Читать книгу Unter fremdem Himmel - Roland E. Koch - Страница 9
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ОглавлениеEs war schon hell, der Tag schien sonnig und klar zu werden. Viele Autos kamen mir entgegen, in denen Mütter ihre Kinder zum Kindergarten oder zur Schule fuhren, andere, in denen ein einzelner Mann oder eine einzelne Frau saßen. Außerhalb der Stadt fuhr ich gleichmäßig schnell und erkannte schon den langen geraden Weg, der zur Mühle führte. Rechts und links waren Abwassergräben, an deren Rändern Pflanzen wild durcheinanderwuchsen. Ich sah von Weitem wieder Schafe, jedes Mal denke ich, sie müssten mir Glück bringen.
Auf der Schafweide erblickte ich eine Gestalt, einen Mann, der auf einem Baumstumpf saß und nichts tat, ja es schien mir, als säße er da, um mich zu beobachten. War es jemand aus unserer Gruppe? Er sah nicht so aus; er schien alt zu sein, so alt wie Herr Steinke, und ich kannte ihn nicht.
Plötzlich wusste ich, dass ich nichts anderes zu tun hatte, als zu ihm zu gehen, mit ihm zu sprechen, dass er da saß und auf mich wartete. Er war wie ein Ziel, das man hundertmal auf Fotos und Landkarten gesehen hat, eine Sehenswürdigkeit, ein Berggipfel, eine Bucht, das dann vor einem liegt und anders aussieht, als man es sich vorgestellt hat. Ich lehnte das Fahrrad an einen Zaunpfahl, kletterte über den Stacheldraht und ging auf den Mann zu. Ich hatte mit der Hand den Draht gestreift und mich verletzt, blutete leicht, ging aber immer weiter, ohne mich darum zu kümmern.
Jeder meiner Schritte war ein Strich auf einem Instrument, getreu den Noten gespielt, sich unausweichlich auf das Ende hinsteigernd. Der Mann war älter, als ich gedacht hatte, aber in seinen müden Augen sah ich, dass er sich erinnern würde. Er trug einen dicken schwarzen Mantel, der bis auf den Boden reichte, Handschuhe und einen Schal, eine schwarze Wollmütze, sodass man wenig mehr als seine Augen sehen konnte.
Du bist schon früh unterwegs, sagte er und lachte.
Seine Stimme kam mir nicht fremd vor, geschmeidig und geübt. Oder hatte nicht er gesprochen, und die Stimme war von woanders gekommen?
Ich habe dich von Weitem gesehen, sagte ich.
Du brauchst dich nicht zu beeilen, sagte er. Du hast noch viel Zeit und musst nur Geduld haben und sehen. Du musst wiederkommen.
Er starrte auf den Boden, als könnte er dort etwas sehen, das mit mir nichts zu tun hatte.
Ich nahm das Fahrrad und schüttelte den Kopf. Was hatte ich mir auf der Schafweide eingebildet? Dass ein alter Schäfer oder Bauer mir etwas eröffnen konnte?
Als ich zur Mühle kam, sah sie verändert aus, sie lag in der Frühlingssonne wie ein rotes, wärmendes Gebilde, so sehr glühte sie in den Strahlen. Die Tür stand offen, aber Valentina schien nicht da zu sein, ihr Fahrrad war weg, und ich stellte dafür meins in die Scheune. Ich rief den Jungen, den ich in der Küche fand, mit seinen Bleistiftstrichen beschäftigt, er beachtete mich nicht. Ich legte ihm eine Hand auf die Schulter, spürte aber, wie er sich verkrampfte und den Kopf einzog, als fürchte er einen Angriff.
Ich trank etwas von dem Tee, der auf dem Tisch stand, nahm mir eine Scheibe Toast und legte sie auf die Herdplatte. Der Junge bemerkte mich nicht, er hielt sich in seiner Welt auf und konnte nicht heraus. Ich summte ihm leise eine Melodie vor, die Melodie, die ich beim Arbeiten in der Nacht gehört hatte, versuchte, die tiefen Töne zu treffen und meine Stimme dann nach oben zu drücken, aber er schien nicht zuzuhören. Er sah so verlassen aus, wie er zaghaft mit seinem Bleistift die feinen Linien zog, die doch kein Bild ergaben, dass ich ihn unbedingt zu mir holen wollte.
