Читать книгу Der Weltkrieg in den Lüften - Rudolf Martin - Страница 6
Das Bombardement von Paris.
ОглавлениеAm 10. November morgens brachte die „Times“ die sensationelle Enthüllung, dass der neue Reichskanzler den Engländern ein Bündnis angetragen habe unter der Bedingung, dass England sich von Frankreich und Russland trenne. Wenn England dieses Bündnis annehme, so könne es mit Deutschland den gesamten Orient aufteilen. Deutschland rechne augenscheinlich darauf, der französischen und russischen Diplomatie aus Anlass ihrer Anfrage wegen des Interviews des Kaisers eine exemplarische Niederlage zu bereiten. Diese Berechnung Deutschlands sei verkehrt, denn England werde sich nicht von seinen Verbündeten, Frankreich und Russland, trennen.
Am Abend desselben Tages brachte die „Kölnische Zeitung“ an der Spitze des Blattes in durchschossener Schrift die Mitteilung, der deutsche Reichskanzler habe durch den deutschen Botschafter in Paris der französischen Regierung eröffnen lassen, dass das bisherige Verhalten der französischen Regierung in der Frage des Kaiserlichen Interviews die Beziehungen beider Reiche derartig verschlechtert habe, dass Deutschland auf der genauesten Innehaltung der Beschlüsse der letzten Marokkokonferenz bestehen müsse. Frankreich habe bis morgen Mittag eine bestimmte Erklärung abzugeben, innerhalb welcher Zeit die französischen Truppen aus ganz Marokko zurückgezogen sein würden. Das vor sechs Monaten auf der letzten Marokkokonferenz gegebene Versprechen Frankreichs, innerhalb eines Vierteljahres alle Truppen aus Marokko zurückzuziehen, sei in keiner Weise gehalten worden. Und weiter sei bis zum folgenden Tage, 6 Uhr abends, die sogenannte Casablancaangelegenheit aus der Welt zu schaffen, indem Frankreich die der deutschen konsularischen Schutzhaft durch französische Soldaten entrissenen Deserteure freigebe und wegen dieses Übergriffs der französischen Soldaten um Entschuldigung bitte.
Am 11. November mittags herrschte an sämtlichen Börsen Europas die größte Panik seit dem Ausbruch des Krieges im Jahre 1870. Es wurde bekannt, dass Frankreich bis Mittag 12 Uhr keinerlei Erklärung abgegeben hatte. Mit beispielloser Spannung sah die Welt dem Ablauf des weiteren Ultimatums Deutschlands, welches auf 6 Uhr abends angesetzt war, entgegen. Noch gab man sich vielfach an den internationalen Börsen der Hoffnung hin, dass in letzter Stunde Österreich-Ungarn, die Vereinigten Staaten von Nord-Amerika oder vielleicht die Schweiz ihre guten Dienste anbieten würden.
Gleichzeitig brachten Extrablätter in Paris und London die Nachricht, dass über das ganze Deutsche Reich weg und auf allen deutschen Linien in Frankreich, England und Russland der Luftverkehr eingestellt sei.
Am Morgen des 11. November hatten die letzten deutschen Luftschiffe Paris und London verlassen, ohne dass neue zurückgekehrt waren.
Allerdings wurde diese Nachricht in Paris durch den um 5 Uhr nachmittags erscheinenden „Temps“ dahin berichtigt, dass soeben ein großes deutsches Verkehrsluftschiff in dem deutschen Luftschiffhafen bei Vincennes im Osten von Paris eingetroffen sei, und dass auch zwischen Paris und Metz mehrere andere deutsche Luftschiffe den Verkehr unterhielten.
Die Aufregung in Paris wuchs gegen 6 Uhr abends in das Ungeheuerliche, als „La Presse“ die Nachricht brachte, dass die französische Regierung in beiden Ultimatums Deutschland ohne jede Antwort lassen werde, ihrerseits aber im Verein mit England und Russland am selben Abende nochmals eine Erklärung von dem deutschen Reichskanzler wegen des Interviews des Kaisers verlangen werde.
In einer Extraausgabe brachte der „Figaro“ abends acht Uhr ein Interview seines Vertreters mit Mr. Wilbur Wright, der einige Tage zuvor von Berlin zurückgekehrt war.
„Ist die Nachricht richtig“, fragte der Vertreter des Figaro den Amerikaner, „welche in belgischen Blättern zu lesen ist, dass sämtliche Aeroplanlinien in Belgien, Holland, Dänemark in der letzten Woche aus dem Besitz der Firma Wright n. Berg in den Besitz des Löwekonzerns in Berlin übergegangen sind? Ist es ferner richtig, dass alle diese Aeroplane und noch weitere 5000 nagelneue Drachenflieger innerhalb der letzten Woche nach Deutschland übergeführt worden sind?“
Mr. Wilbur Wright bestritt die Richtigkeit dieser Tatsachen nicht, erklärte aber, dass ihm persönlich der deutsche Reichskanzler die bestimmte Versicherung gegeben habe, dass an einen Krieg zwischen Deutschland und Frankreich nicht zu denken sei.
