Читать книгу Miryams Geheimnis - Ruth Gogoll - Страница 8

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»Sind Sie Ella Cziebinsky?« Von einer ziemlich harten Stimme wurde Ella geweckt.

Etwas verwirrt öffnete sie die Augen und sah eine Frau vor sich, die sie noch nie zuvor gesehen hatte. »Ja?«, murmelte sie schläfrig.

»Sie haben die Versicherungsunterlagen nicht vollständig ausgefüllt.« Die Frau trat auf sie zu und hielt ihr mit einer Gehorsam einfordernden Geste ein Klemmbrett entgegen, auf dem sich offenbar ein paar Formulare befanden.

Mit ihrer linken Hand zeigte Ella auf ihren verletzten rechten Arm. »Ich kann im Moment nicht schreiben. Ich bin Rechtshänderin.«

Mit zusammengezogenen Augenbrauen starrte die Frau sie an, als hätte Ella sie mit ihrer Antwort persönlich angegriffen oder beleidigt. Sie war klein und schmächtig, eine Frau in mittleren Jahren mit einem grauen Schimmer in ihrem kurzen dunklen Haar, aber von ihrer Ausstrahlung her hätte sie genauso gut der Bulldozer sein können, von dem Ella das Gefühl hatte, dass er sie hätte überfahren haben können.

»Dann diktieren Sie mir eben«, beschloss sie offensichtlich widerwillig und platzierte das Klemmbrett wieder vor ihrer eigenen, recht opulenten Brust. »Bei welcher Versicherung sind Sie?« Abschussbereit wie ein Dartpfeil lag der Kugelschreiber in ihrer Hand.

Das habe ich kommen sehen. Ella seufzte innerlich. Aber was nützte es? Sie musste die Wahrheit sagen. »Ich bin bei keiner Versicherung«, erklärte sie korrekterweise. »Ich kann mir keine Krankenversicherung leisten.«

Die bislang verkrampft zusammengezogenen Augenbrauen der Frau schossen in die Höhe. Sie waren ebenso dunkel wie ihr Bürokostüm, das sie fast wie eine Uniform als eine Verwaltungsangestellte des Krankenhauses auswies. Sonst hätte sie ja einen weißen Kittel getragen. »Und wer bezahlt dann Ihren Aufenthalt hier? Sie selbst?«

Bedauernd schüttelte Ella den Kopf. »Das werde ich wohl nicht können. Jedenfalls nicht alles auf einmal. Aber ich verspreche Ihnen, dass ich das in Raten abzahlen werde, bis alles bezahlt ist.« Sie holte tief Luft. »Egal, wie lange es dauert.«

»Dreißig Tage«, gab die Angestellte trocken Auskunft.

Entsetzt riss Ella die Augen auf. »Dreißig . . . Tage?«

»Nach Erhalt der Rechnung«, präzisierte die Hüterin der Verwaltungsunterlagen das. »Die Sie bekommen, nachdem Sie entlassen worden sind. Jetzt müssen Sie noch nichts bezahlen.«

»Na, das tröstet mich jetzt aber sehr.« So schockiert, wie Ella war, konnte sie das nur ironisch kommentieren und atmete aus. »Aber auch nach dreißig Tagen werde ich nichts zahlen können. Eine kleine Summe vielleicht, aber auf keinen Fall die ganze Rechnung. Denn die wird ja nicht nur fünf Euro betragen.«

Beinah bestürzt sah die Frau sie an. »Fünf Euro? Sie denken, die Behandlung hier kostet nur fünf Euro?«

»Nein, natürlich denke ich das nicht.« Automatisch wollte Ella den rechten Arm heben, um abzuwinken, aber da spürte sie sofort einen stechenden Schmerz, der sie im selben Moment, als sie das versuchte, erstarren ließ.

»Also, Sie können nicht bezahlen«, schloss die Verwaltungsangestellte aus dem, was sie nun an Informationen von Ella bekommen hatte, und wirkte so, als hätte Ella das Krankenhaus oder sogar sie ganz persönlich mit Absicht betrügen wollen.

