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GESCHICHTE


Geschichte - Comer See und Lombardei


Ab 4. Jh v. Chr.: Kelten und Gallier lassen sich in der Lombardei nieder und es kommt zu Konflikten mit den ansässigen Völkern (Liguren, Veneten und Insubri am Comer See). Sie stossen immer weiter nach Süden bis Rom vor

196 v.Chr.: Beginn der 670-jährigen Herrschaft der Römer: Die Römer erobern mit Konsul Marco C. Marcello an der Spitze Gallia cisalpina (Südseite der Alpen). Um die Verlierer an Rom zu binden, schliesst er mit den Galliern den Vertrag der gegenseitigen Anerkennung von gleichwertigen Partnern und gewährt jus Latii die Römische Staatsbürgerschaft.

89 v.Chr.: Nach der schrecklichen Invasion der Rätier (Bündner) im Gebiet des Comer Sees, baut der römische General Gnaeus Pompeius Strabo die Gegend wieder auf.

77 v.Chr.: Lucio Cornelio Scipione bringt 3000 Siedler in die Gegend, um weitere Überfälle aus dem Norden zu verhindern.

59 v.Chr.: Julius Cäsar bereitet die transalpine Expansion vor. Die Strategie der Römer ist, die Wasserstrasse bis nach Chiavenna für den Ausbau von Passübergängen ebenso wie das Klima des Comer Sees als Winterquartier für die römischen Heere zu nutzen.

Um die Gegend zu sichern, autorisiert er die Gründung von Kolonien mit bis zu 5000 Siedlern (davon 500 Griechen). Sie gründen Dörfer, terrassieren die Hänge, führen den Anbau von Oliven, Weinreben, Lorbeer und Kastanien ein und etablieren die Schifffahrt auf dem Lago di Como. Die Passstra?en Splügen, Maloja, Julier und Septimer werden errichtet. Die Ebene von Como wird urbar gemacht und eine neue Stadt Como wird direkt am See gebaut.

23 v.- 79 n.Chr: Plinius, der Ältere: Römischer Schriftsteller von Como. Sein Hauptwerk: Naturalis historia = Basisdenken für das Rinascimento (Renaissance)

61 - 113 n. Chr.: Plinius, der Jüngere: Schriftsteller und Senator in Rom

49 v. – 112 n.Chr.: Como wird 49 v.Chr. eine römische Gemeinde (Municipium) Plinius, der Ältere und der Neffe errichten in Como eine Bibliothek, ein Thermalbad und am See auch römische Villen.

313: Edikt von Mailand: Der römische Kaiser Konstantin öffnet sich dem Christentum und garantiert mit dem Edikt von Mailand die Religionsfreiheit im Römischen Reich. Mailand wird eine der Hauptstädte des Römischen Reichs.


476 – 1095: ALTO MEDIOEVO (Hochmittelalter) Kunst- und Baustil: klassisch römisch, später byzantinisch. Der Zeitraum erstreckt sich vom Mittelalter (476 - Fall des Westlichen Römischen Reichs) bis zum Ende des 10. Jh. n. Chr.

476 – 553: Herrschaft der Ostgoten

554 – 569: Herrschaft der Byzantiner des Oströmischen Reichs welche immer wieder die Eindringlinge von Norden abwehren.

569 – 773: 200 jährige Herrschaft der Langobarden. In diese Zeit fällt auch die Bekehrung des Volkes zum Christentum durch deren Königin Teodolinda.

774: Nach dem Tod von Teodolinda bittet der Papst den fränkischen König Karl der Große um Hilfe im Streit mit den Langobarden.

800 – 887: Karl der Große lässt sich in der Weihnachtsnacht des Jahres 800 von Papst Leone zum Kaiser krönen. Danach entsteht die karolingische Herrschaftsform, die bis 887 anhält.

962 – 1024: 962 lässt sich Otto von Sachsen vom Papst Johannes XII. zum Kaiser krönen. Damit entsteht das Heilige Römische Reich (Sacro Romano Impero) und die Dynastie der Sachen. Kaiser Otto organisiert das Imperium neu und etabliert Bischofsgrafschaften.

11. - 14. Jh.: Die Städte in der Lombardei werden nach dem Modell des antiken Griechenlands in Stadtstaaten mit direkter Demokratie umgewandelt.

1118 – 1127: 10-jähriger Krieg mit Mailand. Im Jahr 1127 wird Como von Mailand belagert, Mauern und Wohnhäuser werden zerstört und viele der Einwohner getötet.

1127 – 1158: Como verbündet sich mit Friedrich I., genannt Barbarossa, und baut die Stadt mit Mauern und Türmen wieder auf.

1162: Como nimmt an der Zerstörung von Mailand teil.

1167: Gründung der Lega Lombarda gegen das Heilige Römische Reich. Como beteiligt sich nicht daran.