Weiter fragte der Vertreter des Figaro: „Ist es richtig, dass zwei deutsche Schnelldampfer der Hamburg-Amerikalinie in den letzten Tagen 4000 neue Drachenflieger aus Amerika in Hamburg gelandet haben?“ Über das glattrasierte Gesicht des freundlichen Amerikaners flog ein Lächeln, als er antwortete: „Ich bin über die Details meines amerikanischen Geschäfts nicht ganz auf dem Laufenden, da müssen Sie meinen Bruder Orville in Amerika fragen.“
Gewaltige Menschenmengen durchzogen bis Mitternacht die Straßen von Paris sangen die Marseillaise und brachten vor dem Palais des Präsidenten der Republik, vor der Wohnung des Ministerpräsidenten und des Ministers des Auswärtigen brausende Hochrufe auf den Präsidenten und auf die Republik aus.
Seit Jahrzehnten ist Paris in einer Novembernacht nicht so lange der Schauplatz eines bewegten Lebens gewesen. Erst gegen 12 Uhr gewann Paris wieder sein gewohntes Aussehen.
Um 1 Uhr nachts aber wurde es an einzelnen Stellen der Stadt mit einem Male wieder lebendig. Das Auswärtige Amt am Quai d’Orsay wurde zum großen Teil erleuchtet. Der Minister der Auswärtigen Angelegenheiten fuhr zum Präsidenten der Republik. In den Kasernen wurde Alarm geschlagen.
Um 12 ½ Uhr nachts hatte der deutsche Botschafter in Paris nach vorheriger Anmeldung persönlich die Kriegserklärung übergeben und war vom Quai d‘Orsay in seinem Automobil direkt nach Vincennes gefahren, um das letzte deutsche Luftschiff zu besteigen.
Von den 3 ¼ Millionen Einwohnern der Stadt Paris und ihrer Vororte wussten um 2 Uhr nachts höchstens 200 000, dass Frankreich sich im Kriegszustand befand. Diese 200 000 wachender Köpfe waren fast durchweg Soldaten, die man soeben aus dem Schlafe geweckt hatte.
Um 2 Uhr nachts war man in dem Park der französischen Luftschifferabteilung zu Chalais-Meudon in Südwesten von Paris mit dem Füllen von 10 Motorballons beschäftigt, welche sofort aufsteigen sollten, um die Stadt Paris gegen alle Eventualitäten zu sichern. Plötzlich stürzten in die große Halle fast atemlos zwei junge Leutnants der Luftschifferabteilung mit den Worten: „Es stehen schon etwa 30 Motorballons über den Park, die nur dem Feinde angehören können, und immer weitere treffen ein. Die Stabsoffiziere eilten vor die Halle. Man hörte deutlich das Surren der Schraubenflügel von zahlreichen Aluminiumluftschiffen.
In diesem Augenblick erfolgte eine furchtbare Explosion. Sämtliche Motorballonhallen des großen Luftschifferparks waren gleichzeitig in einen Trümmerhaufen umgewandelt. Nur diejenigen Offiziere und Mannschaften, die sich im Augenblicke der Beschießung der Hallen durch die deutschen Aluminiumluftschiffe in gehöriger Entfernung von den Hallen gefunden hatten, kamen mit den! Leben davon. Aber innerhalb der weiten, hohen Mauer des Paris von Chalais-Meudon war wohl nicht ein Mensch, der nicht wenigstens halb bewusstlos zu Boden geschlagen wurde.
Zahlreiche Offiziere und Mannschaften, die von auswärts aus ihren Wohnungen nach dem Luftschifferpark eilten, um dem Mobilmachungsalarm Folge zu leisten, waren aus mehr oder weniger großer Entfernung Zeugen des erschütternden Vorganges, der die Ouvertüre zu der furchtbaren Beschießung der Neuzeit bedeutete.
Etwa 50 große deutsche Aluminiumluftschiffe hatten sich über dem Luftschifferpark in einer geringen Höhe von etwa 300 Metern so verteilt, dass auf jede der 10 großen Hallen etwa 5 Luftschiffe kamen. Zuerst fielen die Torpedos der Luftschiffe auf die in der Mitte des Parkes stehende Haupthalle. Von dieser Explosion bis zu den folgenden sollen kaum 2 Sekunden vergangen sein. Fast ebenso furchtbar als die Beschießung von oben war die nun folgende Explosion der riesenhaften Gasvorräte des Luftschifferparks. Von den zweitausend Personen, welche innerhalb des großen Parks tätig waren, blieben kaum zehn unversehrt, aber mehr als tausend verloren sofort das Leben. Die Verwundungen der übrigen waren furchtbare. Bei der nun folgenden Verwirrung in Paris dauerte es bis in den hellen Tag, ehe Ärzte und Krankenwagen zur Hilfeleistung in Chalais-Meudon zur Stelle waren.
