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Shifford

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Almeria konnte – wie so viele Städte an der Küste des Mar Mediterano – auf eine glorreiche Vergangenheit zurück blicken. Doch von dieser Glorie war nicht mehr viel übrig geblieben.

Das Hinterland der Stadt war einstmals ein Garten Eden gewesen. Fruchtbares Schwemmland, von mehreren Flüssen aus den Bergen herunter gespült, lag dieser Garten Eden am Fuß der Sierra Nevada und des Berges der Götter, des Mulhacen. Durch die Kombination Meer, fruchtbarer Boden, ausreichend Süßwasser und mächtige Berge war eine Situation entstanden, die jedes Wachstum enorm begünstigte.

Die Morgensonne heizte das Massiv der Sierra Nevada mächtig auf und wenn die Sonne weiter nach Süden und Westen gewandert war, gaben die Felsen die gespeicherte Wärme wieder ab. So entstand ein Klima des nahezu ganzjährigen Frühsommers. Die Bauern am Golf von Almeria hatten zu früheren Zeiten zwei oder gar drei Ernten im Jahr einholen können.

Dann aber waren die heißen Kriege gekommen und Almeria als eines der wichtigsten Versorgungszentren für Nahrungsmittel war mit am stärksten angegriffen worden. Von der großen Stadt und den alten Häusern war nichts mehr übrig, die Stadt war praktisch eingeebnet worden. Dort, wo die vier größeren Flüsse einstmals ins Meer gemündet waren, hatten die Flammen der Kriege fast unzerstörbare Erdwälle aufgehäuft und sie mit einer glasharten und oft bis zu drei Ellen dicken Schicht aus geschmolzenem Gestein überzogen. Die Flüsse waren angestaut worden und verwandelten das gesamte Hinterland Almerias in einen üblen Sumpf, durch den man nur noch mit Stakbooten oder Flößen zu den Bergen kommen konnte.

Im Osten das Meer, im Süden und Westen der sich viele Meilen weit ausdehnende Sumpf, im Norden die Felswände der Sierra Nevada und nur ein einziger Zugang zur Bucht, eigentlich war Almeria zum Sterben verurteilt gewesen. Nein, falsch, es war schon tot gewesen, bis die Anglialbions kamen.

An den wenigen bewohnbaren Stellen entlang der Küste hatten sich ein halbes Dutzend kleiner Dörfer halten können und die Bewohner dieser Dörfer lebten vom Fischfang und einem eigentlich nicht nennenswerten Handel mit Verwandten, die am Fuß der Sierra Nevada mit ihren Ziegen- und Schafherden und ein paar wenigen Rindern lebten. Sie alle lebten ein ruhiges Leben in großer Abgeschiedenheit und das war in Ordnung für sie.

Eines Tages aber tauchte ein halbes Hundert riesiger Schiffe auf dem Meer auf, segelten in die Bucht und ankerten dort, wo schon in vergangenen Jahrtausenden zahllose Schiffe geankert hatten, innerhalb des Riffs, das ein riesiges, natürliches Hafenbecken bildete.

Fast ein Drittel der gesamten Wasserfläche der Bucht lag innerhalb des Riffs und in diesem Bereich gab es weder bei Sturm noch während der kurzen Wintermonate unruhiges Wasser. Durch das Riff abgeschottet wirkten sich in diesem Becken selbst die Gezeiten nur mäßig stark aus und die Seeleute auf den großen Schiffen mussten das gewusst haben. Wie sonst hätten sie so zielstrebig die Bucht von Almeria ansegeln können?

Die Schiffe stammten von den nebligen Inseln, vom Königreich Anglialbion und sie waren gekommen, um Iberia zu erobern. Jedes der Schiffe trug in seinem Bauch gut tausend Menschen und diese Menschen standen unter dem Kommando eines gnadenlosen Schinders namens Thomas Shifford. Nur ein kleiner Teil der Menschen von den Schiffen waren Krieger. Die allermeisten waren Handwerker und Sklaven und ihre Aufgabe war es, in der Bucht von Almeria möglichst rasch einen Hafendamm – eine Mole – zu bauen und daneben so viel von den Sümpfen trocken zu legen, dass man auf dem Gelände eine Kaserne für mindestens fünfzigtausend Kämpfer errichten konnte.

