Читать книгу Insolvenz – das Ende? - S. M. Brenner - Страница 3

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Einleitung

Das Leben ist toll; jedenfalls so lange die weniger schönen Dinge überschaubar bleiben und zu handhaben sind……………

Dieses Buch soll dem Leser meinen schlimmsten Lebensabschnitt als gescheiterten Unternehmer darstellen – einschließlich tiefem Fall mit Insolvenz und die Zeit danach.

Auch soll es zeigen, dass es trotz schier aussichtsloser Situation einschließlich Suizidabsichten einen Weg aus der Krise gibt.

Ähnliche Situationen wie die in diesem Buch beschriebene gibt es zuhauf: Allein in 2009 gab es in Deutschland 34.000 Unternehmensinsolvenzen, eine gigantische Zahl. Dies ist eine Steigerung von ca. 16% zum Vorjahr!

Warum also dieses Buch?

Menschen, die wie ich in die missliche Lage der Insolvenz kommen, sehen oft keinen Ausweg aus dieser erdrückenden Situation. Oft ahnt oder weiß man schon länger, daß es “den Berg runter geht” und nichts mehr zu retten ist. Man denkt „das kriege ich wieder hin“, dabei wird es nur noch schlimmer.

Dieses Buch soll nicht nur meine Geschichte erzählen, sondern auch den zigtausenden Leidgenossen (oder die, die es noch werden) Mut machen, den Schritt in die Insolvenz zu gehen. Und zwar bevor alles noch schlimmer wird.

Des weiteren möchte ich zeigen, daß dies nicht das Ende, sondern der Anfang von etwas Neuem, anderen ist.

Dieses Buch soll weiterhin als Ratgeber und Helfer mit Tipps Tricks den Hilfesuchenden zur Seite stehen.

Zu meinem Werdegang

Ich habe in grauer Vorzeit einen handwerklichen Beruf erlernt. Das ich nicht mein Leben lang auf der Baustelle arbeiten wollte war mir immer klar und so fuhr ich nach einem Gesellenjahr erst einmal 4 Jahre als Überwasserwaffenmechaniker zur See.

Danach arbeitete ich 3 Jahre lang als Servicetechniker für eine renommierte Lüftungsfirma in Bonn.

Im Anschluß machte ich in Vollzeit meinen staatlich geprüften Techniker und war danach für diverse Ingenieurgesellschaften als Planer und später als Projektleiter tätig.

Meine erste Selbstständigkeit begann mit kleineren Planungsaufträgen für eben diese Ingenieurgesellschaften. Nachdem aber absehbar war, daß der Aufwand und der Streß nicht honoriert wurde, ließ ich mich von

einem Freund überreden für eine große Firma als Vertriebsmitarbeiter im Außendienst tätig zu werden. Also habe ich die Selbstständigkeit erst mal aufgegeben und habe meine Brötchen wieder als Angestellter verdient.

Das lief auch eine Zeit lang ganz gut, doch mit einem neuen Chef kam dann die Kehrtwende. Besagter war ein waschechter Betriebswirtschaftler und Weltmeister im Schönrechnen.

Der regionale Markt wurde nicht mehr beachtet und von günstigeren Wettbewerber wollte man nichts wissen.

Es kam wie es kommen musste: Der Umsatz brach ein, ich hatte vor lauter Streitereien mit dem Chef einen Burnout. Da war klar, das ich etwas anderes machen musste.

Also machte ich mich wieder selbständig, doch diesmal als Vertriebsgesellschaft. Ich bot meine Dienste kleineren Firmen an, die keine eigene Vertriebsstruktur bzw. keinen Vertrieb in meiner Region hatten.

Und so verkaufte ich riesige Wärmetauscher, Betonsanierungsmaterial und ganze Cafe`s im Franchise-System.

Das lief mehr schlecht als recht und irgendwann stellte ich mich komplett um auf den Vertrieb von selbst importierten Waren.

Im Laufe der Zeit wurde mir immer mehr bewusst, daß das große Geld im günstigen Einkaufspreis liegt.

Hier waren Gewinne von über 1.000% drin! Einige Erfahrungen zum Thema Asienimport finden Sie auch unter „Tipps und Tricks“.

Ich beobachtete also den Markt – hauptsächlich bei ebay – und versuchte herauszufinden, was es in Deutschland noch nicht oder nur selten gab und was meiner Meinung nach viel zu teuer war.

Diesen Artikel wollte ich dann in Asien suchen und wenn möglich einkaufen. Mein erster Import waren also eine Palette Solar-Hausnummern, die ich mit einem Freund zusammen in China einkaufte. Das lief ziemlich gut und machte Mut auf weitere Einkäufe in Asien. Das ging dann einige Zeit so weiter.

Zwischenzeitlich konnte ich einen Kontakt zu einem russischen Hersteller von qualitativ sehr hochwertigen Businesstaschen herstellen und mir die Deutschlandrechte vertraglich sichern. Der Kontakt war sehr seriös aber leider nicht sehr ergiebig. Oder besser gesagt: ich hatte weder Zeit noch das Geld, um einen funktionierenden Vertrieb dafür aufzubauen. Auch gab es bereits recht viele Anbieter von solchen Taschen im Internet.

