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Der Aufbau der Erde

Wenn man über das Innere der Erde schreibt, sollte man sich zunächst mit dem Aufbau und den Gegebenheiten befassen – natürlich nur rudimentär, da dies kein geologisches Werk sein soll.

Über die Erde gibt es im Allgemeinen drei unterschiedliche Auffassungen: die einen sehen die Erde als mehr oder weniger runde Kugel mit einem wahlweise festen oder flüssigen Kern an, die andere Fraktion tendiert zu der Annahme, dass die Erde ein Hohlkörper ist und eine dritte Gruppe geht davon aus, dass die Erde eine Scheibe ist. Alle drei Meinungen sollen hier kurz vorgestellt werden.

Aktuell gültiges Schulwissen

Heutzutage geht man davon aus, und so wird es auch an den Schulen gelehrt, dass die Erde zu Beginn eine heiße und flüssige Gesteinskugel war. Hier waren sowohl Metalle als auch Gesteine sowie Gase und Wasser zusammengemischt. Die schwereren Bestandteile dieser Mischung sanken mit der Zeit nach unten und die leichteren nach oben, wo sie an der Oberfläche abkühlten und erstarrten.

Daher besitzt die Erde einen inneren Erdkern, der unter hohem Druck (rund 3,5 Millionen bar) zusammengepresst wird und sehr fest ist (im Gegensatz zur Annahme derer, die sagen, dass der Kern flüssig sei). Zudem ist der Kern ungefähr 6.000° C heiß. Dieser feste Kern besteht aus Nickel und Eisen, die eine rotierende Metallkugel bilden. (Bei einer Temperatur von 6.300° C und einem Druck von 1 bar wäre das Eisen gasförmig.)

Die nächste Schicht bildet der äußere Erdkern mit einer rund 2.200 km dicken Schicht aus geschmolzenem Metall, der über 5.000° C heiß ist. Dieser Erdkern besteht ebenfalls hauptsächlich aus den Metallen Eisen und Nickel. Dieses flüssige Metall ist elektrisch leitend und kaum zähflüssiger als Wasser. Hier liegt der Ursprung des Erdmagnetfeldes.

Dieser Kern wird von einem ca. 3.000 km dicken und teilweise heißen Erdmantel umschlossen, der aus schwerem und zähflüssigem Gestein (Peridotit) besteht. Dabei handelt es sich um Gesteine mit einer mittleren Dichte wie Magnesium-Eisen-Silikate.

Darüber kommt nach einer Übergangszone die Erdkruste, die nur maximal 35 km dick ist und aus leichtem und festem Gestein bzw. Material besteht, beispielsweise aus Aluminium, Calcium, Natrium, Sauerstoff und Silizium. Diese Kruste schwimmt sozusagen auf dem Erdmantel und betrifft die Ozeanische Platte, die Kontinentale Platte und das Grundgebirge, aus dem die Kontinente bestehen.

Aufgrund der Plattentektonik und vulkanischen Tätigkeiten arbeitet und brodelt es in der Erde, sodass es zu Rissen und Verwerfungen sowie der Bildung von neuem Gestein kommen kann. In der Erde befinden sich daher viele natürliche Hohlräume, unterirdische Flüsse, Edelsteine, Gase, Öl, Metalle etc. Von der Oberfläche bis zum Mittelpunkt der Erde sind es 6.370 km.

Seismologischer Nachweis für den Erd-Aufbau

Da eine „Reise zum Mittelpunkt der Erde“ nur in Romanen wie dem von Jules Verne (1828-1905) möglich ist, mussten die Forscher auf anderem Weg zu diesen Ergebnissen kommen. Diese Prüfung fand mithilfe von Erdbebenwellen statt, die von den unterschiedlichen Gesteinsschichten in unterschiedlichem Maße weitergeleitet oder zurückgespiegelt werden. Diese Wellen sind in dichtem, hartem Material besonders schnell, manche Wellen kommen nur durch zähe Gesteinsschichten hindurch und werden von flüssigen Schichten komplett ausgebremst.

Auch Bohrungen werden an vielen Stellen durchgeführt, um Gesteinsproben zu entnehmen. Beispielsweise in der Arktis geben diese Aufschluss über Fauna und Flora unterhalb der Eisdecke. Problematisch sind extrem tiefe Bohrungen, da die Bohrgeräte und die Messtechnik mit zunehmender Tiefe und Hitze nicht zurechtkommen. 1994 musste leider mangels finanzieller Möglichkeiten eine Bohrung in Windischeschenbach (im Oberpfälzer Landkreis Neustadt an der Waldnaab) nach 9000 m und einer Temperatur von 265°C gestoppt werden, obwohl die Ausrüstung bis 14 km und 300°C funktionstüchtig gewesen wäre.

