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3.2 Risiken für Private

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Während die Teilhabe an sozialen Medien einerseits zur weitest möglichen Persönlichkeitsentfaltung beitragen kann, besteht andererseits die Gefahr einer erheblichen Persönlichkeitsbeschädigung. Mit dem wachsenden Verbreitungsgrad von Social Media erhöht sich zugleich der Druck auf den Einzelnen, an derartigen Aktivitäten zu partizipieren.[13] Ist der Nutzer im Umgang mit sozialen Medien nicht hinreichend vertraut oder geht er mit der Preisgabe persönlicher Informationen allzu sorglos um, besteht die Gefahr einer öffentlichen Bloßstellung, die angesichts digitaler Vervielfältigungsmöglichkeiten nicht auf die jeweils genutzte Plattform beschränkt bleiben muss. Je nachdem, welche Angaben zugänglich gemacht werden, können daneben auch vermögensrechtliche Interessen oder sogar die körperliche Integrität des Nutzers bedroht sein (so etwa im Fall von Konto- oder Adressdaten).


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Darüber hinaus kann sich der Einzelne durch den Gebrauch sozialer Medien auch mit Haftungsfragen konfrontiert sehen. Neben Urheber- und Persönlichkeitsrechtsverletzungen kann sich eine Mitverantwortlichkeit des Nutzers unter Umständen auch für solche Schäden ergeben, die aus der versehentlich unterlassenen Beschränkung von Einladungen auf bestimmte Kontaktpersonen resultieren.[14]

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Internet der Dinge

Ein Biss ins Handy, und schon ist Karies diagnostiziert, und das Smartphone schickt uns zum Zahnarzt. Das ist doch ein Witz. Stimmt, aber wie weit ist er von der Realität entfernt? Denken wir an Socken. Die Menschen verbringen viel Zeit damit, sie zu sortieren und versagen dennoch kläglich bei der Zuordnung. Alle sehen ähnlich aus und unterscheiden sich in Farbe, Länge und Bündchenform doch immer irgendwie. Am Ende laufen wir dann wie Pippi Langstrumpf mit unterschiedlichen Strümpfen zur Arbeit. Dagegen hilft das Internet der Dinge. Darunter versteht man die Kommunikationsfähigkeit von Alltagsgegenständen. Wie funktioniert das? In jedes Paar Socken wird ein sog. RFID-Chip eingenäht. Diese können sich dann über das Internet ihrem Gegenstück zuordnen. Sie können auch Prozesse anstoßen, wie „Wasch mich bei 30 Grad.“ Stellt dann die ebenfalls mit einem Chip ausgestattete Waschmaschine fest, dass die Socken in einer 60 Grad-Waschmaschinenfüllung gelandet sind, kann man sie so programmieren, dass sie die Wäsche erst mal stoppt. Auf dieselbe Weise kommunizieren Kühlschränke mit Supermarktregalen, wenn die Milch alle ist. Solange der Kühlschrank nur Milch bestellt, ist das ja noch nichts Geheimes: Aber was ist mit denjenigen, die per Chip jede Woche sieben Flaschen Wodka und 20 Tüten Chips ordern? Diese Daten sind gesundheitsrelevant und deshalb besonders sensibel. Sie sind auch für den Krankenversicherer des Kühlschrankinhabers relevant, dessen Dinge ja vielleicht auch mit dem Kühlschrank vernetzt sind. Vielleicht erhält er die Informationen aber auch von einem Datenhändler, der die Daten im Supermarkt abgreift oder beim Geheimdienst der USA oder beim chinesischen, der möglicherweise eine Kopie der amerikanischen Sicherheitsdaten hat. Das ist doch auch ein Witz. Hoffentlich, aber das hätte man von den sich selbst sortierendenden Socken auch denken können. Die gibt es allerdings tatsächlich: www.blacksocks.com.[15]


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