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Einführung in das Studium der Kata

Definition

Kata ist kein Begriff, der ausschließlich dem Karate eigen ist. Solche Formen gibt es in allen fernöstlichen Kampfkünsten. Sie sind eine Lernmethode, eine Methode, Techniken im Gedächtnis zu behalten und auch ein Weg, die »Muttertechniken« lebendig zu erhalten, die zu Anfang existierten und aus denen sich alle anderen Techniken, wie wir sie heute kennen, entwickelten. Dabei geht es nicht nur um die eigentlichen Kampftechniken, sondern auch um Haltungen, Ortsveränderungen, Empfindungen. Eine Kata ist etwas, das für den Karateka von außerhalb kommt, oftmals aus tiefer Vergangenheit. Während langer Jahre des Trainings läßt man sich von ihr durchdringen. Aus Respekt vor der Tradition, aus Bescheidenheit und auch aus Furcht, daß man am Wesentlichen vorbeigehen könnte, wird man sie dabei nicht verändern. Eine Kata stellt eine Folge von Bewegungen dar, die in ihrer Gesamtheit bis ins letzte Detail auf das sorgfältigste kodifiziert wurden. Immer wird sie auf die gleiche Weise und in die gleichen Richtungen ausgeführt. Auf diese Weise übt der Karateka von Anfang bis Ende je nach Schwierigkeitsgrad der Kata zwischen etwa 20 bis über 100 Techniken. Somit handelt es sich in gewisser Weise um ein Kihon5, das in mehrere Richtungen geübt wird, oftmals verbunden mit Wiederholungen auf beiden Seiten des Körpers und mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen der Bewegungen. An der Art der Ausführung einer Kata kann man das tatsächliche Niveau eines Karateka erkennen.

Im Karate werden die Kata allein, ohne Partner, ausgeführt (Kaishu kata). Zumindest ist diese Art Kata die bei weitem am besten ausgearbeitete in dieser Disziplin. Dennoch gibt es auch die Kumite kata, bei denen man kodifizierte Formen mit dem Partner übt. Dies ist eine Art Yakusoku kumite6, ein Kampf, bei dem alles von vornherein vereinbart ist. Dazu zählen die Ten no kata des Shôtôkan, die Kihon kumite des Wadô-ryû und die Bunkai kumite aller Stilrichtungen. Diese Arten Kata entstanden erst in jüngerer Vergangenheit – keine davon existierte vor 1930. Sie entstanden aus der Notwendigkeit, das alte Karate an moderne Gegebenheiten wie den sportlichen Wettkampf anzupassen oder einfach aus dem Wunsch heraus, mit Partner zu trainieren. Doch auch in dieser Gestalt bewahrt die Kata eine Anziehungskraft und birgt Möglichkeiten in sich, die über die des bloßen Kampfes hinausgehen.

39 Karate-Kata

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