»Nein, kann ich nicht.« Ella seufzte. »Das sagte ich ja schon. Höchstens in ganz kleinen Portionen. Sobald ich wieder gesund bin und arbeiten kann. Aber etwas anderes kann ich Ihnen nicht versprechen. Dann würde ich lügen.«

»Das hätten Sie gleich bei Ihrer Ankunft auf dem Formular angeben müssen.« Die Frau war offensichtlich erbost. Was bei ihrer Verständnislosigkeit für die Situation aber vielleicht auch kein Wunder war.

In meinem Zustand? dachte Ella völlig verblüfft. Wie hätte ich das denn machen sollen?

»Und was hätten Sie dann getan? Sie einfach im Straßengraben liegen lassen?«, fragte da eine Stimme von der Tür her.

»Nein, natürlich nicht.« Jetzt war die Angestellte des Krankenhauses noch mehr verärgert. »Wir leisten auf jeden Fall Erste Hilfe. Dazu sind wir verpflichtet.«

»Aha«, sagte Miryam. »Aber zu mehr nicht. Ist das richtig?«

Der Feldwebel schien überfordert.

»Auf jeden Fall brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen, wer dafür die Rechnung bezahlt«, fuhr Miryam ganz geschäftsmäßig fort. »Ich bürge dafür.« Sie zog eine Visitenkarte aus der Tasche und hielt sie der Verwaltungsangestellten hin. »Hier sind meine Daten. Die können Sie jetzt gleich in Ihre Unterlagen aufnehmen, damit sie . . . vollständig sind.«

Schon vorher war die Schreibtischstute überfordert gewesen, jetzt sah man es ihr noch deutlicher an. »Sind Sie mit Frau Cziebinsky verwandt, Frau . . .«, sie blickte auf die Visitenkarte und las den Namen, »Marhold?«, fragte sie völlig verdattert.

»Geht Sie das etwas an?«, fragte Miryam leicht süffisant zurück. »Ihnen geht es doch nur darum, dass Sie Ihr Geld bekommen. Und das werden Sie. Darauf können Sie sich verlassen.« Sie wies mit dem Kopf zur Tür. »Würden Sie jetzt bitte gehen? Ich glaube, hier ist für Sie alles erledigt.«

Einen Augenblick zögerte die Angestellte noch, als ob Sie sich nicht entscheiden könnte, ob sie Miryam glauben sollte oder nicht, doch dann griff sie nach der Visitenkarte, klemmte sie auf ihr Brett, drehte sich um und verließ das Zimmer.

»Das können Sie nicht tun«, protestierte Ella schon, als die Frau im dunklen Kostüm noch nicht einmal ganz aus ihrem Blickfeld verschwunden war. Zuvor war ihr das vor lauter Erstaunen über Miryams Verhalten gar nicht möglich gewesen. Es hatte sie völlig auf dem falschen Fuß erwischt, so sehr hatte es sie überrascht. So etwas hatte sie noch nie erlebt. »Ich kann die Rechnung nicht bezahlen, und das heißt, Sie müssten sie bezahlen. Das geht nicht.«

»Warum sollte das nicht gehen?« Miryam legte ihre durchsetzungsfähige Oberfläche nicht ab, aber sie versüßte sie mit einem leichten Lächeln. »Es ist doch nur Geld. Geld ist nicht wichtig.«

Etliche Sekunden lang starrte Ella sie entgeistert an. »Wenn man es hat«, brachte sie dann etwas überrumpelt hervor. »Sonst kann es auf einmal sehr wichtig werden. Wenn man zum Beispiel einen Unfall hat, mit dem man nicht gerechnet hatte.«

»Übrigens: Inka geht es gut«, erklärte Miryam beiläufig, als ob sie gar nicht gehört hätte, was Ella gesagt hatte. Zumindest wollte sie offensichtlich nicht darauf eingehen. »Nur zu Ihrer Beruhigung. Ihre Nachbarin hatte sich tatsächlich schon um sie gekümmert, bevor ich kam. Sie hat für alles gesorgt, und sie ist jetzt auch bei ihr.«

