisse Weise vornehm, sicher nichts, woran sie gewöhnt war. Er war viel älter, trug Anzug und Krawatte, fuhr einen schönen Van. Er war alt genug, um ihr Vater zu sein. In gewisser Weise hatte er sie ja auch zu der seinen gemacht, oder nicht?

Sie hatte ein loses Mundwerk und zog sich wie Madonna an, wodurch sie wie eine Schlampe aussah. Sie kiffte, wann immer sie Gelegenheit dazu hatte.

Jedenfalls hatte er sie mit einem Schlag von all ihren schlechten Angewohnheiten erlöst …

Als er sie überredet hatte, mitzufahren, hatte sie gesagt: »Ich helfe dir, wenn du mir hilfst.«

Sie wollte irgendwohin gefahren werden und was rauchen, am besten Gras. Er nahm sie mit, und sie bekam etwas, das eine ganze Ecke stärker war als Gras. Und sie bekam noch etwas, worum sie gar nicht gebeten hatte, etwas, wodurch sie ewig leben würde, zumindest solange er sich entschied, ewig zu leben. Jetzt war sie tot, ein bisschen Blut lief noch ihren langen schlanken Hals entlang, tropfte vom gestreckten Adamsapfel … er fing das Blut mit den Händen auf … benutzte es wie Weihwasser, rieb es sich ins Gesicht. Er spürte es auf seiner Haut, der Geruch – ihre Essenz – beruhigte seine angespannten Nerven. Er wollte sich an diesen Moment erinnern … aber er verblasste so rasch, die Bilder wurden Stunde um Stunde schwächer.

Diesen Moment wollte er wieder durchleben.

Candy und diesen Augenblick in seinem Geist konservieren.

Er griff nach den Aufnahmen, die er mit seiner Nikon von Candy gemacht hatte – Aufnahmen davor und danach, aus jedem Winkel, in der Pose gefangen, in der sie ihn nährte.

Neben ihm auf dem Boden standen die Kühlbox und die Einmachgläser. Er machte sich daran, aufzuheben, was übrig geblieben war. Seine Gefriertruhe daheim musste wieder aufgefüllt werden und dank Candy sah das jetzt schon viel besser aus.

Ein Nachbarhund bellte und löste eine ganze Welle an Gebell anderer Hunde aus, das die Stille der Nacht zerriss. Der Mond schien hell und die Hunde sahen überall sich bewegende Schatten. Er wohnte in einer ruhigen Gegend, geradezu friedlich, die Grills in den Hinterhöfen waren rostig von der langen Winterruhe, die Zäune altersschwach, krumm und vernachlässigt. Es war ein altes Viertel, das war offensichtlich, die Häuser in der Gegend waren in den späten 1960er-Jahren erbaut worden. Trotzdem waren keine nervigen kleinen Kinder in den Vorgärten und auf der Straße. Weil die Häuser so alt aussahen, wie sie auch waren, kam nur selten ein ungebetener Vertreter vorbei.

Drinnen hatte er all den Komfort, den er brauchte, größtenteils medizinische Fachbücher und Magazine. Er besaß sogar ein Exemplar von Gray’s Anatomy, das erschienen war, bevor man solche Meisterwerke auf dünnem Papier und klein gedruckt in Massen produzieren konnte. Das Buch war ein wertvoller Besitz seines Großvaters gewesen, ein Mann, den er nie gekannt hatte.

Er musste sichergehen, dass absolut keine Spur von Candys Blut auf seinem Handwerkszeug gefunden wurde. Das Blut selbst, die Päckchen in der Kühlbox, würde nicht lange in seinem Besitz sein. Melanies war bereits bis auf ein letztes Päckchen verbraucht und Janel würde ihr bald folgen.

Er war vorsichtig mit den Einmachgläsern voller Blut. Am Morgen würde er das Blut in Plasmabeutel umfüllen, von denen er ganze Kisten voll besaß. Das Blut blieb so länger frisch und nahm weniger Platz in seiner Tiefkühltruhe ein.

