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2 Das Sirius-Rätsel

Im Herzen Malis lebt ein kleines Bauernvolk, dessen ethnische Herkunft unbekannt ist. Es ist das Volk der Dogon.

Die Ethnologen Marcel Griaule und Germaine Dieterlen lebten seit 1931 eine lange Zeit bei den Dogon. Die Hauptuntersuchungen erfolgten in der Zeit zwischen 1946 und 1950. Griaule und Dieterlen schrieben einen Aufsatz namens Un Systéme sudanais de Sirius, in dem sie feststellen, dass die Dogon über außergewöhnliche Kenntnisse über den Fixstern Sirius und dessen direkte Umgebung verfügen.70 Weiter schrieben Dieterlen und Griaule eine Veröffentlichung namens Le renard pâle, in der offensichtlich weitere astronomische Kenntnisse zu finden sind.71 Der Autor Robert K. G. Temple hegt nach der Beschäftigung mit dieses Werken in seinem Buch Das Sirius-Rätsel den Gedanken, dass einst amphibienartige Wesen aus dem Sirius-System auf die Erde kamen. Von Ägypten aus gelangte Temple zufolge dieses Wissen schließlich zu den Dogon.

Abbildung 3: Sirius A und B – Hubblefoto

Nach einer Legende dieses Volkes befand sich einst ein Oberhaupt dieses Volkes ein halbes Jahr lang auf dem Stern pô.

Über die Herkunft dieses Stammes ist man sich nicht im Klaren, und ebenso ist die Zugehörigkeit der eigenen Sprache nicht geklärt. Möglicherweise sind die Garamanten, ein Volk, das in prähistorischen Zeiten in Libyen lebte, über Algerien in das Land am Niger vorgedrungen und haben und sich dort mit den Einheimischen vermischt.

Das religiöse Oberhaupt der Dogon ist der Hogon. Er bewahrt die mythologischen Überlieferungen, die z. T. nur Eingeweihten zugänglich gemacht werden dürfen.

Allerdings gelang es Dieterlen und besonders Griaule in langwieriger Arbeit, das Vertrauen der Dogon zu erlangen und so an deren Geheimwissen zu kommen.

Der letzte Hogon war Ogotemmêli, den Griaule ausgiebig interviewte. 1948 erschien sein Buch „Dieu d’eau: Enterities avec Ogotemmêli.“72 (Gott des Wassers: Unterredungen mit Ogotemmêli.) Seit Ogotemmêlis Tod gibt es kein religiöses Oberhaupt mehr.

Die Dogon feiern alle 60 Jahre ein Ritual – das Sigui-Fest, dessen Bedeutung die Erneuerung der Welt ist und das folgendermaßen abläuft: Nach der Schöpfungslegende der Dogon musste früher die Welt alle sieben Jahre erneuert werden, und das geschah, indem man alle sieben Jahre einen Stammeshäuptling opferte. Dessen toter Körper wie auch seine Seele wanderten dann zum Stern . Dieser Name leitet sich von einem Getreidekorn ab, das auch als Hungerreis bekannt ist, und botanisch Digitaria exilis heißt. Dieser Stern ist für die Dogon der wichtigste am Himmel. Pô ist der Stern, der allen Menschen gehört, und von dem die Welterneuerung ausgeht. Die Tradition, dass alle sieben Jahre ein Häuptling geopfert werden muss, hatte jedoch nicht lange Bestand, denn der achte Häuptling stellte sich nach der Opferung lediglich tot und versteckte sich dann für die Dauer eines halben Jahres.

Danach tauchte er wieder auf und erzählte, er wäre auf dem Stern pô gewesen. Von dort brachte er die Nachricht mit, dass jeder Hogon von nun an 60 Jahre lang regieren solle. So besagt es die Legende.73

In Un Systéme sudanais de Sirius wird pô mit dem für das bloße Auge unsichtbaren Fixstern Sirius B, dem Begleiter des in den Wintermonaten hell am Firmament strahlenden Sirius, gleichgesetzt.

Dieser unsichtbare Sirius B ist für die Dogon der wichtigste Stern überhaupt. Temple fragt sich, woher die Dogon wissen können, dass der Stern – pô tolo (tolo bedeutet Stern) – unsichtbar ist. Er schreibt:

„Bei pô handelt es sich um ein sonst in Westafrika gewöhnlich als fonio bezeichnetes Getreidekorn, dessen botanischer Name Digitaria exilis lautet (eine auch unter dem Namen „Hungerreis“ bekannte Grasart). Wenn daher Griaule und Dieterlen vom po-Stern sprechen, nennen sie ihn ihrerseits entweder Digitaria-Stern oder kurzerhand Digitaria…“74

Über ihn heißt es:

„Digitaria ist das kleinste Ding, das es gibt. Es ist der schwerste Stern. Er besteht aus einem Sagala genannten Metall, etwas glänzender als Eisen und so schwer, dass alle Erdenwesen es zusammen nicht heben könnten.“

Weiter heißt es:

„Tatsächlich wiegt der Stern pô so viel wie 480 Esellasten (etwa 35.000 kg), soviel wie alles Korn und alles Eisen der Erde, obwohl er nur so groß ist wie eine auseinander gezogene Ochsenhaut oder ein Mörser.“

Über die Umlaufbahn dieses Sterns sagen die Dogon:

„Die Digitaria-Umlaufbahn liegt in der Mitte der Welt. Digitaria ist die Achse der ganzen Welt, ohne seine Bewegungen kann sich kein Stern halten Das heißt, er bestimmt die Position der Himmelskörper, insbesondere die des Sirius, des regellosesten Sterns. Ihn sondert er von allen Sternen ab, indem er ihn ständig umkreist.“75

Sirius B wurde im Jahr 1862 von dem amerikanischen Astronomen Alvan Clark erstmals als Lichtpunkt per Teleskop gesehen, nachdem beinahe 20 Jahre zuvor dem Königsberger Astronomen Friedrich Wilhelm Bessel merkwürdige Pendelbewegungen des Sirius aufgefallen waren, die auf einen unsichtbaren Begleiter schließen ließen. Der Durchmesser von Sirius B entspricht lediglich drei Erddurchmessern, seine Masse ist allerdings kaum geringer als die unserer Sonne. Die Leuchtkraft dieses Sterns liegt um 10 Größenklassen unter der des Sirius. Wie wir heute wissen, ist Sirius B ein so genannter Weißer Zwerg. Seine Atome haben keine Elektronenhüllen mehr. Daher liegen die Atomkerne dicht beieinander. Die Elektronen selbst bilden lediglich ein entartetes Elektronengas, weshalb man sie auch als „Elektronensterne“ bezeichnen könnte. Die Weißen Zwerge stehen am Ende ihrer Entwicklung. Sie haben ihren Kernbrennstoff verbraucht. Nur die Neutronensterne und die Schwarzen Löcher sind kleiner und dichter als die Weißen Zwerge.

Es scheint tatsächlich so, als hätten die Dogon vom unsichtbaren Begleitstern des Sirius (Sirius B) gewusst. Sie wussten allem Anschein nach, dass Sirius (A) und Sirius B um einen gemeinsamen Schwerpunkt kreisen, und sie kannten die Umlaufdauer von 50 Jahren, wie aus sakralen Zeichnungen hervorgeht.

Abbildung 4: Ein Diagramm der Dogon

Neben sigi tolo (Sirius A) und Digitaria kennen die Dogon den

Stern émé ya, was so viel wie „weibliche Kaffeehirse” bedeutet. Dieser Stern soll größer sein als Digitaria, aber nur ein Viertel von dessen Masse besitzen. Er soll Sirius A in der gleichen Richtung umkreisen wie Digitaria, allerdings auf einer deutlich weiteren Bahn. Die Bahnen von Emma ya und Digitaria sollen nach Meinung der Dogon rechtwinklig aufeinander stehen.

Émé ya wird von Griaule als „kleine Sonne“ bezeichnet. Laut Griaule sind die Dogon davon überzeugt sind, dass Emma ya wiederum von einem Trabanten begleitet wird. Dieser Stern heißt Nyan (tolo). Die Dogon fertigten Skizzen von den Positionen dieser Himmelskörper an.76

Über weitere Objekte im Sirius-System neben Sirius A und B ist allerdings nicht bekannt, obwohl es einige vage Hinweise gibt.

Der Astronom Philipp Fox will 1920 einen dritten Stern im Sirius-System gesehen haben, weitere Gelehrte wie Fin und Bossen wollen ihn 1926, 1928 und 1929 gesehen haben. Danach wurden allerdings keine derartigen Beobachtungen mehr gemeldet.77

Im Jahr 1995 veröffentlichten die beiden französischen Astronomen Daniel Benest und J. L. Duvent in der Zeitschrift Astronomy and Astrophysics einen Aufsatz mit dem Titel Is Sirius A Triple Star? (Ist Sirius ein Dreifach-Stern-System?).

Auch sie erinnern daran, dass ein weiterer Körper im Sirius-System in den Jahren zwanzig Mal (!) in den Jahren 1920 – 1930 beobachtet worden sei. Sie schreiben aber, dass die Beobachter teilweise an ihren Beobachtungen zweifelten. Weiter schreiben sie, dass 1894 Unregelmäßigkeiten in der Bewegung des Sirius B festgestellt worden seien.78 Die Autoren sind der Meinung, dass es sich beim Sirius-System um ein Dreifachsystem handeln könnte, wobei ein kleiner Stern in etwa sechs Jahren um Sirius A rotieren könnte.

