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Zwei

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In der Weißen Stadt, herrschte geschäftiges Treiben, man bereitete sich auf das Fest des Übergangs vor. Heranwachsende, wurden in den Kreis der Erwachsenen aufgenommen. Diese feierliche Zeremonie fand auf dem Tempel Vorplatz im Beisein der Wächter statt. Emas Raumflottentechniker im hohen Rat, ein kleiner aber agiler Mann, stets mit einem Lächeln auf den Lippen, hatte einen Traum. Er sah, wie sein Sohn Nalu die große Aufnahmezeremonie meisterte und feierlich durch die Wächter des Weißen Bundes in den hohen Rat aufgenommen wurde. Emas war aufgeregt, was selten vorkam. Bei seiner eigenen Zeremonie, fand er schließlich schon tagelang vorher keine Ruhe. Aber bald war es ja soweit. Estea, seine Gefährtin lächelte, sie schien seine Gedanken zu erraten. - „Aber Emas, was ist dir?“ Estea, neigte ihren Kopf zur Seite und sah ihn verschmitzt an. - „Nalu wird es schon schaffen“, erklärte sie mit Bestimmtheit. - „Er ist klug und ein Kämpfer.“ Ihre Ruhe konnte Emas zwar nicht ganz teilen aber er nickte tapfer. „Wo steckt er eigentlich?“ Schon wollte Emas seinen Navi Scanner den er stets am Handgelenk trug aktivieren, da hielt ihn Estea fest. „Wir hatten doch ausgemacht, dass nur im Notfall...!“ Verzeih, unterbrach er sie, „ich vergaß!“ Emas lächelte und trommelte nervös auf einer unschuldigen Tischplatte herum. „Ich werde mal nachsehen“, überlegte er laut, „wo Nalu eigentlich steckt.“ „Wir müssen uns doch auf das Ritual vorbereiten.“ Estea holte tief Luft und blies sie mit aufgeblasenen Wangen wieder aus. - „ Wir?“ wiederholte sie lachend und wollte ihn gerade zurückhalten, da öffnete sich geräuschlos eine Tür und Nalu, ein athletisch gebauter junger Mann mit strahlend blauen Auge kam herein. Emas war die Erleichterung förmlich anzusehen, als er Nalu gewahr wurde. „Wo bist du denn so lange gewesen, wollte er wissen, - wir warten schon den ganzen Tag auf dich!“ Freudig, ging Emas auf ihn zu und sie drückten ihre Stirn aneinander. „Nalu!“ Emas Hand strich liebevoll über das Gesicht seines Sohnes, „du bist für die Zeremonie auserwählt und wirst bald ein Weißes Gewand tragen.“ Stolz zeigte Emas auf seinen goldenen Stern am Gewand. Doch Nalu bewegten im Moment andere Gedanken. „Wie nur, wie, bringe ich es ihnen bei?“ Fieberhaft überlegte er, konnte aber keinen klaren Gedanken fassen. An die Zeremonie dachte er schon lange nicht mehr. „Na, ja“, überlegte Nalu ich müsste... und schon wieder, spielten ihm seine Gefühle einen Streich. „Salena“..., entfuhr es ihm. „Salena, wer ist Salena?“ Erstaunt wich Emas einen Schritt zurück. Estea und Emas schauten sich verständnislos an. Hatte ihr Sohn etwa schon vor der Zeremonie eine Partnerin? Nalu rang nach Luft. „Wie konnte mir bloß dieser Name...“ Er schluckte und seine Gesichtsfarbe veränderte sich plötzlich zu einem gesunden Rot. „Ich muss Ihnen alles erzählen, murmelte er, mir bleibt keine andere Wahl. - Und Verbündete, brauch ich ja auch“, schoss es ihm durch den Kopf. Die Tradition, die Wächter, sie würden es nie erlauben, dass ich und Salena..., überlegte Nalu. Doch dann gewann er schnell seine Fassung wieder. „Salena, ist meine Auserwählte“, erklärte er mit einem schnellen Seitenblick auf Estea, als wollte er bei ihr Unterstützung suchen. „Sie ist die Tochter von Tulax. - und wird meine Gefährtin!