Zwei Bataillone des ersten französischen Luftschifferregiments waren total vernichtet. Nicht weniger als 20 französische Motorballons waren zerstört. Damit war der beste Teil der französischen Kriegsluftschiffe außerhalb der an der Grenze stationierenden beseitigt.
Jedes der 50 deutschen Aluminiumluftschiffe mochte etwa vier Dynamittorpedos von 75 Kilogr. Schwere gleichzeitig abgefeuert haben. Durch diese Erleichterung von Ballast waren alle diese Luftschiffe schnell um etwa 80 Meter in die Höhe gegangen. Ohne weiter zu feuern, beobachteten sie nunmehr aufmerksam mit Scheinwerfern das Trümmerfeld zu ihren Füßen. Die nicht enden wollenden Explosionen der Gasvorräte und Dynamittorpedos in den Kellerlagern und Magazinen des Parks gaben ihnen die Gewähr, dass die Zerstörung eine vollkommene sei.
Die riesenhafte Explosion von Meudon hatte man ebenso in Versailles als in Paris gehört. Bald liefen durch französische Luftschifferoffiziere telefonisch auf der Kommandantur von Paris genaue Mitteilungen ein. Vom Mont Valerien aus hatte man die Explosion mit dem bloßen Auge in der dunklen Nacht sehen können. Von dem Fort de Vanves sah man mit Scheinwerfern nach der Explosion deutlich jedes einzelne der deutschen Kriegsluftschiffe. Der Kommandant des Forts hatte der Kommandantur soeben telefonisch die Zahl der deutschen Kriegsluftschiffe über Chalais-Mendon auf fünfzig angegeben, als er von der Kommandantur gefragt wurde, ob in dieser Zahl auch diejenigen Mengen von deutschen Luftschiffen enthalten seien, die soeben von Westen aus sich dem Innern der Stadt näherten.
An der Spitze der gewaltigen deutschen Schlachtluftflotte, welche am 11. November gegen ½ 11 Uhr abends von der Grenze gegen Paris aufgebrochen war, stand als Großadmiral in der Luft der 78jährige Gras Zeppelin. Den 250 Aluminiumluftschiffen dieser Angriffsflotte war von dem deutschen großen Generalstab die Aufgabe gestellt, eine Stunde nach Abgabe der Kriegserklärung den Luftschifferpark von Chalais-Meudon zu zerstören, das Herz von Paris zu bombardieren, möglichst viel Kasernen zu zerstören und, wenn möglich, mit dem Rest der Geschosse eines der wichtigsten östlichen, nach der deutschen Grenze zu gelegenen Forts von Paris in einen Trümmerhaufen zu verwandeln. Glückte dieser Vorstoß, so war Frankreich schwer geschädigt. Der Verlust der französischen Luftflotte in Paris konnte eine spätere Belagerung von Paris fast überflüssig machen. Ein kräftiges Bombardement auf die Mitte der Festung musste eine ungeheure Verwirrung nicht nur in Paris, sondern in ganz Frankreich hervorzubringen. Ein solcher Beweis der aeronautischen Überlegenheit Deutschlands konnte hinreichen, um die Franzosen von einer Verteidigung der Festung Paris abzuhalten und dem Kriege nach der Durchbrechung des an der Grenze befindlichen Ringes von Sperrforts ein Ende zu bereiten. Auch war anzunehmen, dass ein solcher Schlag gegen Paris dort die Autorität vernichtete und dem sozialen Umsturz nach Art der Kommune Tür und Tor öffnete. Die Beschießung des Kriegsministeriums, Generalstabs und der Kasernen konnte den ganzen französischen Aufmarsch in Frage stellen. Die vollkommene Vernichtung eines östlichen Forts musste den Mut der Verteidigung der Hauptstadt vollständig lähmen, denn es war klar, dass dieselbe deutsche Schlachtluftflotte von einer Belagerungsarmee aus innerhalb weniger Stunden alle Pariser Forts und die gesamte Hauptstadt zusammenschießen konnte. Man hat in der späteren Weltgeschichte den Plan des deutschen Generalstabs als eine grausame Tat hinzustellen versucht. Niemand aber hat bestritten, dass dieser aeronautische Vorstoß die größte strategische Leistung in der neueren Kriegsgeschichte war. Diese deutsche Aluminiumluftflotte hatte den strikten Auftrag, noch vor der Kriegserklärung möglichst geräuschlos die französische Grenze zu überschreiten und es zu vermeiden, mit den französischen Kriegsluftschiffen an der Grenze in Kollision zu geraten. Hätte man zuerst die französischen Kriegsluftschiffhäfen in Verdun, Toul, Nancy und anderen Orten der Grenze angegriffen, so würde die Nachricht telefonisch nach Paris gelangt sein und die Pariser Regierung eine große Flotte von eigenen Kriegsluftschiffen und von Verkehrsluftschiffen dem Feinde entgegengeworfen haben.