Sofort vergaß Ella alles, was sie zuvor vielleicht bedrückt haben mochte. Ein großer erleichterter Seufzer entrang sich ihrer Brust. »Das ist gut. Danke.«

Abwehrend hob Miryam die Hände. »Ich habe nichts getan. Ihre Nachbarin verdient den Dank. Sie ist eine sehr nette Frau, wie mir scheint.«

»Ja, das ist sie.« Ella lächelte. »Sie redet mir immer zu, dass ich mir endlich einen festen Job mit Versicherung und allem besorgen soll. Sie ist wie eine Mutter zu mir.« Mit gerunzelter Stirn hob Ella die Augenbrauen. »Vielleicht hätte ich mal auf sie hören sollen. Aber das ist gar nicht so leicht.«

»Auf jemanden zu hören?«, fragte Miryam anscheinend verwundert.

»Einen versicherungspflichtigen Job zu finden, wenn man keine richtige Ausbildung hat«, erklärte Ella.

»Sie haben keine Ausbildung?« Das überraschte Miryam sichtlich.

»Ein abgebrochenes Studium«, sagte Ella. »Das zählt glaube ich nicht.«

»Dann nehmen Sie das Studium doch einfach wieder auf.« Für Miryam schien das die logische Folge zu sein.

»Einfach«, wiederholte Ella seufzend. »Wenn das so einfach wäre. Auch für ein Studium muss man Geld haben. Meinen Lebensunterhalt muss ich weiterhin verdienen. Und dazu noch in die Uni gehen. Was die Möglichkeit, Jobs zu finden, noch weiter einschränkt. Das kann ich mir nicht leisten. Entweder ich arbeite und kann meine Miete und mein Essen bezahlen – und das für Inka – oder ich studiere und kann gar nichts bezahlen. Was würden Sie da wählen?«

»Immer das, was auf lange Sicht sinnvoller ist«, sagte Miryam. »Und das wäre eindeutig ein Studium. Ein abgeschlossenes Studium. Oder eine abgeschlossene Ausbildung.«

»Sicherlich.« Dem konnte Ella vernünftigerweise nur zustimmen. Im Grunde genommen dachte sie ja dasselbe. »Aber es ist nicht so leicht, wieder reinzukommen, wenn man erst einmal aufgehört hat. Das habe ich schon versucht.«

»Sie haben es versucht?«

»Ja.« Ella nickte. »Aber da konnte ich schon nach kurzer Zeit meine Miete nicht mehr bezahlen. Also ging es einfach nicht mehr.«

»Ihre Eltern haben keine Möglichkeit, Sie zu unterstützen?« Fragend hob Miryam die Augenbrauen.

»Meine Eltern . . .«, Ella schluckte, »sind tot. Das heißt, meine Mutter. Wo mein Vater ist, weiß ich nicht. Er hat uns . . . schon vor langer Zeit verlassen.« Sie zuckte die Schultern oder jedenfalls eine Schulter, weil die andere nicht mitmachte. »Deshalb wollte meine Mutter immer, dass ich studiere. Damit ich auf eigenen Füßen stehen kann. Das war für sie nämlich sehr schwer, nachdem mein Vater fort war. Weil sie keine Ausbildung hatte.«

»Aber solange Ihr Vater da war, hat er Ihre Mutter versorgt.« Miryam runzelte die Stirn. »Das ist natürlich auch eine Möglichkeit.«

Ungläubig lachte Ella auf. »Sie meinen, ich sollte mir jetzt irgendjemanden suchen, der für meinen Lebensunterhalt sorgt? Weil ich das nicht selbst kann?«

»Im Moment sind Sie ja im Krankenhaus«, entgegnete Miryam mit der ihr anscheinend eigenen unwiderlegbaren Logik. »Da werden Sie versorgt.«

Ella seufzte. »Ewig werden die mich wohl nicht hierbehalten. Vor allen Dingen jetzt, wo sie wissen, dass ich meine Rechnung nicht bezahlen kann.«

»Sie haben doch gesehen, dass das für den Moment erledigt ist«, gab Miryam fast gelangweilt zurück, während sie anscheinend über etwas anderes nachdachte und ziellos in die Gegend schaute.