“ Emas, hatte so etwas nicht erwartet und für einen Moment, vergaß er sogar die Zeremonie. Entgeistert, packte er Nalu an den Schultern und rang nach Luft. Für ihn, schien eine Welt zusammenzubrechen. Was geht bloß in ihm vor, überlegte Emas. „Mein Sohn“, sagte er mit belegter Stimme, „du verstößt gegen das Gesetz. Die Auswahl der Gefährten erfolgt nach dem Ritual durch die Wächter. - Wir dürfen nicht dagegen verstoßen!“ Wie zur Bestätigung hob Estea beide Hände. - „Es ist uralte Tradition!“ - „Was kann ich denn tun?“ Nalu, schüttelte verständnislos den Kopf. „Wir sind Seelen verwand und es ist immer nur ein Gedanke in uns. Ich liebe Salena!“ Fast trotzig war seine Antwort und er hatte Mühe, sein Temperament zu zügeln. Emas kannte seinen Sohn genau und er wollte nicht, dass das Gespräch eskaliert. „Wir sprechen später weiter“, versuchte ihn Emas zu beruhigen. - „Eine Lösung lässt sich sicherlich finden.“ Leise, fasst zögernd, waren seine Worte. - „Erst einmal, müssen wir uns über das Ritual... Nalu unterbrach seinen Vater abrupt. „Ich werde nur mit Salena am Ritual teilnehmen oder gar nicht!“ zischte er ungehalten. Plötzlich, wurden sie von einer holographischen Information unterbrochen, welche alle Mitglieder des hohen Rates zu den Wächtern von Oxylon rief. Als Raumflottentechniker, war Emas Mitglied des Rates und musste deshalb sofort zum Forschungszentrum. „Meine Lieben, ich muss Euch leider für kurze Zeit alleine lassen“, murrte Emas enttäuscht. So viel, war schließlich noch zu sagen. Sein krampfhaft aufgesetztes Lächeln wirkte unecht, als er sich zum gehen wandte. „Es scheint sehr dringend zu sein bemerkte Estea besorgt und drückte ihren Gefährten schnell noch einmal an sich. „Hoffentlich, ist es nichts, was wir fürchten müssten.“ Sorgenfalten überzogen ihr Gesicht und sie hatte ein ungutes Gefühl. In letzter Zeit, hatte es des öfteren leichte Beben gegeben. „Die Umlaufbahn von Oxylon ist zurzeit nicht stabil!“ Lomo der Astrophysiker des hohen Rates starrte schon geraume Zeit wie gebannt auf seinen Kristallmonitor, als wollte er mit ihm verschmelzen. Immer wieder ging er die angezeigten Werte durch um vielleicht doch noch einen kleinen Fehler zu finden. Aber so sehr er sich auch mühte, die Werte blieben eindeutig. Mit gemischten Gefühlen, wandte er sich an seinen Freund My-Kebal, dem Geologen, der mit sorgenvoller Mine, die Betriebsamkeit von Lomo mit verfolgt hatte. - „Es sind minimale Abweichungen registriert worden, - ernste Zeichen!“ Lomo wischte sich den Schweiß von der Stirn und deutete auf den Monitor, um sich dann erschöpft auf einen Luft gefederten Sessel fallen zu lassen. My-Kebal, ein stattlicher Mann mit enormer Körpergröße, strich nervös sein langes dunkles Haar nach hinten, wobei sein unsteter Blick ständig die Sonne musterte. - „Ja, sie spielt verrückt“, bemerkte er mit rauer Stimme. „Die leichten Beben der Vergangenheit nehmen an Intensität zu und unsere Weiße Stadt ist immer mehr betroffen.“ Lomo nickte zustimmend. - „Auch die Hitze ist bald nicht mehr zu ertragen, fügte er hinzu.“ „Da, eine holographische Nachricht!“ Lomo sprang aus seinem Sessel, die Müdigkeit schien wie weggeblasen. „Nun wird es ernst!“ Lomo, wurde von Vorahnungen geplagt. Nervös, trommelte er mit seinen Fingern auf einer Kunststoffablage herum und tausend Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Sein Gesichtsausdruck sprach Bände. Auch My-Kebal war unbehaglich zumute. Ein Gefühl von Hilflosigkeit und Ungewissheit schien sich seiner zu bemächtigen. - „Wir haben doch unseren Schild nicht wahr?