Weil ihm nichts Besseres einfiel, schrieb er einfach ›Candy‹ auf die Gläser, damit er sie nicht mit Melanie, Janel oder Toni verwechselte, drei frühere Spender für seinen Vorrat. Er stellte eines der Gläser mit Candy in die Tür seines Kühlschranks, einiges würde er verwenden, um seinen morgendlichen Durst zu stillen, anderes für Objektträger. Am Morgen würde er sich Candys Blut unter dem Mikroskop ansehen, um dessen nicht gleich sichtbaren Eigenschaften zu bestimmen und zu prüfen, ob auch irgendwelche ungesunden dabei waren. In der Hitze der Eroberung konnte man sich nicht mit solchen Bedenken aufhalten.

Seine Arbeit war beinahe getan. Er stellte jedes Glas sicher auf das andere, begleitet von einem leisen gläsernen Klirren, und leerte so die Kühlbox, auf der ›Proben‹ stand. Er hatte sie aus dem Van hereingeholt. Als er das Zeug reintrug, hatte er Jonstone zugewunken, der ein Stück die Straße runter wohnte. Jonstone litt an Schlaflosigkeit und es war nicht ungewöhnlich, ihn um drei Uhr in der Nacht mit seinem Hund beim Gassigehen zu sehen.

Ganz unten aus der Kühlbox holte er nun eine kleine verkorkte Phiole hervor. Diese stellte er in die Spüle, damit sie sterilisiert und später wiederverwendet werden konnte. Er starrte darauf. Die Phiole reflektierte das Licht über dem Spülbecken und er dachte darüber nach, wie er sie mit einem Bic-Feuerzeug erhitzt hatte. Er hatte durch die Flamme auf den baumelnden Leichnam gestarrt. Neben den dünnen Schlauch, der in Seifenlauge in seiner Spüle lag, legte er nun eine Reihe weiterer verschmutzter Gegenstände: ein Thermometer, ein Chirurgenskalpell, ein paar Sonden, eine Klammer und ein Werkzeug, dem er erst kürzlich einen Namen gegeben hatte – der Abzapfer.

Nun ging er zu dem Koffer mit den teuren Stahlmessern und Instrumenten, die in dem schwachen Licht glänzten. Er konnte sich nicht daran erinnern, dass er sie sauber gewischt hatte, aber das hatte er offenbar. Dann schloss er die Kühlbox und den Koffer. Langsam wurde er ein wenig müde. Er war lange gefahren, um nach Hause zu kommen. Im Bad schälte er sich aus seinem Hemd, wobei er eine breite haarige Brust enthüllte und einen Bauch, der über den Hosenbund hing, der Nabel unsichtbar zwischen den Speckröllchen verborgen. Er hatte Diät gehalten, darauf geachtet, nicht zu viel Frittiertes und Fettiges zu essen, wann immer er unterwegs war, aber es schien nichts an seiner Körpermitte zu verändern. All sein Übergewicht war plötzlich eines Tages einfach dagewesen, als er aufgewacht war und sich genau und kritisch beäugt hatte. Er war nicht furchtbar fett, gerade dick genug, um rundherum ein wenig füllig zu wirken und die Knöpfe seiner Hemden übermäßig zu beanspruchen. Bei Geschäftsmeetings hatte er sich angewöhnt, übergroße Krawatten zu tragen, um den Bereich um seinen Nabel abzudecken, aber damit konnte man schließlich nicht alles verstecken.

Sein Gesicht hatte ebenfalls Übergröße, die Wangen wölbten sich, waren so überdimensioniert, dass sie begannen, seine attraktiveren Merkmale zu überdecken, die klaren, dunklen, kristallblauen Augen. Er hatte noch nie einen so großen Kopf gehabt. Wieso jetzt? Was sollte er dagegen tun? Die einzigen seiner Körperteile, die anscheinend von der plötzlichen Gewichtszunahme verschont geblieben waren, waren seine sehnigen, straffen Arme und Beine. Das Gewichtestemmen half hier eine Menge. Und die Blutdiät half, seinen Appetit zu zügeln, glaubte er.

Die Jahre hatten auch von seiner Haut ihren Tribut gefordert. Er wirkte aschfahl und das ergrauende Haar ließ ihn noch bleicher wirken. Das machte es schwieriger im Geschäftsleben, sowohl tagsüber als auch nachts. Er war ein farbloser Mann, war immer ein farbloser Mann gewesen, mit einer geringen Meinung von sich selbst angesichts dessen wie er von fast jedem, der mit ihm Kontakt hatte, gesehen wurde. Die meisten Menschen behandelten ihn, als wäre er ein Aktenschrank, noch dazu ein leerer. Sein ganzes Leben lang. Aber er war um einiges interessanter, als irgendjemand ahnte.