Der Physiker Markus Pössel, der der Skeptiker-Bewegung angehört, erinnert jedoch daran, dass dieses Objekt höchstens etwa ein Zwanzigstel der Sonnenmasse aufweisen müsste und somit zehn bis hunderttausend Mal schwächer leuchten würde als Sirius B. Somit wäre er allerdings nicht viermal leichter als Sirius B, wie aus Griaules Informationen hervorgeht, sondern 20 Mal, weiter würde er näher und nicht weiter entfernt Sirius A umkreisen, und der Umlauf würde nicht 50, sondern eben nur sechs Jahre betragen.79

Wenn wir an Temples Idee denken, dass das Sirus-Wissen über Ägypten zu den Dogon gekommen sein soll, wäre allerdings eine gewisse Wissensreduktion tatsächlich zu erwarten. Auf die Frage, ob es wirklich Hinweise auf Temples Ansatz gibt, werden wir im nächsten Kapitel zurückkommen.

Auch drei andere afrikanische Völker – die Bambera, die Bozo und die Minianka – scheinen ein Wissen über das Sirius-System zu besitzen.80

Die Dogon schienen aber nicht nur Kenntnisse über das Sirius-System zu besitzen, vielmehr geht aus ihren Legenden Wissen über andere astronomische Erkenntnisse hervor, die sie normalerweise nicht hätten haben können bzw. dürfen. Dies wird aus Le renard pâle ersichtlich. Die Dogon sagen von unserem Mond, dass er „trocken und tot wie totes Blut“ sei. Den Planeten Saturn zeichnen sie korrekt mit einem Ring. Die Dogon wissen, dass Planeten um die Sonne kreisen. Sie heißen bei ihnen tolo tanaze, was „Sterne, die sich drehen“ bedeutet. Die Dogon sagen ausdrücklich: „Jupiter folgt Venus, indem er langsam um die Sonne kreist“. Weiter kennen die Dogon die vier großen Jupitermonde. Es heißt:

„Als (der Fuchs) verstümmelt wurde, floss noch Blut. Das Blut seiner Genitalien tropfte zu Boden, doch Amma (der Dogon-Schöpfergott) ließ es als vier Satelliten zum Himmel steigen, die dana tolo (=Jupiter) umkreisen…,Die vier kleinen Sterne sind Jupiter-Keile’. Wird Jupiter durch einen Felsen dargestellt, so ist er von vier Steinen eingekeilt.“

Temple stützt sich auf die These, dass die großen Jupiter-Monde aus dem Asteroiden-Gürtel stammen, einer Zone kleiner Objekte, die zwischen Mars und Jupiter um die Sonne kreisen. Nach einer heute vom wissenschaftlichen Mainstream als eher unwahrscheinlicher angesehenen These sind sie der Überrest eines explodierenden Planeten. Die Dogon sagen laut Griaule, „dass der Stern immer von einem Ring umgeben ist, aber von einem anderen Ring, als man ihn bisweilen beim Mond erblickt…man rechnet den Planeten stets der Milchstraße zu“. Saturn ist nach Temple für die Dogon, „der Stern, der den Platz begrenzt“. Dies soll in irgendeinem Zusammenhang mit der Milchstraße stehen. Über sie sagen die Dogon:

„… Die Milchstraße … bietet selbst das Bild sich spiralförmiger bewegender Sterne innerhalb der ,Spiralsternenwelt’, in der die Erde zu finden ist. In dieser ,Sternenwelt’ verbindet die Achse (Ammas Gabel), um die sich alles dreht, den Polarstern…“

Die Dogon bezeichneten die Milchstraße als die fernen Sterne“, was laut. Temple in diesem Zusammenhang „weiter entfernt als die Planeten“ bedeutet. Weiter erfahren wir:

„Für die Dogon existiert eine unbegrenzte Zahl von Sternen und ,Welten die sich spiralförmig bewegen’“.

Sie unterscheiden drei Sorten von tolo, also Sternen:

„Die Fixsterne gehören zur,Familie der Sterne, die sich nicht (um andere Sterne) drehen’… die Planeten hingegen bilden die ,Familie der Sterne’, die (um andere Sterne) drehen’ … die Planeten hingegen bilden die ,Familie der Sterne, die (um andere Sterne) kreisen.’ … Satelliten heißen tolo gonoze (,Sterne, die einen Kreis beschreiben.’).

Über die Milchstraße sagen die Dogon nach Temple:

„…die Bezeichnung yalu ulo gilt unserer eigenen Milchstraße. Sie umfasst die Sternenwelt, der auch unsere Erde angehört und rotiert auf einer spiralförmigen Bahn … sie umfasst die Sternenwelt, der auch unserer Erde angehört und rotiert auf einer spiralförmigen Bahn… (sie umfasst) nahezu unbegrenzt, Vervielfältigung und Entwicklung der spiralförmigen Sternenwelten, die Amma schuf, … auf spiralförmigen Bahnen wirbelnden Welten füllen das All – unendlich und doch messbar.“

Ein interessantes Zitat lautet:

„Die Welten der spiralförmig kreisenden Sterne waren bewohnte Weltsysteme, denn bei der Schöpfung gab Amma der Welt ihre Gestalt und ihre Bewegungen und schuf lebende Wesen. Es gibt Geschöpfe, die auf ‚anderen Erden’ leben, ebenso wie auf der unseren. Eine solche Verbreitung des Lebens erhellt aus der Deutung eines Mythos, wo es heißt: Die Menschen bewohnen die 4. Erde, doch auf der 3. gibt es ,Menschen mit Hörnern’ (innen gammurugu), auf der 5. „Menschen mit Schwänzen“ (inneu dullogu, auf der 6. ,Menschen mit Flügeln’ (inneu bummo) usw. Dies zeigt klar: Man weiß nicht, in welchen Formen Leben auf anderen Welten anzutreffen ist, zweifelt aber nicht daran, dass es dort Leben gibt.“