1169: Como nimmt an der Zerstörung der Isola Comacina teil.

1176: Die Lega Lombarda schlägt Barbarossa in Legnano.

1179: Como erhält von Barbarossa eine Treueprämie, in diesem Fall das Castel Baradello, den Torre di Olonio und Sorico.

1183: Frieden von Konstanz: Barbarossa anerkennt die Unabhängigkeit der Städte und erhält dafür deren Gehorsam.

1265 -1288: 2. Krieg zwischen Mailand und Como: Die Mailänder gewinnen.

1277 – 1535: Die 270jährige Herrschaft der Familien Visconti und Sforza im Herzogtum von Mailand, wird zweimal unterbrochen. Die Franzosen beherrschen das Herzogtum von 1499 bis 1512 und üben von 1515 bis 1522 nochmals die Kontrolle über das Herzogtum von Mailand aus.



14. - 16. Jh.: RINASCIMENTO (Renaissance) Kunst- und Baustil: Renaissance Die Zeit des humanistischen Denkens hat ihren Ausgangspunkt in Florenz und breitet sich dann über Rom in ganz Italien und Europa aus.

1402: Tod von Galeazzo Visconti: Daraufhin versucht Franchino II., genannt Rusca, in Como eine persönliche Herrschaft zu bilden, was vernichtende Folgen hat.

1416: Como unterstellt sich Filippo Maria Visconti.

1447 – 1450: Kurze Periode der Unabhängigkeit als Republik Sant' Abbondio.

1450: Como unterstellt sich Francesco Sforza, dem neuen Herzog von Mailand, der durch Heirat die Herrschaft der Visconti übernommen hat.

1516 und 1521: Die Bündner zerstören Menaggio und andere Orte gleich zweimal.

1525 -1714: 190 jährige Herrschaft der Spanier: Die grossen Interessen Frankreichs an der Lombardei bringen unzählige Kriege mit sich.


17. – 19. Jh.: ETÀ MODERNA (Neuzeit): Kunst- und Baustil: Barock 17. - 18. Jh., Neoklassizismus 18. -19. Jh

1746 – 1796: Die Lombardei kommt unter die Herrschaft der Habsburger Monarchie und ihrer Königin Maria Theresa von Österreich.

1762: Neues Traktat zwischen Rätien und dem Herzogtum von Mailand.

1796 – 1797: Erster Italienfeldzug von Napoleon; die Cisalpine Republik entsteht.

1799: Die Österreichisch - Russische Armee schlägt die Franzosen in Lecco und auch die Lombardei fällt in ihre Hände.

1800 – 1805: Zweiter Italienfeldzug Napoleons: Das Napoleonische Königreich Italien entsteht.

1814: Das Habsburger Imperium annektiert die Lombardei.

1848: Erster Unabhängigkeitskrieg: Die Lombardei verliert und bleibt unter der Herrschaft der Habsburger Monarchie.

1861: Das Königreich Italien entsteht ohne Beteiligung der Lombardei, Venetiens und Rom(Lazium).

1870: Zurückeroberung der Regionen Lombardei, Venetien und Rom(Lazium). Rom wird zur Hauptstadt des neuen Italiens.

1898: Unruhen in Mailand, General B. Beccaris lässt auf die Menge schiessen.

1900: Der Anarchist G. Bresci erschießt den italienischen König Umberto I. in Monza.

1914 – 1918: Erster Weltkrieg mit der alpinen Kriegsfront in der Lombardei. Bau der Festungen der Linea Cadorna entlang der Schweizer Grenze.

1919: Entstehung der Bewegung „Fasci di Combattimento“ in Mailand, welche in der Entstehung des Faschismus in Italien gipfelt.

1922 – 1945: Mussolini übernimmt die Macht in Italien. Er wird im April 1945 am Comer See in Dongo von den Partisanen festgenommen und in Mezzegra erschossen.

60er Jahre: Italienischer Wirtschaftsboom mit der Lombardei als treibende Kraft.

70er Jahre: In Mailand beginnen die “Anni di Piombo“ Jahre mit weitverbreiteten Konflikten und beispiellosem Terror, welcher zuerst von rechtsextremen Gruppen in Mailand ausgeführt wurde und schnell auch von den linksextremen Roten Brigaden. Danach breitete sich der Terror in Nord- und Zentralitalien aus.

80er Jahre: Mailand ist erneut das Symbol des Wirtschaftswachstums: Korruptionsfälle enden im Mailänder Gericht und fegen Parteien, Politiker und Unternehmer weg. Die „Lega Lombarda“ für regionale Unabhängigkeit gewinnt immer mehr Anhänger und der Mailänder Unternehmer Silvio Berlusconi nutzt das politische Vakuum und gründet die Partei „Forza Italia“.


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