Ich hatte das Gefühl, er werde sein ganzes Leben so sitzen, an einem Tisch, mit seiner Brille und einem Blatt Papier, versunken in Gedanken und Fantasien, die er niemandem mitteilen konnte, beschäftigt mit Schmerzen, für die er keinen Ausdruck fand. Er würde wie ein Roboter immer weiter zeichnen, bis er nicht mehr konnte, und ich wollte ihn unterbrechen, ihn aus seiner Isolation reißen.
Ich nahm ein Blatt und seinen Bleistift, den er nur schwer hergab, zeichnete einen Kreis, eine Figur, eine Frau, Valentina, aber er sah nicht einmal zu, er wollte auch das fertige Bild nicht betrachten. Als ich ihm seinen Bleistift nicht wiedergab und er die Absicht spürte, begann er zu weinen, leise, fast tonlos, aber mit vielen Tränen, die seine Brille noch mehr verschmierten. Er weinte so, als sei es aussichtslos, als wisse er schon, dass er damit nichts erreichen konnte, nur aus Resignation, oder um zu zeigen, dass man ungerecht zu ihm war. Ich wurde ungeduldig, am liebsten hätte ich ihn gezwungen, einmal hinzusehen, aber das lag nur an meiner Müdigkeit.
Als ich etwas gegessen hatte, wurde ich ruhiger. Ich streichelte Roddy über das Haar und ging in mein Zimmer. Eigentlich durfte man ihn überhaupt nicht allein lassen, dachte ich, aber ich schlief sofort ein, mit dem Gedanken, dass ich am Abend auf keinen Fall zu spät kommen durfte.
Es war Mittag, als ich wach wurde, die Sonne schien stärker, und ich musste wieder überlegen, wo ich war. Ich ging in die Diele und hörte ein Seufzen oder Brummen, ich öffnete die Tür einen Spalt, Roddy saß immer noch an derselben Stelle und wiegte seinen kleinen Körper hin und her, dabei summte er leise, und es war fast wie die Melodie, die ich ihm vorgesungen hatte.
Ich ließ ihn allein, duschte und wusch meine Unterwäsche, dann suchte ich Wäscheklammern und hängte sie unter dem Fenster an eine alte Wäscheleine. Valentinas Fahrrad war wieder da, und im Vorratsraum lagen neue Lebensmittel, ich nahm mir sofort eine Banane und spürte, wie hungrig ich war. Ich nahm auch eine für Roddy mit. Er aß sie, nachdem ich sie für ihn geschält hatte, ohne mit dem Singsang aufzuhören, und ich war froh, dass er so gelassen schien.
Valentina lag in ihrem Zimmer auf dem Bett.
Hast du Geld?, fragte sie.
Das bekomme ich heute Abend, hoffentlich.
Ich habe was zu essen geholt, sagte sie.
Ich ging auf sie zu und wollte sie etwas fragen, ich wusste noch immer nichts über sie, ich spürte nur, was ihr vielleicht passiert war, warum sie hier war, aber ich wollte sie nicht drängen.
Was glaubst du, wie lange wir noch bleiben können?, fragte sie.
Ich sah ihre Angst, und ich antwortete nicht. Es war sogar, als könnte ich eine dämmerige Höhle sehen mit unterteilten Gängen, in denen eine angespannte Bewegung herrschte, rötliche Wände, ins Rosige spielend, darin versteckt kantige Steine, die nur schwer hineinpassten und sich auch in der sauren, feuchten Luft nicht auflösten, dick und klobig lagen sie im Weg, versperrten den entscheidenden Gang, hinter dessen Biegung das vibrierende Zentrum lag wie ein Bahnhof, unterdrückte Stimmen klangen von dort, unverständliche Gespräche, auch ein scharfes Geräusch, das ich zu erkennen glaubte, wie wenn ein Zug bremst, doch ich fühlte mich hier nicht fremd, ich ging im Geiste durch die Gänge und spürte die Wünsche, die nur jemand erfüllen konnte, der sich genau darin auskannte, wie sie erfüllt werden mussten, ich sah ein schlankes, regelmäßiges Schlagen, ein freundliches Bemühen, aber dann war meine Vision zu Ende, und ich stand vor Valentina wie ein Lehrer, der in einer dem Schüler unbekannten Sprache unterrichten soll.
