Читать книгу 3 Minuten Konzentration - eBook - Rosemarie Portmann - Страница 7
Konzentration lässt sich spielend fördern
ОглавлениеBewusstes Üben kann die Konzentrationsfähigkeit stärken. Für kleine Kinder kommen hierfür besonders das Spiel oder spielerische Übungen in Frage. Denn Spielen ist die ursprüngliche Aktivität des Kindes. Das Kind fragt nicht, warum und wozu es spielt. Das Kind spielt einfach, weil es ihm Freude macht. Im Spiel ist das Kind ganz bei der Sache, in seine Tätigkeit versunken. Bis ins Schulalter erhält die kindliche Aufmerksamkeit ihre stärksten Anregungen aus Neugier und Spielinteresse.
Beim Spielen lässt sich dementsprechend die Konzentrationsfähigkeit des Kindes gut erkennen, üben und verbessern. Neben dem vom Kind selbst gewählten Freispiel bietet das strukturierte Spiel die Möglichkeit, Konzentration durch gezielte Angebote zu fördern. Besonders wichtig ist dabei die Abwechslung zwischen Anspannung und Entspannung, zwischen Ruhe, Aktivität und Bewegung. Bewegungsmangel wird vom Kind durch eine unmittelbar darauf einsetzende übersteigerte motorische Aktivität kompensiert. Unruhe und Unkonzentriertheit ist dann eine besondere Form der Ermüdung. Jede Anstrengung muss folglich wohl dosiert sein. Geistige Anspannung ermüdet genauso wie körperliche Anstrengung. Bewegung kann zur Konzentrationsförderung und zum Stressabbau beitragen. Bei allen Spielen muss man sich dabei immer an den Bedürfnissen und Interessen der Kinder orientieren. Ihre Neugier, ihr Bewegungsdrang können aufgegriffen werden, um Konzentration zu fördern. Die Übungen sollten Spaß machen und abwechslungsreich sein. Langeweile ist für Konzentration tödlich. Der Spaß kann Kindern auch vergehen, wenn beim Spielen zwischendurch ausschließlich auf Konzentrationsspiele gesetzt wird. Wenn der Zweck zu sehr im Vordergrund steht, werden Kinder bald eine Abneigung dagegen entwickeln.
Gut dosiert und mit Einfühlungsvermögen lässt sich Konzentration also „spielend“ üben. Wenn Kinder unruhig werden, kann ein Spiel helfen, Ruhe und Aufmerksamkeit wieder möglich zu machen. Damit Konzentration nachhaltig gefördert wird, reichen solche Ad-hoc-Interventionen aber nicht aus. Dafür lohnt es sich durchaus, regelmäßig Konzentrationsspiele durchzuführen, die die Kinder gerne spielen. So können auch Kinder, denen Konzentration schwer fällt, die Erfahrung machen, dass Üben Spaß macht und hilft. Allerdings darf man nicht zu schnell zu viel erwarten. Manchmal wird auch das schönste Spiel keine Konzentration herbeizaubern können. Und bei manchen Kindern wird es eine Weile dauern, bis der Erfolg wahrnehmbar wird. Wichtig sind unermüdliche Aufmunterung und Anerkennung auch kleiner Verbesserungen. Die Konzentrationsförderung unruhiger Kinder braucht einen langen Atem.