“ Fragte plötzlich seine Gefährtin Kena, die sich zu ihnen gesellt hatte und einen Teil des Gespräches noch mitbekommen hatte unsicher. Lomo, sah sie mit hochgezogener Augenbraue verlegen an. Sie zu beunruhigen, war das letzte, was er wollte. Aber Kena's fragender Blick, schien ihn zu durchbohren. Ihr Gefühl, hatte sie noch nie betrogen. Da war etwas, was ihr Angst machte. Nervös, beförderte Kena immer wieder widerspenstigen Locken aus dem Gesicht. „Du wirst mir doch die Wahrheit sagen?!“ fragte sie mit bebender Stimme und schluckte dabei heftig. Ihre Unruhe, war förmlich zum greifen. Doch Lomo, versuchte sie zu beruhigen. Mit einem gequälten Lächeln auf den Lippen, erklärte er ihr, dass noch genügend Zeit blieb, um sich vorzubereiten. - „Wir werden alle Stürme überstehen“, meinte er und senkte dabei den Kopf. Nicht schon jetzt, sollte sie die grausame Wahrheit erfahren. Doch Kena fand seine Antwort nicht sehr überzeugend. Sie wollte nun mehr wissen. - „Wie lange noch...? was geschieht mit uns?“ Ihre Frage jedoch, blieb unbeantwortet. Lomo und My-Kebal waren schon im gehen begriffen. Kena, blickte ihnen ratlos nach und bearbeitete frustriert mit den Fäusten die im Weg stehende Sitzgruppe. -„Warum,...warum,...warum?“, stöhnte sie leise und kalter Schweiß rann ihr übers Gesicht. Es schien, als hätte sie eine Vorahnung von dem, was noch kommen würde. Die sonst so friedfertigen Bewohner der Weißen Stadt, waren nervös, fast aggressiv. Intuitiv, spürten sie drohendes Unheil, welches zu jeder Zeit über sie kommen konnte. In ihren schnellen Gleitern, zogen Einsatzteams in festgelegten Planquadraten, Runde für Runde, um für Sicherheit zu sorgen. Da zerteilte wieder eine Lichterscheinung heller als die Sonne den Himmel. Sie ließ den Horizont in gleißendem Licht aufleuchten. Tulax, der Vater von Salena und Mitglied des hohen Rates, schaute erschrocken auf. „Verdammt! murmelte er, diese Häufigkeit bedeutet nichts Gutes.“ Insgeheim aber, verdrängte er den Gedanken an das Unausweichliche wieder. Schließlich war seine Tochter Salena für die Zeremonie auserwählt. Es war Tradition, dass ihre Nachkommen in den hohen Rat aufgenommen werden. Betont gelassen und mit einem gönnerhaften Lächeln auf den Lippen, begab er sich zu seiner Tochter, um sie an ihre Pflichten zu erinnern. Salena schreckte hoch, als ihr Vater plötzlich vor ihr stand. - Muss er mich immer bei meiner Meditation stören, dachte sie ärgerlich und verzog demonstrativ das Gesicht. Sie bewunderte ihn ja wegen seines Wissens und der Fürsorge ihr gegenüber, - aber die, konnte manchmal ganz schön nerven! Während Salena ihn herausfordernd musterte, suchte Tulax krampfhaft nach den richtigen Worten, um sie auf das Ritual einzuschwören. - Ob ich vielleicht in der Vergangenheit zu nachsichtig war, überlegte er mit einem schnellen Seitenblick auf die Lichtorgel, welche programmiert, noch immer leise Töne von sich gab. Sie sollte sich lieber mit dem Ritual vertraut machen, ging es ihm durch den Kopf und sein gönnerhaftes Lächeln, verschwand augenblicklich. Doch dann schüttelte er unmerklich den Kopf. Es half ja nichts, Diplomatie, war jetzt mehr gefragt. Mit verbindlichem Tonfall, welcher aber seinen aufkommenden Unmut nicht ganz verbergen konnte, ermahnte Tulax sie. - „Du musst dich auf die Zeremonie vorbereiten.