Also stellte ich den aktiven Vertrieb dieser Taschen wieder ein.

2 Jahre vor dem Zusammenbruch war die Welt noch in Ordnung. Meine damaligen Ideen setzte ich Stück für Stück in die Tat um und dieses recht erfolgreich. Aus Asien importierte Waren bot ich per Internet europaweit zum Verkauf an.

Ein tolles Gefühl, wenn alles läuft wie geplant und sich das Geschäft langsam ausbauen lässt.

Ich war gut drauf, hatte genügend Geld um ein Haus zu bauen, 2 ordentliche Autos zu fahren und auch noch 2-3 mal im Jahr einen schönen Urlaub zu machen.

Freunde beneideten mich und sagten immer wieder, dass ich das gut gemacht hätte.

Produkte aus Asien – wow, das ist so weit weg und ich stand mit dutzenden Herstellern von dort direkt in Kontakt! Das hatte schon etwas exotisches.

Ich habe mich immer auf Produkte konzentriert, die unkompliziert waren und an denen eigentlich nicht viel kaputt gehen kann. Gut, nicht jede Bestellung war ein Knaller: so z.B. die wunderschönen Hundehütten, die so schlecht verpackt waren, dass sie hier fast als Sägemehl ankamen. Oder die Gartenspritzen, die sich dann als Ladenhüter entpuppt haben, weil die Hälfte des Containerschiffes irgendwo im Arabischen Meer in Flammen aufging. Meine Gartenspritzen waren zwar in der unversehrten Hälfte des Schiffes, dieses musste jedoch in irgendeinen Hafen in Saudi Arabien geschleppt werden, die Gutachter der Versicherungen mussten den Schaden inspizieren und letztlich wurden die gesunden Container umgeladen.

Alles in allem verging damit so viel Zeit, das die Saison längst vorbei war.

Sobald jemand Erfolg hat, gibt es Neider oder Schmarotzer, die dir die Suppe versalzen oder ein Stück von deinem Kuchen haben wollen.

Diese Schmarotzer sind in erster Linie Anwälte – sogenannte Abmahnanwälte.

Meine erste Abmahnung bekam ich von einem solchen Abmahnanwalt, weil ich in meinen Online-Angeboten den Kunden etwas Gutes tun wollte und im Falle der Rücksendung auf die Wertersatzpflicht bei Ingebrauchnahme des Artikels verzichtet habe. Damit habe ich es dem Kunden und auch mir leichter gemacht, weil im Falle einer Rücksendung keine Kosten für den Kunden entstanden sind, nur weil er den Artikel bereits genutzt hat.

Ein gefundenes Fressen für die Schmarotzer-Anwälte, denn das entsprach nicht 100prozentig den Widerrufsbelehrungen. Ob das für den Kunden gut oder schlecht war, ist für diese Anwälte nicht wichtig.

Hier konnte sie Geld für`s Nichtstun kassieren. Also habe ich eingeschüchtert mit einer unglaublichen Wut die 833 EUR bezahlt.

Beim zweiten Mal bekam ich eine Abmahnung, weil in meiner Angebotsüberschrift unter anderem der Markenname eines wichtigen Bauteils genannt war, der auch tatsächlich im angebotenen Produkt verbaut war. Ist ja auch logisch, das die technischen Daten sowie auch die verwendeten Bauteile genannt werden sollten; woher sollte der Kunde sonst wissen, was er da kauft.

Laut Anwalt könnte der Kunde jedoch denken, dass das komplette Produkt von diesem Markenhersteller ist.

Auf so was muß man erst einmal kommen……..

Ich wollte nicht glauben, dass der Kunde so unterbelichtet sein soll und beauftragte meinerseits einen Anwalt, um diese Ungeheuerlichkeit im Keim zu ersticken.

In Folge dessen ging es dann zum Landgericht und ich vertraute auf den gesunden Menschenverstand der Richter, die dieser Schmarotzerei ein abruptes Ende bereiten würde.

Weit gefehlt! Recht haben heißt noch lange nicht Recht bekommen. Der Schmarotzeranwalt wollte 15.300 EUR von mir haben - ich habe bis heute nicht verstanden wofür – und die Richterin hielt dies für nicht gerechtfertigt und so musste ich „nur“ 2.300 EUR „Wiedergutmachung“ zahlen plus Gerichtskosten plus gegnerische Anwaltskosten plus meine Anwaltskosten.

Alles zusammen etwa 8.000 EUR! Und ich weiß immer noch nicht wofür. Da muß man schon alle Kraft zusammennehmen um nicht völlig auszurasten. Mein Sohn war gerade geboren und ich rechnete im Kopf hin und her bis ich ungefähr wusste, wie viel Windeln man für 2.300 EUR kaufen kann: nämlich sagenhafte 11.655 Stück! WOW.

Na ja, Schwamm drüber……

Insolvenz – das Ende?

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