Wir können uns gegenseitig helfen, sagte ich. Der Junge – ich wusste nicht weiter.
Wir müssen ihn irgendwo hinbringen, wo er versorgt wird. Ich kann hier nicht mehr bleiben, ich will in eine Stadt gehen, wo ich etwas verdienen kann, wo andere Leute sind, ich halte die Einsamkeit nicht aus.
Ich schwieg, denn ich hatte gespürt, dass sie all das nicht sagen wollte, es waren Sätze, die sich unbeabsichtigt gelöst hatten, aus ihr herausstürzten, die nicht ihre waren. Es wäre nicht einmal gut gewesen, sie zu warnen, dass sie überall zurückgeschickt werden konnte, mit zwei Grenzschutzmännern neben sich, falls sie versuchen sollte, sich zu wehren.
Ich ging schnell in die Küche und setzte mich zu Roddy. Ich wollte nichts sagen, ihn nur ansehen, und zum ersten Mal bemerkte ich, dass er ein hübscher, gut aussehender Junge war. Er brauchte Bewegung, er musste sich austoben, etwas Sportliches lernen, bei dem er mithalten konnte.
Wieder begann ich zu sehen, ich erkannte eine dunkle enge Schachtel, die zu vollgestopft war und an deren Seiten Fäden oder Fetzen heraushingen. Ich sah eine schlammige, unbefestigte Straße, über die Abwässer liefen, eine Gruppe von dünnwandigen neuen Häusern, dicht aneinandergebaut, nach Norden gelegen. Ich sah eine Reihe von Erwachsenen, die über etwas berieten, sich anschrien, Koffer packten. Ich sah ein präpariertes Herz in einem Glasgefäß, ausgesetzt, schutzlos, und jemanden, der an dieses Herz dachte, immerzu, wenn er ärgerlich oder traurig war.
Ab jetzt würde ich nichts mehr falsch machen, nahm ich mir vor, nachdem ich dies gesehen hatte; die Fehler, die ich in vierzig Jahren begangen hatte, lagen wie die Ernte eines Herbstes oder die Strecke einer Jagd vor mir. Es war leicht, sie zu zählen, zu erkennen, es fühlte sich plötzlich einfach an, sie zuzugeben, sie abzuschütteln, mich so zu fühlen, dass ich sie nie mehr machen konnte. In mir lag eine lange, unendliche Linie von Weg, den ich nicht mehr zurückgehen konnte. Es schraubte immer weiter, und schon sah ich mich wie ein guter Mensch für Valentina und Roddy sorgen, aber das war ja ein Fehler gewesen, ich hatte immer ein Helfer sein wollen, als Ersatz für meine Mängel, so durfte es sich nicht wiederholen.
Ich nahm meine Jacke und ging in die Scheune, Fahrräder reparieren. Ich hatte noch vier Stück vor mir und dachte nicht darüber nach, warum ich nun Tag und Nacht nichts anderes mehr tat, das Tun war entlastend, ein Rückzug, aber er machte mich sicher.
Später ging die Tür auf, und Roddy kam herein, ich freute mich, denn er sah mir neugierig zu, summte meine Melodie, als sei das mein Name oder unsere Begrüßung, drehte an den Pedalen der auf dem Kopf stehenden Fahrräder, klingelte an den Glocken und wirkte plötzlich verändert, als sei er wach geworden. Ich zeigte ihm die kaputten Schläuche, brachte ihm bei, wie man eine Luftpumpe benutzt, und musste lachen, als er recht geschickt die Schläuche aufpumpte, die sofort die Luft wieder verloren.