Tiefer konnten die Forscher bei Bohrungen auf der skandinavischen Halbinsel Kola vordringen, wo die Erdkruste mehr als 3 Milliarden Jahre alt ist. Obwohl sie 1989 eine Tiefe von 12 km erreicht hatten (bei 200° C), mussten sie das Projekt abbrechen, da die Bohrgeräte weich wurden und die Elektronik versagte. Mit stolzen 12.262 m ist es jedoch das tiefste Bohrloch der Welt, aus dem mehr als 45.000 Gesteinsproben entnommen und ausgewertet werden konnten – diese Arbeit ist jedoch immer noch im Gange.

Zusätzlich können Vergleiche mit anderen Himmelskörpern helfen, die ähnlich aufgebaut sind. Dabei handelt es sich nicht um andere Planeten, aber um Asteroiden, die immer wieder als Meteoriten auf die Erde fallen. Diese haben einen ähnlichen Aufbauprozess (Kern, Mantel, Kruste) hinter sich und können daher zu Vergleichen herangezogen werden.

Aktuellste Infos

Nach einem Bericht von Sciencealert vom 4. März 2021 hat ein Forscherteam der Australian National University bei seinen Forschungen Beweise dafür gefunden, dass der innere Erdkern aus zwei Schichten bestehen könnte.

Wie Joanne Stephenson, die beteiligte Geophysikerin, erklärt, wurde das Wissen über die Erdkruste bisher aus vulkanischen Aktivitäten abgeleitet und die Temperaturen des Erdkerns durch indirekte Beobachtungen berechnet. Aufgrund der neuen Beweise könnte es nun sein, dass der innere Kern doch anders aussieht, als vermutet. Hier darf man gespannt sein, ob nach diesen Entdeckungen die Lehrbücher angepasst werden müssen.

Die Theorie der hohlen Erde

Die Verfechter dieser Theorie waren zunächst Wissenschaftler des 17. Jahrhunderts. Anders als unser heutiges Schulwissen besagt, gingen die damaligen Wissenschaftler davon aus, dass die Erde zwar rund, aber eben hohl ist. In diesem Fall gibt es also keinen Erdkern oder Erdmantel, sondern nur die Erdkruste. Das Innere der Erde ist über verschiedene Öffnungen zu erreichen, die man damals an den Polen vermutete.

Neben dieser Annahme („Hohlwelttheorie“) existiert noch eine weitere Theorie, die sich mit dem „Innenweltkosmos“ beschäftigt. Auf diesen gehen wir etwas später ein.

Tatsächlich war der berühmte Astronom Edmond Halley (1656-1742) der erste, der diese Theorie 1692 postulierte. Dabei wurde er von seinem Freund Isaac Newton (1643-1727) mathematisch unterstützt, der die Dichte der Planeten berechnete und verglich und in seine Theorie auch das schwankende Erdmagnetfeld mit einbezog. Dazu kam die Annahme, dass nicht nur alle Planeten, sondern auch die Erde sowohl außen als auch innen besiedelt wären.

Diese Idee wurde danach von weiteren Wissenschaftlern und Mathematikern unterstützt und weiter ausgebaut. Darunter der Schweizer Leonhard Euler (1707-1783) und der Schotte Sir John Leslie (1766-1832), der außerdem zwei Sonnen in die hohle Erde setzte und Pluto und Proserpina taufte.

Auf die Polzugänge kam der amerikanische Hauptmann John Cleves Symmes jun. (1780-1829) Anfang des 19. Jahrhunderts zurück und ergänzte die Theorie durch die Idee, dass man mit Schiffen an den Polen ins Innere der Erde reisen könnte. Sein Werk „Symmes's theory of concentric spheres: demonstrating that the earth is hollow, habitable within, and widely open about the poles“ ist auch heute noch in Online-Bibliotheken wie beispielsweise archive.org abrufbar.