Temple berichtet, dass als Sinnbild und Innbegriff eines „Systems“ von Gruppen astronomischer Objekte den Dogon die Plazenta diente. Deswegen ist in La Renard pâle auch oft von „Blut“ die Rede. Weiter sagen die Dogon:

„…die Erde dreht sich um die eigenen Achse … und zieht auf großer Umlaufbahn (um die Sonne) … Der Mond rotiert wie eine konische Spirale um die Erde. Die Sonne verbreitet mit ihren Strahlen Licht im Raum auf der Erde.“81

Zeichnungen der Dogon zeigen Nommos – fischschwänzige Wesen –, die nach Temple aus dem Sirius-System gekommen sind und als Unterweiser ihr Wissen vermittelt haben.

Diese Wesen erinnern sehr an den babylonischen Oannes, ein amphibisches Wesen, das aus dem Roten Meer aufgetaucht sein und tagsüber den Menschen in Wissenschaft und Künsten unterwiesen haben soll. Auch in anderen Mythen spielen fremde Wesen mit Fischköpfen eine Rolle. Auf der Insel Rhodos gibt es eine Legende, nach der deren Kultur von einem angeblichen vorgriechenem Urvolk der Ägäis, den Telchinen, getragen wurde. Der griechische Geschichtsschreiber Diodorus Siculus bezeichnete sie als Entdecker gewisser Künste, die nützliche Dinge eingeführt hätten. In anderen Texten werden sie als magische Unterwassergeister geschildert, die Hundeköpfe und Flossen als Hände besitzen sollen.

Der babylonische Priester Berossus beschreibt die Annedoti (Die Widerwärtigen). Das sind Fischmenschen, die die Zivilisation schenken. Der erste dieser Wesen soll der bereits erwähnte Oannes sein. Er soll aus „einem großen Ei“ stammen und den Babyloniern „alles beigebracht haben, was die Sitten mildern und die Menschheit humanisieren könnte“.82

Temple zitiert aus Le Renard pâle:

„Zwei bisweilen miteinander gekoppelte Systeme laufen durcheinander und lassen die vielfältigen Kalendersysteme entstehen, die den Rhythmus des Lebens und der menschlichen Aktivitäten bestimmen… Eines davon, das erdnächste, hat die Sonne als Achse, die der sichtbare Überrest der Plazenta Ogos (des Fuchses) ist, während ein anderer (Himmelskörper), Sirius, der (uns) ferner ist, von den Plazenta Nommos, des Warners im Weltall, zeugt.“83

Temple schreibt weiter:

„Das unter dem Namen Fischland bekannte Siriussystem, das als Nommo-Planzenta gilt, wird eigenes als ,Doppelplazenta am Himmel’ bezeichnet – wohl mit Rücksicht darauf, dass es sich um ein Doppelsternsystem handelt. Die Erde im Siriussystem ist ,reine Erde’, wogegen die Erde in unserem Sonnensystem als ,unrein’ gilt.

Als Tag der Fische bezeichnet man die Nommo-Landung auf unserem Planeten und der Wandelstern, von dem Nommo kam, wird (reine Erde) des Fischtages…nicht (unsere) unreine Erde genannt…“84

Weiter schreibt Temple:

„Man erzählt, Nommo werde wiederkommen. Ein ‚gewisser Stern’ werde wieder am Himmel auftauchen, um ,Nommos Auferstehung’ zu ,bezeugen’. Bei seiner ersten Landung auf Erden zerschmetterte er den Fuchs zum Zeichen seiner künftigen Herrschaft über die Erde, die der Fuchs geschaffen hatte“85

Nun ist es so, dass, wenn wir von Besuchern aus dem Sirius-System ausgehen, die Wahrscheinlichkeit eines außerirdischen Besuches nicht gerade sehr hoch ist. Die Erde ist der einzige bewohnte Planet unseres Sonnensystems.

Unsere Astronomen haben in den letzten Jahren fremde Planetensysteme entdeckt. Diese Entdeckungen wurden meist jedoch auf indirektem Wege gewonnen, d.h. die Planetentheorie wurde aufgestellt, weil der jeweilige Stern ein merkwürdiges Schwerkraftverhalten aufweist, das am ehesten durch die Annahme, er beherberge einen Planeten in seinem System, erklärt werden kann. Zudem handelt es sich bei diesen Planeten meist um „jupiterähnliche“ Planeten, also Gasriesen, auf denen kein Leben möglich ist. Die Existenz von erdähnlichen Planeten in fremden Sonnensystemen kann aber nicht ausgeschlossen werden.

