Читать книгу So gewinnen Sie mehr Selbstvertrauen - Rolf Merkle - Страница 20

Оглавление

3Die Ursachen einer geringen Selbstachtung

Du bist nicht mit einer geringen Selbstachtung und Minderwertigkeitsgefühlen auf die Welt gekommen.

Diese hast du dir angeeignet.

Du hast gelernt, geringschätzig von dir zu denken.

Wie kam es dazu? Es waren deine Erfahrungen im Elternhaus in den ersten sieben Lebensjahren und später vielleicht Erfahrungen mit Gleichaltrigen, die dazu geführt haben, dass du den Eindruck hast, nicht in Ordnung zu sein. Was für Erfahrungen waren das, die in dir das Gefühl entstehen ließen, nicht in Ordnung zu sein?

Erfahrungen im Elternhaus

Wenn wir klein sind, glauben wir unseren Eltern alles, was diese sagen. Eltern sind für Kinder das, was der Papst für viele Gläubigen ist: unfehlbar. Was die Eltern sagen und tun, sie wissen es besser. Wenn diese sagen, etwas sei schlecht, dann ist es schlecht. Wie sollen kleine Kinder auch wissen, was gut und schlecht, richtig und falsch ist? Das lernen sie erst durch die Eltern.

Weil Kinder in den ersten Lebensjahren es nicht besser wissen und die Eltern für unfehlbar halten, nehmen Kinder grundsätzlich an, sie hätten etwas falsch gemacht und hätten es verdient, wenn sie durch Worte oder abweisendes und missbilligendes Verhalten bestraft und getadelt werden.

Hinzu kommt, dass Kinder instinktiv wissen, nicht ohne ihre Eltern leben und überleben zu können. Deshalb ist es für sie besonders wichtig, es sich nicht mit den Eltern zu verscherzen.

Haben Kinder das Gefühl, aufgrund ihres Verhaltens nicht mehr gemocht zu werden, dann erleben sie die emotionale Ablehnung ihrer Eltern als lebensbedrohlich. Sie nehmen sich deshalb die Worte der Eltern zu Herzen und übernehmen deren Regeln als vorbeugende Maßnahme gegen weitere Ablehnung.

Dies ist die Geburtsstunde des inneren Kritikers. Um der Ablehnung und der Bestrafung durch die Eltern zu entgehen, verinnerlichen Kinder die Gebote, Verbote und Regeln. Sie sagen sich selbst: Das tut man nicht. Das sagt man nicht. Das ist schlecht.

So wie die Eltern uns verbal bestraften, lernen wir, uns selbst zu bestrafen, wenn wir uns falsch verhalten oder schlecht benehmen. Das bedeutet:

Unser Kritiker ist in den ersten Lebensjahren eine sinnvolle Einrichtung.

Er sichert die Zuneigung der Eltern und damit unser Überleben.

Diese Verinnerlichung der Regeln und Verbote ist nicht das eigentliche Problem. Regeln führen nicht zu Selbstablehnung und Minderwertigkeitsgefühlen.

Zum Problem wurde die Beurteilung unseres Verhaltens als richtig und falsch, gut und schlecht, erst, als wir und unsere Eltern einen folgenschweren Fehler begingen.

Du bist, was du tust

Dieser Fehler bestand darin, unser Verhalten mit unserer Person und unserem Wert als Mensch gleichzusetzen. Tue ich etwas Schlechtes, dann bin ich als Mensch schlecht. Tue ich etwas Verwerfliches, dann bin ich als Mensch verwerflich. Tue ich etwas Unmoralisches, dann bin ich ein unmoralischer Mensch. Tue ich etwas Blödes oder Dummes, dann bin ich blöd und dumm. Mache ich etwas verkehrt, dann bin ich als Mensch nicht in Ordnung. Bin ich ängstlich, dann bin ich ein Feigling. Mache ich etwas falsch, dann bin ich als Mensch fehler- und mangelhaft.

Wir setzten unser Verhalten also mit unserer Person gleich:

Ich bin gut, wenn ich etwas Gutes tue. Ich bin schlecht, wenn ich etwas Schlechtes tue – dachten wir.

An dieser unglücklichen Schlussfolgerung waren unsere Eltern maßgeblich beteiligt. Wir gelangten zu dieser Schlussfolgerung aufgrund von Worten wie den folgenden: „Was hast du dir nur dabei gedacht?“, „Aus dir wird nie etwas werden.“, „Mit dir hat man nichts als Ärger.“, „Dumme Gans.“, „Mit dir muss man sich schämen.“, „Du bist ein Tollpatsch.“, „Du bist ein Versager.“, „Du bist wohl nicht ganz bei Verstand.“, „Du bist stinkfaul.“, „Wie kann man nur …?“, „Kannst du auch mal zur Abwechslung was richtig machen?“, „Du machst mich verrückt.“, „Wie kann man nur so blöd sein?“ „Was soll nur aus dir werden?“ „Du bist undankbar.“ „Du bringst mich noch ins Grab.“ „Ja, spinnst du jetzt?“ „Ich fass es nicht; du bist wohl nicht ganz bei Verstand. Du bist ein böses Kind.“

Wenn du als Kind in den ersten sieben Lebensjahren häufig mit solchen Worten kritisiert wurdest, dann hast du daraus gefolgert, als Junge oder Mädchen nicht in Ordnung zu sein. Du dachtest dir: „Etwas muss mit mir nicht in Ordnung sein. Warum sonst sollten meine Eltern so mit mir reden? Wäre ich in Ordnung und liebenswert, dann würden sie mich doch lieb haben. Folglich bin ich nicht gut genug und nicht liebenswert.“

So gewinnen Sie mehr Selbstvertrauen

Подняться наверх