Ich gab ihm einen großen Nagel und einen Hammer, zeigte ihm den Schraubstock, drehte den Nagel fest und ließ ihn mit dem Hammer darauf herumklopfen. In der Zwischenzeit zog ich neue Schläuche ein, stellte Roddy Fragen, nach seinem Lieblingsessen, seiner Lieblingsfarbe, natürlich antwortete er nicht, aber ich fragte weiter, um ihn daran zu gewöhnen.
Als Roddy nicht mehr spielen wollte, nahmen wir den flachgeklopften Nagel aus dem Schraubstock, und er hielt mir stolz den kleinen Gegenstand entgegen, der wie ein Messer aussah. Wir hoben eine alte Bank aus der Ecke hoch, trugen sie nach draußen vor das Haus und setzten uns.
Die Sonne wärmte und brannte auf der Haut, es war schön, sich dem hinzugeben, und wir seufzten beide über das Licht und die Hitze. Die Sonne sank schon tief, aber wir blieben sitzen, wir fröstelten, und es war, als erwarteten wir noch etwas, einen letzten Strahl, eine Erklärung, ein Bild, das die untergehende Sonne schließlich an den Himmel werfen würde. Roddy lehnte sich an mich, und ich hatte zum ersten Mal seit einer Zeit, die ich vergessen hatte, das Gefühl, wie mich jemand berührte und seine Energie zu mir schickte. Es fühlte sich an, als sei mit ihm alles in Ordnung, als arbeite dort innen ein gesundes Herz, ein starkes Gehirn, das nur vorübergehend vom Strom der Außenwelt abgeschnitten war, das sich dennoch bald wieder öffnen und Energie abgeben würde. Roddy musste nur lernen, zu sprechen.
Ich spürte seine Geschichte, und ich blieb so sitzen, bis ich etwas sah, es war eine lange Schlange von Pinguinen, die aufgeregt und in Panik hintereinander herliefen, durch eine tiefweiße Landschaft, sie versuchten, einen Zugang zum Wasser zu finden, aber ein ungeheurer Eisberg hatte sich dazwischengeschoben, sodass sie einen Umweg machen mussten. Alle liefen und liefen, obwohl sie zu müde und zu hungrig waren, aber es war ihre einzige Chance, um Futter zu finden, sie konnten nur vorwärts gehen und einen neuen Weg suchen.
Ich erzählte Roddy die Geschichte, und er schien mir zuzuhören, denn er sah mich fragend durch seine schmutzigen Brillengläser an. Dann fiel mir noch eine Geschichte ein, aus der Bibel, und es war eine Geschichte, die mich als eine der wenigen einmal sehr gerührt hatte. Jesus lehrt in einem Haus, und alle sitzen um ihn herum oder stehen Schlange bis nach draußen, um ihm zuzuhören. Da kommen Leute, die einen Lahmen zu ihm tragen wollen und nicht durchkommen, sie decken schließlich das Dach ab, um den Kranken zu Jesus zu bringen, der ihn heilt.
So war es, wenn man unbedingt etwas erreichen wollte, das hatte ich früher einmal gewusst, und ich erzählte die Geschichte mir selbst, als müsse ich mir auch wieder das Nachdenken und Sprechen beibringen wie nach einer Krankheit, bei der das Gehirn nicht versorgt worden ist.
Von Weitem sahen wir ein Auto näherkommen, ein kleines rotes Auto, und ich wusste, es würde zu uns kommen. Es hielt direkt vor unserer Bank, und eine junge Frau stieg aus. Sie wirkte ernst, bedrückt, aber auch weich und empfindlich, ich dachte, dass sie etwas ausdrücken wollte und eine bestimmte Weise dafür suchte. Sie ging wortlos an uns vorbei, sah den Kleinen an, schien so in Gedanken, dass sie nichts wahrnahm, öffnete die Haustür und verschwand im Haus.