Mittlerweile, im Jahr 2019, indem ich an der Erweiterung dieses Textes arbeite, muss ich allerdings sagen, dass mittlerweile ziemlich viele Planeten, die um andere Sterne kreisen, entdeckt worden sind – auch auf direktem Weg.

Wenn die Besucher aber von außerhalb unseres Sonnensystems kamen, müssen sie mit sehr hoher Geschwindigkeit geflogen sein, was unweigerlich zu Energieproblemen geführt hätte.

Man müsste weiter davon ausgehen, dass ein solcher mutmaßlicher Planet tatsächlich nicht nur Leben, sondern gar intelligentes Leben hervorgebracht hat.

Nach den Schätzungen des Autors Klaus Aschenbrenner beträgt der Abstand einer bewohnten Welt zur nächsten gleich hoch entwickelten Zivilisation mindestens 800 bis 1000 Lichtjahre. Diese Distanzen können mit den üblichen chemischen Raketentriebwerken nicht überwunden werden, denn sowohl die Flugzeiten als auch das Verhältnis von Nutzlast zu Treibstoff wäre äußerst ungünstig. Eine Alternative wären atomar angetriebene Raumschiffe, wie sie sich in einigen Jahrzehnten bauen lassen könnten. In den 70er Jahren wurde eine Forschungsstudie – das so genannte Projekt Daedalus – durchgeführt, in dessen Rahmen die Möglichkeiten eines Fluges zu Barnards Pfeilstern durchgerechnet wurde. Bei einer Nutzlast von 500 Tonnen beträgt die Leermasse des Raumschiffes 69 000 Tonnen. Dazu kommen 150 000 Tonnen Antriebsmittel, die aus Wasserstoffbomben von einigen Zentimeter Größe bestünden. Während der Flug nun andauere, würde fünf Jahre lang eine Wasserstoffbombe nach der anderen gezündet, und durch die Explosionsenergie der hinter dem Raumschiff gezündeten Bombe würde sich dessen Geschwindigkeit allmählich auf 50 000 Stundenkilometern erhöhen. Der sechs Lichtjahre entfernte Planet würde nach einem antriebslosen Flug von weiteren 35 Jahren erreicht, und dann wäre lediglich ein einfacher Vorbeiflug ohne Abbremsmöglichkeit möglich.86

Auf diese Weise können Außerirdische also kaum zur Erde gelangt sein.

Würden die Raumfahrer Geschwindigkeiten von nahezu Lichtgeschwindigkeit erreichen, was für ein derartiges Unterfangen auch durchaus nötig wäre, würde sich die Zeitdilation bemerkbar machen, die Zeit würde also für die Raumschiffbesatzung wesentlich langsamer verlaufen als für die zurückgebliebenen Bewohner. Man könnte aber mit Hilfe von Photonenraketen oder Kernfusionstriebwerken derartige Geschwindigkeiten tatsächlich erreichen, jedoch wird dann das Energieproblem immer größer, denn um zehn Tonnen Nutzlast 98% der Lichtgeschwindigkeit als Reisegeschwindigkeit zu verleihen, müsste die Photonenrakete eine Leistung von 600 Millionen Megawatt aufbringen, und bei einem Kernfusionsantrieb müsste man gar 16 Milliarden Tonnen Wasserstoff mitnehmen.

Dazu kommt das Problem der großen Distanzen.

Allerdings muss auch hierzu wieder gesagt werden, dass im Rahmen des neuen Physik (zumindest theoretisch) viel mehr möglich ist.

Von vielen Vertretern der Paläo-SETI-Theorie, nach der Außerirdische in unserer Vergangenheit auf der Erde waren, wird angenommen, dass die in Genesis 6 geschilderte Vermischung zwischen Göttern und Menschen – „da sahen die Kinder Gottes nach den Töchtern der Menschen, wie sie schön wären und nahmen zu Weibern, welche sie wollten“ – auf eine Kreuzung zwischen Außerirdischen und Erdenmenschen zurückzuführen sei. Dieser Gedankengang ist jedoch von der Genetik her als sehr fragwürdig zu bezeichnen, besonders auch dann, wenn wir uns die angeblichen Amphibienwesen aus dem Sirus-System vor Augen halten.

Die amphibischen Wesen, die die Nacht im Wasser verbrachten, müssen demnach aus 8,6 Lichtjahren Entfernung zur Erde gekommen sein. Nehmen wir einmal an, diese Wesen hätten die Entfernung mit 100 000 Lichtjahren zurückgelegt, dann wären sie 95.000 Jahre lang unterwegs gewesen, ohne irgendwo Proviant aufzunehmen.