Vielleicht wäre all das ohne größere Probleme vonstatten gegangen, hätte nicht Thomas Shifford eines Tages die Idee gehabt, sich ein wenig zu amüsieren.

Es war Herbst und zuhause, am Hof von Winchester wurde um diese Jahreszeit zur königlichen Jagd geblasen. Man sattelte die Pferde aus der Zucht von Königin Machilla und dann ging es hinaus ins Land, wo man ein paar leibeigene Bauern auftrieb und sie dann so lange durch den Dreck und den Schlamm jagte, bis sie erschöpft liegen blieben. Die Leibeigenen des Königs hätten sich niemals gegen diese Behandlung gewehrt, sie waren es nicht anders gewohnt. Als nun Thomas Shifford diese Unterhaltung auch in Almeria einführte, musste man sehr rasch feststellen, dass die Fischer nicht so stoisch und gleichgültig reagierten, wie die Bauern auf den nebligen Inseln. Die erste Jagd hatte zwei jungen Maskenkriegern das Leben gekostet. Warum? Weil die vier Fischer, die man durch die Felsenwildnis am Fuß der Sierra Nevada gejagt hatte, plötzlich Hilfe von ein paar Ziegenhirten erhalten hatten. Gemeinsam war es den Männern gelungen, die beiden Frischlinge vom Pulk der Jäger zu trennen und sie – welche Erniedrigung für einen Maskenkrieger – von den Pferden zu zerren und mit großen Steinbrocken zu erschlagen.

Ab diesem Tag war die unversöhnliche Feindschaft zwischen den Bewohnern der Bucht und der Bergregionen und den Invasoren besiegelt. Thomas Shifford gab den Befehl aus, dass jeder Einheimische ab sofort Freiwild war und von jedem Angehörigen seines Heers auch ohne jeden Grund erschlagen werden durfte.

Die Ritter seines Heeres entwickelten aus diesem Befehl und mangels anderer Unterhaltungsmöglichkeiten buchstäblich einen Sport. Fast täglich ritten sie durch die Sümpfe und bis hinauf in die Almen, immer auf der Suche nach Wild, das sie jagen konnten. Nach zweibeinigem Wild, denn einen Hirsch, einen Wolf, eine Antilope zu jagen war langweilig. Nur das edelste Wild zählte und etwas Edleres gab es nicht, als Menschen.

Auf diese Weise schafften Thomas Shifford und seine wenigen Krieger es in kürzester Zeit, aus verschlossenen und abgeschieden lebenden Fischern und Hirten aufsässige Rebellen zu machen, die seine Herausforderung annahmen und ihm einen ununterbrochenen Kleinkrieg lieferten, der viel öfter als es Thomas Shifford lieb war, mit Siegen der Einheimischen endete.

Thomas Shifford begriff nicht, welches Kuckucksei er sich da selbst gelegt hatte. Anstatt von einer sicheren Basis aus in Richtung Murcia und – viel wichtiger – in Richtung Sierra Nevada und Granada operieren zu können, hatte er sich einen heftigen Unruheherd im eigenen Haus geschaffen. So verfügte er auch über keinen einzigen Kundschafter aus den Reihen der Einheimischen. Sie starben lieber, als sich den Anglialbions zu beugen und ihnen als Wegbereiter ins Landesinnere zu dienen.

Eine Situation, die nicht zufrieden stellend war und Thomas Shifford nur deshalb nicht noch mehr Sorgen machte, weil der Vizekönig in Malaga ihm konsequent die Stange hielt und ihn bis nach Winchester in Schutz nahm. Doch um mit dem Problem fertig zu werden, griff er zu immer härteren Mitteln.

Er ließ die Rebellen durch seine Mentalisten aufspüren und er ließ niemand am Leben, der seinen Häschern in die Fänge geraten war. Er verlangte und bekam ein Kontingent piktischer Söldner und diese zweibeinigen Wölfe schickte er nun zusammen mit seinen Maskenrittern auf die Jagd nach den Rebellen und zusammen richteten diese ein furchtbares Blutbad unter den Einheimischen an.

Die Reaktion kam prompt.