Hundert andere Aluminiumluftschiffe und tausend Drachenflieger standen an der deutschen Grenze von Metz bis zur Schweiz bereit, um sofort nach der Kriegserklärung die Luftschiffhäfen der französischen Kriegsluftschiffe an der Grenze anzugreifen und zu verhindern, dass sie der nach Paris gesandten Aggressivflotte gefährlich würden. Während des Bombardements von Paris sollte gleichzeitig das Bombardement von Belfort, Verdun und anderen Luftschiffhäfen für kriegerische Zwecke stattfinden. Mit der Vernichtung aller dieser Kriegsluftschiffe Frankreichs war die französische Luftmacht allerdings noch längst nicht beseitigt, denn Frankreich verfügte noch über Hunderte von Verkehrsluftschiffen und Tausende von Drachenfliegern. Auch war eine kleine Anzahl französischer Kriegsluftschiffe in anderen Landesteilen untergebracht.
Das Admiralluftschiff des Grafen Zeppelin hatte schon um 7 Uhr abends am 11. November den Luftschiffhafen auf dem Bodensee verlassen und war über Konstanz und Basel direkt auf Paris zugefahren. Durch Funkenspruch hatte Graf Zeppelin die Verbindung mit allen anderen Luftschiffen seiner Flotte hergestellt. Erst gegen 1 Uhr nachts fand 50 Kilometer vor Paris in einer Höhe von 800 Metern die Vereinigung dieser Riesenluftflotte statt. Unmittelbar darauf erhielt der Großadmiral durch Funkenspruch von Metz aus die Nachricht von der Überreichung der Kriegserklärung. Bald erfolgte die Bestätigung durch das Verkehrsluftschiff „Preußen“, welches den deutschen Botschafter von Paris zurückbrachte. Graf Zeppelin unterhielt sich mit dem Botschafter Grafen von Below nur durch Funkenspruch, da er zu seinem Bedauern keine Zeit habe, den Botschafter persönlich und mündlich in der Luft sprechen zu können.
Die für Chalais-Meudon bestimmten fünfzig Aluminiumluftschiffe bildeten die Vorhut der großen Luftflotte. Um Meudon zu erreichen, überflogen sie in einer Höhe von 800 Metern, welche den Lärm den Propeller nicht auf die Erde dringen lässt, den südlichen Teil von Paris, während sie durch Funkenspruch in steter Fühlung mit dem Gros blieben. Als die wichtigste Aufgabe nach der Zerstörung des Luftschifferparks wurde die Zerstörung des Kriegsministeriums im Boulevard St. Germain 231 betrachtet. Das Admiralsschiff des Grafen Zeppelin steuerte direkt auf das Kriegsministerium zu, gefolgt von etwa 50 Luftschiffen, während der Rest von 150 Luftschiffen sich teils über den Kasernen, der Banque de France, dem Ministerium des Auswärtigen und dem Ministerium der Finanzen sowie über der Wohnung des Präsidenten im Palais d’Elysee postierte.
Das Aufsuchen der Standorte erfolgte in großer Höhe, und erst allmählich gingen die Luftschiffe ziemlich genau über ihren Standort von 800 Metern bis auf 300 Meter herab.
Graf Zeppelin sah sehr nachdenklich und ernst aus, als sein Admiralluftschiff sich von der stolzen Höhe herabließ.
„Bei meinem tollen Rekognoszierungsritt im Jahre 1870 war mir wohler zu Mute“, sagte er zu seinem Neffen, der ihm als erster Adjutant mit dem Range eines Majors beigegeben war. „Ich befinde mich lieber selbst in Gefahr, als dass ich andere in Gefahr sehe. Die heutige Aufgabe ist mir persönlich nicht sympathisch, aber ich muss dem Generalstabschef darin recht geben, dass sie über den Verlauf des ganzen Feldzugs entscheiden kann.
Es hängt nicht nur der Ausgang dieses Feldzuges, sondern vielleicht die Geschichte des Deutschen Reiches von unserm Vorstoß ab. Da England, Russland und Frankreich gegen uns im Felde stehen, und Deutschland von jeder Zufuhr zur See abgeschnitten ist, so kann unsere Lage aus Mangel an Nahrungsmitteln und Rohstoffen für die arbeitende Bevölkerung Deutschlands in wenig Monaten entsetzlich werden. Eine schnelle Niederwerfung Frankreichs und Einnahme von Paris ist die Voraussetzung für die Landung einer deutschen Armee in England. Wir müssen heut eiserne Nerven zeigen und ganze Arbeit machen. Jetzt dürfen die Scheinwerfer das Kriegsministerium aufsuchen. Sobald es gefunden ist, soll der Kapitän meines Admiralschiffes die erste Ladung von zehn Torpedos abgeben.“
Eine Minute darauf war das riesenhafte Karree des französischen Kriegsministeriums vom Boulevard St. Germain bis zur Rue St. Dominique ein einziger Trümmerhaufen. Unmittelbar nach der Kriegserklärung waren bis 1 Uhr fast alle Beamte und Offiziere des Kriegsministeriums und großen Generalstabs in diesem Gebäude versammelt worden. Seit 1 Uhr hatte man die Arbeit der Mobilmachung in großem Stile aufgenommen. Tausende von Depeschen und Briefen waren bereitgelegt, um in den nächsten Stunden durch den Draht oder durch Verkehrsluftschiffe und Drachenflieger in die Provinz befördert zu werden.