Trotzdem musste er sich der Tatsache stellen, dass er an einem Scheidepunkt in seinem Leben angekommen war. Er hatte eine Menge über Formen und Phasen des Wachstums gelesen, Stadien, die ein Mann durchlief. Dies war eine davon, den fetten Bauch und die dicken Backen zu bekämpfen. Er schwor sich, dass er sich dem nicht ergeben wollte und daher machte er, so müde er auch war, seine Liegestütze und Sit-ups, bevor er eine Dusche nahm und sich wieder ins Bett legte. Unter der Dusche waren seine Gedanken zurück zum Mord gewandert. Die heiße Dusche war so warm wie ihr Blut gewesen.

Im Bett erinnerte er sich an die Details des Tötens. Er kehrte zurück, um die verfallende, dreckige, stinkende alte Hütte in den Wäldern zu begutachten, Meilen von der Hauptstraße entfernt. Dann suchte er methodisch die präzisen Instrumente aus seiner Aktentasche, die er benötigte, um eine Vene zu öffnen und Candy das abzuzapfen, was er von ihr wollte. Er dachte darüber nach und erlaubte dem Moment, ihn in den Schlaf zu wiegen. Er schlief tief und friedlich, nur gestört von kurzen Erinnerungsbruchstücken an das unpräzise, schwere Werkzeug, das er bei Candy benutzt hatte.

Er hatte zum Wagen zurückkehren müssen, hatte die Mordwaffen in ein Geheimfach gesteckt, die Kamera, gefüllt mit den Negativen des Mordes auf den Sitz gelegt. Aus dem hinteren Teil des Wagens holte er seine batteriebetriebene Stichsäge, ein schönes Spielzeug. Dann kehrte er in die Hütte zurück und stellte sich vor die Leiche, während er überlegte, was er ihr wohl am besten zufügen sollte.

Das Brummen der Säge war willkommen in der erdrückenden Stille der Hütte; er schnitt ihr sorgfältig die Brüste ab, bevor er ihre Vagina verstümmelte. Es wurde fast kein Blut verschwendet. Er zählte darauf, dass der Horror der Verstümmelung die lokalen Polizeikräfte auf die falsche Fährte locken würde und sie eilig die Gegend nach einem Verrückten absuchen würden, der möglicherweise aus einer Anstalt entflohen war, nach dem Dorfirren oder einem einsamen Waldbewohner. Sicher würden sie nach niemandem suchen, der so aussah wie er.

Als er mit den letzten Schnitten fertig war, trat er einen Schritt zurück, um sich das Ergebnis anzusehen. Seine Augen wanderten abschätzend über die Leiche. Kurz bevor er ging, blieb er jedoch an der Tür stehen und drehte sich noch einmal um.

»Was soll’s«, sagte er laut und berührte mit der Säge fast schon sanft die Stelle, wo ihr Arm auf die Schulter traf und trennte die Sehnen an allen Seiten durch. Nach einem sanften Ziehen seiner behandschuhten Hand löst sich der Knochen sauber aus dem Gelenk und für den letzten Feinschliff warf er den Arm quer durch den Raum.

Er wollte gerade gehen, als er sich daran erinnerte, dass eines seiner Skalpelle in der Küche war. Er hatte es im Waschbecken liegen lassen. Als er erneut an der Leiche vorbeiging, erinnerte er sich auch an den Abbindeschlauch aus einem Krankenhaus, der fest um ihren Hals geschlungen war, und an die rosafarbene Schleife im Haar, die er dort platziert hatte. Er entfernte sie ebenfalls. Er wollte keine Spuren hinterlassen, bis auf solche, die die Polizei verwirren und in die Irre führen sollten, wie ihr abgetrennter Arm und die verstümmelten Genitalien.

Vorher hatte er noch die Phiole mit Sperma aus der Kühlbox im Van geholt. Das Sperma war von jemand anderem, jemandem, den er nicht einmal kannte. Er hatte es auf Raumtemperatur angewärmt und dann etwas in die Vagina der toten Frau gegossen, den Rest in ihren Mund. Dann hatte er sorgfältig die Phiole und den Stöpsel zurück in die Kühlbox getan, die er wieder mitnehmen würde.