Plötzlich gab es an der gesamten Bucht keinen Fischer mehr. Dann, eines Tages brach unter den Invasoren eine üble Seuche aus und als man nachforschte, fand man heraus, dass die aus den Bergen kommenden Bäche und Flüsse mit Tierleichen vergiftet worden waren, das Trinkwasser in der Bucht wurde knapp.

Thomas Shifford schickte seine Jäger nun vermehrt in die Berge und verlangte und erhielt ein Kontingent Polska – Wölfe, denn diese stammten ebenfalls aus Bergregionen und waren dort sogar den Pikten überlegen.

In dieser Situation tauchte von Norden her kommend plötzlich eine Legende an der Bucht auf. Die Einheimischen erzählten schreckliche Geschichten von einem Todesboten, von einer höllischen Bestie, die ihm auf dem Fuß folgte und von zwei wunderschönen Engeln, die aber fast genauso tödlich waren wie die Bestie.

Thomas Shifford gab nichts auf solche Ammenmärchen, er war es gewohnt mit harten Fakten umzugehen und so ignorierte er jeden Hinweis auf mysteriöse Vorgänge vollständig. Von ihm stammte der Spruch

„Die Iberianer sollen sich vor mir fürchten. Damit sind sie beschäftigt genug, dann brauchen sie keine Todesboten, Teufel und schreckliche Engel mehr.“

Eines Tages, kurz vor der Wintersonnwende, befand er sich zusammen mit seinen Speichelleckern, seinen Kurtisanen und seinen vielen legalen Kindern und Bastarde auf einem Ritt entlang der Küste nach Murcia hin. Sie hatten nichts Besonderes vor, doch in diesen Wintermonaten war es in Almeria fast wie in Winchester. Es gab viele trübe und neblige Tage und der Gestank aus den Sümpfen legte sich den Menschen auf die Atemwege und auf das Gemüt.

Der alte Handelsweg folgte nicht überall der unmittelbaren Küstenlinie. Manchmal gab es Abkürzungen über kleinere Berge hinweg und – die Alten waren sehr gute Baumeister gewesen – sogar Tunnel und Stollen, die unter dem einen oder anderen Berg hindurch führten und noch völlig sicher benutzbar waren.

Die gesamte Gesellschaft bestand aus etwa vierzig Reiterinnen und Reitern und an der Spitze des Zuges ritt Thomas Shifford in Begleitung seines Kämmerers und besonderen Vertrauten, Robert de Guilome. Sie ritten in einem gemütlichen Schritt geradewegs in einen ziemlich langen Tunnel hinein und kaum hatten sie das Sonnenlicht hinter sich gelassen und die Pechfackeln angezündet, scheuten plötzlich ihre Pferde und weigerten sich auch nur noch einen Schritt vorwärts zu gehen. Sie stiegen und drängten rückwärts, der ganze Zug geriet durcheinander und dann gelang es einem der Pferde, sich der zügelnden Hand seines Reiters – oder seiner Reiterin – zu entziehen und in panischer Flucht aus dem Tunnel zu rasen. Die Flucht eines einzelnen Pferdes löste sofort eine Massenpanik aus. Fast niemand mehr im Zug war noch in der Lage, sein Pferd zu kontrollieren, eines nach dem anderen gingen die Tiere durch. Innerhalb kurzer Zeit waren nur noch Thomas Shifford und Robert de Guilome im Tunnel, kämpften mit ihren scheuenden und bockenden Hengsten und fluchten lauthals ihre Erbitterung hinaus, als die Pferde plötzlich und von einem Moment zum nächsten jede Panik fallen ließen und förmlich zu Standbildern erstarrten. Dann trat eine vollkommen in düsteres Schwarz gekleidete Gestalt aus der Finsternis des Tunnels, stellte sich breitbeinig in die Mitte des Weges. Über der linken Schulter hatte die Gestalt einen großen, prall gefüllten Sack liegen und seine Stimme klang spöttisch als er meinte:

„Meine Herrschaften, vielleicht wären sie besser beraten, wenn sie wie ich zu Fuß gingen. Als Reiter scheinen sie mir eher schlecht geeignet zu sein.“

Schon der unüberhörbare Spott in dieser Bemerkung brachte Thomas Shifford zur Weißglut, denn wenn er etwas nicht vertrug, dann war es Spott auf seine Kosten. Auf so etwas kannte er in aller Regel nur eine Reaktion.