In fünf Reihen von je 10 Luftschiffen war die vom Admiralsschiff geführte Luftflotte während des Bombardements ganz langsam über das Kriegsministerium hinweggefahren. Insgesamt hatten die 50 Luftschiffe rund 300 schwere Dynamittorpedos à 75 Kilogramm herabgeworfen. Als die vierte und fünfte Reihe der Luftschiffe sich dem Gebäude näherten, waren die oberen Etagen schon vollständig weggerissen und fielen die neuen Geschosse durch das Parterre bis in die Kellerräume des Kriegsministeriums. Sämtliche 50 Luftschiffe hatten ihre Scheinwerfer auf das explodierende und brennende Gebäude gerichtet.
Der Kriegsminister und der Generalstabschef selbst waren von den Dynamittorpedos in Stücke gerissen. Da man in Paris mit der Möglichkeit einer Kriegserklärung Deutschlands am folgenden Tage gerechnet hatte, hatte sich die gesamte Garnison in dieser Nacht bereits in dem Zustande des Alarms befunden. Auf die erste telefonische Nachricht von der Abgabe der Kriegserklärung waren innerhalb von einer halb en Stunde sämtliche Offiziere des Kriegsministeriums und Großen Generalstabs und die gesamte Generalität von Paris in dem Gebäude des Kriegsministeriums versammelt gewesen.
Nur von einigen Offizieren, die eben das Kriegsministerium verlassen hatten, hat man später ein ungefähr es Bild des Zustandes des Kriegsministeriums und Generalstabs im Augenblicke der Zerstörung bekommen. Der erste Adjutant des Kriegsministers, der eine halbe Minute vor der Explosion das Gebäude verlassen hatte, um zum Präsidenten der Republik zu fahren, hatte aus einiger Entfernung vom Boulevard St. Germain aus von außen den ganzen Vorgang mit angesehen. Das Surren der Propeller veranlasste ihn, seinen Wagen zum Stillstand zu bringen. Während er die Luftschiffe ins Auge fasste, begann schon die Explosion, deren Luftdruck auch ihn zu Boden schleuderte und verletzte.
Nach seiner Darstellung konferierten im Augenblick der Explosion der Kriegsminister mit dem Generalstabschef und den Führern der 5 französischen Armeen mit all ihren Adjutanten und Abteilungschefs im großen Beratungssaale des Kriegsministeriums.
Nur der Höchstkommandierende der ersten Armee hatte schon das Gebäude verlassen, da er um ½ 3 Uhr mit einem Motorballon nach Belfort fahren musste, um an der Spitze seiner aus den Grenztruppen bestehenden Armee einen Vorstoß gegen Straßburg zu unternehmen. Alle übrigen Höchstkommandierenden der französischen Armee mit den meisten Offizieren ihrer Umgebung waren im Kriegsministerium der Explosion zum Opfer gefallen. Die Zahl der Schwerverletzten und Leichtverletzten war sehr gering, da fast alle, die sich in dem großen Gebäude befanden, sofort in Stücke gerissen und daher gestorben waren.
Die Beschießung des Kriegsministeriums hatte noch nicht aufgehört, als die Beschießung von 5 Kasernen schon begann. Über einer jeden dieser Kasernen hatten sich ziemlich zur gleichen Zeit 30 Luftschiffe eingefunden, die mit den genauesten Plänen der Kasernen von Paris versehen waren. Eine jede dieser Abteilungen von Luftschiffen hatte einige deutsche Luftschifferoffiziere an Bord, die schon in Friedenszeiten häufig im Motorballon oder auf dem Drachenflieger über Paris hinweggefahren waren, um den Standort der Kasernen, Forts und anderer militärischer Plätze auch während der dunklen Nacht sofort finden zu können. Da die Beschießung der Stadt Paris seit Jahren vom großen Generalstab in Berlin vorbereitet war, so ging die Verteilung der einzelnen Abteilungen auf die verschiedenen Kasernen in der dunklen Nacht wie ein oft geübtes Manöver auf dem Exerzierplatz vor sich.