Man könnte natürlich unterstellen, die Amphibien hätten eine Abkürzung im Raum-Zeit-Kontinuum genutzt, die als „Wurmloch“ bekannt ist. Stellen Sie sich ein quer liegendes Blatt Papier vor, auf dem Sie als Bewohner dieser zweidimensionalen Welt von einer Stelle „A“ am linken Rand des Bogens zu einem Punkt „B“ auf der rechten Seite des Blattes zu gelangen versuchen. Für Sie als „zweidimensionaler Flachlandbewohner“ ist der Weg weit – sehr weit. Wenn dieser zweidimensionale Raum jedoch gekrümmt ist, das Blatt also eingerollt ist, dann kann der Abstand praktisch auf fast „0“ schrumpfen. Wenn Sie sich diese Veränderung, diese Krümmung, des zweidimensionalen Raumes auf die dritte Dimension angewandt vorstellen, haben wir das, was in der Physik als „Wurmloch“ bezeichnet wird – eine Krümmung im dreidimensionalen Raum.

Die Wurmlöcher wurden im Jahre 1916 auf mathematischem Wege als eine Lösung der einsteinschen Feldgleichungen errechnet, und in den 50er Jahren beschäftigte sich der Physiker Sir John Archibald Wheeler mit der Thematik, der ebenfalls Berechnungen an stellte. Das Problem ist allerdings, dass diesen Berechnungen zufolge das Wurmloch in irgendeinem Augenblick entstünde, sich kurz öffne und dann wieder verschwinde. Seine Lebensdauer ist demnach zu kurz, als dass Menschen oder auch nur Signale hindurchgelangen könnten.

Vor einigen Jahren wurde einer der ehemaligen Schüler Wheelers – der Caltech-Physiker Kip S. Thorne – mit einer etwas seltsam anmutenden Bitte seitens des mittlerweile leider verstorbenen Astronomen Carl Sagan angesprochen: Sagan brauchte für seinen Roman Contact, der als Spielfilm in unseren Kinos lief, eine physikalisch möglichst plausible Möglichkeit, weite Strecken des Raumes in relativ kurzer Zeit zu überbrücken.

Und Thorne half: Er wühlte sich durch den Manuskriptstapel und stellte Rechnungen an, verwarf sie und stellte erneut Rechnungen an. Ein Gedankenexperiment folgte auf das andere. Irgendwann kam er zu dem Schluss, dass die theoretische Möglichkeit bestünde, ein (künstliches) Wurmloch in eine Zeitmaschine umwandeln zu können. Thorne gab sich diesbezüglich bedeckt und deutete diese Möglichkeit nur an. Nachdem die Presse mit Schlagzeilen wie „Physiker erfinden Zeitmaschinen“ aufwartete, wandte er sich eine Zeitlang etwas verärgert von dieser Problematik ab. Als er nach einiger Zeit seine Rechnungen und Gedankenexperimente verglich, schien immer noch einiges für die Möglichkeit zu sprechen, dass der Umbau eines Wurmloches zu einer Zeitmaschine theoretisch möglich war. Wer allerdings Zweifel anmeldete und diese auch mathematisch begründete, war niemand anders als der berühmte mittlerweile verstorbene Physiker Steven W. Hawking. Dieser wettete gegen Thorne, dass es eben nicht möglich sei, ein Wurmloch für eine Zeitreise zu nutzen.87

Doch nur wenige Jahre später überraschte Hawking selbst mit der Aussage:

„Einsteins allgemeine Relativitätstheorie scheint uns die Möglichkeit zu eröffnen, Wurmlöcher zu schaffen und zu nutzen – kleine Röhren, die verschiedene Regionen der Raumzeit miteinander verbinden. Wenn dies so wäre, könnten wir eines Tages in der Lage sein, Blitzreisen durch die Milchstraße oder durch die Zeit zu unternehmen“.88

Wenn Hawking damit Recht hätte, sind interstellare Reisen nicht mehr undenkbar. Allerdings verwarf Hawkins diese Idee später wieder.

Warum aber sollten Amphibienwesen aus einem anderen Sternensystem hierher kommen, nur um humanoide Lebewesen, die von ihrer Heimat sehr weit entfernt sind, zu unterrichten? Und warum sollen Außerirdische aus einem System wie dem des Sirius, das als sehr instabil eingeschätzt, wird, zur Erde kommen? Wir sollten uns alternativ zu solchen Überlegungen fragen, ob es auch andere Erklärungsmöglichkeiten für das Wissen der Dogon geben könnte.

Der Autor Felix Paturie glaubt beispielsweise, die Dogon hätten möglicherweise so genannte Trancereisen unternommen. Ein Ur-Dogon soll in Trance das Sirius-System erkundet und die Informationen dann weitergegeben haben. Paturie stützt seine These auf die Geistreisen mancher Indianer und Eskimos, die mentale Ausflüge in die „obere Welt“ unternehmen würden. Diese Geistreisen würden sie häufig zum Polarstern führen. Paturie beruft sich weiter darauf, dass südamerikanische Urwaldindios auf steinzeitlichem Niveau bei ihrem ersten Kontakt mit den Weißen ziemlich genau nordamerikanische Großstädte mitsamt Hochhäusern und Straßenschluchten beschrieben, die sie zuvor mittels Trancereisen besucht hätten. Sie sprachen dabei auch von eigenartigen Kästen, in die die Menschheit hineinkröchen, um dann damit davon zu flitzen. Sie schienen in der Tat Autos zu beschreiben.