»Ich kann sowieso nicht hierbleiben. Wegen Inka.« Besorgt schüttelte Ella den Kopf. »Meine Nachbarin kann sie nicht dauerhaft versorgen. Sie muss auch arbeiten. Und hier ins Krankenhaus kann ich keinen Hund holen.« Sie blickte auf den Rufknopf an ihrem Bett. »Am besten, ich sage denen hier gleich, dass sie mich entlassen sollen. Ich muss nach Hause. Mir bleibt gar nichts anderes übrig.« Sie versuchte, sich im Bett hochzuziehen, wurde jedoch durch den Schmerz daran gehindert, sodass ihr Gesicht sich ganz von selbst in gequälte Falten legte.

»Das hat doch keinen Sinn so«, sagte Miryam, deren Aufmerksamkeit wieder zu Ella zurückgekehrt war. »Sie kommen einfach mit zu mir. Da können Sie auch Ihren Hund mitbringen.«

Ella wäre auf einmal plötzlich fast die Kinnlade heruntergefallen, die sie eben noch vor Schmerz verkrampft an ihren Oberkiefer gepresst hatte. »Zu . . . Ihnen . . .?«, stammelte sie entgeistert.

»Warum nicht?« Beinah gleichgültig zuckte Miryam die Schultern. »Ich habe ein großes Haus. Da ist Platz genug. Und außer mir lebt da nur noch meine Schwester. Die in Ihrem Alter ist.«

Das alles überrumpelte Ella jetzt etwas zu sehr. Sie war für ein paar Sekunden sprachlos. »Das geht nicht«, erwiderte sie dann entschieden.

»So wie es nicht geht, dass ich die Rechnung für Sie hier im Krankenhaus bezahle?« Miryam lächelte sie auf eine fast mütterliche Art an. Dann hob sie eine Hand. »Sehen Sie es doch einmal so. Jeden Tag weniger, den Sie hier im Krankenhaus sind, müssen Sie nicht bezahlen. Sie sparen also Geld, das Sie mir dann auch nicht zurückzahlen müssen.«

»Der Aufenthalt bei Ihnen wäre kostenlos?« Mit zusammengepressten Lippen schüttelte Ella erneut den Kopf. »Das geht schon mal gar nicht.«

Miryams Mundwinkel zuckten. »Gibt es bei Ihnen irgendetwas, das geht? Oder lehnen Sie jede Hilfe grundsätzlich ab? Aus Prinzip?«

»Ich brauche keine Hilfe«, erwiderte Ella automatisch.

»Aber ich«, sagte Miryam. »Mit meiner Schwester. Die zwar genauso jung ist wie Sie, aber auf keinen Fall so arbeitsam. Da ich den ganzen Tag nicht zu Hause bin, brauche ich jemand, der auf sie aufpasst. Sie sollte eigentlich studieren, aber das tut sie nicht. Vielleicht braucht sie einfach nur das richtige Vorbild.«

»Ich studiere nicht mehr«, erklärte Ella noch einmal. »Das habe ich Ihnen doch schon gesagt.«

»Aber Sie würden, wenn Sie könnten.« Miryams Logik war wirklich schwer etwas entgegenzusetzen. »Meine Schwester könnte, aber sie tut es nicht.«

»Ich kenne Ihre Schwester ja noch nicht einmal.« Ellas Widerstand ließ nach. Jetzt nach dem Unfall hatte sie nicht die Kraft, solche Diskussionen zu führen.

Außerdem befand sie sich ganz eindeutig in einer Zwickmühle. Und Miryam baute ihr eine Treppe nach draußen. Sie verstand nur nicht, warum.

»Erlauben Sie, dass ich mit dem Arzt rede?«, fragte Miryam mit leicht schiefgelegtem Kopf. »Ich möchte gern abklären, was Sie zu Hause noch an Versorgung brauchen.«

Wenn sie von dieser Diskussion nicht schon so erschöpft gewesen wäre, hätte Ella am liebsten die Augen gerollt. Ein Nein schien diese Frau nicht zu akzeptieren.

