Читать книгу Bio-psycho-soziales betriebliches Gesundheitsmanagement für Sozial- und Gesundheitsberufe - Ruth Haas - Страница 7

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Einführung in das Thema

Die zunehmende Bedeutung von Gesundheit im betriebswirtschaftlichen Kontext lässt Unternehmen in Bezug auf den Umgang mit dem Personal umdenken. Es finden sich eine stetig wachsende Anzahl an Studien zum Thema Gesundheit und Betrieblichem Gesundheitsmanagement (BGM) (Uhle / Treier 2019) wie auch das Bestreben ein BGM zu implementieren.

Die lohnende Investition in die Gesundheit scheint Katalysator für die Entscheidung zu sein, für die MitarbeiterInnen über den Arbeitsschutz hinaus zu denken.

Gemäß Luxemburger Deklaration (Kap. 2.3) ist die Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) eine

„[…] moderne Unternehmensstrategie und zielt darauf ab, Krankheiten am Arbeitsplatz vorzubeugen (einschließlich arbeitsbedingter Erkrankungen, Arbeitsunfälle, Berufskrankheiten und Stress), Gesundheitspotentiale zu stärken und das Wohlbefinden am Arbeitsplatz zu stärken.“ (Europäisches Netzwerk ENWHP, 2011, 3)

BGM wird als Steuerungsmodell der Gesundheitsförderung in Betrieben (Uhle / Treier 2019) verstanden. Diese müssen sich den Veränderungen in der Arbeitswelt der Zukunft stellen. Die digitale Transformation mit Arbeit 4.0, Industrie 4.0 und New Work werden Unternehmen zukünftig prägen und sich auf die Gesundheit der ArbeitnehmerInnen auswirken (Abb. 1).

Abb. 1: Trends der Arbeitswelt im 21. Jahrhundert (nach Bruckner et al. 2018, Hasselmann et al. 2017, Europäisches Netzwerk für betriebliche Gesundheitsförderung ENWHP 2011)

Es stellt sich die Frage, wie Unternehmen mit diesen weitreichenden Einflüssen auf die Arbeits- und Lebenswelt umgehen werden. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels mit einer stetig alternden Gesellschaft (Gößwald et al. 2015, Statistisches Bundesamt Destatis 2019b, Troger 2019) und somit auch einer Steigerung des Durchschnittsalters (Kap. 4.) (Statistisches Bundesamt Destatis 2019b) in der Belegschaft gewinnt die Gesundheit der Arbeitskräfte an Bedeutung. Bis zum Jahr 2060 werden sich sowohl die Bevölkerung Deutschlands als auch die Personen im erwerbsfähigen Alter deutlich reduzieren (Statistisches Bundesamt Destatis 2019b). Diesem Rückgang soll durch die Erhöhung des Renteneintrittsalters und der Arbeitsquote weiblicher erwerbstätiger Personen entgegengewirkt werden. Der Wandel von der Produktions- zur Dienstleistungsgesellschaft und damit der Entstehung der Wissensgesellschaft stellt eine Herausforderung für unsere Arbeitswelt dar.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Work-Life-Balance wurden zu wichtigen Themen, die von Unternehmen mit Leben gefüllt werden. Die Grenzen von Arbeit und Freizeit, u. a. durch die Unterstützung von Mobile Devices wie Smartphones oder Tablets verschwimmen. Kompetenzen im Selbst-, Zeit- und (agiles) Projektmanagement als Basis einer guten Work-Life-Balance, spielen in Bezug auf die zunehmende Digitalisierung und damit verbundenen Homeoffice (Teleheimarbeit) eine gesundheitsrelevante Rolle.

Dem Fachkräftemangel soll durch Qualifizierung, Aus- und Weiterbildung sowie der Zuwanderung gut ausgebildeter Personen entgegengewirkt werden. Die Unternehmen stehen untereinander im Wettbewerb um MitarbeiterInnen (Junker / Griebsch 2017). Die Variabilität von Familienmodellen, wie Patchworkfamilien, Alleinerziehende, aber auch eine Zunahme von Single-Haushalten haben Auswirkungen auf das Arbeitsleben (Hesse et al. 2015).

Bio-psycho-soziales Gesundheitsmanagement liefert für diese Problemlagen keine Standardlösungen. Auf der Basis einer diffenzierten, individualisierten Anlayse können Betriebe ihre spezifischen Ressourcen und Schwachstellen erkennen und partizipativ mit ihrer Belegschaft Antworten finden.

Bio-psycho-soziales betriebliches Gesundheitsmanagement für Sozial- und Gesundheitsberufe

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