Sein Fan und Anhänger Joseph Reynolds (1785-1864) übernahm die Idee, sammelte Spenden und überzeugte den Navy Befehlshaber Samuel Lewis Southard (1787-1842) sowie den damaligen Präsidenten John Quincy Adams (1767-1848) von der Idee einer Polexpedition, um die Thesen endlich zu überprüfen. Präsident Adams dachte tatsächlich darüber nach, doch dann endete seine Amtszeit und Nachfolger Andrew Jackson (1767-1845) verwarf diese Pläne. Die (mit Spenden) selbstfinanzierte Mission startete mit zwei Schiffen am 29.10.1829, kam jedoch nie an (vermutlich wegen Meuterei).

Expeditionen und Berichte

Beleuchtet wird dieser innere Lebensraum angeblich durch eine „künstliche Sonne“, die in den einen Berichten als „rote Sonne“ beschrieben wird (z. B. vom norwegischen Polarforscher Fridtjof Nansen, 1861-1920), wobei andere betonen, dass das Licht in dieser Innenwelt grünlich ist. Genau wie die Polarlichter, die über den Polen gesehen werden und die von dem Licht aus der inneren Erde kommen sollen.

Angestachelt wird dieser Gedanke vor allem durch den bekannten Bericht des Admiral Byrd (1888-1957), der bei seinem Flug über die Arktis zufällig in diese Innenwelt gelangt. Sein Tagebuch wurde nach seiner Rückkehr vom Militär konfisziert und unter Verschluss gehalten. Er wurde zu Stillschweigen verpflichtet.

Auch der Seemann Olaf Jansen hat seine Erlebnisse, für die er verspottet wurde, von dem bekannten Schriftsteller Willis George Emerson (1856-1918) niederschreiben lassen, dem er alle Aufzeichnungen darüber anvertraut hatte. Die Veröffentlichung des Buches „The Smoky God. A Voyage to the Inner World from an account by Olaf Jansen” (1908) erlebte der alte Mann leider nicht mehr.

Diese Berichte schienen die Idee zu belegen, dass im Zentrum der hohlen Erde eine zweite Sonne vorhanden ist, die Licht und Wärme gibt. Daher findet sich im Inneren der Erde ein lebensfreundliches Klima sowie eine Atmosphäre, die den Bewohnern, die dort seit Urzeiten leben, eine komfortable Existenz ermöglichen.

Die Innenwelttheorie

Diese Innenwelttheorie führt die Theorie der hohlen Kugelgestalt der Erde weiter aus und verweist speziell auf die Vorstellung, dass der Hohlraum von Menschen bewohnt wird. Sie sollen in dem Innenraum mit einem Durchmesser von knapp 12.800 km leben.

Der erste, der die Idee äußerte, war der amerikanische Arzt, Physiker und Alchemist Cyrus Reed Teed (1839-1908), der sich selbst „Koresh“ nannte. Er entwickelte seine Ideen im Jahr 1870, in dem er außerdem eine religiöse Gemeinschaft (The Koreshan Unity) gründete, der er selbst als religiöser Führer und selbsternannter Messias vorstand. 1894 baute er in der Stadt Estero in Florida sein „Neues Jerusalem“, in dem bis zu 250 Anhänger lebten. Nach seinem Tod löste sich die Gemeinschaft langsam auf und verschwand 1961 komplett.

Seine Ideen hinterließ er unter anderem in den Werken “The Immortal Manhood: The Laws and Processes of Its Attainment in the Flesh” (1902), “The Cellular Cosmogony; or, The Earth a Concave Sphere” (1905) sowie „The Flaming Sword“, einer Zeitung, die die Gemeinschaft regelmäßig herausbrachte und die später auch in Buchform erschien.

Ein weiterer bekannter Vorreiter des letzten Jahrhunderts war der amerikanische Autor Charles Hoy Fort (1874-1932), der die „Fortean Society“ gründete und seine Forschungsergebnisse (über paranormale Phänomene) in mehreren Büchern wie „The book of the damned“ (1919), „New Lands“ (1923) oder „Wild Talents“ (1932) näher erörterte. Er ging davon aus, dass die Völker, die im Erdinneren wohnen, ehemalige Bewohner von Atlantis oder Mu sind, die ins Innere der Erde geflohen sind.

Im weiteren Forschungsverlauf der damaligen Wissenschaft stellte sich heraus, dass die früheren Dichteberechnungen nicht stimmen konnten. Stattdessen müsste die Dichte mit zunehmender Tiefe ebenfalls zunehmen, was die heutige Annahme des komprimierten, heißen und rotierenden Kerns stützt. Die Idee von einer hohlen Welt war daher ad acta gelegt.