Auf dem jeder Abteilung voransegelnden Luftschiffe kommandierte ein mit den Pariser Verhältnissen genau bekannter Offizier. Eine jede Abteilung war unter sich durch besondere rote oder grüne oder weiße oder blaue Lichter kenntlich. Während des ganzen Aufmarsches verirrte sich nicht ein einziges Luftschiff. Allerdings blieben sie beständig durch drahtloses telefonisches Gespräch in Fühlung. Die schwierigste Aufgabe bei der Bewegung so zahlreiche: Riesenluftschiffe während der Nacht über einem verhältnismäßig engem Raume ist das Vermeiden von Zusammenstößen. Zum Glück war in jener Nacht kein schwerer Sturm.
Auf dem Admiralsschiff des Grafen Zeppelin war als dritter Steuermann der junge Albert Köhler aus Fischdorf bei Friedrichshafen eingestellt. Graf Zeppelin hielt darauf, dass nur seine eigenen Leute, die er selbst genau kannte, auf seinem Admiralsschiffe Dienst halten. Und in der Tat, die Angestellten der Zeppelinschen Werkstätten wurden selbst von den befähigsten Unteroffizieren und Steuermännern der Berliner Luftschiffer-Regimenter, die einen Weltruf genossen, nicht erreicht. Graf Zeppelin hatte die Gewohnheit beibehalten, die Probefahrten seiner Luftschiffe mit seinem eigenen Personal zu machen. Die Rekrutenzeit der Zeppeliner war bei allen Luftschiffertruppen eine sehr kurze.
Albert Köhler hatte die Gewohnheit, während der Fahrt sich gelegentlich außerdienstlich mit seinem älteren Bruder zu unterhalten, der als zweiter Steuermann auf dem Aluminiumluftschiff erster Größe, „Prinz Heinrich von Preußen“, Dienst tat.
Auf dem „Prinz Heinrich von Preußen“ kommandierte der Oberingenieur Dürr, Direktor der Zeppelinschen Werft, dem der Kaiser den Rang und Titel eines Kapitäns zur Luft bereits vor Jahren verliehen hatte. Seit dem Tage der Mobilmachung war ihm der Titel eines Vizeadmirals zugebilligt worden.
Albert Köhler, dem auf dem Admiralsluftschiff die Telefonverbindung in die Ferne unterstand, hatte eben dem Luftschiff „Prinz-Heinrich“ den Befehl übermittelt, dass in 15 Minuten alle 250 Luftschiffe in der bereits festgesetzten Ordnung über dem Dreieck zwischen dem Palais d’Elysee, de-Opéra und dem Magazin de Louvre sich zum Bombardement des Herzens von Paris aufstellen sollten. Nach dem furchtbaren Schauspiel, welches er eben oberhalb des Kriegsministeriums mit angesehen hatte, war es ihm ein Bedürfnis, sich mit seinem Bruder auf dem „Prinz Heinrich“ noch einen Augenblick zu unterhalten.
„Karl“ sagte er, „bist du noch am Telefon?“
„Grüß Gott“, sagte Karl in seiner schwäbischen Mundart, „ich bin hier, seid ihr alle wohlbehalten?“
„Ja“, meinte Albert, „aber die Steine und Eisenteile des Kriegsministeriums flogen fast bis zu unseren Luftschiffen herauf. Es war ein furchtbarer Anblick. Bei den Scheinwerfern war alles taghell erleuchtet. Ich sah in den herumfliegenden Trümmern deutlich die Uniformen der Offiziere. Als die Staubwolke sich verzogen hatte, lagen Dutzende von Leichen auf den Trümmern und daneben.“
„Unsere Arbeit war auch nicht schöner“ sagte Karl. „Wir haben soeben ein ganzes Feldartillerie-Regiment samt der Kaserne in Schutt und Trümmer geschossen. Sie hatten schon scharfe Munition, denn die Explosionen da unten dauerten noch lange fort. Viele Häuser neben der Kaserne sind auch zerstört. Mir taten die Leute furchtbar leid. Ich hörte das Hilferufen von Hunderten bis zu den Luftschiffen herauf. Aber ich fürchte, es kommt noch schlimmer, wenn wir die eigentliche innere Stadt bombardieren müssen. Ich dachte an meine Frau und meine Kinder bei diesem schrecklichen Anblick. Nun aber Schluss, denn ich muss wieder dienstlich telefonieren“. Es gibt Leute, die sich nachts so fest einschließen und so fest schlafen, dass sie selbst durch den Einsturz des Nachbarhauses nicht geweckt werden würden. „ Daher gab es auch in der inneren Stadt von Paris noch einzelne Personen, die ihren Schlaf fortsetzten. Die meisten aber waren längst aufgestanden und in der notdürftigsten Bekleidung auf die Straße geeilt. Zahlreiche Offiziere, welche die Straßen entlang gesprengt kamen, riefen der nach den Luftschiffen gen Himmel schauenden Menge laut zu: „Es ist Krieg. Wir werden von einer deutschen Luftflotte beschossen.“ „
Paris war zu einem großen Teile taghell erleuchtet. Denn über die ganze Stadt weg suchten die Scheinwerfer der Forts nach den deutschen Luftschiffen. Da sie aber gerade nach der innersten Stadt sich zusammengezogen, wagte fast keines der Forts, zu schießen. Denn einerlei ob der Schuss ein Luftschiff traf oder nicht, in jedem Fall bedeutete er ein Bombardement von Paris selbst. Nur einzelne Forts und Festungswerke konnten sich entschließen, ein Feuer gegen die Luftschiffe zu eröffnen. Nach den ersten Schüssen der schweren Festungsartillerie gegen die von Chalais-Meudon und dem Boulevard St. Germain nach der Opéra zurückkehrenden Abteilungen von Luftschiffen zerstreuten sich die Abteilungen und gingen bis etwa hundert Meter über die Häuser herab. Keiner der Schüsse der schweren Artillerie hatte auch nur ein Luftschiff gestreift. Aber bei dem niedrigen Stande der Luftschiffe waren etwa 30 Granaten der französischen Festungsartillerie mitten in Paris eingeschlagen und hatten furchtbare Verwüstungen angerichtet. Mehrere vierstöckige Häuser mit Hunderten von Menschen waren durch diese Schüsse der schweren französischen Artillerie einfach weggerissen.