Er hatte die Polizei auf die Spur eines sexuell Perversen gelenkt. Sie würden nur das herausfinden, was er wollte, sonst nichts, wie die kleine Überraschung in ihrem Mund und ihrer Vagina.

Zufrieden verließ der Killer den Tatort. Sein Zuhause war weit weg und wartete auf ihn, und doch war er zu Hause und im Bett, seine Bedürfnisse befriedigt, und träumte davon zu kommen, zu bekommen … konnte das Leben noch besser werden? Er zweifelte daran.

Und seine Träume bewiesen ihm, dass er recht hatte … so wie zuvor … und immer.

Er kniet auf allen vieren, wie ein Tier, unter ihrem Hals, da wo sie hängt. In diesem aufgeputschten, veränderten Bewusstseins- und Daseinszustand kann er sich nicht erinnern, ihre langen offenen Haare zurückgebunden zu haben, um besser an das Zapfinstrument in ihrem Hals heranzukommen, aus dem gleich ihr Blut fließen wird, jetzt wo er sie angestochen hat. Alles ist an seinem Platz. Er lockert den Gummischlauch und hält ihr dabei die Hand vor die Augen. Das Blut kommt zu ihm in einem kontrollierten, wohl abgemessenen Strom, genau wie er es sich schon tausend Mal vorgestellt hat. Sein Erfindungsreichtum und seine Fantasie haben ihn nicht im Stich gelassen.

Zu diesem Zeitpunkt ist er in Ekstase. Auch wenn er wahrlich kein religiöser Mann ist, weiß er nun, welch inbrünstige Gefühle wie lähmende Elektrizität durch das Herz und Hirn eines Eiferers strömen. Auf allen vieren fängt er ihr Lebensblut mit seinem Mund auf, schluckt es warm und spürt, wie ihre äthergleiche Seele in seine Eingeweide strömt, ihm ihre ganze Essenz preisgibt. Blutopfer … so alt wie die Zeit und die Menschheit selbst.

Sie blutet nicht schwer oder unkontrolliert. Er hat sorgfältige Schritte unternommen, um nicht die kostbare rote Flüssigkeit zu verschwenden. Die zugefügte Wunde an ihrem weißen Hals hat er mit dem Abzapfer und chirurgischem Klebeband abgedeckt, an dem Abbindeschlauch gedreht, gerade genug Druck ausgeübt, damit die Blutung verlangsamt wird und er es in aller Ruhe in die mitgebrachten Einmachgläser füllen kann. Während sie volllaufen, stellt er eines nach dem anderen auf den Tisch. Er arbeitet beim Schein einer alten Öllampe und einer Taschenlampe mit Laternenfunktion, die er aufgestellt hat. Er will nicht, dass das Licht Aufmerksamkeit hervorruft, auch wenn er meilenweit von der Hauptstraße entfernt ist.

Er weiß, seine Lust ist unstillbar und der Vorrat, den er von Candy bekommt, wird ihm nicht lange reichen. Noch bevor er in dieser Nacht heimkommt, weiß er, dass er diesen Trank den Rest seines Lebens begehren wird, nicht nur, weil er den Geschmack von Blut mag – ihn schon seit seiner Kindheit gemocht hat –, sondern auch, weil er es genießt, zu morden. Er findet Trost darin; findet Vernunft und Balance und Schönheit in seiner Beziehung zu dem Körper, von dem er sich nährt, zu der Frau, die ihn nährt.

Er ist schließlich ein Vampir.

Er hat versucht, Menschen von seiner Neigung zu erzählen, Hilfe zu bekommen, aber das hat ihm nichts gebracht. Die meisten weigern sich, seinen Hilfeschrei zu hören. Sie glauben nicht, dass ihm das Tageslicht schadet oder er tagsüber schläft, in der Nacht umherstreift und sich von dem Blut anderer nährt. Er hat niemanden. Niemanden kümmert es. Niemanden außer Candy, die vor ihm baumelt als seine Nahrung und seine warme Freundin, für immer in seinen Gedanken.

Er denkt einen Moment an zu Hause und daran, in Candys Blut zu baden. Die Idee gefällt ihm und beginnt, seine Gedanken zu beherrschen. Candy fühlt er sich viel näher als Melanie oder den anderen. Vielleicht ist es gar keine so verrückte Idee, mit ihr eine Badewanne zu füllen.

BLUT - Der Vampirkiller von Wisconsin

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