“ - „Die Zeit wird knapp!“ Trotz allem Ärger, den Tulax mit seiner temperamentvollen Tochter hatte, war er auch stolz auf sie, denn nur die Besten, durften an der Zeremonie teilnehmen. Prüfend, musterte er seine schöne Tochter und sah sie in Gedanken schon in ihrem neuen Weißen Gewand. - Salena ist würdig, dachte er zufrieden. Sie wird die Tradition fortzuführen. Aufatmend, strich sich Tulax über das Haar. - „Eine große Ehre, wird dir zuteil werden.“ Süffisant, verzog er seine Lippen. - „Es ist ein großes Ereignis!“ „Was für eine Ehre?“ Salena war verärgert. Weshalb will mein Vater unbedingt mit mir zu dieser Zeremonie? Ihr Innerstes, begann sich vehement dagegen zu sträuben. Unwillig, verzog sie das Gesicht. - „Wenn ich das Weiße Gewand empfange, bestimmt der Bund einen Gefährten seiner Wahl.“ - „Nein...!“ rief Salena wild und sprang hastig auf, dabei verrutschte das Gewand und zeigte ihren wohlgeformten Körper in aller Pracht. Mit gekonntem Schwung, beförderte sie ihre dunklen Locken in den Nacken und stampfte mit dem Fuß auf. „Niemals!“ zischte sie und ihre Augen funkelten dabei wie die einer wilden Amazone.- „Ich wähle meinen Gefährten selbst!“ Tulax, war fürs erste geschockt. Mit so einem Temperamentsausbruch seiner Tochter, hatte er nicht gerechnet. „Was ist bloß in sie gefahren?“ überlegte Tulax und schüttelte den Kopf. Nur wenige, wurden schließlich auserwählt. Immer mehr Unmut stieg in ihm auf. Irritiert, machte Tulax einen Schritt zurück und musterte Salena, als könnte er in ihrem geheimsten Inneren lesen. „Wie kannst du nur...? fragte Tulax unwirsch. - Es ist seit ewigen Zeiten Tradition, dass...!“ Salena unterbrach ihn heftig und deutete mit dem Finger auf die immer häufiger auftretenden Lichterscheinungen am Himmel. - „Schau nach oben! Ich spüre, dass eine neue Zeit anbrechen wird. Tradition beschreibt die Vergangenheit. Meine Zukunft, möchte ich selbst gestalten!“ „Ich muss sie unbedingt zur Vernunft bringen“, durchzuckte es Tulax. Ungehalten, hob er wie beschwörend den Finger und zeigte auf seine Brust. - „Ich bin Navigator, Mitglied im hohen Rat und ich erwarte...!“ - Doch Cyra, die Gefährtin von Tulax, eine kleine, immer fröhliche, aber resolute Frau, unterbrach ihn in seinem Redeschwall. - „Bitte akzeptiere Salenas Wunsch!“ sagte sie mit fester Stimme und legte beruhigend ihre Hand auf seinen Arm. „Salena muss gemeinsam mit Nalu das Ritual überstehen, dann wird alles gut.“ Mit einem Augenzwinkern, reichte sie Tulax ein berauschendes süßes Getränk um seine Stimmung zu verbessern. Das machte sie immer, wenn er voller Emotionen war. Doch Tulax, war nicht zu besänftigen. Nervös, nestelte er an seinem Gewand herum. - „Ich will nicht verbergen, dass ich enttäuscht bin. - Wir haben den Wächtern geschworen, die Tradition zu waren“, rief er mit sich überschlagender Stimme und versuchte Salenas Hände zu fassen. Doch diese zuckte blitzartig zurück. „Ich bin Seelen verwand mit Nalu“, rief sie unter Tränen. - „Nur der Tod kann uns trennen!“ Ruckartig, die Augen halb geschlossen und in ihren Gefühlen hin und hergerissen, wollte sie nur noch gehen. - „Wohin willst du meine Liebe?“ Cyra hatte ihre Not erkannt und eilte ihr nach um sie zu besänftigen. - „Zu Nalu“, erwiderte Salena mit erstickender Stimme und verschwand. Tulax schnaufte und rang um seine Fassung. „Das geht nicht gut!