Jetzt rückten im Laufschritt einzelne Bataillone von Infanterie vom Louvre aus die Avenue de L’Opéra hinaus nach der Opéra zu, wo sich eben etwa 50 Aluminiumluftschiffe zusammenzogen. In dem Augenblick aber, wo das Bataillon auf dem Place de l‘Opéra zum Feuergefecht aufmarschieren will, sausen gleichzeitig nicht weniger als 290 Dynamittorpedos auf das gesamte Karree des Place de l‘Opéra und der umgebenden Häuser herab.
Ein großer Teil der französischen Infanterie wälzt sich blutend auf der Straße. Die ersten Häuser der Avenue de l’Opéra stürzen zusammen, Hunderte von Soldaten aber haben sich retten können und schießen nun in die dunkle Nacht hinaus gegen die Luftschiffe. Den Boulevard des Capucines entlang kommen jetzt 2 neue Kompagnien Infanterie im Laufschritt von der Madelaine her. Kurz vor dem Grand Hotel machen sie auf dem Boulevard Halt und schießen senkrecht nach oben gegen die Luftschiffe. Nicht weniger als 10 Aluminiumluftschiffe erhalten einzelne Schüsse. Da ein jedes der Aluminiumluftschiffe 18 bis 32 baumwollene Gasballons enthält, so ist die Wirkung dieser Schüsse kaum merkbar. Nur in 3 Luftschiffen sind einzelne Personen leicht verletzt. In diesem Augenblick aber scheint der Himmel alle seine Schleusen zu öffnen, denn in dem nächsten Augenblick feuern nicht nur die bei der Opéra versammelten Luftschiffe, sondern die sämtlichen 250 Luftschiffe der Zeppelinschen Aluminiumluftflotte Salve auf Salve auf das unglückliche Innere von Paris. Das Grand Hotel und gegenüber Hotel Sribe stürzten innerhalb von 2 Minuten vollkommen zusammen, die Opéra selbst war bald nur noch ein Trümmerhaufen. Während der schrecklichen Arbeit war das Innere von Paris von der Rue Rivoli bis zur Opéra, vom Magazin de Louvre bis zum Palais d’Elysée durch die Scheinwerfer der Luftschiffe taghell erleuchtet.
Auf dem Place de la Concorde waren jetzt 4 Batterien französischer Feldartillerie aufgefahren, die ununterbrochen in der Richtung auf das Magazin de Louvre, auf die Opéra und das Palais d’Elysée gegen die Aluminiumluftschiffe feuerten. Diese aber hatten ihre Lichter abgeblendet und stiegen, durch die enorme Ausgabe von Ballast in Gestalt von Dynamittorpedos erleichtert, ununterbrochen in die Höhe, so dass man sie in der dunklen Nacht in einer Höhe von 600 bis 1000 Meter nicht mehr erkennen konnte. Das Schussfeld der Feldartillerie inmitten der hohen Häuser der Stadt war auch zu sehr eingeengt, als dass ein ordnungsmäßiges Zielen und Einschießen möglich gewesen wäre. Zahlreiche Artilleriegeschosse verursachten aber schwere Schaden in den oberen Stockwerken der hohen Häuser des inneren Paris und später bei dem Niedersturz in den Vorstädten und Festungswerken.