Abb. 3: Dr. Cyrus R. Teed, alias „Koresh”

Tipp: Wer sich intensiv mit der Idee beschäftigen möchte, findet unzählige historische und moderne Werke, die diese Idee aufgreifen und viele Berichte zitieren, die diese Ideen belegen. Klassiker in diesem Bereich sind beispielsweise William Reeds „The Phantom of the Poles“ (1906) oder „A Journey to the Earth’s Interior“ von Marshall B. Gardener (1920). Das Material bietet eine riesige Fülle historischer Vorfälle und Versuche, die Existenz der Hohlwelttheorie und Innerwelttheorie zu belegen.

Heutige Forschung

Obwohl diese Berechnungen die Theorie eigentlich widerlegt haben, hat sie auch heute noch ihre Anhänger, die unermüdlich weiter forschen, um den Nachweis zu erbringen und ins Erdinnere vorzudringen.

Diese Anhänger werden von streng Wissenschaftsgläubigen gerne als „Verschwörungstheoretiker“ bezeichnet. Einen zusätzlich seltsamen Beigeschmack bekommt die ehemals streng wissenschaftliche Theorie auch durch die Hinweise, dass mögliche UFOs aus dem Inneren der Erde stammen könnten, da die Bewohner des Erdinnern technisch hoch entwickelt sind.

Hinzu kommt, dass auch Adolf Hitler, der bekanntermaßen esoterisch interessiert war, diese Theorie interessiert verfolgte. Damals las ein gewisser Peter Bender das Buch „The flaming sword“ von Cyrus Teed, dem Begründer der Innenwelttheorie.

Als enger Freund von Hermann Göring bekam Peter Bender (Autor des Werkes „Die Hohlwelttheorie“) die Chance, persönlich mit Hitler zu sprechen, um ihm die Theorie näher zu erläutern. Die Idee hatte damals einen wichtigen kriegstechnischen Hintergrund, da die Ortung von Feinden mittels Radar dadurch erleichtert werden sollte. Entsprechende von Hitler eingeleitete Experimente auf der Insel Rügen (mittels Infrarotpeilung) scheiterten jedoch.

Hitler war damals an der Hohlen Erde aus mehreren Gründen interessiert, da er durch entsprechende Studien auch von anderen Zugängen Kenntnis erhielt, und Expeditionen nach Tibet durchführte, um dort in das unterirdische Königreich vorzudringen.

Auch am österreichischen Untersberg hielt er sich auf, wo nach den Romanen von Stan Wolf (die mehrbändige Reihe „Steine der Macht“) der ehemalige Obergruppenführer Hans Kammler noch immer im Untersberg stationiert sein soll. Dort hatten Versuche zu Zeitverschiebungen und „Portalen“ stattgefunden.

Auch im tschechischen Houska besetzten die Nazis die Burg Houska, obwohl ihr Standort keinerlei strategische Vorteile bot. Dafür besagte die Legende jedoch, dass die Burg direkt über dem „Tor zur Hölle“ erbaut wurde, um zu verhindern, dass irgendetwas von dort herauskommen könnte … Befand sich hier möglicherweise ebenfalls ein vermuteter Zugang in die Unterwelt?

Einige dieser Ideen werden wir später im Buch nochmals aufgreifen. Der Abriss hier soll lediglich der generellen Übersicht dienen.

Und warum glauben heute noch Menschen daran, dass die Welt hohl sein könnte?

Erklärt wird dies hauptsächlich mit der Zentrifugalkraft. Da die Erde ständig rotiert, würden Mineralien, Gesteine und flüssiges Material durch diese Kraft nach außen gedrückt werden, wodurch sich ein Hohlraum im Inneren bildet. Vergleichbar mit der Wäschetrommel einer laufenden Waschmaschine oder auch einem Kettenkarussell.

Dazu kommen viele Berichte über seltsame Erlebnisse von Menschen, die in Höhlen auf unterschiedlichen Kontinenten mysteriöse Dinge gesehen haben oder tatsächlich fremdartigen Personen begegnet sind.

Die Erde ist eine Scheibe

Dass die Erde eine Scheibe ist, ist eine uralte Vorstellung, die sich in verschiedenen Mythologien und sogar in der Bibel findet. Die nordische Mythologie beschrieb die Welt als eine vom Meer umgebende Scheibe, in der die Midgardschlange lebt. Homer beschrieb sie ebenfalls als eine Scheibe, die von einem Ozean umgeben und von der himmlischen Halbkugel überspannt wird.