“ orakelte er. - „Oh doch!“ Cyra machte eine resolute Bewegung mit der Hand und schnitt ihm das Wort ab. - „Gefühle kann man nicht verhindern oder verbieten, sagte sie bestimmt. „Es sei denn..., - durch Bewusstseinsmanipulation!“- Cyra holte tief Luft. Dieser erschreckende Gedanke, schlich sich plötzlich bei ihr ein. Sie wollte es ja selbst nicht glauben, aber... - „Du wirst es doch nicht tun?!“ warnte sie ihn. Ihr vorwurfsvoller Blick, der ihn unerwartet traf, zeigte Wirkung. „Was denkst du von mir?“ Tulax schüttelte vehement den Kopf und sah Cyra mit unschuldigen Augen versöhnlich an. Sicherlich, könnte er..., aber dieser Gedanke, wurde schnell wieder verworfen. Außerdem, hatte sich seine Anspannung etwas gelegt, denn es gab ja schließlich mehrere Wege um ans Ziel zu kommen. Zunächst, hatte sich Tulax beruhigt. „Wir werden sehen, wie sich alles entwickelt, erklärte er vielsagend und rieb sich mit den Fingerspitzen verlegen die Schläfen. „Ich werde Salena helfen und dabei versuchen, die Tradition zu waren. Tulax wusste, er musste Zeit gewinnen. Von Cyra schien eine Last gewichen zu sein. Zufrieden darüber, dass Tulax einsichtig war, umarmt sie ihn. „So kenne ich dich und mag dich!“ Mit einem verschmitzten Lächeln, reichte sie ihm wieder das Getränk. Tulax schlürfte genüsslich, während er die Lichtöffnung des Raumes schloss und einen letzten sorgenvollen Blick zum Himmel schickte. „Die Außentemperatur steigt stärker an als gewohnt!“ Mit hochgezogenen Augenbraue und einer Mine, die nichts Gutes verhieß, wanderte sein nachdenklicher Blick zu Cyra. „Der Schutzschirm wird uns nicht für alle Zeit bewahren können ergänzte Tulax und senkte den Kopf. „Wir müssen bald handeln!“ Mit ernstem Gesichtsausdruck, sah er Cyra an. „Salena hat eigentlich recht“, rief er plötzlich. - „Verdammt noch mal, sie hat Recht!“ Schnell sprang er auf. - „Ich muss zu Tixo“, erklärte er kurz. - Die Antriebe unseres Atmosphären Gleiters müssen gecheckt werden.“ Irgendetwas, so schien es, bewegte ihn. Doch Cyra kannte ihren Tulax genau. „Geh nur! sagte sie lächelnd.“ Sie wusste, wenn Tulax etwas vorhatte, brachte ihn so schnell keiner von seinem Ziel ab. Eigentlich, bewunderte sie ihn gerade deshalb. Er würde mit Sicherheit das Richtige tun. Tulax nickte kurz und war auch schon im Gleiter, der mit ihm sanft davon schwebte. Immer wieder, erleuchteten blitzartigen Entladungen den Himmel. Dann war da plötzlich ein langanhaltendes pfeifendes Geräusch zu hören, - ein Warnton! Die Straßen und Plätze der Weißen Stadt waren leer. Keine Bewohner waren mehr zu sehen. Alle hatten Schutz in ihren Gebäuden gesucht. Tulax, sprang aus seinem Gleiter und rannte so schnell er konnte zu Tixo. - „Nun mal langsam mein Freund!“ Der große bärtige Mann, verlor selten mal die Ruhe. „Was führt dich zu mir? - „He, Mann, rief er schmunzelnd, wir haben uns lange nicht mehr gesehen!“ Mit einem Blick, der Tulax verlegen machte, musterte er ihn. Tixo neigte seinen Kopf zur Seite und setzte ein breites Lächeln auf. - „Du hast doch was auf dem Herzen, - nun sag schon!“ Ihm machte es Spaß, zu sehen, wie Tulax nach Worten rang. „Ich wollte, ich dachte“, Tulax, holte tief Luft, denn Tixo, sollte ja nicht bemerken, was ihn so auf der Seele brannte. „ Ist Salena vielleicht bei Myra?