Wir blieben aneinandergelehnt sitzen, obwohl ich merkte, dass wir beide froren, die Sonne ging unter, es dämmerte, die Vögel begannen mit diesem wunderbaren, wie aus dem Himmel stammenden, erwartungsvollen Gesang, den es nur im März gibt, und wir ließen unsere Gedanken weit weglaufen, ich spürte, dass auch der Junge nachdachte, etwas sah, sich erinnerte. Dies war der Moment, in dem einem unwillkürlich etwas einfallen konnte, und ich unterbrach ihn nicht.
Später, als wir fast eingedämmert waren, kam die Frau aus dem Haus, stieg in das Auto, wieder ohne uns zu beachten, und fuhr davon. Erst viel weiter weg, auf der Landstraße, sah ich plötzlich die Rücklichter, die eingeschaltet wurden. Wir gingen ins Haus, der Mond schien klar und kalt, die Sterne blinkten, und ich musste mich bald aufmachen.
Valentina saß in der Küche und starrte in ein Buch.
Das war die Besitzerin, sagte sie. Wir müssen hier raus, wir können nicht mehr lange bleiben.
Roddy kam an den Tisch und griff nach dem Buch, ich setzte mich dazu, antwortete aber nicht.
Entschuldigung, sagte Valentina und gab Roddy das Buch.
Ich sah, dass es ein Vorbereitungsbuch für die Führerscheinprüfung war.
Ist gut, sagte ich, ich muss jetzt los.
Sie will die Mühle verkaufen, sagte Valentina, und sobald ein Interessent kommt, müssen wir hier verschwinden.
Heute Nacht bleiben wir erst mal hier, sagte ich.
Sie hat gesagt, du könntest bei ihr auch Fahrräder reparieren und an ihrem Auto was nachsehen. Sie will dich morgen abholen. Als sie gehört hat, dass du das kannst, war sie sofort bereit, noch ein bisschen zu warten.
Es kam mir auf einmal vor, als wüsste ich etwas Wichtiges, etwas Entscheidendes, als müsste ich mich nur erinnern oder darauf kommen, aber es schwebte durch meine Seele, ich konnte es nicht fangen.
Ich ging in den Vorratsraum, kramte ein bisschen herum und kam mit etwas Proviant für die Nacht zurück. Wasser hatte ich ja dort. Ich wollte mit Valentina sprechen, aber ich wollte auch pünktlich sein. In dem Moment hörte ich Geräusche aus der Scheune. Ich nahm Streichhölzer und ging nachsehen. Als ich die Tür öffnete, standen drei junge Männer vor mir, in Turnschuhen und mit Nylonjacken, mit ängstlichen, schüchtern lächelnden Gesichtern, verlegen und abgehetzt, so wie ich vor ein paar Tagen, es war ja nur ein paar Tage her!
Einer redete, aber ich verstand ihn nicht. Sie waren durchgefroren, ungewaschen, hungrig. Sicher waren sie die vielen Kilometer in einem alten Auto hergebracht worden, im Dunkeln herausgelassen zwischen den Feldern, ohne zu wissen, wo sie waren. Immer mehr würden kommen, immer mehr würden ihnen folgen, eine große Wanderung hatte eingesetzt, ich hoffte nur, diese drei wussten, wer sie waren.
Ich hatte Bedenken, sie hier mit Valentina und dem Jungen zu lassen, aber ich konnte sie nicht wegschicken. Sie wollten sich genauso aufwärmen, sich waschen und schlafen wie ich. Ich wollte sie nicht gern in der Scheune lassen, und ich spielte mich auf wie ein Besitzer, dabei gehörten mir ja nicht einmal die Fahrräder.
Ich sagte Valentina Bescheid, die gleichgültig reagierte. Von ihr aus konnten sie in der Scheune bleiben, sie würde ihr Fahrrad ins Haus holen und ihnen zeigen, wo sie sich waschen, essen und trinken konnten. Am meisten Angst hatte ich wegen Roddy, irgendeine Ahnung sagte mir, dass ich ihn nicht bei den Männern lassen sollte, aber auch er gehörte mir nicht, und Valentina war da, um auf ihn aufzupassen.