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Geleitwort

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Rabbi Moshe J. Rothblum (Adat Ari El, North Hollywood, CA) schreibt über Gompertz’´ Jesusbuch und seinen Verfasser: «Sie sind, davon bin ich überzeugt, ein überzeugter Vertreter der jüdischen Tradition. Man merkt das auch daran, dass Sie die große Gabe haben, Geschichte lebendig zu erzählen.

Der Gegenstand der Erzählung fasziniert den Leser, lässt sein Herz schneller schlagen und lässt den Adrenalinspiegel steigen. Die Beschreibung der Gerichtsverhandlung und Verurteilung Jesu kann man nur mit Anteilnahme lesen, und das gerade deshalb, weil sie aus jüdischer Perspektive erzählt ist.

Ich nehme an, dass der Geschichtsschreibung gerade auch mit einer solchen Version besonders gedient ist.»

William Sanford Lasor, Professor für Altes Testament am Fuller Theological Seminary in Pasadena, California, schreibt:

«Der Autor nutzt seine Vorliebe als Erzähler und verändert einerseits den biblischen Zugang zur Geschichte Jesu mit durchaus ungewohnten dramatischen Effekten, benutzt aber andererseits auszugsweise das biblische Material und folgt seinem Duktus. Er verfügt über einen leichten und gut lesbaren Stil. Er vermittelt uns einen guten Eindruck davon, dass er ‹dem Leser einen tieferen Zugang zu den jüdischen Wurzeln Jesu und zu deren Verständnis vermitteln› möchte.

Der Autor hat uns eine eindrückliche und zugleich ermutigende Arbeit vorgelegt, mit der er uns einmal mehr daran erinnert, woran zu erinnern notwendig ist, nämlich, dass Jesus und seine Jünger Juden waren …»

Das sind nur zwei (von zahlreichen) Stimmen aus jüdischer wie christlicher Perspektive, die das Erscheinen des vorliegenden Buches auf dem amerikanischen Buchmarkt begleitet haben. Sie machen deutlich, wie Rolf Gompertz mit seinem Jesusbuch seine bleibende Herkunft aus dem Judentum begründet und zugleich eine Brücke zu Christen und ihrer Botschaft schlägt. Er weiß, dass das Herz seines jüdischen Glaubens in der Gottes- und Nächstenliebe schlägt. Er sieht, dass Jesus als Jude eben darin das Herzstück seiner Lehre begründet. So sei es, sagt er, dann auch zum Herzen der Christenheit geworden.

Daraus hat er, das ist ihm sehr wichtig, nicht die Absicht abgeleitet, Judentum oder Christentum in ihrem je eigenen Wert zu relativieren. Ihn leitet nicht das Streben danach, Juden zu Christen zu machen, auch dann nicht, wenn er Jesus als einen Menschen und Lehrer schildert, der sich selbst – aus Gompertz’ Sicht – für den Messias gehalten hat. Ihm als Autor liegt mit seiner Erzählung vielmehr entscheidend daran, wechselseitiges Verständnis von Juden und Christen zu fördern, damit beide «miteinander und in gegenseitigem Respekt voreinander in Würde und Frieden» leben können.

Der Hintergrund solcher Absicht ist nicht zuletzt sein eigenes Staunen darüber, dass er (der heute über achtzig Jahre alt ist) mit seinen Eltern den Nationalsozialismus überlebt hat. Rolf Gompertz hat sich in seinem Leben lange mit der Frage beschäftigt, welchen Sinn sein Dasein habe. Er hat darauf nicht nur eine Antwort gefunden. Aber eine seiner wesentlichen lautet, dass er mit seinem Buch eine Antwort auf Hitler und den Nationalsozialismus geben konnte und wollte. Er sieht das Ergebnis seines Bemühens als aktuelle Bekräftigung und Verlebendigung dessen an, was der Faschismus vollständig zerstören wollte: die Ehre und die Wurzeln des Judentums und, als dessen Folge, des Christentums. Er versteht seine Arbeit zugleich als eine Stärkung seines Glaubens an die Überwindung von Verfolgung und Unterdrückung durch den Geist – im heidnischen Rom damals wie im Nazi-Deutschland des 20. Jahrhunderts.

Einen solchen Zugang zu Jesus von Nazareth in einem Verlag zu veröffentlichen, der auf dem Boden der Evangelischen Kirche im Rheinland zuhause ist, liegt wirklich nahe und ist nur zu begrüßen. Ich verstehe es als einen lebendigen Schritt auf dem Weg, den diese Kirche seit 1980, seit ihrem Beschluss zur Erneuerung des Verhältnisses von Christen und Juden, zu gehen sich Mühe gegeben hat, immer noch gibt und in Zukunft weiter geben wird.

Darum wünsche ich dem Buch, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der nicht hoch genug zu schätzenden Arbeit der Gesellschaften für Christliche-Jüdische Zusammenarbeit und der zahlreichen lebendigen Kontakte zwischen vielen jüdischen und christlichen Gemeinden im Rheinland wie in anderen Landeskirchen der EKD, viel Erfolg.

Nikolaus Schneider

Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland

Düsseldorf, im Mai 2009

Jesus - mein jüdischer Bruder

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