“ brachte er verlegen hervor und vermied es dabei, Tixo anzusehen. Doch Tixo zuckte nur leicht mit den Schultern und legte seinen Arm um Tulax. „ Ähm... ja“, sie war da, sind aber leider wieder schnell gegangen, erklärte er im behäbigen Tonfall, der Tulax verrückt machte. - „Wohin, weiß ich nicht. Ihre Eile, war recht sonderbar, so kenne ich Salena nicht. Es kam mir so vor, als...“ - „Ich kann es mir schon denken“, knurrte Tulax. - „ Nalu!“- Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, sprang Tulax wieder in seinen Gleiter. Tixo schaute ihm verdutzt nach. - Solch eine Beweglichkeit, dachte er amüsiert und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Doch dann ergriff Tixo im letzten Moment seinen Arm. - „Schalte mal deine Emotionen etwas herunter“, erklärte er unwirsch - „und lass Salena Luft zum atmen. Sie wird wissen, was das Richtige ist.“ Tulax war über den harten Tonfall überrascht und nicken nur mühsam. - „Ich weiß ja“, erwiderte er schwer atmend, „aber diese Ungewissheit...“ Wie ein Traumwandler, lief er ein paar Schritte hin und her, immer den Blick zur Sonne gerichtet. - „Aber die Temperatur, der Schild...“ Tulax, hielt es plötzlich nicht mehr aus. „Ich muss unbedingt…!“ - „Nur mit der Ruhe.“ Tixo legte ihm seine große Hand auf die Schulter. - „Der Schild, hat lange Zeit gehalten und wird nicht zusammenbrechen!“ „Salena und Myra werden...“ Tixo kam nicht dazu, seinen Satz zu vollenden. Omara, Tixo s Gefährtin, stand plötzlich im Eingang. - „Seht nur! Was ist das...?“ rief sie aufgeregt und deutete zum Himmel. Beide schauten verdutzt nach oben. Was sie da sahen, lies Ihren Atem stocken. Der Himmel hatte sich verdunkelt und ein riesiges, orange leuchtendes Energiefeld nahm die Form einer gigantischen Schlange an. Mit zuckenden Bewegungen, stieg die Erscheinung drohend am Horizont auf. Jedes Mal, wenn sie auf den Schutzschild traf, wurde eine heftige Entladung in Form eines Feuersturms ausgelöst und energiereiche Teilchen prasselten unaufhörlich auf die Weiße Stadt. Wer jetzt ungeschützt im Freien war, musste um sein Leben fürchten. Es war eine unwirkliche Situation. Der tief dunkle Himmel und das pulsierende Energiefeld, tauchten die Weiße Stadt in ein gespenstisches Licht. Doch nach einiger Zeit, die allen unendlich lang vorkam, löste sich der mysteriöse Feuersturm langsam wieder auf und der Himmel wurde klar wie vorher; so, als wäre nichts gewesen. Nun brannte die immer höher steigende Sonne unbarmherzig wie immer. „Ein Todesbote!“, flüsterte Omara und ihr ganzer Körper begann zu zittern. Auch Tulax, konnte sich nicht erklären, was da gerade geschah und schaute Tixo fragend an. „Das war bestimmt das Werk von Xüla, der Magierin“, zischte Tixo wütend. Nur allein bei dem Gedanken an sie, stieg ihm vor Wut das Blut in den Kopf und seine Hand ballte sich zur Faust, welche er mit Wucht auf einer unschuldigen Tischplatte niedersausen ließ. Ängstlich, unterbrach ihn Omara. - „Bitte beschwöre diesen Nahmen nicht, sie könnte es hören. Ihre magischen Kräfte reichen weit.“ - „ Sehr weit“, bekräftigte Tixo. Doch plötzlich, brach es wie aus einem Mund aus ihnen heraus. - „ Myra...! Salena...!“- „Wir müssen sofort zu Emas, schauen ob...“ Tixo stockte. - „Die Zusammenkunft beim hohen Rat?!“ Mit einer energischen Handbewegung, wischte Tulax die Bedenken beiseite. „Gehen wir zu Emas, soviel Zeit haben wir“, knurrte er und war gefolgt von Tixo mit einem Sprung im Gleiter.

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