Doch bereits im Altertum vertrat Pythagoras (im 6. Jahrhundert vor Christus) die Ansicht, dass die Erde eine Kugel sei. Auch Platon und Aristoteles nannten in ihren Schriften Gründe dafür, dass die Erde eine Kugel sein musste. Spätantike Autoren beharrten auf der Scheibenform, vor allem die christlichen.

Erst im Mittelalter, als auch die ersten Globen entstanden, ging die Wissenschaft zunehmend von der Kugelform aus. Sogar der Theologe Thomas von Aquin (1225-1274) unterstützte die Idee der Kugelform der Erde. Und als Christoph Kolumbus, Ferdinand Magellan und Francis Drake Ende des 15. Jahrhunderts die Erde umsegelten, bestätigten sie die Kugelform.


Abb. 4: Illustration aus: Camille Flammarion, L'Atmosphère:

Météorologie Populaire, (Paris, 1888)

Vor allem durch die heutigen technischen Möglichkeiten gilt es als unumstritten, dass die Erde rund ist und eben KEINE Scheibe. Dennoch hat sich in Amerika im Jahr 1956 eine Bewegung etabliert, die sich „Flat Earth Society“ nennt und die den Glauben an die flache Erde vehement vertritt. Diese „Flacherdler“ erklären die runde Form der Erde zur „Desinformation“ und beharren auf der Scheibenform.

Samuel Rowbotham – der erste „Flat-Earthler“

Initiator der ersten „Scheiben“-Bewegung war Samuel Rowbotham (1816-1884), der als Beleg für die Scheibenform die Bibel heranzog. Seiner Meinung nach war die Erde eine Scheibe, deren Mittelpunkt der Nordpol ist. Umgeben ist die Erde von einem Wall aus Eis. Außerdem behauptete er, dass die Sonne nur weniger als 4.000 Meilen von London entfernt sei. Er und seine Anhänger lieferten sich heftige Diskussionen mit den damaligen Wissenschaftlern. Die Idee wurde dann von weiteren Organisationen übernommen und fortgeführt.

Erstaunlicherweise findet diese Theorie immer mehr Anhänger, obwohl eine flache Erde Probleme mit der Schwerkraft erzeugen würde, in deren Folge sich an den „Rändern“ nur noch Wüsten befänden, während sich im Zentrum Salz- und Süßwasser mischen würden. Auch der Bau von Gebäuden wäre viel schwieriger, da die Fundamente entsprechend anders ausgerichtet werden müssten.

Beliebte Argumente sind auch:

Drei bekannte Argumente führt eine Kabel Eins Doku*1 auf, die gleichzeitig versucht, diese zu widerlegen (Zitat):

1 Der Horizont ist gerade (man sieht keine Wölbung). Die kann man aber auch nicht sehen, da die Erde so groß ist. Erst ab 11.000 km Höhe kann man das vom All aus sehen.

2 Niemand hat die Wand in der Arktis bisher durchbrochen. Wenn die Erde flach ist, muss es eine Grenze geben, damit wir nicht am Ende der Welt in die Tiefe stürzen. Bei mehreren Expeditionen wurde die Arktis erforscht.

3 Wir sehen Venus und Mars. Theoretisch sollte man sie nicht sehen, da sie sich zwischen Sonne und Erde befinden. Jeder Planet hat aber eine eigene Umlaufbahn und bewegt sich mit einer eigenen Geschwindigkeit. Daher sind sie nicht genau zwischen Erde und Sonne und sind eben doch immer wieder zu sehen.


Abb. 5: Die Planeten

Tödlicher Selbstversuch

Ein selbsternannter Astronaut (Michael „Mad Mike“ Hughes, Jahrgang 1956) hatte sich vorgenommen, mit einer selbstgebauten Rakete ins All zu fliegen, um sich von dort aus ein Bild davon zu machen, ob die Erde rund ist oder nicht. Er schoss sich an einem warmen Februartag in den Himmel über der Mojave-Wüste, während er von unten gefilmt wurde. An Bord der Rakete hatte er ebenfalls ein Mikrofon und eine Kamera.

Wenige Sekunden nach dem Start am 22.02.2020 löste sich der Fallschirm von der Rakete und segelte zur Erde zurück, während die Rakete höher stieg und später rund 800 m vom Startplatz entfernt auf dem Wüstenboden zerschellte. Leider war Michael immer noch an Bord der Rakete und kam bei dem Absturz ums Leben.

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