„Stich ihn ab!“

Sein Befehl galt Robert de Guilome und dieser war nicht weniger dumm und arrogant wie sein Herr und deshalb genauso humorlos und gegen Spott empfindlich, wie dieser.

Er zog die Reiterlanze aus ihrer Halterung hinter dem Sattel, legte sie ein, hämmerte seinem Hengst die Sporen in die Flanken und zwang ihn gegen den Schwarzen anzugaloppieren.

Was nun geschah, erlebten die beiden Anglialbions wie einen bösen Traum. Niemals hatten sie einen Menschen sich so schnell bewegen sehen, wie diesen schwarz gekleideten Fremden. Plötzlich flog der schwarze Sack wie eine riesige Fledermaus durch die Luft, traf Thomas Shifford vor der Brust und fegte ihn mühelos vom Pferd. Fast zugleich hatte der Schwarze ein langes, schwarzes Schwert gezückt und als Robert de Guilome schon triumphierend den tödlichen Stich ansetzen wollte, zuckte die schwarze Klinge wie ein Schemen durch die Luft und aus der hölzernen Lanze wurde in einem Augenblick Brennholz. Entsetzt starrte Guilome auf den jämmerlichen Stummel unter seinem Arm, dann durchzuckte ihn ein brennender Schmerz am rechten Oberschenkel und als er hinunter sah, erblickte er sein eigenes Bein und es lag auf dem Boden.

Es dauerte ein paar Atemzüge, bis er begriff, was da geschehen war, dann begann er wie ein wahnsinniger zu kreischen, er warf seinen Lanzenstummel weg, gab seinem Pferd mit dem noch vorhandenen linken Bein den Sporn und es kam wie es kommen musste. Mit nur noch einem Bein vermochte er sich nicht mehr im Sattel zu halten, er stürzte wie ein nasser Sack zu Boden, knallte mit dem Kopf voran auf den steinigen Untergrund und dann ertönte ein Geräusch, als hätte man einen trockenen Ast geknickt. Robert de Guilome hatte sich im Sturz das Genick gebrochen, somit spielte der Verlust seines Beines keine große Rolle mehr.

Thomas Shifford hatte sich vom Boden aufgerappelt, den schweren Sack zur Seite getreten und nun stand er mit kampfbereitem Schwert in geduckter Haltung auf der Straße und wartete darauf von dem Schwarzen attackiert zu werden. Zu seinem Erstaunen bückte dieser sich bei der Leiche Guilomes, wischte seine Klinge an dessen Kleidung ab, steckte sie in die Scheide und wandte sich an Thomas Shifford.

„Mein Herr, ich will nicht mit euch kämpfen. Ich hatte auch kein Interesse daran, diesen Trottel hier zu töten. Ich will eigentlich nur in Ruhe meines Weges ziehen, doch das scheint neuerdings in diesem Land immer schwieriger zu werden. Wer seid ihr, dass ihr einen harmlosen Reisenden wegen nichts zu töten befehlt?“

„Wer seid ihr, dass ihr aus der Dunkelheit kommt, anderer Leute Pferde erschreckt und ihnen das Bein abhackt, weil sie aus einem Schreck heraus gegen euch reagieren?“

„Ihr habt Recht, ich sollte mich zuerst vorstellen.

Mein Name ist Shaktar al S’Andorin. Ich komme aus dem Land S’Andora, wo ich der zweite Mann eines kleinen Waldvolkes bin und ich reise nach Süden und Westen, weil ich einen Teil meiner Familie suche, die ich vor vielen Jahren verloren habe.“

„Dann habt ihr einen langen Weg hinter euch. Mein Name ist Thomas Shifford und ich bin erster Protegé des Vizekönigs von Malaga und beauftragt, die Küstenregion von Almeria bis Murcia zu befrieden.“

„Thomas Shifford? Na, dann habe ich ja einen interessanten Fang gemacht. Ich schätze, wenn ich euch jetzt gefangen nehme, bringt ihr ein ordentliches Lösegeld, nicht wahr?“