Als die deutschen Luftschiffe in einer Höhe von 1200 Meter ihren Kurs ostwärts nahmen, stand das gesamte Innere von Paris in Flammen. Vom Magazin du Louvre bis zur Opéra war nicht ein Haus stehen geblieben, und ebenso von der Opéra bis zum Palais d’Elysée. Die Wohnung des Präsidenten der Republique war teils zusammengeschossen, teils ein Opfer des Feuermeeres. Der Präsident selbst war unter den Trümmern des zusammenbrechenden Hauses getötet.
Da die Forts mit Scheinwerfern den Himmel beleuchteten, hielt es Graf Zeppelin nicht mehr für geraten, um ein Fort zu bombardieren, mit der Flotte von der einmal gewonnenen Höhe von 1200 Metern herabzusteigen.
Es war ein Glück, dass Graf Zeppelin sich in dieser Höhe hielt. Denn schon war eine Abteilung von 500 Drachenfliegern, die bei Versailles stationiert waren, zu seiner Verfolgung aufgebrochen. Diese Drachenflieger waren mit vortrefflichen Maschinengewehren ausgestattet, und konnten daher den Aluminiumluftschiffen in einer geringeren Höhe sehr gefährlich werden. Das Admiralsluftschiff Zeppelins war noch über den Befestigungswerken von Paris, als Albert Köhler ein sehr wichtiges drahtloses Telegramm von dem Admiral Groß, dem Führer der in Elsass-Lothringen zurückgebliebenen Luftflotte von Motorballons und Drachenfliegern, empfing. Das Telegramm war aufgegeben 10 Kilometer östlich von Reims und lautete: „Wir haben mit 50 Motorballons und 500 Drachenfliegern ziemlich zugleich gegen ¾ 2 Uhr die Grenze überschritten, aber sämtliche Motorballonhallen in Verdun, Belfort, Epinal, Toul und in allen Dörfern längs der Grenze leer gefunden. Wir zerstörten die Hallen und stießen dabei nur in Belfort und Verdun auf den Widerstand einiger Motorballons. Im Kampf mit diesen verloren wir 4 Motorballons und 30 Drachenflieger. Die gesamte große Grenzluftflotte der Franzosen scheint auf dem Wege nach Paris zu sein.“
Da der Großadmiral nicht in der Admiralskajüte, auf deren Arbeitstisch die Telegramme der Befehlshaber selbständiger Abteilungen durch eine Umschaltung aufgeschrieben wurden, anwesend war, so eilte Albert Köhler auf die vordere Brüstung an der Spitze des Luftschiffs, wo der Großadmiral mit einigen seiner Stabsoffiziere mit Ferngläsern Ausschau hielt.
„Was bringen Sie, Peter?“ fragte Graf Zeppelin den atemlos heranspringenden dritten Steuermann.
„Die feindliche Luftflotte ist von der Grenze im Anzug. Hier ist ein Telegramm des Majors Groß.“
„Admiral Groß“, sagte ruhig Graf Zeppelin. „Man sieht, Sie haben früher bei dem alten Luftschifferbataillon gedient.“
Ein fröhliches Lächeln glitt über das wetterfeste Gesicht des alten Haudegens. Ein Kampf mit der gesamten französischen Grenzluftflotte war immer sein sehnlichster Wunsch gewesen.
Während er das Telegramm aus Peters Händen entgegennahm, bemerkte er zu seinen Offizieren: „Zum Glück haben wir noch einige Munition, aber lieber wäre mir die Auseinandersetzung vor dem Bombardement von Paris gewesen“
Graf Zeppelin las das Telegramm ruhig und laut seinen Offizieren vor. „Was denken Sie, meine Herren? Vermutet Groß richtig, oder ist die französische Luftflotte vielleicht schon in Deutschland eingefallen?“
„Ich bin der Ansicht“, sagte der Admiralstabschef Kapitän zur Luft George, „dass die französische Luftflotte an der Grenze schon seit einigen Tagen in mobilen Zustande gehalten worden ist und auf die erste telefonische Nachricht von der Kriegserklärung aufgestiegen ist. In der Luft werden sie durch drahtlose Telegramme vom Eifelturm von unserem Herannahen und dem Bombardement von Paris Kenntnis erhalten und sofort uns nachgeeilt sein. Wir können jeden Augenblick mit ihnen zusammenstoßen. Es ist unmöglich, dass sie zur Beschießung von Metz oder Straßburg aufgebrochen sind, denn sonst müssten wir schon drahtlose Telegramme von dort haben. Berlin liegt aber viel zu weit von der französischen Grenze, als dass die französische Luftflotte einen solchen Vorstoß wagen könnte.“
Auch die anderen Offiziere meinten, es sei viel wahrscheinlicher, dass der Kommandeur der französischen Grenzluftflotte die 200 Kilometer lange Strecke nach Paris zu während der Nacht gefahren sei, als die 700 Kilometer lange Strecke nach Berlin zu, eine Luftreise, die nur mit einem Fiasko endigen könnte. Graf Zeppelin bestätigte, dass auch er diese Auffassung habe.