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Der kleine Rabe Socke

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Ob man den kleinen Raben Socke unbedingt als besten Freund haben möchte, das ist durchaus unklar. Er ist eigensinnig, vorlaut, gern auf seinen eigenen Vorteil konzentriert. Gelegentlich lügt er, immer wieder dreht er sich die Welt so, wie sie ihm gefällt. Er ist, mit anderen Worten, an solchen Tagen, wie jedes Kind manchmal ist, wenn das Ego wächst und die Empathie gerade Urlaub macht oder sich noch entwickeln muss. Bösartig ist er aber nie, er hat auch Angst und sieht am Ende doch meist ein, dass das Leben besser ist, wenn es den Freund_innen auch gut geht… ein kleines Alter Ego unserer Schwächen ist er also, dieser freche Vogel mit der einen Ringelsocke.

In seinem ersten Kinofilm geht es inhaltlich recht dramatisch zu: Weil er ohne große Selbstkontrolle den Staudamm oberhalb der Waldsiedlung beschädigt, das aber nicht eingestehen will, muss Socke nicht nur die Biber finden und davon überzeugen, den Damm wieder zu reparieren, verstrickt sich und seine Freund_innen durch Lügen auch immer mehr in komplizierte Geschichten. Anders als in vielen Kinderfilmen gibt es hier aber keine Antagonistin, keinen Bösewicht, die zu bekämpfen wären: Socke steht sich vor allem selbst im Weg, die Motive und Interessen der anderen sind durchaus stets berechtigt, und die Lösung aller Probleme liegt schließlich in der Gemeinschaft – ohne dass jede_r sich ganz und gar unterordnen müsste. Bestes Kinderkino.


Der kleine Rabe Socke. Deutschland 2012. Regie: Ute von Münchow-Pohl, Sandor Jesse, 78 Minuten. FSK 0, empfohlen ab 6 Jahren. Auf zahlreichen Plattformen als VoD verfügbar.

100 Kinderfilme für alle Tage

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