„Zunächst müsstet ihr erst mal in der Lage sein, mich gefangen zu nehmen. So leicht wie dieser Idiot hier würde ich es euch nicht machen. Ich würde eher sagen, ihr seid gut beraten, wenn ihr euch mir als Gefangener ausliefert.“

Shaktar sah sein Gegenüber mit einem mokanten Lächeln ein paar Atemzüge lang an, dann meinte er:

„Ihr habt eine interessante Sicht der Dinge. Doch mir ist nicht danach, unsere unterschiedlichen Ansichten auszudiskutieren oder gar mit dem Schwert zu erledigen. Ich schlage euch deshalb einen Kompromiss vor. Wir sind beide niemandes Gefangener sondern ich bin ein zufälliger Wanderer, den ihr getroffen habt und nun als Gast an euren Hof einladet. Dann können wir uns unterhalten und wenn wir dann herausfinden, dass wir uns nicht verstehen, können wir immer noch mit den Schwertern auf einander losgehen. Oder aber ich ziehe einfach weiter. Was haltet ihr davon?“

Angesichts der Tatsache, dass er sich mit diesem Shaktar al S’Andorin allein hätte auseinandersetzen müssen, nahm Shifford das Angebot des Schwarzen an und lud ihn tatsächlich ein, für unbestimmte Zeit sein Gast in Almeria zu sein. Nur eines noch:

„Was geschieht wegen Robert de Guilome mit euch? Er war mein Kämmerer und beinahe so etwas wie mein Freund. Was sage ich nun seiner Witwe, seinen Kindern und seinen Kriegern?“

„Sagt ihnen die Wahrheit. Sagt ihnen, dass er ein Dummkopf war und eigentlich schon länger gelebt hat, als es ihm auf Grund seiner Dummheit zugestanden hatte. Oder wollt ihr Befriedigung für ihn?“

„Nein, nein. Lasst es gut sein, es war nur so eine Frage.“

Shifford wendete sich um und ging mit langen Schritten aus dem Tunnel hinaus ins helle Licht, wo man ihn bereits mit den beiden eingefangenen Pferden erwartete. Ohne ein Wort der Erklärung kletterte er auf seinen Hengst, wendete ihn und brüllte:

„Wir reiten zurück! Folgt mir und fragt nicht, sonst reiße ich euch den Kopf ab, ich schwöre es euch.“

Sichtbar wütend trieb er sein Pferd aus dem Stand heraus in den Galopp und raste den Weg zurück nach Almeria.

Sein Gast erreichte die Unterkunft Thomas Shiffords erst am Abend. Er kam auf Robert de Guilomes Hengst gemütlich angetrabt und tat, als wäre es das normalste auf der Welt, auf dem Pferd eines toten Anglialbions in ein befestigtes Kriegslager der Anglialbions zu reiten und nach dem Befehlshaber zu verlangen.

Thomas Shifford hielt sein gegebenes Versprechen, Shaktar wurde als Gast und damit auch mit der gebotenen Höflichkeit behandelt. Man wies ihm ein Quartier zu, er wurde zur Abendtafel des Befehlshabers eingeladen und erhielt einen Ehrenplatz an dessen linker Seite. Zwar wurde er von allen Seiten scheel angestarrt und während einer kurzen Laudatio auf den toten Robert de Guilome fing Shaktar sich so manchen wütenden Blick der Anwesenden ein, doch der Abend und auch die anschließende Nacht verliefen ohne Probleme.

Am nächsten Tag wurde Shaktar zu Thomas Shifford in dessen Kommandozentrale geführt und sie unterhielten sich lange über die Regionen, die Shaktar bereist hatte und er gab Shifford und seinen anwesenden Hauptleuten bereitwillig die Informationen, die diese haben wollten. Weshalb auch nicht? Er verriet niemand an dieser menschenleeren Küste.

Da es Winter war und das Wetter entsprechend rau, blieb Shaktar länger in Almeria, als er vorgehabt hatte. Erst im nächsten Frühsommer machte er sich wieder auf die Reise und zwar nicht nach Südwesten sondern nach Westen, ins Landesinnere hinein, denn Thomas Shifford bat ihn, doch als Abgesandter Almerias zu Gräfin Sybila nach Granada zu reisen und ihr eine Botschaft zu überbringen.

Shandra el Guerrero

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