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Vorwort

Den Patienten Roland Kaiser kenne ich nun seit zehn Jahren. Im Laufe dieser Jahre habe ich aber auch zunehmend den Menschen und Künstler Roland Kaiser kennengelernt. In seinem Buch Atempause schildert Roland Kaiser auf sehr beeindruckende Weise das Krankheitsbild einer COPD und die damit verbundenen zunehmenden Beeinträchtigungen im Bereich des täglichen Lebens. Wenngleich die COPD als eine Volkskrankheit angesehen werden kann und in Deutschland viele Millionen Männer und Frauen von diesem Krankheitsbild betroffen sind, so ist das Besondere an dem „Fall Roland Kaiser“, dass es sich bei ihm um einen Mann handelt, der als Sänger in der Öffentlichkeit unserer Gesellschaft steht. Hieraus ergeben sich für den Betroffenen zusätzlich noch ganz andere Probleme als für die vielen anderen Mitpatienten. Die Probleme im Umgang mit den Medien und die Versuche, die Gesamterkrankung über lange Zeit zu verheimlichen, werden sehr ehrlich und offen dargelegt. In Kenntnis seines Krankheitsbildes habe ich mich als behandelnder Arzt immer wieder darüber gewundert, mit welcher Willenskraft Roland Kaiser in der Lage war, seinem Beruf als Sänger weiter nachzugehen. Ich war immer wieder erstaunt, wenn er mir erzählte, dass er zweieinhalbstündige Live-Konzerte geben und dabei auch live singen könne. Dies war ihm unter anderem sicher deshalb möglich, da er im Laufe der Jahre auch positive Effekte der Erkrankung erkannte wie das „Entdecken der Langsamkeit“, die bei ihm insgesamt zu einem ruhigeren und wohl auch sehr harmonischen Familienleben führte. Mit einer bemerkenswerten Presseerklärung hat sich Roland Kaiser schließlich auch vor der Öffentlichkeit als einer unter Millionen betroffener COPD-Patienten geoffenbart – ein Schritt, der richtig war. Sicher ist dadurch der Umgang mit den Medien und auch mit den vielen Zuhörern von Roland Kaiser für alle Beteiligten leichter geworden. Das vorliegende Buch gibt zahlreichen, weniger prominenten Betroffenen wertvolle Hinweise, wie man mit der Erkrankung COPD umgehen muss, um mit ihr leben und durchaus auch arbeiten zu können. Besonders begrüßenswert ist zum Ende des Buches der eindringliche Appell, das Inhalationsrauchen zu unterlassen oder am besten erst gar nicht damit anzufangen. Das vorliegende Buch ist insgesamt äußerst lesenswert und sollte weite Verbreitung finden. Wenn Roland Kaiser seinen Mitmenschen sagte: „Ich sehe schlimmer aus, als es mir tatsächlich geht“, so drückte er damit in bewundernswerter Weise seine Einstellung zu der Krankheit und zu den damit verbundenen Behinderungen aus.

Am Ende des Jahres 2009 verließen Roland Kaiser dann aber doch zunehmend die Kräfte. Im Kapitel „Alles ist möglich“ beschreibt er diese Situation sehr genau. Der Zeitpunkt für eine Lungentransplantation ist immer dann gekommen, wenn ein Patient seinem Arzt sagt, dass ein Leben in der von Roland Kaiser geschilderten Form für den Betroffenen nicht mehr lebenswert ist. In der Medizinischen Hochschule Hannover wurde die Indikation zur Lungentransplantation mit höchster Dringlichkeit gestellt. Erfreulicherweise hat sich dann nach kurzer Wartezeit ein passendes Spenderorgan gefunden. Als ich etwa 14 Tage nach der Operation Herrn Kaiser in Hannover besuchte, stand mir ein lachender und strahlender Mann gegenüber. Mir ist es dabei genauso ergangen, wie er es beschreibt, als er nach der Transplantation das erste Mal in einen Spiegel schaute. Was eine Lungentransplantation aus einem vorher schwerstkranken Menschen machen kann, beschreibt Roland Kaiser selbst am besten. Dem ist nichts hinzuzufügen.

In vielen langen Gesprächen und auch durch die Lektüre dieses Buches habe ich Roland Kaiser nicht nur als Patienten und Künstler, sondern auch als gläubigen Menschen kennengelernt. Als „sein Professor“ möchte ich ihm, aber auch seiner ganzen Familie daher Gottes Segen wünschen. Ich freue mich mit ihm über sein neues Leben, das am 26. Februar 2010 in Hannover begann.


Prof. Dr. med. H. Steppling

Münster, im August 2011

Atempause

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