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Mittwoch, 11. April 2007, 21 Uhr 17

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Es will einfach nicht mehr besser werden mit den Verdauungsproblemen. Ich habe mich jetzt zu extremeren Maßnahmen entschlossen. Die einzigen Zeiträume, in denen ich während der letzten Jahre verlässlich durchfallfrei war, waren jene, in denen ich eine ketogene Diät einhielt, bestehend nur aus Eiweiß und Fett. Durch Zufall hatte ich irgendwann festgestellt, dass nicht nur die Durchfälle, sondern auch die Fettstühle verschwanden, wenn ich einige Tage lang keine Kohlenhydrate zu mir nahm. Die Menge des aufgenommen Fettes spielte dabei keinerlei Rolle. Der Internist hatte die Fettstühle auf eine verminderte Funktionsfähigkeit meiner Bauchspeicheldrüse zurückgeführt, für die er wiederum den durch mein Borderline-Syndrom ausgelösten Dauerstress als Ursache ansah. Meinen Einwand, dass ich unter der oben beschriebenen Diät keine Probleme mit der Fettverdauung hätte, hatte er gekonnt ignoriert.

Sich kohlenhydratfrei zu ernähren, bringt einige Vorteile mit sich. Weil kein Insulin ausgeschüttet wird, verspürt man weniger Hunger. Somit eignet sich diese Ernährungsweise hervorragend zum Abspecken. Unter Bodybuildern ist sie als anabole Diät bekannt, unter der ein größerer Muskelzuwachs zu verzeichnen ist. Es dauert allerdings eine Weile, bis der Körper sich von der Kohlenhydrat- auf die Fettverwertung umgestellt hat. Das bleibt nicht ohne Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit und die seelische Verfassung. Außerdem muss man anfangs eine längere Phase der Verstopfung über sich ergehen lassen. Die Bezeichnung ketogen rührt übrigens daher, dass das Fett in einen Glucose-Ersatz, die Ketone, umgewandelt werden muss, um verwertet werden zu können.

Doch leider endeten solche Keto-Diäten bei mir bisher jedes Mal mit Muskelkrämpfen, wenn auch erst nach ein bis zwei Wochen. Selbst die Einnahme von Magnesiumtabletten half dagegen nicht. Aber bis diese Muskelkrämpfe kommen, werde ich meinem Darm immerhin ein wenig Ruhe verschaffen können. Ab morgen werde ich also täglich zwei Dosen erhitzten Thunfisch mit zerlaufenem Käse darauf zu mir nehmen. Mehr ist finanziell nicht drin. Eine ketogene Lebensweise ist verdammt teuer. Man muss dabei einen Haufen Geld ausgeben, um auf seine zweitausend Kalorien am Tag zu kommen. Aber ich will ja sowieso auch abnehmen.

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