Aber was für Alternativen hatte sie? Sie wollte unbedingt das Krankenhaus verlassen. Und wenn sie es einmal logisch betrachtete, konnte sie sich zu Hause allein wohl kaum versorgen. Geschweige denn Inka. Miryam rollte ihr sozusagen den roten Teppich aus.

Auf der anderen Seite war es genauso, wie Miryam gesagt hatte. Es fiel Ella schwer, Hilfe anzunehmen. Sie wollte alles allein schaffen. Immer wenn sie Hilfe annehmen musste, fühlte sie sich wie eine Versagerin.

Doch dann dachte sie wieder an Inka. Sie musste sich nicht nur Gedanken um sich selbst machen. Sie hatte darüber hinaus eine Verantwortung für die kleine Hündin, die ihr schon so viel Trost und Liebe gegeben hatte. Sie konnte sie nicht im Stich lassen.

»Na gut.« Sie atmete tief durch und seufzte. »Wenn das irgendwie möglich ist, dass ich Inka bei mir haben kann, habe ich wohl keine andere Wahl.«

Ein zufriedenes Lächeln zeigte sich auf Miryams Lippen. »Gut, dass Sie das einsehen. Ich glaube, das ist wirklich das Beste für alle Seiten.« Schon wieder etwas in Eile blickte sie auf ihre Uhr. »Und ich muss gleich zu einem Termin.«

Was auch sonst? Fast hätte Ella nun innerlich den Kopf geschüttelt. Du bist doch immer auf dem Sprung.

Miryam war schon fast an der Tür. »Ich schaue mal, ob ich den Arzt erwische. Das mit den Entlassungspapieren dauert ja auch immer eine Weile.«

Ella nickte nur. Viel mehr konnte sie auch nicht tun, denn Miryam war schon auf den Gang hinaus verschwunden.

Als Ella nun so allein zurückblieb, gingen ihr langsam ein paar Dinge durch den Kopf, die eben vor lauter Diskussion und Aufregung keinen Platz gefunden hatten, sich zu melden.

Die Situationen überstürzten sich einfach zu sehr. Das war normalerweise nicht die Art, wie sie lebte. Sie hatte zwar viel zu tun, hetzte von einem Job zum anderen, aber sie hatte immer einen Plan. Und Ordnung war ein wichtiger Teil ihres Lebens. Vielleicht weil sie immer das Gefühl gehabt hatte, sie hätte keine Kontrolle über das, was mit ihr geschah, versuchte sie, seit sie allein lebte, immer die Kontrolle zu behalten.

Aber seit diesem dummen Unfall hatte sich das alles geändert. Was sollte sie machen? Auf einmal war sie auf eine Art abhängig, wie sie es nie hatte sein wollen.

Sie saß zwischen Baum und Borke. Sie konnte im Krankenhaus bleiben und eine große Rechnung anhäufen oder sie konnte Miryams Vorschlag annehmen und zwar keine reale, aber eine Rechnung in ihrem Kopf anhäufen.

Die dritte Möglichkeit war, sie ging in ihre eigene Wohnung zurück. Aber wer sollte sie dort versorgen? Sie und Inka.

Erneut holte sie tief Luft und atmete wieder aus. Manchmal half das beim Denken. Besonders in einer Situation, die so wenig Auswege zum Denken ließ.

Aber wie sie es auch drehte und wendete, es öffnete sich kein Schlupfloch. Solange sie im Krankenhaus war, war sie völlig hilflos. Und konnte sich nicht um Inka kümmern.

Langsam ließ sie sich ins Kissen zurücksinken und starrte an die Decke.

Auch wenn Miryam sie jetzt etwas überrumpelt hatte, konnte sie bei ihr im Haus vielleicht über eine andere Lösung nachdenken.

Hier im Krankenhaus war ihr das nicht möglich.

Miryams Geheimnis

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