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Einleitung

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Die Erkenntnisse der Lernpsychologie und der Neurowissenschaften haben in den vergangenen Jahrzehnten deutlich gemacht, dass Lernen ein vom Individuum selbst gesteuerter Prozess ist und mehr einer Aneignungs- als einer Vermittlungslogik folgt (vgl. Arnold, 2017a). Ermöglichungsdidaktik möchte sich bewusst von Inputansprüchen lösen und die Lernbewegung des Subjekts sowie die Kompetenzen und den Outcome in den Blick nehmen. Das vorliegende Buch – bewusst nicht als Lehr-, sondern als Lernbuch tituliert – ist als ein kleines Kompendium gedacht, das die zentralen Elemente und Gedanken der Ermöglichungsdidaktik aus unterschiedlichsten Publikationen kompakt zusammenfasst. Es möchte Anregungen, Ideen und Denkanstöße für die pädagogische Praxis bieten und richtet sich dabei insbesondere an Studierende sowie an Referendarinnen und Referendare, aber auch an Ausbilderinnen und Ausbilder, an Dozentinnen und Dozenten sowie selbstverständlich auch an Lehrkräfte – sei es im Bereich der Schul-, Erwachsenen- oder Berufsbildung.

Zunächst werden nachfolgend in Kapitel 1 Bildung, Lernen und Didaktik thematisiert. Nach dem Blick auf den für die Pädagogik grundlegenden Begriff der Bildung liegt der spezifischere Fokus des Kapitels im Anschluss auf Lerntheorien sowie Theorien und Modellen der Didaktik. Dabei sollen ganz bewusst nicht nur die für die Ermöglichungsdidaktik basale konstruktivistische Lerntheorie sowie die konstruktivistische Didaktik betrachtet werden, auch die wichtigsten Vorläufer sollen vorgestellt werden, um damit den Wandel von einer Vermittlungs- zu einer Ermöglichungsdidaktik bewusst zu machen und nachzuzeichnen. Dabei werden zum Abschluss des Kapitels sowohl Vermittlungsillusionen, der Lernkulturwandel als auch die Bewegung von der Input- zur Outcomeorientierung innerhalb des Bildungskontexts adressiert.

Kapitel 2 befasst sich mit dem (in Entstehung befindlichen) Konzept der Ermöglichungsdidaktik, ihren theoretischen Grundlagen, ihren Einflüssen und ihren Prinzipien. Zentral ist dabei das Konzept des lebendigen und nachhaltigen Lernens, das seinen Ursprung unter anderem in der Themenzentrierten Interaktion hat und anhand verschiedener Dimensionen und ihrer Konsequenzen für didaktische Konzepte veranschaulicht wird. Im Anschluss werden Rolle und Aufgaben einer Lernbegleitung aufgezeigt und die Bedeutsamkeit der entsprechenden Haltung für die pädagogische Professionalität ausgelotet. Für Pädagoginnen und Pädagogen stellt die emotionale Kompetenz eine Grundvoraussetzung dar, um Lernende in ihrem Wachstum wertschätzend, stärkend und produktiv begleiten und unterstützen zu können. In einem weiteren Unterkapitel werden elf ermöglichungsdidaktische Prinzipien fixiert und erläutert, bevor schließlich das SPASS-Modell, mit dessen Hilfe sich ein wirksames Erleben im Lernprozess gestalten lässt, in der Theorie und – am Beispiel eines Selbstlernsemesters einer Schweizer Kantonsschule – in der Praxis vorgestellt wird.

In Kapitel 3 folgen schließlich konkrete Beispiele ermöglichungsdidaktischer Lernmethoden. Hierzu werden zunächst die sechs Dimensionen selbstorganisierter Kompetenzreifung definiert, und im Anschluss wird jeweils ein Methodenbeispiel exemplarisch für die Dimensionen Multiperspektivität, Unterschiedslernen, Selbstlernen, Emotionsbewusstheit und Selbstwirksamkeit, Ressourcennutzung sowie Biografizität vorgestellt.

Ermöglichungsdidaktik (E-Book)

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