Neuere Tranceversuche mit Menschen aus westlichen Industrienationen hätten ergeben, das Mentalreisen tatsächlich möglich sind. Paturie erinnert daran, dass der Hogon „dort“ gewesen sein will und nicht, dass er Besuch von „dort“ erhalten habe.89 Doch warum sollten die Dogon Trancereisen ausgerechnet zu einem unsichtbaren Stern unternehmen?

Wie zu erwarten war, blieben Griaules Arbeiten das Dogon Wissen betreffend, nicht ohne Kritik.

Vor allem britische Anthropologen waren skeptisch, da Griaule in drei Phasen seiner Forschung drei verschiedene Weltbilder der Dogon vorgestellt hatte, wobei diese in einigen Punkten voneinander abwichen.90

Der Ethnologe Walter E. A. van Beek von der Universität Utrecht hielt sich seit 1979 bei den Dogon auf und arbeitete mit ihnen, konnte das von Griaule behauptete Wissen der Dogon jedoch nicht wiederfinden. Gleich zu Beginn seiner Studie berichtet er, dass Griaule sich von den Dogon als Weißer „Nazarener“ nennen ließ, was etwas merkwürdig anmutet.91

Van Beek war im Januar 1978 zu einem Erkundungstrip im Dogon-Gebiet, später erfolgte die Feldforschung von April 1979 bis 1980. Danach besuchte er die Dogon acht Mal in den nächsten zehn Jahren.92

Van Beek stellt fest:

„…Die Dogon kennen keine echte Schöpfungs-Geschichte, noch die Version von Ogotemmêli, noch [wissen sie,] dass der Renard pâle den Informanten bekannt ist. Die Figur des Ogo (RP [steht für Renard Pâle, d. A. ]) ist unbekannt; der Fuchs als ein göttliches Tier hat keine privilegierte Position in der Mythologie. Dass Sirius ein Doppelstern ist, ist unbekannt, Astronomie ist von sehr geringer Wichtigkeit in der Religion. Die Gesellschaft der Dogon kennt keine einleitenden Geheimnisse jenseits der kompletten Beherrschung von öffentlichen bekannten Texten…“93

Weiter schreibt van Beek, dass die übernatürliche Welt der Dogon anders, unbestimmter, ambivalenter und kapriziöser sei, als dies von Griaule behauptet wurde. Der Wassergeist Nommo sei keine zentrale Figur und spiele nicht die Rolle eines Schöpfers oder Erlösers.

Der Symbolismus der Religion der Dogon sei beschränkt, bruchstückhaft und würde von Ideen und Objekten getragen, die in Griaules Texten nicht auftauchten. Kosmologischer Symbolismus sei nicht Grundlage irgendeiner kulturellen Institution der Dogon.94

Natürlich kennen die Dogon den hellen Stern Sirius, sagt van Beek, doch von sigu tolo oder pô tolo habe niemand außer dem Kreis der Informanten je gehört, ebenso wenig kennen sie den Stern émé ya. Er schreibt weiter, dass die Dogon Sirius natürlich kannten und Dana tolo nannten: Den Stern des Jägers.

Van Beek deutet an, das Ogotemmêli sehr schnell herausgefunden haben könnte, was Griaule hören wollte. So könnte unter den Informanten Griaules und ihm eine Mixtur aus Dogon-Wissen und „Zugeständnissen“ an Griaule entstanden sein, so dass das (astronomische) Wissen Griaules, der ja Amateurastronom war, plötzlich Einzug in die Religion der Dogon aus Griaules Informantenkreis hielt.95

Ein Dogon namens Amadinqué erklärte van Beek, dass Ambara (einer der Kontaktleute Griaules bezüglich des Inhalts von Le Renard Pâle) nie Begriffe verwendete, die in Bezug auf ein Doppelsternsystem angewendet werden können. Wenn er über derartiges sprach, dann ging es über Sterne verschiedener Generationen (togu), wobei er zwei angrenzende Sterne am Himmel meinte und diese aufzeigte, die er als Vater und Sohn des Sirius bezeichnete. Diese Sterne waren laut Amadinqué zwei weitere Sterne aus dem Großen Hund, in dem ja auch Sirius steht. Van Beek (und nicht nur er, sondern beispielsweise auch Pössel) hält es tatsächlich für denkbar, dass Griaule hier etwas missverstanden haben könnte und in seinem Eifer – schließlich wusste er als Amateurastronom über Sirius B Bescheid – das Aufzeigen zweier sichtbarer Sterne – mit der Darstellung des Sirius und seines unsichtbaren Begleiters verwechselte!96 Man schreibt Griaule einige negative Eigenschaften zu, doch Blauäugigkeit und Naivität zählen sicher nicht dazu.

Doch auch van Beek blieb nicht ohne Kritik. In einem Kommentar zu seinem Artikel, der von R. M. A. Bedeaux vom National Museum of Ethnology in Leiden (Niederlande) stammt und direkt im Anschluss an den Artikel abgedruckt wurde, heißt es:

„…Dass es van Beek nicht gelang, Informationen zu erhalten, die jene, die Griaule 50 Jahre zuvor erhalten hatte, bestätigen würden, bedeutet nicht von vornherein, dass Griaules Informationen in jener Zeit nicht erhalten wurden.

Sein Artikel ist nicht wissenschaftlich, weil er uns nicht die Informationen bietet, die wir bräuchten, um sein Statement auszuwerten; der Leser muss einfach glauben oder nicht…“97

Alan Crawford vom Centre for Visual Anthropology, University of Manchester, fragt im Rahmen eines längeren Beitrags:

„Warum ist die Griaule-Schule falsch? Weil die Dogon es so sagen? Oder weil van Beek sagt, die Dogon sagen so?“98

Griaules Tochter Geneviève Calame-Griaule schrieb über van Beeks Artikel Dogons Restudied, jener hätte während seiner Forschung keinen Zugang zum wirklichen Wissen der Dogon erhalten. Er sei mit einer vereinfachten Version abgespeist worden, die für die Uneingeweihten gedacht sei. Bei Griaule tauchte solch ein Wissen unter dem Begriff „leichtes Wissen“ auf.99

Dies ist ein interessanter Erklärungsansatz, wenn Pössel auch feststellt:

„Gegen die Allgemeingültigkeit dieser Deutung spricht, dass van Beek dann zumindest im Bereich des auch Nichteingeweihten zugänglichen Wissens Griaules Ergebnis hätte bestätigt finden müssen. Das war allerdings nicht der Fall, etwa bezüglich der Bedeutung des Sirius bei der Berechnung des Sigui-Datums und seines Namens sigi tolo, Stern des Sigui-Festes, beides von Griaule und Dieterlen als ,leichtes Wissen’ beschrieben.“100

Mit der Kontroverse um das Sirius-Rätsel und insbesondere Sirius B beschäftigte sich auch der hieroglyphenkundige Ägypten-Spezialist Reinhard Prahl. Er stellt in seinem Artikel Kannten die Ägypter Sirius B101 fest, dass trotz der Kritik an Griaules Arbeitsweise etliche Gelehrte das Rätsel der Dogon dennoch anerkannten.

So zitiert er den Astronomen E. C. Krupp, der in seinem „absolut orthodox ausgerichteten Buch Astronomen, Priester Pyramiden schreibt:

„Die astronomischen Überlieferungen der Dogon mussten unbedingt bei den Astronomen Verblüffung hervorrufen; denn es erscheint unmöglich, die astronomischen Kenntnisse der Dogon über den Stern Sirius mit ihren instrumentellen Möglichkeiten, nämlich dem unbewaffneten Auge, zu vereinbaren. Andererseits sind Temples Folgerungen so unorthodox, dass das von ihm beigebrachte Material und die Art, wie er damit umgeht, auf das peinlichste geprüft werden müssen. Es ist wirklich auffällig, wenn ein afrikanischer Stamm, der für seine komplexe Kosmologie und seine einzigartigen religiösen Überlieferungen berühmt ist, genauere Kenntnis von der Existenz und der Natur von Sirius B, von den Galileischen Jupitermonden und vom Ringsystem des Saturns gehabt haben sollen.”102

Prahl stellt fest, dass sich weitere Akademiker, die an ein tieferes kosmologisches Wissen der Dogon glaubten, sich in Giorgio Santillana und Hertha von Dechard (sie schreiben 1969 das Buch Hamlets Mill) finden, das 1969 in deutscher Übersetzung auf den Markt kam. In diesem Buch wird nach Spuren von ungewöhnlichem Wissen in den Mythen der Welt gesucht. H. Dechend schreibt dort im Appendix I:

„Der bis heute einzige Meister der Beobachtung dieser Art ist Marcel Griaule gewesen (gest. 1956), aber er hinterließ eine eindrucksvolle Schar von Schülern. Sie haben das Verständnis afrikanischer Studien erneuert, indem sie aufzeigten, dass solche Systeme bei den Dogon, die Griaule im wahrsten Sinne des Wortes ,entdeckte’, noch am Leben sind.”

Prahl weist auf die hohe Beliebtheit Griaules hin und meint, dass evtl. diese es sei, die dem französischen Forscher evtl. mehr über die Geheimnisse der Dogon zu erfahren verhalfen als heutigen Ethnologen.

Wir haben anfangs gehört, dass das astronomische Wissen der Dogon womöglich aus Ägypten stammen soll, dass ja unweit von Libyen liegt, in dem die Garamanten lebten. Wir erinnern uns: Möglicherweise haben sich ihre Nachkommen mit den Dogon vermischt.

Wenn die Dogon tatsächlich astronomisches Wissen hatten, bei dem Sirius eine herausragende Rolle spielte und wenn die Dogon tatsächlich Sirius B kannten, sollte man dann nicht erwarten, dass der Sirius auch bei den Ägyptern eine herausragende Rolle spielte und dass letztere idealerweise auch Sirius B kannten? Um es vorwegzunehmen: Ja, diese Annahme ist zutreffend.

Menschheitsrätsel reloaded

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